Liste Femanzen Sonja Steffen (Liste Femanzen)
F482 Sonja Steffen – geboren am 22.10.1963 in Dreiborn (NRW) – Studium der Rechtswissenschaften an der Universität zu Köln – seit 1995 als Rechtsanwältin im Bereich des Familienrechts tätig – Mitglied des Deutschen Bundestages für die SPD - info@anwaltskanzlei-stralsund.de – www.sonja-steffen.de – sonja.steffen@bundestag.de - http://www.spd-vorpommern.de/files/steffen_s.jpg
Gewalt gegen Frauen: Ein hochbrisantes Thema. Die Rechte von Frauen sind in Deutschland gesetzlich geregelt, aber die Zahl der gewaltsamen Übergriffe gegen Frauen steigt europaweit. Überall in Deutschland sind aus diesem Grund gestern am Gedenktag gegen Gewalt an Frauen Aktionen und Veranstaltungen organisiert worden. Auch in Stralsund, wo ihm Rahmen der Anti-Gewalt-Woche schon die ganze Woche lang Filme gezeigt und Kerzen entzündet wurden. All das und auch die Fachtagung, die vor diesem Hintergrund, im Rathaus stattfand, wurde organisiert vom Frauenpoltischen runden Tisch in Stralsund, dem ich auch angehöre.
Leider konnte ich wegen der Haushaltswoche in Berlin an den Veranstaltungen selbst nicht teilnehmen. Zu der Tagung waren Fachleute auf das Podium gebeten worden. Thema war "Zwangsprostitution und Frauenhandel in Mecklenburg-Vorpommern". Das Grußwort hielt die parlamentarische Staatssekretärin für Frauen und Gleichstellung unseres Landes, Margret Seemann, die auch an der anschließenden Diskussionsrunde teilnahm. Nicole Musolf von der ZORA in Schwerin berichtete von ihrer Arbeit mit den Opfern von Zwangsprostitution im gesamten Bundesland. Beate Leopold klärte über Begrifflichkeiten wie "freiwillig" und "unfreiwillig" auf. Sie ist seit 20 Jahren mit diesem Thema beschäftigt und arbeitet in Berlin und Nürnberg bei der Organisation "Opera", eine Selbsthilfe von Prostituierten. Auch die Polizei war auf dem Podium vertreten, Diana Schmarow ist Ressortchefin dieses Bereiches bei der Kripo in Stralsund.
In mehreren Referaten stellte sich die allgemeine Problematik dar. Erst in der anschließenden Diskussion wurde es konkret. Wie ist der Stand in M-V. In Stralsund? Gerade in der letzten Bürgerschaftssitzung war eine Anfrage nach Steuereinnahmen durch Prostitution von der Stadt mit "negativ" beantwortet worden. Demnach gibt es in der Stadt gar keine Prostitution. Diana Schmarow aber weiß, dass das anders ist. Beim Finanzamt melden sich Frauen mit dieser Tätigkeit als Massage- oder Escort-Service an. Und es gibt auch Fälle von Prostitution, die unangemeldet ausgeführt werden. Wenn es sich dabei um Asylbewerberinnen handelt, werden diese ausgewiesen. Oft sind es aber gerade diese Frauen, die schwer traumatisiert sind und in Opferschutzprogrammen gegen organisierte Kriminalität als Zeugen zur Verfügung stehen müssten.
Von solchen Fällen berichtete auch Margret Seemann aus der Praxis in der Staatskanzlei. Immer mehr Frauen sind aus den osteuropäischen oder außereuropäischen Ländern zu erwarten. Die auf irgendwelche Versprechen hereinfallen und oft illegal im Land leben. Es gilt, die Institutionen, die damit befasst sind, neben Fragen um das Asylrecht für das Thema "Gewalt an Frauen" zu sensibilisieren. Die oft unsichtbar durch Angst und Bedrohung auf die Frauen einwirkt, die hier völlig isoliert und hilflos in einer Notlage sind.
Der Seewind bläst kräftig, Sonja Steffen zieht die Strickjacke fester. Nur die „Linke“ hat vor der Fachhochschule plakatiert. „Das nervt mich schon wieder“, sagt die SPD-Kandidatin. Die 45 Jahre alte Anwältin hat die Haare hochgesteckt, trägt Country-Look, langer brauner Rock und beigefarbene Stiefel. „Ich finde es toll, dass Sie gegen Frau Merkel kandidieren und sich nicht entmutigen lassen“, sagt später Rektor Joachim Venghaus, nachdem er über Erfolge und Nöte der Hochschule berichtet hat. Er ist auch Genosse.
Nicht immer gibt es solchen Zuspruch. Auf der Straße begegnen die Bürger Sonja Steffen mitleidsvoll. Warum sie sich das antue. Gegen die Kanzlerin habe sie ja keine Chance. Manche sagen, wieder werde eine Kandidatin der SPD verbrannt. Tatsächlich ist kein Genosse und keine Genossin ein zweites Mal gegen Angela Merkel angetreten, die den Wahlkreis Stralsund–Nordvorpommern–Rügen fünfmal direkt gewonnen hat. Sonja Steffen kämpft trotz alledem. „Ich bin mir das schuldig, meinen Auftrag als Kandidatin ernst zu nehmen“, sagt sie. Auch wenn sie, wie vor zwei Tagen, wieder mal „beschimpft“ wurde, als bei einer Veranstaltung des DGB nur Anhänger der „Linken“ als Zuhörer da waren.
Später gibt es Apfelkuchen im Giebelhaus in der Altstadt, wo ihr Büro ist. Auf dem Schreibtisch liegt ein Buch über Kindeswohlgefährdung, von der Wand schielen die Rolling Stones, auf der Kommode steht die Urkunde „Fachanwältin für Familienrecht“. Hannah, eine der drei Töchter, zeigt Geburtstagsgeschenke, die sie für eine Freundin gekauft hat. Sie hat den Preis von einem Pferdebuch mit einem Edding-Stift übermalt. Bis vor kurzem war Sonja Steffen in der SPD im Nordosten kaum bekannt. Für viele war die Rheinländerin vor allem die Ehefrau des Fraktionsvorsitzenden der Stralsunder SPD, von dem sie heute getrennt lebt. Verdiente Genossen hatten sich Hoffnungen auf die Kandidatur gemacht. „Ich habe ganz klar von der Frauenquote profitiert“, sagt Sonja Steffen. Als Frau konnte sie Platz 2 der Landesliste besetzen. Und kann so mit etwas Glück doch noch im Bundestag landen.
Die SPD ist schwach in Stralsund. Bei der Kommunalwahl im Sommer kam sie auf 11,6 Prozent, bei der OB-Wahl im Vorjahr holte die SPD-Bewerberin gerade mal acht. Nun mache die CDU nicht einmal Wahlkampf, sagt Frau Steffen, auch die FDP fast nicht. Nicht einmal einen Vertreter entsende die CDU zu den Veranstaltungen. „Es ist wie Schattenboxen. Wir hatten keinen Gegner, und das macht keinen Spaß“, sagt sie. Das letzte Mal holte Angela Merkel 41,3 Prozent der Stimmen, der SPD-Kandidat 25,3. „Bei 25 Prozent, da feiere ich“, sagt Sonja Steffen. Manchmal erlaubt sie sich zu träumen. „Das Direktmandat, das wäre natürlich eine Sensation.“Markus Wehner
Anlässlich des Internationalen Tags der Nulltoleranz gegen weibliche Genitalverstümmelung erklärt der rechtspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Burkhard Lischka und die zuständige Berichterstatterin Sonja Steffen:
Nach Einschätzung von Terre de femmes sind in Deutschland 18.000 bis 20.000 Mädchen und Frauen von Genitalverstümmelung betroffen. Etwa 4.000 bis 5.000 hier lebende Mädchen und Frauen sind derzeit gefährdet, Opfer von Genitalverstümmelung zu werden.
Neben den psychischen Folgen in Form von Angst und Depressionen haben die betroffenen Mädchen und Frauen nach Angabe der Bundesärztekammer unter lebenslangen Schmerzen, Infektionen, Problemen beim Wasserlassen, Verletzungen benachbarter Organe, Blutungen, Komplikationen während der Schwangerschaft und Geburt zu leiden. In machen Fällen endet die Beschneidung tödlich.
Nach geltendem Recht stellt die Genitalverstümmelung strafrechtlich regelmäßig nur ein Vergehen dar, was angesichts der mit der Beschneidung verbundenen großen Schmerzen, der hohen Komplikationsrate sowie der physischen und psychischen Folgen für die betroffenen Mädchen und Frauen nicht angemessen ist. Die Strafverfolgung einer im Ausland begangenen Genitalverstümmelung ist quasi unmöglich, wenn den Eltern keine Vorbereitungshandlungen in Deutschland nachgewiesen werden können. In diesen Fällen ist deutsches Strafrecht nur anwendbar, wenn die Tat im Herkunftsland mit Strafe bedroht ist. Dies ist jedoch in zahlreichen afrikanischen und auch asiatischen Ländern nicht der Fall.
Um die betroffenen Mädchen und Frauen besser zu schützen, werden wir noch in diesem Monat einen Gesetzentwurf zur wirksamen Bekämpfung der Genitalverstümmelung in den Bundestag einbringen, der den Tatbestand zum Verbrechen hochstuft und die Strafbarkeit unabhängig davon gewährleistet, ob die Tat im Ausland mit Strafe bedroht ist.
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Die ultimative Dienstleistungsoffensive des Antifeminismus
Ein bisschen Frauenhass steht jedem Mann!
wikimannia statt femipedia
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