Sicher kennst Du diese Geschichte aus der Bibel?
Josef und das Weib des Potifar
https://www.jw.org/de/publikationen/zeitschriften/wp20141101/joseph-bibel/
Sie passte einen Moment ab, in dem sie allein, ohne Dienerschaft, im Haus war. Sie wusste, Joseph musste wegen seiner Arbeit irgendwann ins Haus kommen. Da war er! Jetzt musste es klappen. Sie griff nach seinem Gewand, hielt ihn fest und forderte ein letztes Mal: „Komm mit mir ins Bett!“ Joseph reagierte geistesgegenwärtig. Bloß weg hier! Er zerrte an seinem Gewand, wollte sich von ihrem Griff frei machen — doch sie ließ nicht locker. Endlich schaffte er es. Das Gewand blieb in ihrer Hand. Und er rannte weg! (1. Mose 39:11, 12, Hfa).
Und Joseph bezahlte einen hohen Preis. Die Frau von Potiphar wollte nur noch eins: Rache! Sie schrie los und die gesamte Dienerschaft kam angelaufen. Sie behauptete, Joseph hätte sie vergewaltigen wollen. Als sie dann geschrien hätte, sei er weggelaufen. Das Gewand behielt sie als belastendes Beweisstück und wartete auf ihren Mann. Als Potiphar nach Hause kam, tischte sie ihm die gleiche Lügengeschichte auf und warf ihm indirekt vor, an allem schuld zu sein, weil er ja schließlich diesen Fremden ins Haus gebracht hatte. Wie reagierte Potiphar? Die Bibel sagt: „Sein Zorn entbrannte.“ Und er ließ Joseph ins Gefängnis werfen (1. Mose 39:13-20).
„MAN BAND SEINE FÜSSE MIT KETTEN“
Von den Zuständen in den Gefängnissen im alten Ägypten ist nur wenig bekannt. Bei Ausgrabungen wurden Gefängnisruinen zutage gefördert: große festungsartige Anlagen mit Zellen und Kerkern. Joseph gebrauchte dafür später ein Wort, das buchstäblich „das Loch“ bedeutet — ein Ort, den man wohl kaum mit Licht oder Hoffnung verbindet (1. Mose 40:15). Und das war noch nicht alles. In den Psalmen heißt es: „Man band seine Füße mit Ketten und zwängte seinen Hals in einen eisernen Ring“ (Psalm 105:17, 18, Hfa). Manchmal fesselten die Ägypter die Gefangenen sogar an den Ellbogen auf dem Rücken und schnürten so ihre Arme zusammen. Oder sie legten ihnen Eisenringe um den Hals. Wie schrecklich es doch für Joseph gewesen sein muss, so misshandelt zu werden — wo er doch nichts getan hatte!