Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Liste Femanzen Maja Wegener (Liste Femanzen)

Oberkellner @, Wednesday, 09.03.2016, 18:29 (vor 3183 Tagen)

F457 Maja Wegener – Fachbereichsleiterin Terres des Femmes – Geschäftsführerin Frieda Frauenzentrum e.V. – www.frieda-frauenzentrum.de - www.frauenrechte.de - maja.wegener@frieda-frauenzentrum.de – fachbereichsleitung@frauenrechte.de - http://bilder.bild.de/fotos-skaliert/maja-wegener-37-44677608-40579816/2,w=559,c=0.bild.jpg

Die Horrornacht von Köln hat die Deutschen schockiert. Aber eine Ausnahme waren die Belästigungen nur vom Umfang her: Sexuelle Belästigung, Vergewaltigung und häusliche Gewalt sind in Deutschland weiter verbreitet, als die meisten Menschen denken.
Die Horror-Nacht von Köln erschüttert Deutschland. Die massenhaften sexuellen Übergriffe gegen Frauen auf dem Bahnhofsvorplatz an Silvester jagen vielen Menschen Angst ein und erinnern an Zustände in weit entfernten Ländern wie Ägypten oder Indien, wo Frauen in ihren Rechten stark eingeschränkt sind.
In Deutschland kannte man das Phänomen der organisierten Männergruppen, die Frauen belästigen, zwar bislang nicht. Dennoch ist auch hierzulande Gewalt gegen Frauen viel verbreiteter, als die meisten denken.
Jede dritte Frau in Europa war sexueller Gewalt ausgesetzt
Das Ausmaß sexualisierter Gewalt an Frauen in Europa ist hoch. Die statistischen Erhebungen zeigen deutlich: Es ist ein Alltagsproblem. Eine von drei Europäerinnen hat seit ihrem 15. Lebensjahr körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren, die Hälfte aller Frauen ist schon sexuell belästigt worden.
Das ergab eine statistische Umfrage der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte. Aus 28 Mitgliedsstaaten waren 42.000 Frauen befragt worden.
Deutschland im weltweiten Durchschnitt
Auch Deutschland ist keine Ausnahme: „Rund ein Drittel der Frauen hat schon ein- oder mehrmals sexuelle Gewalt erleben müssen. Damit liegen wir so ziemlich im europäischen und weltweiten Durchschnitt“, sagt Katja Grieger vom Bundesverband der Frauenberatungsstellen FOCUS Online.
Füge man die Fälle sexueller Belästigung hinzu, sei fast jede Frau betroffen. 2014 erreichten zuletzt über 60.000 Hilferufe die 170 bundesweiten Beratungsstellen des Bundesverbandes. „Für 2015 haben wir noch keine Gesamtstatistik, aber normalerweise steigt die Zahl kontinuierlich", erklärt Grieger.
Öffentliche Übergriffe sind alltäglich
„Sexuelle Belästigung im öffentlichen Raum ist leider der Regelfall in Deutschland. Besonders bei Massenveranstaltungen wie Karneval oder dem Oktoberfest, wo auch Alkohol im Spiel ist, sind die Übergriffe alltäglich“, sagt Maja Wegener von der Frauenrechtsorganisation „Terre des Femmes“, FOCUS Online. Das besondere in Köln: Die Taten wirkten organisiert und haben große mediale Aufmerksamkeit erregt.

Mediale Aufmerksamkeit begünstigt Aufklärung
Letzteres sei ein entscheidender Faktor für die Fallzahlen, denn: „Ob Frauen sich melden oder Anzeige erstatten, hängt in hohem Maße von der medialen Berichterstattung ab. Sobald eine Studie oder ein Vorfall in die Medien gelangt, laufen auch in der ländlichsten Beratungsstelle die Telefone heiß.
Die Aufmerksamkeit ermutigt die Opfer, zu sprechen“, sagt Grieger. Das zeigt auch die Entwicklung der Anzeigen im Fall Köln: Immer mehr Frauen, die Opfer von Übergriffen wurden, melden sich bei der Polizei.
Dunkelziffer doppelt so hoch
Im Umkehrschluss bedeutet das allerdings auch: Wenn nicht berichtet wird, trauen sich nur wenige Frauen über die erlebten Gewalttaten zu sprechen. „Die Dunkelziffer der sexualisierten Gewalttaten gegen Frauen vermutet man mehr als doppelt so hoch, wie die Fälle, die zur Anzeige gebracht werden oder bei Beratungsstellen einlaufen“, so Wegener von ‚Terre des Femmes‘.
Die meisten Übergriffe durch Bekannte
Und noch ein weiterer Faktor begünstigt die hohe Dunkelziffer: „Der Großteil sexualisierter Gewalt trifft Frauen nicht im öffentlichen Raum, sondern privat oder häuslich. Täter sind Bekannte, teilweise sogar der eigene Ehemann“, so Wegener. Die Frauen würden sich in solchen Fällen besonders schämen oder denken, sie seien an den Übergriffen selbst Schuld.
„Sie sagen sich ‚Ich hab mir meinen Partner ja selber ausgesucht.‘ Andere wiederum stehen in einer Abhängigkeit zum Täter, zum Beispiel finanziell oder auch psychisch oder werden manipuliert und bedroht“, erklärt die Expertin weiter. Laut Amnesty International zählt familiäre Gewalt weltweit zu den größten Gesundheitsrisiken für Frauen und Kinder. Sie rangiert bei Frauen vor Verkehrsunfällen und Krebserkrankungen.
Patriarchalische Strukturen noch immer präsent
Doch wieso ist das weibliche Geschlecht trotz Aufklärung, sexueller Revolution und internationaler Frauenbewegung noch immer hauptsächlich Opfer sexualisierter Gewalt? „Es gibt noch immer überall patriarchalische Familienstrukturen. Männer gelten als das klare Oberhaupt, die Frau ist unterstellt“, sagt Wegener FOCUS Online.
In solchen Systemen sei die Zahl der sexuellen Übergriffe viel höher. „Man kann aber nicht sagen, dass nur Männer aus anderen Kulturkreisen wie dem Islam diese Einstellung vertreten und durchsetzen, das ist keine Frage der Kultur, sondern der Gesellschaftsstruktur“, sagt die Expertin weiter.

http://www.focus.de/politik/deutschland/uebergriffe-und-gewalt-gegen-frauen-experten-sexuelle-belaestigung-im-oeffentlichen-raum-ist-in-deutschland-der-regelfall_id_5198370.html

Die Rügen des Deutschen Werberats sind den Kreuzbergern zu wenig. „Wir sind nicht gegen Werbung, aber gegen die Stigmatisierung von Frauen als unterwürfige, schwache Menschen, die oft nur als Lustobjekte dargestellt werden“, sagt AG-Mitglied Maja Wegener (37).

http://www.bild.de/regional/berlin/diskriminierung/ist-diese-werbung-wirklich-zu-sexy-fuer-berlin-40577086.bild.html

Eine Masse von Männern, und ihr ausgeliefert: Frauen. Das ist das Bild von der Silvesternacht in Köln. Was macht das mit der Angst vor sexueller Gewalt - und vor dem Fremden?
Berlin - Die sexuellen Übergriffe in der Silvesternacht in Köln rufen schreckliche Bilder auf. Eine Menge Männer, die Jagd auf Frauen machen. Diese Bilder geistern durch Berichte und Gespräche, auch von jenen, die nicht auf dem Bahnhofsvorplatz waren. Es sind Geschichten von Gewalt und Gefahr - und von Selbstbestimmung. Doch was macht das mit der Angst von Frauen und woher kommt sie?
Der nächtliche Heimweg, der Weg durch eine dunkle Tiefgarage - viele Frauen gehen diese Wege mit Angst. Angst nicht vor der Dunkelheit, sondern vor einem Mann. Betroffene aus Köln erzählen von Händen unter dem Rock, in Slips, von der Angst, der Masse nicht zu entkommen.
Lesen Sie auch: Kölner Hauptbahnhof unsicher, weil Polizisten bayerische Grenze schützen?
"Sexuelle Gewalt und die Erfahrung möglicher sexueller Gewalt ist bei Frauen gegenwärtig, weil das durchaus alltägliche Lebenserfahrung ist", sagt Margreth Lünenborg, Expertin für Geschlechterforschung. Dass die Nachrichten von Köln dieses unterschwellige Wissen aktivieren und lebendig machen, ist für sie nur natürlich.

Übergriffe auch auf dem Oktoberfest

Übergriffe gab es auch schon vor der Nacht in Köln, zum Beispiel auf dem Oktoberfest, wie Maja Wegener von der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes sagt. Das Ausmaß der sexuellen Übergriffe wie in Köln aber ist neu. Bestimmte Begriffe in der medialen Debatte können das Gefühl einer Bedrohung noch verstärken. "Bilder also, die an Naturereignisse erinnern, wie Wellen, Massen, Fluten, die bedrohliche Eindrücke provozieren, werden da gezielt genutzt", sagt Lünenborg.
Ein Artikel im Frauenmagazin "Emma" beschrieb die Nacht als eine, in der "Männer in großen Rudeln über Frauen herfallen". Auch die Verbreitung eines aus dem Kontext gerissenen Tipps der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Fremde eine Armlänge von sich wegzuhalten, schürt Misstrauen. Und natürlich die Täterbeschreibung.

Die Furcht vor dem Fremden als hemmungsloser Vergewaltiger

Über die Männer in Köln berichten Augenzeugen und Opfer, sie seien dem Aussehen nach größtenteils "nordafrikanischer" oder "arabischer" Herkunft. Die Vorstellung, dass eine Frau von einem ihr unbekannten Mann überfallen und vergewaltigt wird, ist weit verbreitet - als reale Tat Experten zufolge aber eher die Ausnahme. Nach Köln geht es nun nicht nur um den bloß Unbekannten, es geht um den Fremden.
Die Beschreibung "nordafrikanisch" nutzen Rechte für Propaganda gegen Ausländer und Migranten. Vorverurteilungen haben Hochkonjunktur. Die Furcht vor dem Fremden als hemmungsloser Vergewaltiger ist ein mächtiges Vorurteil. Berechtigt ist es nicht.

Missbrauch in der Familie häufiger als durch Fremde

Das Muster des sexlüsternen Fremden ist alt, und Rassisten nutzen es für Angstmacherei, wie der Politikwissenschaftler Hajo Funke sagt. "Vieles davon ist auch eine Projektion: Man ist selbst auf Gewalt aus, auf Geld oder auf Sex, und schiebt es auf den anderen. Das macht es so infam."
In Wirklichkeit sei es eher der verdruckste Onkel, der die Nichte missbraucht, sagt der Sexualforscher Jakob Pastötter. "Das Fremde wirkt feindlich, in der irrigen Vorstellung, dass außen die sexuellen Gefahren lauern."

"Die spielen jetzt Krieg mitten in Europa"

"Emma"-Herausgeberin Alice Schwarzer schreibt über die Täter, noch bevor sie bekannt sind: "Die Mehrheit sind Flüchtlinge von gestern bzw. Migranten und ihre Söhne. Die träumen davon, Helden zu sein wie ihre Brüder in den Bürgerkriegen von Nordafrika und Nahost – und spielen jetzt Krieg mitten in Europa."
Die konservative CDU-Politikerin Erika Steinbach hielt einst die Aufschrei-Debatte über Alltagsseximus für übertrieben und twittert nun nach Köln, Frauen könnten sich immer häufiger "nicht mehr an jeden Ort zu jeder Zeit wagen". Sie schreibt sich Frauenrechte auf die Fahnen, wie schon in der Asyldebatte.
Damals konterte die junge Feministin und Kolumnistin Margarete Stokowski: Steinbach sorge sich nur vermeintlich um Frauenrechte: "Nun gibt es konservative und rechte Politiker_innen, die Frauenrechte instrumentalisieren, um gegen den Islam Stimmung zu machen, nicht erst seit gestern."

Ängste abbauen, statt Hass zu schüren

Dass die sexuellen Übergriffe in Köln an vermeintlich sicheren Plätzen stattfanden und von vielen Männern gleichzeitig ausgingen, wird laut Frauenrechtlerin Wegener Einfluss haben auf die Ängste von Frauen - und zwar größeren als die Täterbeschreibung. Einen 100-prozentigen Schutz vor sexueller Gewalt gebe es nicht, sagt Wegener.
Um zumindest die Furcht vor dem fremden Vergewaltiger abzubauen, sieht der Kulturwissenschaftler Michael Bongardt nur einen Weg: Einzig die Berührung mit dem Fremden könne verhindern, dass Abgrenzung in Hass umschlägt.

http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.frauen-furcht-und-vorurteile-die-angst-nach-der-koelner-silvesternacht.36162fe8-a27a-443e-bdb7-a67699e15853.html


Düsseldorf . Über die sexuellen Übergriffe in Köln diskutiert ganz Deutschland. Leider sind aufdringliche Männer nicht die Ausnahme auf Großveranstaltungen. Vor allem Kellnerinnen und Barkeeperinnen scheinen "leichte Opfer" zu sein
Ich kann hier nicht weg – und das ist ganz klar ein Nachteil, den die männlichen Besucher von Diskotheken ausnutzen. Als Barkeeperin stehe ich hinter der Theke und bin den plumpen Flirtversuchen, den Blicken, die Dekolleté und Po scannen, und den Versuchen, hinter den Tresen zu langen und mich anzufassen, ausgeliefert. Fast ein Jahrzehnt habe ich in diesem Job gearbeitet – die meisten Mädchen hören schon nach einem Jahr auf.
"Jeder Mann will sein wie der Barkeeper – und jeder Mann will die Barkeeperin." Mit diesem Spruch nimmt mir meine erfahrene Kollegin einige Wochen nach meinem Start in dieser Branche meine Naivität. Als 19-Jährige sehe ich mich plötzlich konfrontiert mit jungen Männern, die mir flirtend Freigetränke abschwatzen wollen und gegen Ende des Abends, wenn sie keine weibliche Begleitung unter den Besucherinnen der Diskothek gefunden haben, ihr Glück bei den Barkeeperinnen versuchen. Sturzbetrunken. Plump. Dreist. Ich lächle, schließlich sind das Gäste, die einen netten Abend haben wollen. Ich bleibe höflich. "Was soll das? Wenn dich jemand blöd anmacht, fliegt der raus", sagt meine Kollegin. "Das müssen wir uns nicht gefallen lassen."
Es ist kein Grundrecht von Männern, mich anzumachen
Das war mein Weckruf – doch bis ich ein ebenso dickes Fell wie meine Kollegin hatte, vergingen Jahre. Sexuelle Belästigung von Frauen – auch in Deutschland ist das Alltag, sagt Maja Wegener von der Frauenrechtsorganisation "Terre des femme". "Wir dürfen bei der aktuellen Debatte nicht aus den Augen verlieren, dass es das vor allem auf großen Veranstaltungen schon immer gegeben hat", sagt sie.
"Baby, du bist aber hübsch", sagt ein betrunkener Gast in der Diskothek zu mir. Meine Antwort als 19-jährige Barkeeperin: "Danke." Meine Antwort als 29-Jährige: "Du weniger." Ich musste erst lernen, dass es kein Grundrecht von Männern ist, mich plump anzumachen – von anfassen ganz zu schweigen, und sei es nur, dass sie nach meiner Hand greifen. Manchmal bleibt es aber nicht dabei.
Beispiel Münchner Oktoberfest. Jedes Jahr gehen bei der dortigen Polizei Dutzende Anzeigen wegen sexueller Belästigung ein. Die Zahl liegt laut Polizeisprecher Gottfried Schlicht im zweistelligen Bereich, darunter auch immer zwei bis drei Vergewaltigungen. "Wir wissen, dass die Dunkelziffer sehr viel höher ist. Dabei geht es um Delikte wie das Anfassen der Frauen an Po und Busen", so Schlicht. Doch das sei kein Massenphänomen, Frauen auf dem Fest kein Freiwild. Dass Männer im Rudel die Frauen bedrängten wie in Köln, das habe eine ganz andere Dimension und käme nicht vor.
Die Wiesn sind ein Spießrutenlauf für Frauen
Doch so weit muss es erst gar nicht kommen, die Belästigung durch Einzelne ist schon schlimm genug. 2011 berichteten die Autorinnen Karoline Beisel und Beate Wild von der "Süddeutschen Zeitung" von ihrem Wiesn-Besuch: "Der kurze Weg zur Toilette ist der reinste Spießrutenlauf. Drei Umarmungen von wildfremden, besoffenen Männern, zwei Klapse auf den Hintern, ein hochgehobener Dirndlrock und ein absichtlich ins Dekolleté geschütteter Bierschwall sind die Bilanz von dreißig Metern", schrieben sie. Doch nicht überall auf den Wiesn sei es so schlimm, geben sie zu. Angezeigt haben sie niemanden.

"Oft ist solch ein Erlebnis auch mit Scham besetzt", versucht Wegener zu erklären. Die Frauen geben sich eine Teilschuld, wenn sie bedrängt werden. "Die Debatte um Köln hat vielleicht einen positiven Effekt, nämlich dass der Aufschrei so groß ist und diese Männer eindeutig als Täter festgemacht wurden", sagt Wegener. Dass immer mehr Anzeigen bei der Polizei eingehen, zeige, dass sich die Frauen wehren und trotz ihrer möglichen Scham auf Konfrontation gehen.
Im Gedränge haben die Frauen oft keine Chance, sich vor den Händen der Männer zu schützen, ebenso wie die Frauen in Köln ihnen nicht ausweichen konnten. Klar, niemand muss auf solch eine Großveranstaltung gehen, aber nicht die Frauen sind das Problem, sondern die Grapscher – unter denen übrigens auch Frauen sind. Auch meine männlichen Kollegen waren nicht davor gefeit, von weiblichen Gästen angefasst zu werden. Doch das war die Ausnahme, nicht die Regel.
Die Barkeeperin aber muss zu solchen Festen – das ist ihr Job. Schlimmer noch als die jungen Betrunkenen waren für mich die Betrunkenen, die so alt sind, dass ich dachte, sie müssten es besser wissen.
Beispiel Schützenfest in einem kleinen Dorf in Niedersachsen. Um 14 Uhr sind die meisten Besucher betrunken. "Süße, machst mir zehn Cola-Rum, ich zahl zwei, den Rest arbeite ich horizontal bei dir ab", schlägt mir ein Mann vor, der mein Vater sein könnte. Dann zwinkert er mir zu. Seine Freunde lachen anerkennend. "Sorry", sage ich, "Prostituierte wurden für heute Abend gar nicht eingestellt. Aber vielleicht schläft ihre Frau ja mit ihnen, wenn sie ihr genug Alkohol geben." Das findet er gar nicht witzig – dabei wollte ich doch nur lustig sein, so wie er. Konfrontation sei eine Maßnahme, sich lästiger Männer zu entledigen, sagt Wegener. Doch in Köln war das nicht möglich. Da ging es darum, schnellst möglich wegzukommen.
Auch ich habe nie jemanden angezeigt
Nicht alle Volksfeste sind so, die drei, auf denen ich gekellnert habe, waren es. Hans-Willi Arnold, Leiter der Pressestelle im Rhein-Kreis Neuss, sagt, dass es in den vergangenen 16 Jahren während des Neusser Schützenfestes im Bereich Sexualdelikte nie mehr als zwei Anzeigen pro Jahr gab. "Und das waren keine gravierenden Vorfälle, eher Beleidigungen auf sexueller Ebene", sagt Arnold. Auch ich habe nie jemanden angezeigt, obwohl man auch mir ins Gesicht und an den Po gefasst, mich verbal sexuell angegangen ist. Warum nicht? Berufsrisiko. Doch das entschuldigt das Verhalten der Männer nicht. Unsere Waffe war der Rauswurf dieser Übermütigen aus der Diskothek durch die Türsteher, und die waren nicht zimperlich.
Demnächst feiern wieder Zehntausende in ganz NRW Karneval. In Düsseldorf gab es 2015 innerhalb von fünf Tagen 14 Anzeigen wegen "Beleidigung auf sexueller Grundlage", so die Polizei, sowie eine Anzeige wegen Vergewaltigung. 15 Vorfälle zu viel, so die Ordnungshüter, aber kein Vergleich zu Köln. Vielleicht werden es in diesem Jahr mehr Anzeigen werden. Nicht, weil so etwas wie in Köln passiert, sondern weil Frauen sich auch gegen die Grapscher wehren, die meinen, gute Laune als eine Einladung zum Anfassen zu verstehen.
Übrigens wollen das nicht nur Männer mit Migrationshintergrund falsch verstehen, sondern auch Deutsche. "Die sexuelle Gewalt war schon immer da, das hat nichts mit Religion, Kultur oder Gesellschaftsschicht zu tun", sagt Wegener. Denn meistens geschehe sexuelle Gewalt hinter verschlossenen Türen, und nicht so öffentlich wie in Köln. Gegen beides muss man sich wehren.

http://www.rp-online.de/nrw/panorama/wenn-sexuelle-belaestigung-zum-job-gehoert-aid-1.5675164

Nach den massenhaften Übergriffen gegen Frauen in Köln und anderen Städten wächst bei vielen Menschen die Angst. Ist das eine neue Dimension sexueller Gewalt? Fragen und Antworten.

Wie verbreitet sind Gewalttaten gegen Frauen?
Laut Kriminalstatistik wurden in Deutschland 2014 mehr als 12.700 Menschen Opfer von sexueller Gewalt. 93,3 Prozent hiervon waren Frauen. Dennoch verweisen Experten wie der ehemalige Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen, Christian Pfeiffer, auf einen stetigen Rückgang der Gewalttaten gegen Frauen. Frauen würden weniger geschlagen und sowohl innerhalb als auch außerhalb der Familie seltener zu Opfern sexueller Gewalt. Dies hätten Vergleichsstudien aus den Jahren 1992 und 2011 ergeben. "Das, was in Köln passiert ist, ist geht nun in die Gegenrichtung. Es bleibt abzuwarten, ob das ein Einzelfall bleit oder ob eine Trendwende eingeleitet worden ist", sagt Pfeiffer. Zwar stünden solche Straftaten oft im Zusammenhang mit Tätern, die von einer Machokultur männlicher Dominanz geprägt seien. Bei der Integration junger Männer aus Russland, der Türkei, Iran, Afghanistan und dem ehemaligen Jugoslawien habe man jedoch in der Vergangenheit sehr positive Erfahrungen gemacht. Die Aufgabe, junge Asylbewerber zu integrieren, liege nun in erster Linie bei den Kommunen. Diese seien hierauf jedoch finanziell schlecht vorbereitet, so Pfeiffer.

Was sagen Frauenrechtsorganisationen?
Maja Wegener von der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes geht davon aus, dass die Dunkelziffer bei Sexualstraftaten gegen Frauen generell hoch ist – sie ist skeptisch, was einen Rückgang von Gewalttaten gegen Frauen betrifft. Die Vorfälle von Köln bildeten einen Höhepunkt: "Die neue Dimension ist die hohe Anzahl der Übergriffe und das Zusammenrotten und Einkreisen von Frauen, um diese auszurauben und sexuell übergriffig zu werden", sagt Wegener. Allerdings seien sexuelle Übergriffe auf Frauen in der Öffentlichkeit nichts Neues. "Das erfährt keine mediale Präsenz, weil viele Frauen von einer Anzeige absehen."

Inwieweit Gewalt gegen Frauen unter Flüchtlingen ausgeprägt ist, lasse sich nur schwer einschätzen – auch weil aktuelle Zahlen nicht vorliegen. Zudem wolle man keine Vorurteile bedienen. Terre des Femmes gehe allerdings davon aus, dass es auch in Flüchtlingsunterkünften zu sexuellen Übergriffen komme – ebenso zu Zwangsverheiratungen und Frühehen. Bekannt sei außerdem, dass Frauen der Zugang zu Sprach- und Integrationskursen verwehrt würde.

Wie können sich Frauen vor Gewalt schützen?
Der Weiße Ring, eine Organisation, die sich für den Opferschutz einsetzt, betont, dass es keinen hundertprozentigen Schutz vor sexuellen Übergriffen gebe. Eine wichtige Rolle spielten die Größe der Tätergruppe sowie ihr Organisationsgrad. Im Zweifel seien diejenigen sicherer unterwegs, die sich in einer Gruppe bewegen. Wichtig sei auch, auf das Bauchgefühl zu hören: Man sollte sich fragen, ob bestimmte Situationen vermieden werden könnten. Wer tatsächlich angegriffen wird, sollte die Polizei rufen, sofern dies möglich ist. Wichtig sei außerdem, durch Schreie auf sich aufmerksam zu machen, unbeteiligte Personen anzusprechen und auf diese Weise direkt in das Geschehen einzubinden. Komme es zu Gewaltanwendung, dann sollte sich der Angegriffene "mit aller Konsequenz verteidigen". Der Deutsche Frauenrat forderte indes von der Politik eine klare Position zur Verantwortung der Männer. "Verhaltensmaßregeln für Frauen lenken die Verantwortung von den Tätern auf die Opfer. Sie sind, wenn nicht zynisch gemeint, zumindest äußerst unbedacht und völlig kontraproduktiv", erklärte die Vorsitzende Hannelore Buls.

Wie reagiert die Polizei auf die jüngsten Vorfälle?
Nach den Vorfällen von Köln wächst die Kritik an der Polizei. Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe: "Die Polizei muss sich die Frage stellen lassen, ob sie die Vorfälle wirklich schon in der Silvesternacht ernst genug genommen hat." Es solle aber keine vorschnellen Schuldzuweisungen geben. Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei Baden Württemberg, Rüdiger Seidenspinner, verweist darauf, dass Ereignisse wie in Köln "bis dahin unvorstellbar gewesen" seien. Seidenspinner fordert verstärkte Videoüberwachung, um Straftaten aufzuklären und Einsätze besser koordinieren zu können. Kommunen sollten dazu angehalten werden, Straßen, Gassen und Plätze nachts durchgängig auszuleuchten. "Ich gehe fest davon aus, dass Vorfälle wie in Köln bei künftigen Einsatzplanungen berücksichtigt werden", sagt Seidenspinner. Angefangen von einer größeren Präsenz der Polizeikräfte sowie dem unmittelbaren Eingreifen der Beamte

http://www.badische-zeitung.de/deutschland-1/zahl-der-sexualstraftaten-ging-lange-zurueck-aendert-sich-das--115944996.html

Es war eine Situation, die sich so kaum jemand vorstellen konnte – selbst alt gediente und hart gesottene Polizeibeamte zeigten sich geschockt. Die Ausschreitungen auf dem Domplatz und vor dem Kölner Hauptbahnhof in der Silvesternacht haben nicht nur in der Rheinmetropole Spuren hinterlassen. Sexuelle Übergriffe auf Frauen, respektloses Verhalten und ein selbst von Polizisten nicht mehr zu bändigender Mob stellen für die Einsatzkräfte eine ganz neue Bedrohungslage dar. Und gesellschaftlich? Was macht das mit den Bürgern, vor allem mit den Frauen? Wir haben uns mit Maja Wegener, Fachbereichsleiterin der Frauenrechtsorganisation Terre des femmes unterhalten.
Hallo Frau Wegener, was war ihre erste Reaktion, als Sie von den Ereignissen in der Silvesternacht in Köln gehört haben?
Maja Wegener: Ich hatte zwei Gedanken im Kopf. Zum einen, wie furchtbar und traumatisierend muss das für die betroffenen Frauen gewesen sein. Zum anderen aber auch die Angst davor, dass nun alle MigrantInnen und Menschen, die in Deutschland Zuflucht suchen, unter Generalverdacht gestellt werden. Das darf nicht geschehen.
Wie bewerten Sie diese Situation?
Wegener: Wenn Männer sich zu Gruppen zusammentun, Frauen einkesseln, um sie zu sexuell zu bedrängen und auszurauben, ist das unglaublich frauenverachtend und entwürdigend. Sexismus und sexuelle Übergriffe im öffentlichen Raum hat es aber bereits vor der Silvesternacht gegeben. Gerade auf Veranstaltungen wie Oktoberfesten, Volksfesten, Karneval kommt es immer wieder dazu. Nur fehlte bisher die öffentliche Debatte darüber. Gleichzeitig muss aber auch klar sein, dass die Einhaltung unserer Gesetze und Werte für alle Menschen gilt, die sich in Deutschland aufhalten und leben. Unabhängig von Staatsangehörigkeit und Herkunft. Und Menschen, die sich gewalttätig gegenüber Frauen und Mädchen verhalten und ihre Werte antasten, müssen zur Rechenschaft gezogen werden.
Öffnen wir mal den Blick und wenden uns der gesamten Republik zu: Wie ist die Lage in der Bundesrepublik für die Frauen? Ist Gewalt oder gar sexistische Anmache nicht zum Alltag geworden, wie aus vielen Reaktionen auf diese Vorfälle erkennbar ist?
Wegener: Ja, es ist so, dass sexistische Anmache zum Alltag gehört. Was wir uns aber vor Augen führen müssen, dass die meiste Gewalt an Frauen im privaten und häuslichen Umfeld stattfindet. In Deutschland wird jede vierte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von sexualisierter und/oder häuslicher Gewalt. Zusammen mit psychischer Gewalt betrifft es sogar jede dritte Frau.
Wenn betroffene Frauen dadurch Mut bekommen, und Anklage erheben, ist das auch eine Chance. Dass eben vieles nicht nur hingenommen wird, sondern dass sich Opfer mehr trauen. »Sexismus sei immer noch Alltag«, sagte etwa die Bloggerin Anne Wizorek im Zwischenruf des ZDF-Heute Journal. Können Sie das aus Ihren Erfahrungen bestätigen?
Wegener: Ja, Sexismus in Deutschland gehört zum Alltag von Frauen. Und Sexismus findet auf ganz verschiedenen Ebenen statt. Das ist der Spruch oder das Begrapschen, aber auch Schlechterstellung von Frauen bei der Bezahlung oder die sogenannte »gläserne Decke«. Durch die Ereignisse in der Silvesternacht und die daraus folgende Berichterstattung hat die Tatsache, dass Frauen im öffentlichen Raum der Gefahr sexueller Gewalt ausgesetzt sind, eine breitere Öffentlichkeit erfahren. Für viele Frauen, sie selbst betroffen sind, ist es wichtig zu wissen, dass sie damit nicht allein sind. Oft ist das Thema noch sehr schambesetzt. Und viele Frauen verzichten auf eine Anklage, auch aus Angst, unsensibel von Polizei, Richter- und Staatsanwaltschaft behandelt zu werden. Hier gibt es viel Veränderungsbedarf etwa durch eine Schulung der Behörden im sensibleren und respektvolleren Umgang mit betroffenen Frauen.
Was können wir aus dieser Situation lernen und was fordern Sie von der Politik?
Wegener: Jetzt sind der Staat und die Zivilgesellschaft gefragt. Wir brauchen von staatlicher Seite einen sensibleren und aufmerksameren Umgang der Behörden mit dem Thema. Aber auch die Gesellschaft ist gefragt, hinzuschauen und zu reagieren. Aus diesem Grund hat Terre des femmes die Kampagne »Schaust Du hin?« ins Leben gerufen. Hier machen wir mit Unterstützung von Prominenz unter anderem Familienministerin Schwesig darauf aufmerksam, dass niemand wegschauen darf, wenn es um Gewalt an Frauen geht.

Wenn Sie an Karneval denken, befällt Sie dann ein mulmiges Gefühl in Bezug auf die Vorgänge in Köln?
Wegener: Nach den schrecklichen Vorfällen in Köln, Hamburg und anderen Städten wird jetzt sicherlich die Polizei sehr aufmerksam reagieren. Einhundert prozentiger Schutz wird gleichzeitig niemals gegeben sein. Interessant ist jetzt, wie ernst das Thema auch im Nachhinein genommen wird. Und ob es wirklich zu Veränderungen auf allen Ebenen kommt.
Interview von Dieter Reisner

http://www.reutlinger-wochenblatt.de/inhalt.interview-der-woche-sexuelle-uebergriffe-in-der-silvesternacht.0787ee2f-beb8-425d-8362-780d575f0a88.html

Berlin (dpa/tmn) - Manchmal ist es der lüsterne Blick eines Fremden in der Bahn. Ein anderes Mal der abwertende Kommentar eines Kollegen. Alltagssexismus betrifft Frauen in jeder Lebenssituation.
Doch viele sind sich gar nicht sicher: War das jetzt sexistisch - oder übertreibe ich? Und sollen Betroffene auf so etwas reagieren - und wenn ja, wie? Wichtige Fragen und Antworten zum Thema:
Was ist Alltagssexismus?
Alltagssexismus zu beschreiben, ist schwierig. "Es ist oftmals eine situative Wahrnehmung", erklärt Maja Wegener von der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes. Das könne genauso der unpassende Herrenwitz, die frauenverachtende Werbung wie auch der Griff an den Po sein. "Es geht um die Aufrechterhaltung von Rollenbildern - die Betonung der fehlenden Gleichberechtigung von Menschen aufgrund ihres Geschlechts." Sexismus im Alltag ist subtil - und oft ist die Grenze zur sexuellen Belästigung, die strafrechtlich verfolgt werden kann, nicht überschritten.

Warum ist es wichtig, dafür ein Bewusstsein zu schaffen?
Wegener betont, dass es immer wichtig sei, die Frage zu stellen: Was macht das mit einer Gesellschaft? "Wenn Frauen nur als passive Objekte wahrgenommen werden, werden sie auch keine Entscheider im Job", betont Wegener. "Sexismus im Alltag ist Unterdrückung."
Was können betroffene Frauen tun?
Zu allererst gilt: Die Verantwortung liegt nicht bei den Opfern, sondern bei den Tätern. "Ein kurzer Rock ist keine Einladung zum Grapschen oder Starren", betont Wegener. Sie rät Betroffenen aber: "Ganz klar ansprechen." Doch da ist häufig auch die Angst, nicht ernstgenommen zu werden - dass das Gegenüber es abtut. Dennoch sei es wichtig, zu sagen: "Ich möchte das nicht." Es gehe darum, aktiv zu werden und die Fäden in die Hand zu nehmen, um sich so gegen tradierte Rollenbilder zu wehren. Doch das ist nicht immer einfach - und auch nicht immer möglich.

"In einem angesehenen Unternehmen wird man auf so einen Vorwurf sicher zumindest offiziell sehr sensibel reagieren und sich bemühen", sagt Wegener. Doch dem Fremden in der Bahn sagen, dass seine Hand dort nicht hingehört? "Das ist eine Frage der Situation und der Einschätzung der Gewaltgefahr", sagt Wegener. Aber es kann helfen, andere in die Situation einzubeziehen. Und im privaten Umfeld sind Freunde eventuell über den Hinweis dankbar, dass der Kommentar unpassend war. "Vielleicht haben sie das ganz unreflektiert gesagt und sind einer Diskussion gegenüber offen."
Sind nur Frauen betroffen?
Nein. "Männer kann es genauso treffen", sagt Wegener. Etwa wenn sie nicht einem bestimmten Männerbild entsprechen - dem des starken Machers. Auch Mitglieder der LSBTTIQ-Gemeinschaft, also Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, Transsexuelle, Intersexuelle und Queere können Opfer von Sexismus werden.

http://web.de/magazine/gesundheit/sexismus-alltag-betroffene-umgehen-31366970

In Friedrichshain-Kreuzberg gilt jetzt für Plakatreklame eine 10-Punkte-Regelung. Jede Form sexistischer Werbung soll somit unterbunden werden.
Eine Sektflasche vor entblößtem Damenrücken. Frauen, die lächelnd den Balkon bepflanzen. In Friedrichshain-Kreuzberg sind solche Plakate jetzt verboten.
Vor einem Jahr beschloss die rot-grüne Mehrheit im Bezirk: Jede Form sexistischer Werbung soll unterbunden werden. Mit den Kriterien dafür beschäftigte sich seitdem die „Arbeitsgruppe gegen frauenfeindliche, sexistische und diskriminierende Werbung“ (zwölf Frauen, ein Mann). Nun legte die AG ihr Acht-Seiten-Papier vor.

Was jetzt z.B. untersagt ist?
► Frauen dürfen nicht als „(willens)schwach, hysterisch, dumm, unzurechnungsfähig, naiv“ dargestellt werden.
► Ihre Körper sollen nicht betont bekleidet, sie nicht „ohne Anlass lächelnd inszeniert“ sein.
► Bilder einer Frau, die kaum bekleidet unter dem Mann „kniet, sitzt oder liegt, während der Mann (vollständig bekleidet) steht“, sind unzulässig.

Bei allen Werbeverträgen, die das Bezirksamt abschließt, muss nun auf die Einhaltung der neuen Bedingungen geachtet werden. Bei Zuwiderhandlungen „ist die jeweilige Werbung durch den Vertragspartner abzuhängen“, heißt es in einem Bericht, unterzeichnet von Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (50, Grüne).unächst geht es nur um die vier Werbestandorte, die dem Bezirk gehören. Doch die Anti-Sexismus-Arbeitsgruppe sieht sich als Vorreiter für ganz Berlin.
„Wir sind nicht gegen Werbung, aber gegen die Stigmatisierung von Frauen als unterwürfige, schwache Menschen, die oft nur als Lustobjekte dargestellt werden“, sagt Maja Wegener (37) vom Frieda-Frauenzentrum.
Der Deutsche Werberat sieht das Vorgehen kritisch. „Der Bezirk kann Bürgern nicht vorschreiben, was sie als Werbung sehen dürfen“, sagt Sprecherin Julia Busse (43). Auch die Opposition ist sauer. CDU-Fraktions-Vize Timur Husein (34): „Typisch linker Tugendterror, mit dem der Bezirk einmal mehr lächerlich gemacht wird.“

http://www.bz-berlin.de/berlin/friedrichshain-kreuzberg/erster-berliner-bezirk-zensiert-die-werbung


Die sexuellen Übergriffe in der Silvesternacht auf Frauen in Köln rufen schreckliche Bilder auf. Eine Menge Männer, die Jagd auf Frauen machen. Diese Bilder geistern durch Berichte und Gespräche, auch von jenen, die nicht auf dem Bahnhofsvorplatz waren.
Es sind Geschichten von Gewalt und Gefahr – und von Selbstbestimmung. Doch was macht das mit der Angst von Frauen und woher kommt sie?
Der nächtliche Heimweg, der Weg durch eine dunkle Tiefgarage – viele Frauen gehen diese Wege mit Angst. Angst nicht vor der Dunkelheit, sondern vor einem Mann. Betroffene aus Köln erzählen von Händen unter dem Rock, in Slips, von der Angst, der Masse nicht zu entkommen.
"Sexuelle Gewalt und die Erfahrung möglicher sexueller Gewalt ist bei Frauen gegenwärtig, weil das durchaus alltägliche Lebenserfahrung ist", sagt Margreth Lünenborg, Expertin für Geschlechterforschung. Dass die Nachrichten von Köln dieses unterschwellige Wissen aktivieren und lebendig machen, ist für sie nur natürlich..
Übergriffe gab es auch schon vor der Nacht in Köln, zum Beispiel auf dem Oktoberfest, wie Maja Wegener von der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes sagt. Das Ausmaß der sexuellen Übergriffe wie in Köln aber ist neu. Bestimmte Begriffe in der medialen Debatte können das Gefühl einer Bedrohung noch verstärken. "Bilder also, die an Naturereignisse erinnern, wie Wellen, Massen, Fluten, die bedrohliche Eindrücke provozieren, werden da gezielt genutzt", sagt Lünenborg.
Ein Artikel im Frauenmagazin "Emma" beschrieb die Nacht als eine, in der "Männer in großen Rudeln über Frauen herfallen". Auch die Verbreitung eines aus dem Kontext gerissenen Tipps der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Fremde eine Armlänge von sich wegzuhalten, schürt Misstrauen. Und natürlich die Täterbeschreibung.
Über die Männer in Köln berichten Augenzeugen und Opfer, sie seien dem Aussehen nach größtenteils "nordafrikanischer" oder "arabischer" Herkunft. Die Vorstellung, dass eine Frau von einem ihr unbekannten Mann überfallen und vergewaltigt wird, ist weit verbreitet - als reale Tat Experten zufolge aber eher die Ausnahme. Nach Köln geht es nun nicht nur um den bloß Unbekannten, es geht um den Fremden.
Die Beschreibung "nordafrikanisch" nutzen Rechte für Propaganda gegen Ausländer und Migranten. Vorverurteilungen haben Hochkonjunktur. Die Furcht vor dem Fremden als hemmungsloser Vergewaltiger ist ein mächtiges Vorurteil. Berechtigt ist es nicht.
Das Muster des sexlüsternen Fremden ist alt, und Rassisten nutzen es für Angstmacherei, wie der Politikwissenschaftler Hajo Funke sagt. "Vieles davon ist auch eine Projektion: Man ist selbst auf Gewalt aus, auf Geld oder auf Sex, und schiebt es auf den anderen. Das macht es so infam."
In Wirklichkeit sei es eher der verdruckste Onkel, der die Nichte missbraucht, sagt der Sexualforscher Jakob Pastötter. "Das Fremde wirkt feindlich, in der irrigen Vorstellung, dass außen die sexuellen Gefahren lauern."
"Emma"-Herausgeberin Alice Schwarzer schreibt über die Täter, noch bevor sie bekannt sind: "Die Mehrheit sind Flüchtlinge von gestern bzw. Migranten und ihre Söhne. Die träumen davon, Helden zu sein wie ihre Brüder in den Bürgerkriegen von Nordafrika und Nahost – und spielen jetzt Krieg mitten in Europa."
Die konservative CDU-Politikerin Erika Steinbach hielt einst die Aufschrei-Debatte über Alltagsseximus für übertrieben und twittert nun nach Köln, Frauen könnten sich immer häufiger "nicht mehr an jeden Ort zu jeder Zeit wagen". Sie schreibt sich Frauenrechte auf die Fahnen, wie schon in der Asyldebatte.
Damals konterte die junge Feministin und Kolumnistin Margarete Stokowski: Steinbach sorge sich nur vermeintlich um Frauenrechte: "Nun gibt es konservative und rechte Politiker_innen, die Frauenrechte instrumentalisieren, um gegen den Islam Stimmung zu machen, nicht erst seit gestern."
Dass die sexuellen Übergriffe in Köln an vermeintlich sicheren Plätzen stattfanden und von vielen Männern gleichzeitig ausgingen, wird laut Frauenrechtlerin Wegener Einfluss haben auf die Ängste von Frauen - und zwar größeren als die Täterbeschreibung. Einen 100-prozentigen Schutz vor sexueller Gewalt gebe es nicht, sagt Wegener.
Um zumindest die Furcht vor dem fremden Vergewaltiger abzubauen, sieht der Kulturwissenschaftler Michael Bongardt nur einen Weg: Einzig die Berührung mit dem Fremden könne verhindern, dass Abgrenzung in Hass umschlägt.

http://www.zeit.de/news/2016-01/06/kriminalitaet-frauen-furcht-und-vorurteile---angst-nach-der-silvesternacht-06155802

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Maja Wegener sollte einen Dermatologen aufsuchen und

JUNGHEINRICH, Wednesday, 09.03.2016, 20:25 (vor 3183 Tagen) @ Oberkellner

am besten noch einen guten Psychiater, denn sie hat zweifellos was am Sträußschen !

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EINE Lösung hätt ich schon

adler @, Kurpfalz, Friday, 11.03.2016, 00:15 (vor 3181 Tagen) @ Oberkellner

Als Barkeeperin stehe ich hinter der Theke und bin den plumpen Flirtversuchen, den Blicken, die Dekolleté und Po scannen, und den Versuchen, hinter den Tresen zu langen und mich anzufassen, ausgeliefert.

[image] s_motz

Dann mach doch die Bluse zu

und such dir nen anderen Job.

ZB den auf dem Bild links.

Da Wirsde auch garantiert

nicht angefasst!

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