Den großen Plan gibt es nicht. (Projekte)
Ich bin der festen Meinung das es den, oder einen Plan in der Menschheitsgeschichte nicht gibt. Was am Ende herauskommt ist niemals das, was sich einzelne oder Gruppen ausgedacht haben. Das Ergebnis ist das Resultat von Interaktionen von mehr oder weniger vielen Menschen. Selbst Menschen, von denen man glaubt ihnen wäre alles egal, bringen Veränderungen durch ihr Reagieren auf veränderte Lebensbedingungen.
Sich mit der Fiktion eines großen Planes auseinanderzusetzen ist verschwendete Zeit.
Im gelben Forum hat das jemand schön auf den Punkt gebracht.
In der Geschichte kommt nie das heraus, was Einzelne gewollt oder geplant haben
verfasst von frosch, 02.03.2011, 14:16
Der Auslöser und Anlass bestimmt in der Geschichte nicht das Geschehen. Das ist mindestens seit Thukydides bekannt. Der in seinem Bericht über den Peloponnesischen Krieg zwischen dem Kriegsanlass und den dahinter verborgenen wirklichen Kriegsgründen unterschied.
Der Auslöser und Anlass für eine Revolution, eine Krise, ein Krieg etc. ist mehr oder minder beliebig und daher wenig interessant. Das wusste Thukydides, aber das wissen einige Leute hier nicht.
Unter "wissenschaftlichen" Laborbedingungen lässt sich (vielleicht) ein Ereignis aus den vorliegenden Faktoren eins zu eins vorhersagen. Solche Laborbedingungen sind künstlich und kommen in der wirklichen Welt nie vor.
Umgekehrt:
Nur in der Welt menschlicher Artefakte und nur dort können wir rückwärts vom Ergebnis her auf einen zugrunde liegenden menschlichen Plan schließen. Wir können vom fertigen Arbeitsprodukt auf einen menschlichen Plan schließen, der (in der Regel) der Existenz dieses Arbeitsprodukts vorherging, und der seinen Werdegang bestimmte.
Die Geschichte der Menschheit entwickelt sich nicht nach menschlichen Plänen.
Was in der Geschichte herauskommt, ist niemals das, was einzelne gewollt und geplant haben.
Immer hat man in der Geschichte mit widerstreitenden Willen, widerstreitenden Kräften und widerstreitenden Interessen zu tun. Deshalb kommt am Ende immer etwas heraus, was keiner gewollt hat.
An Spekulationen darüber, wer was wann gewollt und geplant hat, beteilige ich mich nicht.
Statt dessen zerbreche ich mir den Kopf, auf welche Wirkungen ein Ereignis hinauszielt, welche Folgerungen es nach sich zieht.
Das habe ich hier bei der jetzigen Lage der arabischen Aufstandsbewegung versucht.
Meine Gedanken unterstehen der Überprüfung durch die tatsächliche Entwicklung. Das unterscheidet sie von Spekulation und Gedankenleserei. http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=206002
Auch hinter dem Feminismus steckt kein großer Plan. Am Ende ist er nur das Ergebnis des Kampfes einer Schweinebande um einen guten Platz am Schweinetrog. Selbst Leute die keine Chance haben an den Futtertrog zu kommen, versuchen wenigstens einen Platz in der Nähe des Troges zu ergattern. Damit beeinflussen aber auch sie das Ergebnis, weil sie das Umfeld des Futtertroges verändern.
Rainer
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