DIE WELT - Gina-Lisa Lohfink: Die absurdeste Ikone (Falschbeschuldigung)
Die sexuelle Begegnung zu dritt, die später in den Prozess mündete, habe nur stattgefunden, weil einer der beiden Männer behauptet hatte, Profifußballer bei VfL Wolfsburg zu sein. Alles das hatte Sebastian P. erzählt wie ein zorniges Kind, das stur vor die Wand rennt, um seinen Willen zu kriegen. Im Nachhinein wirken seine Worte geradezu bedrückend hellsichtig.
Niemand weiß, was im Kopf von Menschen wie Gina-Lisa Lohfink vorgeht. Niemand kennt ihre Ziele, ihre Ideale, ihre Verletzungen und ihre Abgründe – möglicherweise nicht einmal sie selbst. Es kann sein, dass sie, die von Medien und Feministinnen gejagte, gehypte, einst hübsche und vor allem noch immer sehr junge Frau wirklich glaubt, was sie vorgibt zu sein – ein geschundenes Opfer.
Wahr ist aber auch: Lohfink hat den ersten Prozess, in dem es um den Vorwurf der Vergewaltigung ging, verloren. Sie wird auch den laufenden Prozess verlieren. Die Schlacht jedoch, in der es um die Vermarktung ihrer Person und um die Instrumentalisierung der Öffentlichkeit geht – diese das Wesen des Rechtsstaats berührende Schlacht hat sie, leider, gewonnen.