Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Liste Femanzen Lisanne Straka (Liste Femanzen)

Oberkellner @, Tuesday, 20.09.2016, 15:42 (vor 2992 Tagen)

F477 Lisanne Straka – verantwortliche Abteilungssekretärin für für Frauen- und Gleichstellungspolitik beim DGB Nord – www.dgb-frauen.de – lisanne.straka@dgb.de - http://nord.dgb.de/++co++eff60cb6-6d02-11e0-6b54-00188b4dc422/teaserimage/scaled/size/282

Am Donnerstag (27. März 2014) findet der 13. Girls´Day – Mädchen-Zukunftstag in Mecklenburg-Vorpommern statt.
Ziel des bundesweit veranstalteten Girls‘Days ist es, Mädchen stärker für technische Berufe und naturwissenschaftliche Studienrichtungen zu interessieren.
„Mit dem Girls´Day wollen wir Mädchen Mut machen, die ganze Palette ihrer Möglichkeiten auszuschöpfen. Denn obwohl es insgesamt 350 verschiedene Ausbildungsberufe gibt, bewerben sich Mädchen zum Großteil nur auf die zehn typischen und oftmals schlechter bezahlten Frauenberufe. Auch bei den Studienmöglichkeiten entscheiden sie sich selten für technische und naturwissenschaftliche Bereiche. Aber ich bin überzeugt, Mädchen können das. Und was mindestens genauso wichtig ist: Es geht auch um ihre finanzielle Absicherung und die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben“, schätzt Birgit Hesse, Ministerin für Arbeit, Gleichstellung und Soziales Mecklenburg-Vorpommern am Vortag des Girls’Days 2014 ein.

In diesem Jahr können Schülerinnen ab Klasse 5 aus zirka 350 Veranstaltungen mit fast 3.000 Plätzen auswählen. Davon werden 1.020 Plätze durch Unternehmen zur Verfügung gestellt. Das sind 13 Prozent mehr betriebliche Angebote als im Vorjahr. Im Rahmen von 178 Veranstaltungen in ganz Mecklenburg-Vorpommern vermitteln die Firmen Eindrücke von modernen Produktionstechnologien und bieten den Mädchen die Möglichkeit, mit weiblichen Auszubildenden ins Gespräch zu kommen. Über 210 Plätze für 16 Veranstaltungen kommen aus den Hochschulen und Forschungseinrichtungen des Landes. Sie laden die Mädchen zu spannenden Experimenten und Forschung zum Mitmachen ein.
„In diesem Jahr findet die Girls´Day-Auftaktveranstaltung an der Fachhochschule Stralsund statt, um zu zeigen, welch spannende Fachrichtungen und hervorragende Studienbedingungen die Hochschule jungen Frauen bietet. Etwa ein Drittel der Studierenden in Stralsund sind weiblich. Allerdings sind die Studentinnen in den Fachbereichen Elektronik und Informatik sowie Maschinenbau mit rund zehn Prozent immer noch deutlich in der Minderheit“, so Dr. Ute Messmann von der Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern (VUMV). Der deutschlandweite Schulleistungsvergleich in Mathematik und Naturwissenschaften belege zwar die überdurchschnittlichen Leistungen ostdeutscher Mädchen in den sogenannten MINT-Fächern. Aber das führe leider nicht automatisch zu mehr technisch- und naturwissenschaftlich orientierten Berufs- oder Studienentscheidungen bei den jungen Frauen und Mädchen, erklärt Ute Messmann.

„Mädchen unterschätzen oftmals ihre Fähigkeiten, insbesondere in den Fächern Chemie und Physik. Deshalb brauchen sie mehr Ermutigung in der Schule, effektive Begleitung über spezielle MINT-Initiativen im Schulverlauf sowie mehr weibliche Vorbilder in Wirtschaft und Wissenschaft“, betont Lisanne Straka vom DGB Bezirk Nord. „Mädchen und MINT – das lohnt sich“, ist sich Straka sicher. Mit dem zunehmenden Fachkräftemangel würden sich auch die Ausbildungsvergütungen in Mecklenburg-Vorpommern nach oben entwickeln. Ein Beispiel sei der entsprechende Tarifabschluss in der norddeutschen Metall-Elektro-Industrie. „Angesichts deutlich zurückgehender Schulabgängerzahlen und im Durchschnitt älter werdender Fachkräfte ist der Wettbewerb um Berufsnachwuchs bereits in vollem Gange. Das bietet vielen Mädchen neue und deutlich attraktivere Berufschancen als bisher“, erklärt Lisanne Straka abschließend.

Hintergrund:
Girls´Day – Mädchen-Zukunftstag ist eine bundesweite Aktion zur Berufsorientierung von Mädchen in Berufen und Studienrichtungen aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). MINT-Erwerbstätige sind zunehmend älter, weiblicher und internationaler, meldete der MINT-Frühjahrsreport 2013 und machte gleichzeitig auf das Fehlen von über 100.000 Arbeitskräften im MINT-Bereich in deutschen Unternehmen aufmerksam. Gute Chancen also für junge Frauen, mit einem Studium oder einer Berufsausbildung in diesen Bereichen beruflich erfolgreich zu sein.

Der Girls’Day ordnet sich ein in eine ganz Reihe berufsorientierender Veranstaltungen und Aktivitäten, wie zum Beispiel Praxislerntage, Branchen-Infotage und Ausbildungsmessen.
In Mecklenburg-Vorpommern werden Girls´Day und JungsTag MV durch ein Sozialpartnerschaftsprojekt der Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e. V. (VUMV) und des DGB Bezirk Nord koordiniert. Gefördert wird der Girls’Day aus Mitteln des Landes und des Europäischen Sozialfonds (ESF).

Anders als in den meisten Bundesländern findet in Mecklenburg-Vorpommern kein zeitgleicher „Boys’Day“, sondern jeweils im Herbst ein separater JungsTag statt. Der nächste JungsTag MV ist am 8. Oktober 2014. Die Trennung beider Veranstaltungstage unterstützt in besonderem Maße das wichtige Ziel einer geschlechterspezifischen Berufs- und Studienorientierung.

Dr. Ute Messmann leitet den Geschäftsbereich Bildung bei der Vereinigung der Unternehmensverbände und ist Geschäftsführerin des Bildungswerkes der Wirtschaft e.V..

Die VUMV ist die Dachorganisation von 30 Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden in Mecklenburg-Vorpommern und zugleich Landesvertretung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) und Landesvereinigung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). Die Verbände repräsentieren mit ihren zirka 3.800 Mitgliedsunternehmen und rund 185.000 Arbeitnehmern über 40 Prozent aller Unternehmen ab einer Größe von 10 Mitarbeitern.

Lisanne Straka ist verantwortliche Abteilungssekretärin für Frauen- und Gleichstellungspolitik beim DGB Bezirk Nord.

Der DGB Bezirk Nord umfasst die Bundesländer Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Die Gewerkschaften zählten in den drei Ländern zusammen rund 430.000 Mitglieder. Zum DGB gehören acht Einzelgewerkschaften.

http://nord.dgb.de/presse/++co++dee4bbd6-b4e2-11e3-8b02-52540023ef1a

Interview mit Lisanne Straka vom DGB in Schwerin
17. April 2009
Am 23.April ist nicht nur BUGA-Eröffnung – auch Girl`s Day …
Es ist einmal wieder so weit: Der Girl`s Day steht „vor der Tür“. Am 23.April, wenn Marienkäfer Fiete zusammen mit mehr oder minder bekannten V.I.P.`s (einschließlich gemeinem Volk) die BUGA auf der Freilichtbühne eröffnet, dürfen auch die „Mädels“ ran. Es ist Girl`s Day.
Hier kann das nur vermeintlich schwache Geschlecht wieder einmal beweisen, dass es doch zum Einparken fähig ist, mit Hammer und Zange umgehen kann und sogar weiß, dass „Software“ keine „Tempo-Taschentücher“ sind.
Nicht nur „Flower-Power“ auch „Frauen-Power“ ist also am 23.4. angesagt …
Aus diesem Grund sprach Schwerin-News mit Lisanne Straka vom DGB in Schwerin
„Eine Kanzlerin allein macht noch keinen Sommer …“
Gespräch mit Lisanne Straka, Abteilungssekretärin beim DGB Nord für Frauen- und Gleichstellungspolitik

Frage: Frau Straka, am 23.April findet bundesweit wieder ein „Girl`s Day“ statt. Mädchen und junge Frauen sollen animiert werden, auch nicht

„frauen-spezifische Berufe“ zu ergreifen. Nur: Leider ist es doch so, dass die meisten Mädchen und jungen Frauen doch tatsächlich Krankenschwester, Kindergärtnerinnen, Friseurinnen oder Bürokauffrauen werden wollen, glaubt man den „Statistiken“.
Wozu tendieren die Schulabgängerinnen tatsächlich ?
– Lisanne Straka: Es ist schon ein mühsames Geschäft jungen Frauen und Mädchen klar zu machen, dass Sie bei der Berufswahl nicht nur auf den Spaßfaktor sondern auch auf das zukünftige Gehalt und die Karrierechancen achten sollen.
Hier spielen traditionelle Rollenbilder, die nicht von heute auf morgen geändert werden können, eine wesentliche Rolle. Der Girl`s Day setzt auf eine geschlechtsspezifische Berufsfrühorientierung. Diesen Ansatz wünsche ich mir auch verstärkt in der Schule.
Über die Hälfte der Mädchen in Mecklenburg-Vorpommern wählt aus den Top-Ten der beliebtesten Berufe. Sie wollen Verkäuferin, Friseurin, Hotelfachfrau oder Bürokauffrau werden. Dabei gibt es über 350 Berufe. Unter den 10 beliebtesten Berufen von Mädchen ist nicht ein einziger im technischen Bereich. Jungen dagegen haben ein viel breiteres Berufswahlspektrum.

Frage: Wir haben mit Angela Merkel eine passable Bundeskanzlerin, im Lande machen die Ministerinnen Uta-Maria Kuder, Heike Polzin oder Manuela Schwesig ihre Jobs auch „ohne Nebengeräusche“, Ivonne Derstappen wurde Unternehmerin des Jahres in Nordwestmecklenburg.

Mit Heidi Klum können wir nicht nur ein Topmodel, sondern zugleich auch eine erfolgreiche Geschäftsfrau vorweisen. Girlsgroups, wie Monrose oder Queensberry, eilen von Erfolg zu Erfolg. Sportlerinnen, wie Maria Riesch oder Kati Wilhelm, sind internationale Top-Stars.
Frauen hierzulande sind ausgezeichnete Ärztinnen, Wissenschaftlerinnen, Ingenieurinnen oder Gewerkschafterinnen. Frauen können alles werden, wenn sie es nur wollen !, meinen nicht nur männliche Gegner von „Frauen-Quoten“. Warum also noch ein „Girl`s Day“ ?
– Lisanne Straka: Allein diese genaue namentliche Aufzählung zeigt, dass es sich um Ausnahme-Frauen handelt, die in den verschiedensten
gesellschaftlichen Bereichen in Führungspositionen gelangten bzw. außergewöhnliche Erfolge erzielten. Diese Namen sind präsent, auch medial,
spiegeln aber nicht die tatsächliche Lage wieder.
Viele Frauen haben heutzutage eine gute Ausbildung. Ihnen gelingt zudem auch ein guter beruflicher Einstieg. Insbesondere wenn Kinder „mit im Spiel“ sind, treffen diese Frauen plötzlich auf eine „gläserne Decke“. Hatten sie vor der Familiengründung noch Führungspositionen inne, so verzichten meistens die Frauen nach dem beruflichen Wiedereinstieg auf die Karriere.
Ich möchte nur ein Beispiel nennen: In den Aufsichtsräten deutscher Unternehmen sind nur 9 Prozent Frauen – fast ausschließlich auf Arbeitnehmerseite. Hier gibt es noch einen gewaltigen Nachholebedarf.
Eine Kanzlerin allein macht noch keinen Sommer.

Frage: Es gibt mittlerweile Studien, die besagen, dass Schüler bei gleicher Leistung – im Vergleich zum vermeintlich „schwachen Geschlecht“ – schlechtere Noten in der Schule erhalten. Hat die Gleichberechtigung hier eine ungerechtfertigte Ungleichbehandlung hervorgerufen ?

– Lisanne Straka: Erst einmal ist es wichtig, dass eine Debatte um die Geschlechtergerechtigkeit in der Schule geführt wird, die auch notwendig ist.
Fakt ist, dass die Mädchen gegenüber den Jungen ungemein aufgeholt haben, hervorragende Leistungen in allen Unterrichtsfächern zeigen. Aber: Aus einem „Alpha-Mädchen“ wird schnell „eine Beta-Frau“. Die gute Ausgangsposition, die viele Mädchen und junge Frauen haben, sich im Laufe der Zeit ins Gegenteil verkehrt.
Dennoch: Es ist mehr Sensibilität im Umgang mit Jungen und Mädchen bereits im Vorschul- wie dann später im Schul-Alter gefragt. Es müssen mehr männliche Vorbilder als Kindergärtner und Grundschullehrer in den Betreuungs- und Schuleinrichtungen.

Frage: Ein Punkt, der allerdings wirklich Unmut mit sich bringt, ist die oftmals schlechtere Bezahlung von Frauen bei gleicher Arbeit. Waren die Gewerkschaften in dieser Frage in der Vergangenheit zu passiv ?

– Lisanne Straka: Das ist in der Tat ein großes Manko und hier haben die Gewerkschaften natürlich eine große Verantwortung. In den 1960er Jahren gab es ja in Westdeutschland noch Lohnabstandsklauseln zwischen Mann und Frau.
Die Gewerkschaften haben hier auf Veränderungen gedrängt. Insbesondere Gewerkschafterinnen treten für die Notwendigkeit ein, tarifliche Regelungen auf ihre Geschlechtsneutralität hin zu überprüfen und diskriminierungsfreie Systeme zur Arbeits- und Leistungsbewertung weiterzuentwickeln und umzusetzen.
Allerdings sind Tarifverhandlungen immer auch Aushandlungsprozesse und Kompromisse müssen eingegangen werden. In den Tarifkommissionen sind leider ebenfalls noch zu wenig Frauen vertreten und wenn, dann meistens nur bei den Vertretern der Arbeitnehmer.

Frage: Welche Aktionen und Veranstaltungen organisierte der DGB Nord zum „Girl`s Day“ mit ?

Lisanne Straka:Der DGB Nord übernimmt zusammen mit der Vereinigung der Unternehmensverbände die Landeskoordinierung des Girl´s Day in Mecklenburg-Vorpommern. Es wird eine Reihe von Aktionen geben. So wird am 23.April um 8.00 Uhr im Schweriner Technologiezentrum der Girl`s Day 2009 eröffnet. Mädchen in Mecklenburg-Vorpommern können aus über 400 Angeboten wählen. Insgesamt stehen über 3600 Plätze auf der Homepage www.girls-day.de bereit.
So werden 115 Mädchen in der Design-Schule Schwerin mithelfen, ein Game-Design für Computerspiele zu entwickeln.Bei der Bundespolizei können Mädchen aud Spurensuche gehen und beim DVZ Datenverarbeitungszentrum zerlegte Computer wieder zum Leben erwecken.
Am 23.April wird ja auch die BUGA in Schwerin eröffnet. Fr.Dr. Margret Seemann, die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte des Landes, Angelika Gramkow, Oberbürgermeisterin Schwerins, und Manuela Schwesig, die Sozialministerin, werden von Mädchen an diesem Tag begleitet und so die Eröffnungsgala der BUGA live miterleben.
Während dieses Tages stellt der Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau die „grünen Berufe“ auf der Marschstallhalbinsel vor – so u.a. den Beruf, der Landschaftsarchitektin.
In den zurückliegenden Jahren haben über 22.000 Mädchen in Mecklenburg-Vorpommern am Girl´s Day teilgenommen.
Die Fragen stellte: M.Michels.

http://archiv.schwerin-news.de/interview-mit-lisanne-straka-vom-dgb-in-schwerin/11421

In einer kleinen, aber feinen und fleißigen Gruppe aus interessierten GdP-Frauen, Gleichstellungsbeauftragten und Personalvertreterinnen wurden Probleme besprochen, Neuigkeiten ausgetauscht und der „Fahrplan“ der Frauengruppe für die nächste Zeit erarbeitet.


Die Veranstaltung startete am 21.11. mit einem Einblick für die Frauen in die Vorhaben und aktuellen Projekte des DGB und der Bundesfrauengruppe der GdP. Als Referentin für die Darstellung der Arbeit des DGB konnte Lisanne Stracka gewonnen werden. Sie informierte kurz über die Struktur des DGB und gab dann Einblicke in anstehende und bereits laufende Projekte, die vor allem die Arbeitswelt der Frauen betreffen. Dabei sollen hier nur Themen wie prekäre Arbeitssituationen, Mindestlöhne, die Organisation des Girls-Days, eine Offensive zur Veränderung des Frauenbildes in der Arbeitswelt, aber auch die Unterstützung von Firmen und Betrieben


bei der Realisierung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie genannt werden.

Vor allem bei dem zuletzt genannten Punkt erkannten die Gewerkschaftsfrauen Berührungspunkte und beschlossen, in dieser Sache die Zusammenarbeit noch auszubauen.

Als Mitglied des Geschäftsführenden Bundesfrauenvorstandes der GdP konnte dann Erika Krause-Schöne Einblicke in die Arbeit der Bundesfrauengruppe geben. Drei Themen werden zur Zeit in Arbeitsgruppen, in denen auch GdP-Frauen aus M-V mitwirken, behandelt und vorangetrieben: die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Menschenhandel und Häusliche Gewalt. Erika berichtete von anstehenden Seminaren und Arbeitstagungen, die sich mit diesen Themen beschäftigen und zu denen die Frauen aus M-V gerne gesehen sind.


Nach diesem ersten Tag des Zuhörens und einiger Zwischenfragen ging es am zweiten Tag der Veranstaltung ans „Arbeiten“. In zwei Gruppen erörterten die Frauen die Hauptthemen, die die Arbeit der Frauengruppe demnächst bestimmen. Als Ergebnis kann hier gesagt werden, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie die Frauen am meisten beschäftigte und somit ganz oben auf der Tagesordnung für die Aufträge der Frauengruppe steht.


Als zweites konnte festgestellt werden, dass sich die Frauengruppe für die Geschlechterdemokratie und die damit verbundene Implementierung des Gender Mainstreaming einsetzen sollte.

Als dritten Auftrag erteilten die Frauen, dass die immer noch stattfindende Diskriminierung Thema in der Arbeit der Frauengruppe sein soll. Außerdem lag den Frauen das Thema Sport für Tairfbeschäftigte sehr am Herzen, so dass hierzu eine Zusammenarbeit mit den Personalvertretungen angestrebt wird, in deren Ergebnis eine Dienstvereinbarung zu Stande kommt, die in Hinsicht auf Gesunderhaltung und Motivation dem täglichen Dienst für alle Beschäftigten in der Landespolizei M-V zuträglich ist.

Als zweites großes Arbeitsfeld wurde an diesem Tag ebenfalls noch erarbeitet, wie das große Thema der Landesfrauenkonferenz „Netzwerke“ organisatorisch umgesetzt werden könnte. Hier wurde ein Fahrplan erstellt, um alle GdP-Frauen in der Landespolizei M-V in Zusammenarbeit mit den Gleichstellungsbeauftragten und Personalvertreterinnen zu erreichen.

Als Abschluss konnten die Frauen ihrer Phantasie freien Lauf lassen und Vorschläge für einen von der Frauengruppe geplanten „Tag für die Frauen“ in der Landespolizei M-V machen. Viele spannende Entwürfe wurden vorgestellt, so dass eine genaue Planung noch nicht abgeschlossen werden konnte. Um möglichst viele Frauen für diesen Tag zu gewinnen, wird demnächst noch eine Abfrage der Interessen der Frauen erfolgen.




Als Dank für die harte Arbeit standen dann am ersten Abend ein Bowlingwettstreit und am darauf folgenden Abend der gemeinsame Besuch des Rostocker Weihnachtsmarktes an. In gemütlicher Atmosphäre konnten so die Tage ausklingen und das eine oder andere aufschlussreiche Gespräch fortgeführt werden.

Als Fazit kann zusammen gefasst werden, dass die Arbeit der Frauen sehr ertragreich war und der Landesfrauenvorstand M-V vor einem Berg von Aufgaben steht.

http://www.gdp.de/gdp/gdpmp.nsf/id/ZenArbderLan200_DE

Frauen sind keine Billiglohnreserve: Sie liegen falsch, Herr Lambusch!
Nordmetall-Präsident Thomas Lambusch sorgt für Empörung: Sein Plädoyer gegen ein Lohngleichheitsgesetz versah er mit der Einschätzung, die geringer entlohnten Frauen hätten schließlich "aus freien Stücken" die Entscheidung "für das private Gleichgewicht zwischen Familie und Beruf" getroffen. Familienministerin Schwesig misstraue den Unternehmern und auch den Betriebsräten, die über die tarifliche Eingruppierung der Frauen mitbestimmen. "Das ist Quatsch aus der Chetetage. Transparenz ist in vielen europäischen Ländern gängige Praxis. Frauen sind keine Billiglohnreserve", antwortet Lisanne Straka vom DGB Nord. Der Norden brauche das neue Gesetz dringend.

"Was hat Herr Lambusch zu verbergen? In vielen Unternehmen ist das Gehalt immer noch ein Tabuthema. In Klein- und Mittelbetrieben gibt es vielfach gar keine Betriebsräte. Da, wo Tarif gezahlt wird und ein Betriebsrat mitbestimmt, fällt die Entgeltlücke deutliche kleiner aus. Das Gesetz nützt allen Beschäftigten, weil es größere Transparenz und Verbindlichkeit schafft. Besonders wichtig ist deshalb das neue Auskunftsrecht für Beschäftigte, die nicht von Tarifbindungen profitieren. Herr Lambusch wirft Nebelkerzen, damit bei den Löhnen und Gehältern weiter Geheimniskrämerei betrieben werden kann", so Straka weiter: "Gut, dass die Ministerin an dem Thema dranbleibt." Nötig sei es aber, auch Betriebe unterhalb von 500 Beschäftigten einzubeziehen, denn sonst habe Mecklenburg-Vorpommern wenig von der Neuregelung.

Lambusch schimpfe gegen "Regulierungswut" und akzeptiere, dass "Frauen tendenziell weniger in Hochlohnbranchen und Führungspositionen, dafür häufiger in kleinen Betrieben und in Teilzeit arbeiten, mit besonderem Schwerpunkt in den eher niedrig entlohnten Bereichen Bildung, Gesundheit und Soziales" tätig seien, so Straka. Stelle sich bei der Geburt eines Kindes die Frage, wer sich um das Kind kümmert, so spiele das Gehalt , das gebraucht wird, um die Familie zu ernähren, eine entscheidende Rolle: "Der Mann wird dann mit einem oftmals besseren Gehalt zum „Familienernährer“. Frauen haben das berufliche Nachsehen. Das Lohngesetz muss deshalb gleichzeitig gekoppelt werden an eine Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Kinderbetreuung und Förderung von egalitären Lebensmodellen."

Deutschland gehört seit Jahrzenten zu den Schlusslichtern in Sachen Entgeltgleichheit in Europa. Alle freiwilligen Vereinbarungen und Bekenntnisse der Wirtschaft zur Lohngerechtigkeit haben die Lohnlücke nicht geschlossen. Die Schließung der Lohnlücke um 1 Prozent auf jetzt 21 Prozent geht alleinig auf die Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes zurück. Der Gesetzentwurf zur Lohngerechtigkeit ist ein Instrument zur Umsetzung des geltenden Rechts in Europa und in Deutschland: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin“ (Grundgesetz Artikel 3, Abs.2).
http://vorpommern.dgb.de/presse/++co++52827278-41c1-11e6-8d0b-525400e5a74a

Eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben wird zwar oft eingefordert, allerdings fehlt es immer noch vielerorts an den dafür notwendigen Rahmenbedingungen. Hier sind sowohl die Landesregierung als auch die Unternehmen in der Pflicht.“ Dies sagte die für Gleichstellungsfragen zuständige Abteilungsleiterin beim DGB Nord, Lisanne Straka, bei der Bilanz-Konferenz des Projekts „Balance von Arbeit und Leben in Mecklenburg-Vorpommern“ (BAL) heute in den Ritterstuben in Schwerin. Das Projekt war vom DGB Nord zusammen mit dem Bildungsveranstalter Arbeit und Leben durchgeführt worden und wurde vom Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziell gefördert.

Viele Menschen, so Straka, müssten den Spagat machen zwischen beruflichen Verpflichtungen einerseits und privaten andererseits. Dabei gehe es nicht mehr nur um Familien, die Schwierigkeiten hätten, Beruf und Kinderbetreuung miteinander zu vereinbaren. Immer häufiger seien pflegebedürftige Angehörige zu betreuen, zunehmend schwieriger werde es auch, ehrenamtliche Tätigkeiten mit dem Berufsleben unter einen Hut zu bringen. Straka: „Zwar wird von der Politik immer wieder betont, wie wichtig ehrenamtliches Engagement sei, übersehen wird dabei aber oft, dass angesichts veränderter Arbeitsbedingungen gerade dies immer weniger möglich ist. Davon können Sportvereine ein Lied singen.“

Insgesamt wurden im Rahmen des Projekts 15 Betriebe angesprochen, und dort mit den verschiedenen Akteuren diskutiert, acht Unternehmen, darunter ein Krankenhaus, ein großer Trinkwasser-Versorger und ein mittelständisches Unternehmen aus der Elektronik-Branche nahmen in der Folge das Beratungsangebot an, in sechs Betrieben wurde die Beratung zwischenzeitlich beendet.

Lisanne Straka zog in Schwerin eine positive Bilanz. Man habe eine Reihe von Unternehmen für das Thema sensibilisieren können. Viele betrachteten eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben als einen echten Standortfaktor. Straka: „Nur die Unternehmen, die die Möglichkeiten schaffen, dass Privat- und Berufsleben besser vereinbart werden können, bekommen die besten und engagiertesten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wer diesen wichtigen Standortfaktor nicht sieht, hat künftig das Nachsehen.“

http://www.dgb-nord.de/article.php?article=994


100 Jahre Internationaler Frauentag - Von Chancengleichheit noch meilenweit entfernt
„Für Frauen gibt es eine chronische Dauerkrise auf dem Arbeitsmarkt. Von Niedriglohn, Minijobs, Teilzeit und Befristung sind überwiegend Frauen betroffen. Da wird viel über einen drohenden Fachkräftemangel gesprochen und dann missachtet man das berufliche Potenzial der Frauen“, erklärt Uwe Polkaehn, Vorsitzender des DGB Bezirk Nord zum Internationalen Frauentag am 08. März 2011.

Ein Blick in die Statistik der Bundesagentur für Arbeit zeigt, dass von 2003 bis 2010 die Zahl der Vollzeit beschäftigten Frauen in Mecklenburg-Vorpommern um fast 21.000 auf 187.000 zurück ging, während demgegenüber die Zahl der in Teilzeit beschäftigten Frauen um 24.500 auf 85.200 zunahm. In Schleswig-Holstein ging die Zahl der Vollzeit beschäftigten Frauen um 7.200 auf 241.000 zurück, während die Zahl der Teilzeit beschäftigten Frauen um 5.800 auf 151.100 anstieg. Fast jede dritte sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frau in Mecklenburg-Vorpommern arbeitet in Teilzeit; in Schleswig-Holstein ist es bald jede zweite. Uwe Polkaehn: „Die steigende Erwerbstätigenquote der Frauen bedeutet am Ende: Mehr Frauen arbeiten immer weniger und teilen den Kuchen untereinander auf. Eigene Existenzen zu sichern wird für die Frauen damit immer schwieriger, ihre Altersarmut ist vorprogrammiert.“

In Mecklenburg-Vorpommern arbeiten 36.900 Frauen ausschließlich in geringfügig bezahlten Jobs, insgesamt sind 50.900 geringfügig beschäftigt; in Schleswig-Holstein sind rund 115.000 Frauen ausschließlich geringfügig beschäftigt, insgesamt gibt es 163.400 geringfügig Beschäftigte. „Die dramatische Lage wird dadurch sichtbar, dass 70 Prozent aller Niedriglohnempfänger, die sich mit Hungerlöhnen und zusätzlichen Hartz IV-Zuschüssen durch Leben kämpfen müssen, Frauen sind“, betont Lisanne Straka, gleichstellungspolitische Expertin des DGB Bezirk Nord. Diese Frauen würden trotz Arbeit arm bleiben. Lisanne Straka hebt die Forderungen des DGB nach einem gesetzlichen Mindestlohn hervor, der „ein hervorragendes Frauenförderungsprogramm“ darstelle. Auch Equal Pay sei das Gebot der Stunde. Die Gewerkschaftsfrauen machen sich dafür stark, die „typischen Frauenberufe“ aufzuwerten. „Es ist nicht einzusehen, dass die Reparatur von Waschmaschinen besser bezahlt wird als die Erziehung unserer Kinder“, sagt Lisanne Straka.

http://www.dgb-nord.de/article.php?article=1317

Immer besser gebildet und trotzdem oft prekär beschäftigt, schlechter bezahlt und seltener in Führungspositionen: Kurz vor dem Internationalen Frauentag am 8. März legt der DGB Hamburg erstmals einen umfassenden Datenreport zur Arbeitsmarkt-Situation von Frauen in der Hansestadt vor. Die Zahlen sind ernüchternd: So bezieht jede dritte Frau in Hamburg einen Niedriglohn; jede Zweite arbeitet befristet, in Teilzeit oder einem Minijob. Wer einen Vollzeitjob hat, verdient im Schnitt 711 Euro weniger als männliche Kollegen. Der Lohnunterschied beträgt in Hamburg satte 25 Prozent – mehr als im Bundesdurchschnitt (22%). Hamburgs DGB-Vorsitzende Katja Karger: „Keine Spur von Gleichberechtigung auf dem Arbeitsmarkt. Dass solche Benachteiligungen im Jahre 2016 noch Realität sind, ist unfassbar. Arbeitgeber und Politik sind aufgefordert, bessere Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Erwerbssituation von Frauen zu verbessern.“
Dafür müssten gesetzliche Regelungen her, so Karger weiter, wie sie die Koalition im Bund zwar verabredet, aber noch nicht auf den Weg gebracht hätte. Zum Beispiel ein Entgeltgleichheitsgesetz, ein Recht auf befristete Teilzeit, sowie ein Rückkehrrecht aus Teilzeit. Denn nicht alle Frauen, die in Teilzeit arbeiten, tun das freiwillig. Das kann Manuela Dandl (49) bestätigen. Die Mutter einer Tochter ist in einem großen Kaufhaus in Hamburg beschäftigt: „Ich habe eine halbe Stelle, würde aber gerne aufstocken. Doch trotz meiner wiederholten Bitten weigert sich der Arbeitgeber. Stattdessen werden immer wieder Zeitarbeiter eingestellt.“
Karger fordert ein grundsätzliches Neudenken von Arbeitszeit: „Beschäftigte sollten souverän entscheiden können, wann sie in welcher Lebenssituation wieviel arbeiten. Arbeitgeber und der Staat müssen das unterstützen. Nur so werden Frauen Aufgaben wie Arbeit, Kinder, Pflege unter einen Hut bringen, ohne dass der Weg direkt in eine prekäre Job-Sackgasse und Altersarmut führt.“

Zahlen aus dem Frauendatenreport:
• Die Erwerbstätigenquote der Hamburger Frauen stieg in den letzten 10 Jahren zwar um zehn Prozentpunkte auf 71,1 Prozent. Allerdings ging der Zuwachs auf das Konto von atypischer Beschäftigung. 50,8 Prozent der Frauen sind in so einem Arbeitsverhältnis beschäftigt.
• 58 Prozent der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen in Hamburg arbeiten in Vollzeit, während es bei den Männern fast 87 Prozent sind.
• Vollzeitbeschäftigte Frauen in Hamburg verdienen im Schnitt 711 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen.
• Obwohl die Hälfte der Beschäftigten in Hamburg Frauen sind, werden nur 21,9 Prozent der Führungspositionen von ihnen besetzt.
• Fast jede vierte Familie in Hamburg hat einen alleinerziehenden Haushaltsvorstand. Etwa 90 Prozent der Alleinerziehenden sind weiblich. Sie sind überproportional auf Hartz IV–Leistungen angewiesen.
Die zentralen Forderungen des DGB:
• Arbeitszeiten im Interesse von Beschäftigten:Recht auf befristete Teilzeit und Rückkehrrecht aus der Teilzeit, Einführung gesetzlicher Regelungen für lebensphasenorientiertes Arbeiten
•Minijobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung umwandeln: Initiative zur Änderung des Bundesgesetztes, Beratungsangebot in Hamburg schaffen.
•Entgeltgleichheitsgesetz einführen:Unternehmen zu einer transparenten Entgeltpraxis verpflichten
• Alleinerziehende besser unterstützen: Angepasste Ausbildungs- und Weiterbildungsprogramme, Stärkung der Beratungsstruktur.
•Eine geschlechtssensible Berufs- und Studienorientierung nachhaltig stärken.

http://www.schwieger-hamburg.de/blog/keine-spur-von-gleichberechtigung-auf-dem-arbeitsmarkt/

STUDIE Der Frauen-Daten-Report des DGB Nord belegt: Im Beruf sind Frauen in Schleswig-Holstein weiterhin im Nachteil
Trotz immer besserer Qualifikation ziehen Schleswig-Holsteins Frauen in der Arbeitswelt nach wie vor den Kürzeren - bei der Entlohnung ebenso wie bei den Karrierechancen. Das ergab der gestern in Kiel vorgestellte Frauen-Daten-Report des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Obwohl die Hälfte der Beschäftigten Frauen sind, besetzen sie demnach in Schleswig-Holstein nur 20,6 Prozent der Führungspositionen. Und für gleiche Arbeit erhielten Frauen monatlich im Schnitt brutto 578 Euro weniger als Männer, sagte DGB-Nord-Chef Uwe Polkaehn.
Gründe für die Diskrepanz sind der Studie nach die unterschiedliche Berufswahl von Frauen und Männern, die überwiegend von Frauen ausgeübten Minijobs und Teilzeitstellen und ein tradiertes Geschlechtermodell, welches für Frauen die Rolle als Zuverdienerin festlege.
Laut DGB-Frauensekretärin Lisanne Straka sollen mit dem Report "Handlungsansätze zum Abbau von Ungleichgewichten von Frauen und Männer aufgezeigt werden". Dafür habe man sich die Bereiche Bildung und Ausbildung, Erwerbsleben, Führungspositionen und Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben näher angeschaut.
Die Zahlen seien erschreckend deutlich: "Trotz aller Verbesserungen, etwa in der Bildung und bei der Kinderbetreuung, seien Frauen von tatsächlicher Gleichberechtigung noch weit entfernt", sagte Straka. Zwar hätten Frauen in keinem gesellschaftlichen Bereich so stark aufgeholt wie in der Bildung, "jedoch schlägt sich der schulische Erfolg nicht auf die berufliche Karriere nieder". KVA

https://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=na&dig=2015%2F06%2F05%2Fa0016&cHash=b13045eda482fe7222752f9f137deb9c

Mit dem Equal Pay Day machen Gewerkschaften bundesweit auf die Unterschiede in der Bezahlung von Männern und Frauen aufmerksam. Auch in Rostock sind Aktionen geplant.

Der Equal Pay Day am 19. März markiert symbolisch den Tag, bis zu dem viele Frauen umsonst arbeiten, während Männer schon seit dem 1. Januar 2016 bezahlt werden. Er veranschaulicht somit den geschlechtsspezifischen Entgeltunterschied. Die Lohnlücke beträgt laut Statistischem Bundesamt in Deutschland aktuell derzeit 21,6 Prozent. Damit befindet sich Deutschland weiterhin unter den Schlusslichtern Europas (Rang 25 von 28 Staaten).
Diese Differenz ist auf eine Vielzahl von Ursachen zurückzuführen. So arbeiten Frauen häufiger in Branchen, in denen das Entgeltniveau niedriger ist. Frauen sind seltener in gut bezahlten Führungspositionen vertreten und verfügen über weniger Berufsjahre, oftmals auf Grund von Kinderbetreuungs- oder Pflegezeiten, was sich negativ auf Gehaltsentwicklungen auswirkt. Auch bei der betrieblichen Eingruppierung werden Frauen häufig benachteiligt. Bestehende Rollenbilder beeinflussen die Aufgabenverteilung in den Familien immer noch zulasten der Frauen.
Bundesweit steht daher die Forderung nach Gehaltstransparenz, um als Voraussetzung endlich die Lohnlücke der fast 22 % zu schließen. Es geht um das Prinzip „Gleicher Lohn für gleiche oder gleichwertige Arbeit“. So will Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig mit einem „Gesetz zur Entgeltgleichheit von Frauen und Männern” allen Beschäftigten das Recht einräumen, das Durchschnittsgehalt der Kollegen mit vergleichbarer Tätigkeit zu erfragen.
Transparenz schafft Handlungsoptionen und Transparenz ist möglich, dies zeigen einige bundesweit gut aufgestellte Unternehmen auf, denn Transparenz wirkt als wichtiger Baustein zeitgemäßer Unternehmenskultur nach innen und nach außen. Die Attraktivität des Arbeitsgebers bei der Suche nach qualifizierten Fachkräften wird erhöht und für die
Beschäftigten ist die oftmals gefühlte Ungerechtigkeit bei der Vergütung im Unternehmen nicht vorhanden.
Auch in diesem Jahr fordert das landesweite Aktionsbündnis, in dem der DGB Nord, der Landesfrauenrat MV, das Frauenbildungsnetz MV und die kommunalen Gleichstellungsbeauftragten vertreten sind, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zum Handeln auf. Auch in Rostock werden die vor allem Gewerkschaftsfrauen von verdi. an diesem Tag auf dem Universitätsplatz mit Aktionen auf dieses Thema aufmerksam machen und u.a. Zettel mit einem symbolischen Wert von 78 Euro sowie eine Equal Pay Day-Zeitung verteilen.
UPDADTE vom 17. März:
Die Aktione in der Rostocker Innenstadt finden am 19. März ab 10.30 Uhr auf dem Platz vor dem Kröpeliner Tor statt.

http://www.das-ist-rostock.de/kurzmeldungen/pressemitteilungen/ist-meine-arbeit-wert-2632/

Frauen verdienen immer noch deutlich weniger als Männer – im Bundesschnitt rund 22 Prozent. Zum „Equal Pay Day“ fordern die Frauenverbände in Mecklenburg-Vorpommern: Ein Gesetz muss endlich für Entgelttransparenz sorgen, damit die Frauen Anschluss an die Männer-Löhne finden können. Der "Equal Pay Day" ist der Tag im Jahr, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während Männer schon seit dem 1.1. für ihre Arbeit bezahlt werden. Am 19. März 2016 findet der Aktionstag bereits zum siebten Mal in Deutschland statt.

Die Lohnlücke in Deutschland beträgt derzeit 21,6 Prozent. Damit befindet sich Deutschland weiterhin unter den Schlusslichtern Europas. (Rang 25 von 28 Staaten). Die diesjährige Kampagne zum Equal Pay Day steht unter dem Motto WAS IST MEINE ARBEIT WERT. Das landesweite Aktionsbündnis Equal Pay Day M-V, bestehend aus Landesfrauenrat M-V e.V., DGB Nord, LAG der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten, Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen in Mecklenburg-Vorpommern, Frauenbildungsnetz M-V e.V., Frauen in der Wirtschaft, sowie weiteren Partnerinnen, sorgt seit 2009 durch verschiedene Aktionen für mehr Aufmerksamkeit zur Thematik in der Öffentlichkeit. Auch in diesem Jahr fordert das Bündnis Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zum Handeln auf.

Immerhin: Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig will mit einem "Gesetz zur Entgeltgleichheit von Frauen und Männern" allen Beschäftigten das Recht einräumen, das Durchschnittsgehalt der Kollegen mit vergleichbarer Tätigkeit zu erfragen.

Lisanne Straka, Abteilungsleiterin beim Deutschen Gewerkschaftsbund Nord (DGB Nord): "Die meisten Frauen wissen nicht, ob sie gut oder gerecht bezahlt werden. Jeder Betrieb, jedes Unternehmen muss ein Interesse daran haben, sich mit dieser Frage auseinander zu setzen. Solange in Deutschland eine verfestigte Entgeltlücke von rund 22 Prozent zwischen Männern und Frauen besteht, ist der Gesetzgeber gefordert, die tatsächliche Gleichstellung der Geschlechter auch hinsichtlich des Entgelts voran zu treiben. Denn die meisten Chefs sind leider immer noch Geheimniskrämer, wenn es um Löhne und Gehälter geht. Erst wenn die Frauen wissen, wie stark sie benachteiligt sind, können Sie konkrete Forderungen stellen, um das zu ändern. Entgelttransparenz schafft eine gute Möglichkeit, die Löhne und Einkommen der Frauen an die Beträge heran zu bringen, die die Männer schon lange erhalten. Wo Tarifverträge gelten und Betriebsräte mitbestimmen, ist die Lohnlücke nachweislich kleiner. Deshalb wird die Arbeit der Betriebs- und Personalräte noch wichtiger. Mit dem Entgeltgleichheitscheck können Löhne auf Diskriminierungspotentiale geprüft und Benachteiligungen aufgedeckt werden."

Claudia Kajatin, Geschäftsführerin des Landesfrauenrates: „Das Aktionsbündnis steht ein für die Einführung des Entgeltgleichheitsgesetzes, ein größeres Bewusstsein für Lohnungleichheiten und deren Auswirkungen sowie größere Anstrengungen für mehr Entgeltgleichheit. Entgeltgleichheit ist nicht nur ein Frauenthema – es geht alle an. Die Entgeltdifferenz ist auf eine Vielzahl von Ursachen zurückzuführen. Eine besondere Rolle kommt den tradierten Rollenstereotypen zu. Sie beeinflussen immer noch die Aufgabenverteilung in den Familien zulasten der Frauen, sowie auch das Berufswahl- und Erwerbsverhalten von Frauen und Männern. Frauen unterbrechen ihre Erwerbsarbeit häufiger familienbedingt, verfügen daher über weniger Berufsjahre, was sich negativ auf Gehaltsentwicklungen auswirkt. Sie arbeiten vielfach in Teilzeit und oftmals in Branchen, in denen das Entgeltniveau niedriger ist. Auch bei der betrieblichen Eingruppierung werden Frauen häufig benachteiligt. Nur selten sind Frauen in gut bezahlten Führungspositionen zu finden. Dies alles hat Auswirkungen auf das Gehalt und die Karriere und führt nicht selten zu erheblichen Einbußen bei der Rente. So liegt die Alterssicherungslücke zwischen Frauen und Männern in Deutschland bei durchschnittlich 59 Prozent."

An einigen Stellen wurden nach Auffassung der Frauenverbände schon wichtige Weichen in Berlin gestellt: Mit der Einführung des Elterngeldes als Entgeltersatzleistung und dessen Weiterentwicklung zum ElterngeldPlus, mit dem Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz ab dem ersten Lebensjahr und nicht zuletzt mit der Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns. Obwohl das Bundesverfassungsgericht das Betreuungsgeld inzwischen kassiert hat, bestehen noch immer zahlreiche Fehlanreize in der Steuer- und Sozialpolitik, die eine Überwindung der Entgeltlücke und einer eigenständigen Existenzsicherung von Frauen entgegenstehen. Doch auch die betriebliche Ebene muss ihren Beitrag zur Überwindung der Entgeltlücke leisten - durch die Aufdeckung und Beseitigung unmittelbarer und mittelbarer Diskriminierung beim Entgelt aufgrund des Geschlechts.

Erste Erfolge gibt es erkennbar dank des Mindestlohns: Geringfügige Beschäftigungsverhältnisse sind vermutlich mit Einführung des Mindestlohnes zugunsten sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung ersetzt worden. Davon profitieren Frauen überproportional. Eine Simulationsstudie des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) geht davon aus, dass eine Anhebung der Bruttostundenlöhne auf 8,50 Euro den Gender Pay Gap bei konstant gehaltener Beschäftigung um bis zu 2,5 Prozentpunkte reduziert. Diese Annahme muss allerdings noch näher untersucht werden.

Weitere Forderungen, die im Zusammenhang mit dem Aktionstag stehen:
• Rechtsanspruch auf Rückkehr aus Teilzeit
• Korrekte Anwendung des Mindestlohnes
• Reform der Minijobs
Lisanne Straka: "Wir müssen dranbleiben, damit die Gleichstellung auch den Geldbeutel erreicht. Hier erwarten wir auch Unterstützung durch die Landesregierung im Bundesrat."

Der DGB stellt mit dem Lohnspiegel des WSI ein Instrument zur Verfügung, das Löhne vergleichbar macht. Der Lohnspiegel ist im Internet auch zu finden unter www.nord.dgb.de („Checken Sie Ihr Gehalt!“).

Hintergrund Einkommenskluft

Obwohl Frauen heute so gut ausgebildet sind wie nie zuvor, stagniert die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen in Deutschland. Die Gründe für den Gender Pay Gap sind vielfältig und bekannt:

(1) Unterschiedliche Berufswahl: Frauen arbeiten häufiger in niedrig entlohnten Branchen und Berufen wie beispielsweise in sozialen oder personennahen Dienstleistungen.
(2) Längere, meist familienbedingte Erwerbs¬unterbrechung von Frauen und der anschließende Wiedereinstieg in Teilzeit und Minijobs: 45 % der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen arbeiten in Teilzeit. 3,4 Millionen Frauen sind ausschließlich in sogenannten Minijobs beschäftigt.
(3) Der berufliche Wiederein¬stieg ist bei Frauen ein Prozess, der sich über mehrere Jahre erstreckt. Dabei haben Frauen häufig die Strategie des sukzessiven Einstiegs über geringfügige Beschäftigung oder Teilzeit, sodass sie nur selten oder erst nach längerer Zeit wieder in Vollzeit arbeiten.
(4) Schlechtere Karrierechancen: Frauen sind in Führungspositionen, besonders in den Spitzenpositionen, unterrepräsentiert. Führen in Teilzeit findet kaum statt.
(5) Geschlechterstereotype Rollenbil¬der wirken bei der Arbeitsbewertung, Leistungsfeststellung oder Stellenbesetzung noch immer und führen nicht selten zu indirekter Benachteiligung und mittelbarer Diskriminierung.
(Quelle: BMFSFJ (Juli 2015): Transparenz für mehr Entgeltgleichheit Einflüsse auf den Gender Pay Gap (Berufswahl, Arbeitsmarkt, Partnerschaft, Rollenstereotype) und Perspektiven der Bevölkerung für Lohngerechtigkeit zwischen Frauen und Männern)

Hintergrund Entgeltgleichheitsgesetz
Im Koalitionsvertrag wurde festgeschrieben, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einen individuellen Auskunftsanspruch erhalten sollen. Unternehmen ab 500 Beschäftigte sollen aufgefordert werden verbindliche Verfahren zur Aufdeckung von Entgeltunterschieden anzuwenden und diese zu beseitigen. Es soll eine Berichtspflicht über Frauenförderung und Entgeltgleichheit greifen.

Bewertung DGB:
• Ja zu mehr Transparenz bei den Gehältern
• Zusätzlich notwendig ist ein Verbandsklagerecht, damit die Interessensvertretung stellvertretend für die Kollegin klagen kann
• Entgeltanalysen, z.B. mit dem Prüfinstrument eg-check, müssen auch in Unternehmen mit weniger als 500 Beschäftigten verbindlich sein.

Daten Mecklenburg-Vorpommern

Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigen: von 73.600 sind es weniger als 50 Unternehmen in M-V
(Quelle: Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern: Statistisches Jahrbuch 2014, S. 152;
Nord/LB, Stand 2014)

http://vorpommern.dgb.de/presse/++co++6d7fca10-f001-11e5-815b-52540023ef1a

Lisanne Straka vom DGB Nord über den „Girls Day 2010“, die Bedeutung des 1.Mai und die beruflichen Chancen von Frauen
Wenn der April zum Endspurt ansetzt, spurten die „Girls“ zu ihrem „Girls Day“. Und wenig später findet dann schon der „Tag der Arbeit“ statt, die ohnehin immer „weiblicher“ wird.
Ein „Girls Day“ – muß der eigentlich noch sein ?
„Chancen, Neues, `Untypisches` kennen zu lernen …“
Schwerin-News fragte bei Lisanne Straka vom DGB Nord nach …

Frage: Frauen-Power allerorten. Während die Männer bald die „Abwrackprämie“ für sich selbst kassieren können (;) ), wirken die Frauen wie „getunt“ … Sind Frauen die Krisen-Gewinnerinnen 2010 ?!
Lisanne Straka: Die Krise hat sich zunächst in von Männern dominierten Branchen wie der Bau- und Automobilindustrie oder auf den Werften bemerkbar gemacht. Überwiegend Männer haben ihre Arbeit verloren. Allerdings kann daraus nicht geschlußfolgert werden, dass Frauen die Gewinnerinnen sind. Wo nichts ist, kann auch nichts wegbrechen – so verkürzt und sicherlich etwas pauschal kann die Arbeitssituation von erwerbstätigen Frauen beschrieben werden.
Frauen arbeiten überproportional für niedrige Löhne, dazu oftmals in befristeten Arbeitsverhältnissen, in geringfügiger Beschäftigung und in Teilzeit. Diese atypischen Frauen-Arbeitplätze könnten eigentlich als chronische Krise bezeichnet werden.
Frage: Am 22.April ist wieder „Girls Day“ – auch in M-V. Was erwartet die Schülerinnen an diesem Tag ? Wie können, wie dürfen Sie sich beruflich beweisen ? Frauen bekommen doch eigentlich schon jetzt „jede berufliche Förderung“ …
Lisanne Straka: Mit dem „Girls Day“ eröffnen sich für Mädchen die Chancen, Neues, „Untypisches“ kennen zu lernen. Vor allem technische Unternehmen, Forschungszentren und Hochschulen öffnen am „Girls Day“ ihre Werkstätten und Labore für Schülerinnen ab der 5. Klasse. Die zentrale Eröffnung in M-V findet in diesem Jahr in Güstrow statt. Hier können sich die Mädchen in handwerklichen Berufen ausprobieren.
Aber auch in Schwerin ist eine Menge los. Unter 451 Plätze können die Mädchen wählen. Im Schweriner Straßenbahndepot wird auch die Oberbürgermeisterin Frau Gramkow dabei sein, wenn die Mädchen Wartungsarbeiten übernehmen. Im Datenverarbeitungszentrum werden die Mädchen einen Computer zusammenschrauben. Fliesen legen oder den Innenausbau übernehmen die Mädchen im ABC-Bau.
Von der Parlamentarischen Staatssekretärin Frau Dr. Seemann erfahren die Mädchen live wie Politik gemacht wird. Alle Angebote sind übrigens unter www.girlsday.de abrufbar.

Frage: 9 Tage nach dem „Girls Day“ ist auch schon der 1.Mai … Was für die einen mit dem „Tanz in den Mai“ aufhört, beginnt für die anderen mit den Mai-Demos allerorten. Welche Schwerpunkte haben diese 2010 ?

Lisanne Straka: Wir demonstrieren am 1. Mai für gute Arbeit, gerechte Löhne und einen starken Sozialstaat. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer finanzieren vor allem mit ihren Steuern die milliardenschweren Krisenprogramme. Gewerkschaften haben mit verantwortungsbewussten Tarifabschlüssen Arbeitsplätze in der Krise gesichert.
Die Hauptverursacher dagegen machen munter weiter und erzielen schon wieder Gewinne. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dürfen nicht den Preis für eine Krise zahlen, die andere durch ihr verantwortungsloses Handeln verursacht haben.
Wir lehnen die Ausdehnung des Niedriglohnsektors ebenso wie die Kopfpauschale und die Rente mit 67 ab. In der Krise ist die Einführung von gesetzlichen Mindestlöhnen dringlicher denn je.
Frage: Zurück zum „Girls Day“ … Frauen sind doch gegenwärtig überall auf der „Überholspur“ – ob in der Politik, in der Bildung, in der Kultur, in den Verwaltungen, sogar bei den Winterspielen 2010 waren die deutschen Frauen „oben auf“. Sind „Girls Days“ somit noch zeitgemäß ?
Lisanne Straka: Immer wieder neu stehen jährlich Schülerinnen vor der Entscheidung für ihren künftigen Ausbildungsweg. Anders als die Jungen, konzentriert sich mehr als die Hälfte der Mädchen auf nur zehn von rund 350 Ausbildungsberufen. Ziel des „Girls Days“ ist es, frühzeitig Einfluss auf das Berufswahlverhalten von Mädchen zu nehmen, und das Berufswahlspektrum über Kontakte zwischen Schülerinnen und der Arbeitswelt deutlich zu erweitern.
Rollenbilder von Frauen und Männer lassen sich allerdings nicht von heute auf morgen ändern. Die zunehmende Diskussion um einen „Boys Day“ darf den „Girls Day“ nicht verwässern. Vielmehr geht es darum, Mädchen und Jungen gleichermaßen gerecht zu werden. Die Konzeption des „Girls Day“ kann nicht analog auf Jungen übertragen werden, wenn geschlechtstypische Bedürfnisse und Lebenslagen von Jungen Ausgangspunkt ihrer Förderung in der Berufs- und Lebensplanung sein sollen.
Es gilt, jungen Männern und Frauen (!) alternative Lebensentwürfe aufzuzeigen.

http://www.schwerin-news.de/schwerin-und-m-v-zwischen-girls-day-und-1-mai/8350/

Zum Internationalen Frauentag am 8. März 2014 erneuert der Deutsche Gewerkschaftsbund Nord (DGB Nord) seine Forderung, keine Ausnahmen vom gesetzlichen Mindestlohn zuzulassen. „Die Frauen wären die Verlierer, wenn der Mindestlohn nicht auch für Minijobs gilt. Die stufenweise Anhebung der Niedriglöhne ist ein notwendiger Schritt, um endlich Geschlechtergerechtigkeit am Arbeitsplatz herzustellen. Frauen werden mit Einführung des Mindestlohns häufiger einen Anspruch auf Lohnerhöhung geltend machen können. Und die 8,50 Stundenlohn sind sowieso erst der Anfang, denn auch davon können weder Frauen noch Männer große Sprünge machen“, sagte Uwe Polkaehn, Vorsitzender des DGB Nord.
Bei annähernd identischer Anzahl an Beschäftigungsverhältnissen insgesamt arbeiten fast 80 Prozent der beschäftigten Männer in Vollzeitarbeitsverhältnissen, während deutlich weniger als 50 Prozent der Frauen eine Vollzeitstelle besetzen. Entsprechend sind Frauen bei Teilzeitstellen und auch bei Minijobs stark überrepräsentiert. „Der Zusammenhang zwischen der Arbeitszeitform und dem Risiko, einen Niedriglohn zu beziehen, liegt klar auf der Hand. Frauen sind von Armut eher bedroht – jetzt und erst recht im Alter“, so Lisanne Straka, im DGB Nord für Frauen- und Gleichstellungspolitik zuständig: „Der DGB unterstützt das Ziel die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen zu fördern: Frauen müssen die gleichen Chancen am Arbeitsmarkt haben wie Männer, sie müssen ihren Lebensunterhalt eigenständig durch eine Existenz sichernde Beschäftigung bestreiten können.“
Der Mindestlohn gelte ab 2015 auch für Minijobber und Minijobberinnen, so Straka: „Der von der Koalition festgeschriebene Mindestlohn ist ein unverzichtbarer Baustein dazu, die geschlechterspezifische Entgeltlücke zu schließen. Die Minijobberinnen sind keine Beschäftigten zweiter Klasse. Aufgrund des Diskriminierungsverbotes von Teilzeitbeschäftigten sind Ausnahmen vom Mindestlohn für Minijobberinnen und Minijobber nicht zulässig. Wenn Ausnahmen gewährt würden, würde dies die bestehende Diskriminierung gesetzlich legitimieren. Die Entgelt-Lücke wird sich dennoch nicht gänzlich schließen, weil der größte Lohnunterschied bei Hochqualifizierten und Führungskräften zu finden ist und nicht im Niedriglohnsektor.“
Einige Fakten:
Über 80 Prozent der Teilzeitstellen und 63 Prozent der Minijobs sind von Frauen besetzt.
Der Anteil der Frauen an Vollzeitstellen beträgt in Schleswig-Holstein nur 37,1 Prozent, in Hamburg nur 38,9 Prozent und in Mecklenburg-Vorpommern 44 Prozent.
Frauen stellen 60 Prozent der Niedriglohnbeschäftigen.
Mehr als ein Viertel aller erwerbstätigen Frauen arbeitet für weniger als 8,50 Euro die Stunde, bei den Männern sind es nur 17 Prozent.
Frauen bekommen gegenüber den Männern für ihre Tätigkeit durchschnittlich 22,4 Prozent weniger Lohn.

http://www.hh-heute.de/lohnerhohung-wird-weiblich/

Arbeitnehmerinnen in der Metropolregion stehen häufig schlechter da als ihre männlichen Kollegen: Sie müssen häufiger für einen Niedriglohn arbeiten. Diesem Problem will nun ein neues Netzwerk begegnen: Der Arbeitskreis Frauen der Region Schleswig-Holstein Unterelbe und der Deutsche Gewerkschaftsbund Nord haben zur ersten gleichstellungspolitischen Konferenz der Metropolregion Hamburg nach Itzehoe geladen.
Am 6. November trafen sich Vertreterinnen aus Politik, Verwaltung, Gleichstellung und Gewerkschaft im Theater Itzehoe. Unter dem Motto: „Frauen in der Metropolregion Hamburg - vernetzen-gestalten-gewinnen“ diskutierten sie über die Arbeitsmarkt- und Strukturpolitik und regen die Bildung eines Frauennetzwerkes an. „Die Metropolregion Hamburg kann noch besser gelingen, wenn Frauen mit ihren Ideen an den Entscheidungen und Umsetzung der Ziele stärker beteiligt werden und die Problemlagen von Frauen und Männer in den Fokus genommen werden.“, erklärte Gabriele Hoscheck, Gleichstellungsbeauftragte in Brunsbüttel und Mitinitiatorin der Konferenz. „Bei der Diskussion über den Umgang damit stellen wir fest, dass wir zwar innerhalb von Schleswig-Holstein vernetzt sind, jedoch nicht darüber hinaus auf der Ebene der Metropolregion: Wenn wir wollen, dass gleichstellungspolitische Blickpunkte in der Arbeitsmarkt- und Strukturpolitik der Metropolregion Gehör finden, ist die Vernetzung über Bundesländergrenzen hinweg ein erster unverzichtbarer Schritt“, so Tinka Frahm, die Koordinatorin der Konferenz.
Und das sind die Fakten: In Hamburg erhalten 25,5 Prozent der beschäftigten Frauen Billiglohn, bei den Männern sind es 13,3 Prozent. Im Landkreis Harburg lebt fast jede zweite Arbeitnehmerin von Niedriglohn, im Kreis Herzogtum Lauenburg liegt die Quote bei 46,8 Prozent, in Dithmarschen bei 51,3 Prozent in Segeberg bei 37,6, in Pinneberg bei 37,4, in Steinburg bei 44,8 in Stormarn bei 38,3 ,in Ostholstein bei 49,6 Prozent und im Landkreis Nordwestmecklenburg bei 34,3 Prozent (unter der ostdeutschen Niedriglohnschwelle).
Der Grund: Frauen arbeiten vermehrt in Teilzeit, Minijobs, Werkverträge und prekären Beschäftigungsverhältnissen. Gastronomie, Einzelhandel, Dienstleistungen und Pflegeberufe gelten als besondere Problembranchen. Insgesamt lebt im Hamburger Umland etwa jeder vierte Vollzeitbeschäftigte unter der Niedriglohnschwelle von 1890 Euro brutto im Monat. Frauen müssen daher häufiger als ihre männlichen Kollegen ihren Lohn durch staatliche Leistungen aufstocken oder Zweit- und Drittjobs annehmen.
„Lohndumping in dieser reichen Wirtschaftsregion darf es nicht geben. Das verschärft die wirtschaftliche und soziale Krise - und Billiglöhne sind kein Beitrag gegen den Fachkräftemangel. Faire Flächentarifverträge, der gesetzliche Mindestlohn von 8,50 Euro, die Sozialversicherungspflicht auch bei Minijobs vom ersten Euro Verdienst an, ein besserer Kündigungsschutz und das Verbot sachgrundloser Befristung von Arbeitsverträgen könnten Abhilfe schaffen“, fordert Lisanne Straka, die im DGB Nord für Gleichstellungsfragen zuständig ist.
Metropolregion Hamburg

http://www.b4bmv.de/nachrichten/nordwestmecklungen_artikel,-Erstes-Netzwerktreffen-fuer-Frauen-in-der-Metropolregion-Hamburg-in-Itzehoe-_arid,132284.html

05.03.16
Hamburg
DGB: Gleichberechtigung im Job bleibt eine Utopie
Von Marc Hasse
Studie: Arbeitnehmerinnen öfter prekär beschäftigt und schlechter bezahlt als Männer
Hamburg. "Keine Spur von Gleichberechtigung auf dem Arbeitsmarkt" – zu diesem Fazit kommt Hamburgs DGB-Vorsitzende Katja Karger mit Blick auf den ersten "Frauendatenreport Hamburg", den sie am Freitag vorstellte. Frauen seien zwar immer besser ausgebildet, heißt es in dem Bericht. Je höher der Schulabschluss, desto höher der Anteil der Schülerinnen. Auch stellten Frauen in Hamburg fast die Hälfte der Studierenden. Trotzdem seien Frauen in der Hansestadt oft prekär beschäftigt, schlechter bezahlt und seltener in Führungsprositionen. "Ar-beitgeber und Politik sind aufgefordert, bessere Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Erwerbssituation von Frauen zu verbessern", sagte Karger.
Als Quellen nutzte der DGB unter anderem das Statistische Bundesamt, das Statistikamt Nord, die Bundesagentur für Arbeit, den Personalstrukturbericht der Stadt Hamburg und eine Datenbank der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Zudem habe man für die Studie Anfragen bei Hamburger Behörden gestellt, sagte Karger.
Die Auswertung zeige, dass sich zwar immer mehr Frauen am Erwerbsleben beteiligten. So stieg ihre Erwerbstätigenquote von 61 Prozent im Jahr 2005 auf 71 Prozent im Jahr 2014. Allerdings ging dieser Zuwachs dem Report zufolge auf das Konto von sogenannter atypischer Beschäftigung: Die Hälfte der erwerbstätigen Frauen in Hamburg arbeiten demnach in Teilzeit, befristet oder in Minijobs. In absoluten Zahlen betraf dies 2015 rund 285.000 Frauen in Hamburg – aber nur rund 151.000 Männer.
Zwar bedeute der Mindestlohn für neun Prozent der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen (39.300) eine Lohnsteigerung. "Frauen profitieren am stärksten vom Mindestlohn", sagte Petra Heese, Referentin für Sozialpolitik beim DGB Hamburg. In Vollzeit beschäftigte Frauen in Hamburg verdienten im Schnitt aber 25 Prozent (711 Euro) weniger als ihre männlichen Kollegen. In Vollzeit arbeiten in Hamburg 58 Prozent der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen – von den Männern tun dies 87 Prozent.
Besonders bedenklich findet der DGB folgendes Ergebnis des Reports: 90 Prozent der Alleinerziehenden in Hamburg sind Frauen. Diese Gruppe sei überproportional gefährdet, in prekäre Lebensverhältnisse abzurutschen, sagte Lisanne Straka vom DGB Bezirk Nord. Zehn Prozent der Alleinerziehenden seien arbeitslos, zwei Drittel von ihnen hätten keine abgeschlossene Berufsausbildung. "Allein mit Kind macht arm", sagte Straka.
Obwohl fast die Hälfte der Beschäftigten in Hamburg Frauen seien, besetzten sie nur rund 22 Prozent der Führungspositionen in der Privatwirtschaft, heißt es in dem Report. Im öffentlichen Dienst sehe es zwar besser aus: Dort seien fast 40 Prozent der Führungskräfte Frauen. Allerdings arbeiteten im öffentlichen Dienst auch mehr Frauen (54,5 Prozent) als Männer.
Als Hauptursache für Unterschiede bei Gehältern und Positionen haben Forscher das unterschiedliche Berufswahlverhalten von Frauen und Männern ausgemacht. Das geht auch aus der DGB-Studie hervor. Demnach ist unter den zehn beliebtesten Berufen von Frauen in Hamburg (Platz 1: Kauffrau für Büromanagement) nicht ein technischer Beruf. Zur Top 10 der Männer zählen vier technische Berufe. An der Uni dominieren Frauen die Sprach- und Kulturwissenschaften, Männer die Ingenieurs- und Naturwissenschaften. Aus der unterschiedlichen Berufswahl entstehen Gehaltsunterschiede.
Der DGB führt die Vorlieben bei der Berufswahl auf klassische Rollenbilder zurück. "Während Frauen soziale und kommunikative Kompetenzen zugeschrieben werden, sind es bei Männern technische und naturwissenschaftliche", heißt es in der Studie. Diese Vorstellung werde permanent unbewusst reproduziert und führe zu einer Fortsetzung der Geschlechtertrennung auf dem Arbeitsmarkt.
Zur Verbesserung der Situation der Frauen fordert der DGB eine "geschlechtersensible" Berufsorientierung und -beratung. Der Senat solle Mädchen und Frauen verstärkt fördern, die für Männerdomänen gewonnen werden sollen. Unbedingt nötig seien zudem gesetzliche Regelungen, etwa ein Entgeltgleichheitsgesetz. Minijobs müssten leichter in Vollzeitstellen umgewandelt werden können und Teilzeitarbeitnehmer ein Rückkehrrecht auf eine Vollzeitstelle erhalten.

http://www.abendblatt.de/hamburg/article207125031/DGB-Gleichberechtigung-im-Job-bleibt-eine-Utopie.html

http://docplayer.org/8325184-Aufschwung-ohne-frauen.html

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