Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Wir sind keine Opfer.... meinen die Sexarbeiter ... (Allgemein)

Garfield @, Monday, 21.01.2013, 12:07 (vor 4327 Tagen) @ Swen

Hallo Swen!

Das Problem sind hier gar nicht wirklich die Gutmenschen.

Das sah man vor einigen Jahren gut, als in Baden-Württemberg einige Bordelle eine "Flatrate" anboten. Diesen Bordellen wehte sofort heftiger Gegenwind entgegen. Nicht nur, daß draußen auf der Straße auf einmal kirchliche Verbände und Feministinnen Demos abhielten, nein, ganz zufällig machte die Polizei dort auf einmal andauernd Razzien, es wurden angeblich hygienische Mängel festgestellt und in der Politik diskutierte man darüber, diese Bordelle zu schließen. Hier noch ein Artikel dazu:
Bordell-Flatrate in Baden-Württemberg

Dieser extreme Gegenwind ist nicht mit dem Einfluß irgendwelcher Gutmenschen erklärbar. Die wahre Motivation ist offensichtlich: Die übrigen Bordellbetreiber fürchteten, daß dieses Flatrate-Modell erfolgreich sein könnte. Dann hätten sie viele Kunden verloren und wären letztendlich gezwungen worden, so etwas ebenfalls einzuführen. Und sie befürchteten dadurch eine Schmälerung ihrer Profite.

Also machten sie ihren Einfluß auf die Landes-Politik geltend, und die Politiker wiederum sorgten dafür, daß dieser heftige Gegenwind entstand.

Es ging einzig und allein darum, diese lästige Konkurrenz loszuwerden. Und Prostituierte, die auf eigene Rechnung tätig sind und irgendwo am Straßenrand oder in Bars nach Kunden suchen, sind auch so eine lästige Konkurrenz. Weil die keinen Bordellbesitzer mit finanzieren müssen, können die weniger Geld nehmen.

Das Problem kriegt man nur in den Griff, indem man Prostitution immer stärker reglementiert. Sie soll nur noch in Zonen stattfinden, die von reichen Bordellbetreibern und sonstigen Zuhältern kontrolliert werden. Alles andere ist lästige Konkurrenz und soll deshalb illegal sein. Dem Staat kommt das auch entgegen, denn wenn die Prostituierten sich offiziell registrieren lassen, kann man da auch Abgaben und Steuern einkassieren.

Die Interessen der Prosituierten sind dabei vollkommen irrelevant. Man versucht es als Vorteil darzustellen, daß sie ja nun sozialversichert wären, aber das ist (zufällig) nur für die Allgemeinheit gut, weil der Effektiv-Steuer- und Beitragszahler so in Zukunft vielleicht weniger ehemalige Prostituierte mit Mindestrenten durchfüttern muß.

Ähnlich sieht das übrigens schon seit Jahren im Internet aus: Da werden kostenlose Erotikseiten immer stärker gesetzlich ausgebremst, oft unter dem Vorwand des Jugendschutzes. Tatsächlich geht es auch dort darum, den Anbietern kostenpflichtiger Erotik-Seiten mehr Kunden zuzutreiben.

Freundliche Grüße
von Garfield


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