Liste Femanzen Karla Staszak (Liste Femanzen)
F489 Karla Staszak – geboren am 03.07.1941 in Leipzig (Sachsen) – Studium von Geschichte, Latein und Germanistik in Rostock und Greifswald – arbeitete danach als Buchhändlerin, Erzieherin und Lehrerin – von 1990 bis 1994 war sie Gleichstellungsbeauftragte der Stadtverwaltung Rostock – von 1990 bis 1993 Bundessprecherin der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten - 1994 und 1998 wurde sie in den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern für die SPD gewählt - 1994 erste Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Landesregierung im Range einer parlamentarischen Staatssekretärin; dieses Amt übte sie bis 2002 aus - https://www.rostock-heute.de/wp-content/uploads/2010/03/karla_staszak.jpg
Auch die öffentlich bestellten und besoldeten Frauenbeauftragten der Kommunen fordern in Selbstdarstellungsbroschüren "autonome Arbeitsstrukturen" - und polemisieren gegen ihre Wähl(und Abwähl)barkeit, gegen die Befristung und "mangelnde Weisungsungebundenheit" ihrer Stellen: also gegen die demokratische Kontrolle.
Die um 1955 geborenen "Projektemacherinnen" in der zweiten Generation der Frauenbewegung kämpften für die "Institutionalisierung" autonomer Vorhaben, die sich mittelfristig durchaus als ihre Vorhaben, Lehrstühle, ABM-Stellen und staatlich geförderten Frauencafés entpuppen konnten. "Die angeblich alle Frauen umfassende Frauenbewegung hat, den Grünen vergleichbar, nur ihren eigenen Funktionärinnen nennenswert genützt", schreibt die Publizistin Cora Stephan, "die Institution der Frauenbeauftragten hat die Frauenberufe um einen vermehrt."
Wie lange sind Frauen Opfer? Bis zum Abitur? Oder Diplom?
Um einen Beruf allerdings, der - anders als die beklagenswert typische Friseurin oder Bürokauffrau - die Vorstufe zu Höherem sein kann. Das Amt der Gleichstellungsbeauftragten macht ministrabel - so kämpfte die hessische Frauenministerin Barbara Stolterfoht zunächst als Beauftragte in Kassel für Frauenrechte; die schleswig-holsteinische Frauenministerin Angelika Birk war zuvor Gleichstellungsbeauftragte in Lübeck, ihre Staatssekretärin versah die gleiche Tätigkeit in Hannover. Eva Rühmkorf wurde Kultusministerin in Kiel, nachdem sie die Leitstelle Gleichstellung beim Hamburger Senat aufgebaut hatte; die parlamentarische Staatssekretärin für Frauen und Gleichstellung in Mecklenburg-Vorpommern, Karla Staszak, arbeitete als Frauenbeauftragte in Rostock. Die Gleichstellungsarbeit genießt offiziell ein hohes Ansehen. Die zuständige Referentin hat die Wertschätzung der Bundesregierung zum Ausdruck gebracht: "Die Gleichstellungsbeauftragten leisten Tag für Tag unentbehrliche Arbeit für die Bürgerinnen und Bürger in den Kommunen."
Zweifel an der Omnipotenz des Beauftragtenwesens müssen erlaubt bleiben; schon weil seine Erfolge so schwer quantifizierbar sind. Sind es die Frauenbeauftragten, die durch ihre steten Mahnungen einen Bewußtseinswandel herbeiführen? Oder vollzieht sich dieser Wandel aus vielfältigen Gründen ohnehin und schafft beiläufig auch die Akzeptanz für das Wirken der Beauftragten? Skeptisch macht vor allem die in der Frauenszene anzutreffende Tendenz, sich soviel wie möglich mit sich selbst zu beschäftigen. Man fragt sich, ob nicht die vielfältigen Frauenförderinstrumente einerseits zuwenig Wirkung entfalten - man denke an die immer noch beklagenswert niedrige Zahl von Frauen in Spitzenpositionen - und ob das Erreichte nicht andererseits viel eher der Bildungsreform als dem Frauenförderplan zu verdanken ist. Schließlich war es die Bildungsreform, in deren Folge die Arbeitertöchter aus ländlichen Gebieten an die Gymnasien geholt wurden; ihr verdankt sich der von 27 Prozent (1960) auf immerhin 43,9 Prozent (1994) gestiegene Studentinnenanteil an den Universitäten.
Weiterer Zweifel am Beauftragtenwesen in seiner jetzigen geistigen Verfassung ergibt sich aus der Frage, wie lange Frauen noch als zu betreuende Opfer wahrgenommen werden wollen und wann ihre eigene Verantwortungsfähigkeit beginnt - nach dem Abitur, nach dem Hochschulabschluß? (Legt man die vereinfachende feministische Verschwörungstheorie des Patriarchats zugrunde, wird dieser Zeitpunkt vermutlich erst mit dem Tod erreicht - dann sind alle gleich.) Richtet nicht die Individualisierung, die Auflösung biographischer Gewißheiten und sozialer Milieus mehr persönliches Unglück an als "das" Patriarchat? Brauchen Frauen nicht eher positive Identifikationsfiguren - in der Literatur, in Politik und Wirtschaft - als staatlich organisierte Defizit-Öffentlichkeitsarbeit? In Großbritannien, den USA gibt es sie doch, die voll entwickelte Autorinnenliteratur, die mit größter, eben angelsächsischer Selbstverständlichkeit erfolgreiche Frauenbiographien vorführt - ganz ohne Gejammer und ganz ohne "Frauenbuch"-Etikett. So daß gelegentlich die Gleichberechtigung als greifbare gesellschaftliche Perspektive in der Luft steht. Was, glauben die Gleichstellungsbeauftragten, sollen die Frauen in der Leere der Freiheit beginnen, die Katharina Rutschky hinter der errungenen Gleichberechtigung erahnt? Gibt es einen Plan?
Die Antwort mag, das macht hoffnungsvoll, doch aus dem System selbst kommen: Dessen Avantgarde, die Frauenforschung, ist der kritischen Selbstreflexion fähig. Auf einem Treffen der Vertreterinnen bundesdeutscher und österreichischer Frauenforschungsfördereinrichtungen Ende 1996 in Berlin wurde ergebnisoffen darüber diskutiert, ob auf extra für Frauen in der Wissenschaft veranstaltete Dienstleistungen in Zukunft verzichtet werden könne.
http://www.zeit.de/1998/08/frauen.txt.19980212.xml/seite-6
Frauen sollen künftig in der Wissenschaft mehr Leitungspositionen besetzen. Dafür will sich Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) einsetzen. Es gehe nicht darum, den Frauenanteil an Universitäten und Hochschulen zu erhöhen. Dieser sei bereits recht bedeutend. Vielmehr solle der Anteil an Frauen in Leitungspositionen und bei Habilitationen erhöht werden, sagte Bulmahn.
Zurzeit vollziehe sich an den Bildungsstätten ein Generationswechsel. Dieser sollte genutzt werden, um mehr junge Wissenschaftlerinnen zu fördern. Ein Weg dazu sei die Veränderung des Dienstrechtes, beispielsweise bei der Verkürzung der Qualifikationszeiten. Die Eckdaten dafür seien bereits mit Innenminister Otto Schily (SPD) abgesteckt. Künftig sollten danach Frauen bereits im Alter von Mitte 30 habilitieren können. Bisher liege das niedrigste Alter bei Professorinnen noch jenseits der 40.
An den Hochschulen der neuen Bundesländern lehren nach Informationen der Gleichstellungsbeauftragten von Mecklenburg- Vorpommern Karla Staszak (SPD) mehr Professorinnen als in den alten. Dennoch bestehe beim wissenschaftlichen Nachwuchs erheblicher Nachholbedarf, insbesondere bei Habilitationen von Frauen, sagte Staszak. 1993 habe in Mecklenburg-Vorpommern nicht eine einzige Frau habilitiert, ein Jahr später habe es zwei und 1995 wiederum keine Habilitantinnen gegeben. In den darauf folgenden Jahren hätten immerhin zehn Frauen diese Stufe der Bildungsleiter erklimmen können. Aber auch das seien noch zu wenig.
"Insgesamt waren 1998 an den Hochschulen Mecklenburg-Vorpommerns 191 habilitierte Personen wissenschaftlich und künstlerisch tätig", sagte die Beauftragte. Aber nur 11,7 Prozent davon seien weiblich. Bis zum Jahr 2005 sollten Frauen ein Fünftel der Professuren in Deutschland besetzen.
Für einen teilweise getrennten Informatikunterricht von Mädchen und Jungen hat sich Mecklenburg-Vorpommerns Gleichstellungsbeauftragte Karla Staszak ausgesprochen. Mädchen und Jungen hätten einen unterschiedlichen Zugang zur Technik, sagte Staszak am gesstrigen Samstag in Greifswald. Aus diesem Grund müssten spezielle Lehrkonzepte erstellt werden, die Mädchen für den Umgang mit Technik und für den Erwerb technischer Qualifikationen motivierten. Auch sollten vermehrt Lehrerinnen in diesen Fächern eingesetzt werden.
Staszak forderte, dass Frauen noch stärker in die Berufe der neuen Medien drängen sollten. Mädchen partizipierten nur in sehr geringem Umfang am innovativen Ausbildungsangebot im Bereich Informations- und Kommunikationstechnik. Derzeit seien nur 27 Prozent dieser Ausbildungsplätze an junge Frauen vergeben. Im Durchschnitt liege der Anteil bei zwölf Prozent.
Die Gleichstellungsbeauftragte wies auf die Angebote im Internet hin, die sich an typisch männlichen Hobbys wie Computer, Autos und Fußball stark orientierten. Das Internet fange erst langsam an, sich auf den Alltag der Frauen einzustellen. (dpa) (dpa) / (jk)
Anlässlich des Jahrestages der Gründung der ASF in der DDR erklärt die Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF), Elke Ferner: "Vor 20 Jahren, am 10. Februar 1990, gründete sich in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin die ASF in der DDR."
Am 10. Februar 1990 gab es eine landesweite Zusammenkunft der weiblichen Delegierten des bevorstehenden SPD-Parteitages der DDR. Spontan entschlossen sich 54 SPD-Frauen zur Gründung der ASF. Geburtshelferinnen waren unter anderem Inge Wettig-Danielmeier und Herta Däubler-Gmelin.
Themen waren von Anfang an die Herausforderungen durch die sich zunehmend verschlechternden Berufsaussichten von Frauen in der DDR, Erhalt der vorhandenen Plätze in den Kindergärten und Kinderkrippen und die Beibehaltung der Fristenregelung beim Schwangerschaftsabbruch.
Gemeinsam veröffentlichten die SPD-Frauen einen Aufruf „Fraueninteressen auf dem Weg zu deutschen Einheit sichern“.... Außerdem ging es um die Beteiligung von Frauen in Parteien und Parlamenten.
Die ASF-Frauen setzen im Februar 1990 die Quote im Statut der SPD der DDR durch. Die ASF war vor 20 Jahren die erste Parteigliederung der SPD, die sich zusammengeschlossen hat, wenige Monate nach dem Mauerfall und mehr als drei Monate vor dem Zusammenschluss der Parteien. Die Frauen waren schon immer der Partei ein paar Schritte voraus. Sie haben es einfach gemacht.
Im Laufe der vergangenen 20 Jahre ist die ASF zusammengewachsen. Gleichstellungspolitische Themen sind bis heute aktuell. Frauen aller Generationen engagieren sich frauenpolitisch bei uns und bringen ihre Sichtweisen und Erfahrungen in die gemeinsame Arbeit ein, sie übernehmen Ämter und Funktionen.
Frauen wie Eva Kunz, Ute Fischer, Christine Bergmann, Regine Hildebrandt, Gerlinde Kuppe, Iris Gleicke, Karla Staszak, Christel Riemann-Hanewinckel und viele andere haben der SPD in der DDR und nach der deutschen Einheit ein Gesicht gegeben.Die Devise bleibt: Auch in Zukunft nur noch gemeinsam.
http://www.frauen-spd.de/wir-ueber-uns.html
Am 10. Februar 1990 entschlossen sich 54 Delegierte der SPD in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin spontan zur Gründung der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF).
Die Gründung erfolgte nur wenige Monate nach der Gründung der Sozialdemokratischen Partei in der DDR am 7. Oktober 1989 und dem Fall der Berliner Mauer. Geburtshelferinnen waren unter anderem die
damalige Vorsitzende der ASF in der Bundesrepublik Inge Wettig-Danielmeier und SPD-Vize Herta Däubler-Gmelin.
Die Themen der ersten Stunde waren die Herausforderungen durch die sich zunehmend verschlechternden Berufsaussichten von Frauen in der DDR, Erhalt der vorhandenen Plätze in Kindergärten und
Krippen und die Beibehaltung der Fristenregelung beim Schwangerschaftsabbruch. Gemeinsam veröffentlichten die SPD-Frauen einen Aufruf "Fraueninteressen auf dem Weg zu deutschen Einheit sichern."
Die Beteiligung von Frauen in Parteien und Parlamenten war ein weiterer zentraler Punkt. Die ASF-Frauen setzen im Februar 1990 die Quote im Statut der SPD der DDR durch. Frauen aller
Generationen engagieren sich frauenpolitisch in der ASF und bringen ihre Sichtweisen und Erfahrungen in die gemeinsame Arbeit ein. Frauen wie Eva Kunz, Ute Fischer, Christine Bergmann, Regine
Hildebrandt, Gerlinde Kuppe, Iris Gleicke, Karla Staszak, Christel Riemann-Hanewinckel und viele andere haben der SPD in der DDR und nach der deutschen Einheit ein Gesicht gegeben.
Die Vorsitzende der ASF Berlin Dr. Eva Högl erklärt anlässlich des Gründungsjubiläums der ASF in der DDR: "20 Jahre ASF im Osten sind 20 Jahre engagierter Kampf für die Rechte der Frauen,
für Gleichstellung und politische Mitsprache. Auch in Zukunft werden wir uns unermüdlich für gleiche Rechte und Chancen bei Bildung, Erziehung, Beschäftigung und Karriere einsetzen."
Die Devise bleibt: Auch in Zukunft nur noch gemeinsam.
http://www.vorwaerts.de/artikel/20-jahren-erfolgte-gruendung-asf-ddr
Vor einem Jahr begann die Erfolgsgeschichte eines öffentlich geförderten Weiterbildungsprojekts mit dem Namen femiNet. In Zusammenarbeit mit dem Rostocker FrauenTechnikZentrum sollten möglichst viele Frauen und Mädchen aus dem ländlichen Raum fürs Internet fit gemacht werden. Das sei auch gelungen, bilanzierte kürzlich die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Mecklenburg-Vorpommerns, Karla Staszak (SPD).
Entstanden ist die Idee, Frauen den Einstieg in die Informations- und Kommunikationstechnologie dort zu ermöglichen, wo sie zu Hause sind, bei einem meiner Besuche eines Landfrauenverbandes«, erinnert sich Staszak. Die meisten derer, die früher in Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften gearbeitet haben, stünden jetzt ohne Job da. »Vielfach fehlt es an der nötigen Mobilität und Flexibilität, einen neuen Weg in eine Arbeit zu suchen und zu finden«. Zudem sei es nach wie vor so, dass gerade die Frauen in der IT-Branche absolut unterrepräsentiert sind. »Es ging uns in erster Linie darum, den Frauen neue Möglichkeiten zu eröffnen, um sich selber neue Möglichkeiten zu eröffnen«, betonte Staszak. Weiterbildungsangebote seien oft für Landfrauen schwer erreichbar, da diese meist in Städten angeboten würden. Rund 35 000 Euro für Technik investierte die Gleichstellungsbeauftragte und das Arbeitsministerium gab 240 000 Euro hinzu, die aber zu 75 Prozent aus EU-Mitteln kofinanziert wurden. Der Erfolg des Projekts gibt der Gleichstellungsbeauftragten Recht. »Insgesamt haben 1103 Frauen aus dem ländlichen Raum dieses Angebot, femiNet - mobiles Internet für Frauen, genutzt«, erklärte Mitinitiatorin Sabine Kersting vom FrauenTechnikZentrum Rostock. Das bedeutete für die vier Dozentinnen - allesamt keine IT-Spezialisten - monatlich 15 Einsätze mit insgesamt 106 Stunden und unzählige Kilometer übers Land. Doch der Aufwand habe sich gelohnt, berichtet Dozentin Eva Thiede. Ob in Räumen von kirchlichen Einrichtungen, Gemeindebüros, neben Feuerwehrautos oder aber auch bei der einen oder anderen Teilnehmerin auf der Terasse, die Begeisterung der Frauen und Mädchen im ländlichen Raum sei riesig gewesen, stellten die Dozentinnen fest.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/15798.feminet-fuer-frauen-auf-dem-lande.html
Schwerin, 15. August (AFP) - Der Chef der Schweriner Staatskanzlei, Thomas de Maiziere, freut sich über die gelungene Provokation: Zur Vorstellung der neuen Werbe- kampagne für Mecklenburg- Vorpommern am Freitag war sein Haus so gut besucht wie sonst nur bei Regierungskrisen. "Blond - Blauäugig - Blöd", lautete der Text unter dem Bild einer dunkelhäutigen Greifswalderin namens Jule in der ersten Anzeige, die vor zehn Tagen viel Staub aufgewirbelt hatte.
"Die Mecklenburger sind zuverlässig, klug, zukunftsoffen und selbstbewußt", solle die Botschaft dieser Anzeige sein, sagt de Maiziere - das krasse Gegenteil von "blond, blauäugig und blöd". Wenn diese Botschaft nicht verstanden worden sei, tue es ihm aufrichtig leid; er glaube allerdings, daß die Zielgruppe intelligent genug sei, sie zu begreifen.
Beleidigung der arischen Rasse?
Beschwert hatten sich unter anderem die Bündnisgrünen, weil die Anzeige sexistisch sei, und die Landesgleichstellungsbeauftragte Karla Staszak, die darin einen frauenfeindlichen Angriff im Stil von Blondinenwitzen sieht. Aber auch Anrufer aus dem rechtsradikalen Spektrum hatten sich wegen angeblicher Beleidigung der "arischen Rasse" gemeldet und mit Vergeltung gedroht. Zudem fühlte sich mancher Einheimische auf den Schlips getreten.
Karl-Rainer von der Ahe, Chef der zuständigen Werbeagentur in Greifswald, wundert sich, "daß der Sinn für britischen Humor in Deutschland nicht weiter verbreitet ist". Vor allem den Westdeutschen habe er mit der Anzeige "einen Spiegel" vorhalten wollen, damit sie über ihre Vorurteile gegen "Meck-Pomm" nachdenken. Das Land im Nordosten habe durch Regierungskrisen und Campingplatz-Überfälle ein "krasses Image-Problem"; hinzu komme die weitverbreitete Meinung, die Mecklenburger und Vorpommern hinkten ein bißchen hinter der Zeit her. Um dieses Image zu überholen, sei eben eine knallige Kampagne notwendig.
Im nächsten Jahr wird's biederer
Nach der "Blond"-Anzeige sind die nächsten Motive der zwei Millionen Mark teuren Kampagne für das nächste Jahr zwar ähnlich poppig in den Farben, aber milder in der Aussage. Da beginnen "Mimi" und "Jack" ihre Europa-Entdeckung auf der Insel Usedom, und "Rechtsanwalt Gamal Khalil" erläutert, warum er seine Kanzlei in Greifswald eröffnete. Auch "Glasfabrikant Ralf Kausch" tut kund, warum er sich in Vorpommern ansiedelte: "In MV ist Gründerzeit. Wer zu spät kommt, kann nicht alles haben", lautet das selbstbewußte Motto dazu. Andere Motive werben für Natur und Kultur.
De Maiziere weiß, daß das Land derzeit am meisten unter seinem Image als Hort rechter Schlägerbanden leidet. Dieses Problem mit Anzeigen bekämpfen zu wollen, sei nicht der richtige Weg, räumt der Staatskanzleichef ein: "Da bekämpfen wir die Ursachen und reden aber nicht darüber". Die 22jährige Jule, inzwischen bei Ahes Agentur als Model unter Vertrag, will über sich selbst weiter nichts erzählen - sie hat Angst vor weiteren Schmähbriefen und Drohungen.
http://archiv.rhein-zeitung.de/on/97/08/17/topnews/blond.html
Bergen auf Rügen (apf). Die MISS.Beratungsstelle für Betroffene sexualisierter Gewalt beging in der vergangenen Woche ihr 10-jähriges Jubiläum. 650 Personen haben in dieser Zeit Hilfe bekommen, 500 Mädchen und Frauen, 150 Jungen und Männer. Am Freitag lud die Beratungsstelle Förderer, Sponsoren und MitarbeiterInnen zu einem festlichen Empfang ein, zu dem auch die Parlamentarische Staatssekretärin für Frauen und Gleichstellung der Landesregierung, Dr. Margret Seemann (SPD), zugegen war. In ihrer Festansprache würdigte sie das Engagement der Männer und Frauen um die Erziehungswissenschaftlerin Katrin Rabe, Leiterin der MISS.pro Familia.
Der Anlass heute - zehn Jahre MISS.Beratungsstelle - ist Ausdruck des kontinuierlichen Engagements der Landesregierung zum Aufbau von Strukturen gegen häusliche Gewalt. Taufpatinnen dieser Beratungsstelle für Opfer sexuellen Missbrauchs auf Rügen waren u.a. die Parlamentarische Staatssekretärin a.D. Karla Staszak, die ehemalige Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Rügen, Dr. Marion Vogel und die heutige Leiterin der Pro Familia Stralsund, Andrea Zielske. Gemeinsam mit dem Landesverband Pro Familia haben sie sich dafür eingesetzt, dass die MISS.Beratungsstelle vor zehn Jahren ins Leben gerufen wurde. Die Beratungsstelle ist ein Teil des Konzeptes der Landesregierung zur Bekämpfung häuslicher Gewalt. Dazu gehören Frauenhäuser, Interventionsstellen, Kontakt- und Beratungsstellen, Beratungsstellen für Opfer sexualisierter Gewalt und für Täter häuslicher Gewalt. Der individuelle Hilfebedarf der Opfer erfordert diese Vielfalt an Einrichtungen. Frauen, die den Schutz von Frauenhäusern benötigen, müssen diesen auch bekommen. Opfer, die in der Häuslichkeit verbleiben, was durch die Änderung des Sicherheits- und Ordnungsgesetzes Mecklenburg-Vorpommern und die Wegweisung des Störers möglich ist, müssen ambulante Hilfe in den Kontakt- und Beratungsstellen erhalten. Jährlich unterstützt das Land Mecklenburg-Vorpommern diese Einrichtungen zur Bekämpfung häuslicher Gewalt mit etwa 1,6 Millionen Euro, so der Gast aus Schwerin. Auch Rügens Landrätin Kerstin Kassner würdigte die Unterstützung durch das Land: Das Land hat gute Rahmenbedingungen als Voraussetzung für ein gut funktionierendes Netz zur Hilfeleistung geschaffen. Wenn wir das nicht hätten, wären wir um manches ärmer. Die Landrätin vergaß es auch nicht, den Mitarbeitern des Jugendamtes zu danken, die dafür wirken, dass dieses Hilfe-Netz weiter entwickelt und stabilisiert wird. Besonderer Dank galt zum Jubiläum den Mitarbeiterinnen der MISS.Beratungsstelle in der Bergener Alten Chirurgie auf dem Gelände der Sana-Klinik. Bereits am Vortage fand im Ramada Hotel Rügen eine gut besuchte Fachtagung der MISS.Beratungsstelle zum Thema TATsache Die unterschiedlichen Herangehensweisen der Institutionen bei sexualisierter Gewalt statt. Eine Vielzahl von Impulsen wurden hier gegeben und werden als Verallgemeinerung Eingang die konkrete Arbeit finden. Neben Helga Fröhlich von der Kriminalpolizeiinspektion Stralsund, Dr. Sven Anders vom Institut für Rechtsmedizin Hamburg, Cornelia Herpe vom Jugendamt Rügen, Andrea Zielske vom Weißen Ring und Leiterin pro familia Stralsund waren es auch Chefarzt Dr. med. Martin Herberhold von der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Hanseklinikum Stralsund, Dr. Dipl.-Psych. Anne Boos von der Universität Dresden sowie die Bergener Rechtsanwältin Tryntje Larkens und die Juristin Undine Segebarth von der Interventionsstelle Stralsund, die in ihren Impulsreferaten Anregungen für die anschließende Podiumsdiskussion gaben. Die MISS. Beratungsstelle pro familia in der Bergener Calandstraße 7/8 ist telefonisch unter (0 38 38) 25 45 45 bzw. Fax (0 38 38) 82 88 33 sowie im Internet über www.miss-beratungsstelle.de zu erreichen.
http://www.rueganer-anzeiger.de/archiv/artikel/ein-gutes-hilfe-netz-wurde-gemeinsam-aufgebaut/
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