Vor allen Dingen folgenden Absatz kurz vor dem Ende fand ich interessant:
[..]Doch Feminist*Innen haben in Europa und in den USA immer noch ein überholtes Feindbild: das Patriarchat, das in der Realität gar nicht mehr existiert. Während die patriarchalische Kultur der muslimischen Zuwanderer als multikulturelle Bereicherung gefeiert wird, wird das vollständig dekonstruierte Mannsbild des Westens immer noch als „patriarchisch“ bezeichnet und verurteilt. Soviel Widerspruch hat es wohl selten in einer politischen Bewegung gegeben.[..]
http://www.freiewelt.net/reportage/vaterlose-generation-gesellschaft-ohne-rueckgrat-10067727/
In diesem Zusammenhang denke ich an einen Beitrag auf Heise, der von Hadmut Danisch am Montag verlinkt wurde.
"Sind wir eure Kuscheltiere?"
Der arabischstämmige Psychologe Ahmed Mansour beklagt paternalistische Klischees von Linksliberalen und Grünen
http://www.heise.de/tp/artikel/48/48791/1.html
Ich habe mir das integrierte Video angeschaut sowie eine weitere Diskussion des evang. Kirchenfunk Niedersachsen, bei beiden spricht Ahmad Mansour.
Religionen im Gespräch - Sendung 07 // Einwandererkinder zwischen Familie, Schule und Religion
„Ehre" und „Respekt", das sind die wichtigsten Werte, mit denen viele Kinder aus Einwandererfamilien zu Hause groß werden. Die Familie muss einen guten Ruf haben. Die Mädchen dürfen mit fremden Jungs nichts zu tun haben. Keinesfalls dürfen die Eltern kritisiert werden.
In der Schule lernen dieselben Jungen und Mädchen, dass die Fähigkeit zur Kritik ganz wichtig ist. Sie sollen lernen, sie selbst zu sein. Sie sollen sich eine eigene Meinung bilden. Sie sollen sagen, was sie denken.
Wie bringen Jugendliche das zusammen? Und was können Pädagogen tun, um ihnen dabei zu helfen? Darüber spricht Wolfgang Reinbold mit dem Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Ahmet Toprak aus Dortmund, dem Psychologen, „Heroes"-Gruppenleiter und Mitglied der Deutschen Islam-Konferenz Ahmad Mansour aus Berlin, und mit dem Gesamtschullehrer Hamza Dehne aus Hannover.
https://www.youtube.com/watch?v=R3saojOXw2U
Bei allen Personen kann man sagen, die haben in der Tat die westlichen "Werte" verinnerlicht, vor allen Dingen aber sehen auch sie die Frau als Opfer im Islam. Einerseits beklagt Ahmad Mansour, dass man den Islam gerne in die Opferrolle drängt, was sie nicht wollen, andererseits klammert nicht nur er die "Opferrolle" der Frau im Islam gerne aus. Wirklich kritisch kann ich das nicht nennen. Mir fiel auf, dass das Wort Patriarchat immer wieder bemüht wurde, obwohl sie doch selber erkannt haben, dass die meisten Männer in diese Rolle gedrängt werden und das nicht nur von Männern, sondern auch und vor allen Dingen von Frauen.
Das ist ja nicht nur meine persönliche Erfahrung, auch in den Medien wurde das zumindest mal erwähnt, wie ich in diesem Artikel beschrieb "Seid wütend auf die muslimischen Frauen!" http://www.wgvdl.com/forum3/index.php?id=66527
Nochmal kurz zum Text des letztgenannten Videos. Sollte es tatsächlich noch Schulen geben, in denen die Fähigkeit zur Kritik gelehrt wird?
Christine
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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohl angepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein