E-Mail an: kontakt (at) unwortdesjahres.net und vorschlaege (at) unwortdesjahres.net :
Guten Tag,
als ich den unten verlinkten Leserbrief schrieb, kannte ich das Unwort des Jahres 2012 noch nicht. Es heißt: „Opfer-Abo“. Insbesondere die Begründung zur Auswahl dieses bis dahin weitgehend unbekannten Begriffs macht mich nachdenklich. Geht es Ihnen wirklich darum, ein Unwort zu brandmarken, zu dessen Findung Sie die Öffentlichkeit zur Mitarbeit aufrufen?
Wohl kaum, denn dann hätten Sie das meistgenannte Wort „Schlecker-Frauen“ gewählt und nicht einen Begriff, der ein einziges mal vorgeschlagen worden war. Statt dessen schweifen Sie vom Thema ab und halten sich an einem bis dahin nur wenig bekannten Wort fest. Die Begründung verrät letztendlich, dass es Ihnen nicht darauf ankam, ein Unwort zu brandmarken, sondern darauf, eine Ansicht zur Verurteilung von der Vergewaltigung beschuldigten Männern zu verbreiten. Der Grundsatz „In dubio pro reo“ soll offensichtlich aus Ihrer Sicht vor Gericht bei Vergewaltigungsvorwürfen nicht gelten.
Damit bereiten Sie den Boden für weitere Falschbeschuldigungen. Das darf aber nicht die Intention einer Jury sein, die sich zum Ziel setzt, sich für die Qualität der deutschen Sprache stark zu machen.
Ich bin mir nicht sicher, aber sollte ich Ihnen vielleicht sogar dankbar sein? Durch Ihre unglückliche Wahl haben Sie den Begriff „Opfer-Abo“ bekannt gemacht. Das wird sicher die Diskussion über Falschbeschuldigungen anregen.
Dazu dieser Leserbrief zum Thema Vergewaltigung und Falschbeschuldigung:
http://extratip.de/2013/01/15/leserbrief-gegen-sexuelle-gewalttaten/
Falls Sie weiter ein Unwort des Jahres küren wollen, wünsche ich Ihnen eine glücklichere Hand.
Gibt es schon Vorschläge für das Unwort des Jahres 2013? Noch nicht? Dann mache ich hiermit den Anfang.
Ich schlage als Unwort des Jahres 2013 vor:
„Unwort des Jahres“
Begündung siehe oben.
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www.Stiefkindadoption.de