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Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

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ist der Film wirklich zu empfehlen? Ich zweifle an einer "Filmregisseurin" (Projekte)

Varano, Città del Monte, Monday, 08.08.2016, 19:32 (vor 3064 Tagen) @ SpiegelIn

Gentili Signori,

ist der Film zu empfehlen? Nun, da ich den Film weder gesehen habe, noch ihn zu sehen beabsichtige, kann ich keine eigene Meinung dazu beisteuern. In der Jungen Freiheit vom 29.07.2016 empfiehlt allerdings Pankraz in seiner wöchentlichen Kolumne, den Film lieber nicht zu sehen:

Ein Film zum Abgewöhnen: Maren Ades "Toni Erdmann" (...). Der Streifen wurde zum ersten Mal letztes Frühjahr beim Wettbewerb in Cannes gezeigt, wo er von der Jury aber völlig ignoriert wurde. (...)

Jetzt ist "Toni Erdmann" endlich in den Kinos - und das Publikum (wenn es sich überhaupt dafür interessiert) kann sich davon überzeugen, daß die Ignoranz der Jury von Cannes nur allzu verständlich war. Der Film ist nicht einmal eine Kalamität, kein Fall zum Sich-Aufregen, sondern allenfalls einer zum Sich-Wundern (...)

Und weiter über die Handlung des Films:

(...) Ihr Vater aber [d.i. die Titelfigur, Toni Erdmann], der weise gewordene, skeptische und humorige Alt-68er, trifft ein und bricht den Panzer peu à peu auf. Indes, die Aktionen, die er dazu veranstaltet, und das Wie dieser Veranstaltungen wirken auf den Kinobesucher vollständig desintegrativ, er kann auch beim besten Willen keinen Sinn darin finden, und deshalb langweilen sie ihn nur.

Diese Pankraz-Kritik als Gegenpol zu den doch recht überschwänglichen Kritiken, die es in der Mainstream-Presse gab.

Hintergrundinfo für den Fall, dass noch jemand über diesen scheinbaren Widerspruch stolpert:

Pankraz schreibt, der Film sei in Cannes von der Jury "völlig ignoriert" worden, während andere Medien und auch die Wikipedia z.B. schreiben, der Film sei "verdienterweise beim Filmfestival Cannes auf Anhieb zum Kritiker- und Publikumsliebling" geworden (laut Wikipedia stammt diese Aussage aus der Neuen Zürcher Zeitung vom 20. Juli 2016).

Das Rätsel löst sich m.E. dadurch, dass der Film bei den richtigen Preisen des Filmfestivals zwar leer ausgegangen ist und somit schon gar nicht die berühmte "Goldene Palme" gewinnen konnte; er hat allerdings einen FIPRESCI-Preis gewonnen, der ebenfalls beim Filmfestival in Cannes ausgereicht wurde. FIPRESCI-Preise sind laut Wikipedia Preise, "die von der internationalen Filmkritiker- und Filmjournalisten-Vereinigung FIPRESCI vergeben werden". Soweit es mich betrifft, habe ich vorher noch nie von diesen FIPRESCI-Preisen gehört, und wenn ich mir auf Wikipedia die Liste der Preisträger ansehe, dann habe ich dabei offenbar auch nicht all zu viel verpasst.

Heißt also, die Filmkritiker und Filmjournalisten haben den Film zuerst selber hochgejubelt, und geilen sich anschließend daran auf, dass der Film einen Preis eben dieser Filmkritiker und Filmjournalisten gewonnen hat. Nur, bei den wesentlich wichtigeren Preisen des eigentlichen Cannes-Festivals, da hat der Film halt keinen Blumentopf gewinnen können ...

Cordiali saluti,

Marc' Antonio Varano

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