Einladung zur Studentische Vollversammlung:
http://www.asta-hannover.de/2016/11/07/studentische-vollversammlung-2016/
Studentische Vollversammlung 2016
Veröffentlicht am 7. November 2016 von PreÖff_Ref
Am Mittwoch den 16.11.2016 um 16 Uhr fand im Audimax (Raum: E 415, Welfengarten 1, Hauptgebäude, 1101) die diesjährige Studentische Vollversammlung statt. Eine Übersicht über die Anträge, sowie das Protokoll findet Ihr im Verlauf dieses Beitrags.
Bitte nutzt hierfür die E-Mail Adresse fachschaften [at] asta-hannover.de
Vorläufige Tagesordnung der studentischen Vollversammlung
Begrüßung
Top 0 Ständiges
Top 0.1 Abstimmung über die Geschäftsordnung
Top 0.2 Wahl der Sitzungsleitung
Top 0.3 Genehmigung des Protokolls der letzten Sitzung vom 11.November 2015
Top 0.4 Anfragen an die Fachschaftsräte
Top 0.5 Anfragen an den AStA
Top 1 Beschluss über die Tagesordnung
Top 2 Anträge
2.1. Grundsätze zum Umgang mit Diversity an der LUH umsetzen! | AStA
2.2. Schachspiel verbieten! | Markus Erhardt, Oliver Till
2.3. Antisemitische Boykott-Bewegungen aufdecken und aufhalten! | AStA
2.4. Ablehnung der Extremismustheorie | FR Politik
2.5. Gendergerechte Richtlinien | Juso HSG
2.6. Freiwilligkeit des Semestertickets | Lukas Pillich
2.7. Kein Wichs an der Uni! | Juso HSG
2.8. Geflüchteten den Zugang zum Studium erleichtern! | AStA
– Anhang
2.9. Kritische Lehre erhalten und ausbauen – Lehrstühle schaffen! | luh_contra
Protokoll der Studentischen Vollversammlung 2016
Anmerkungen und Änderungsanträge zum Protokoll:
Anmerkungen [durch Jasper Hahn | 24.11.]
…
hier der Link zum Antrag 2.2.:
http://www.asta-hannover.de/wp-content/uploads/2016/11/Antrag-VV-2016-Erhardt-Till.pdf
Antrag an die studentische Vollversammlung am 16.11.2016
Antragssteller*:
Markus Erhardt (Pflanzenbiotechnologie) und Oliver Till (Master Lehramt Ma/Ch)
Die studentische Vollversammlung möge beschließen:
Das Schachspiel ist auf dem gesamten Gelände der Leibniz Universität Hannover ausnahmslos verboten. Alle Studierenden* sind dazu aufgefordert dafür zu sorgen, dass Zuwiderhandelnde* weinend das Gelände verlassen.
Begründung:
1. Cultural Appropriation (kulturelle Aneignung)
Bei dem Schachspiel handelt es sich um ein Produkt kultureller Aneignung aus dem
persischen Kulturraum. Das Spiel wird dadurch aus seinem sozio-kulturellen
Zusammenhang gerissen und völlig verfremdet.
2. Rassismus
Im Schach existieren nur zwei, jeweils in sich homogene, Gruppen von
Spielfigur*innen, die sich lediglich durch ihre Färbung unterscheiden. Die Vernichtung
der jeweils anderen Gruppe* als einzige Siegmöglickeit ist eine starke Parallele zu
rassistischen und anderen menschenfeindlichen Ideologien.
3. Sexismus und patriarchale Strukturen
Die Figur/innenkonstellation*, bzw. FigurInnenkonstellation* ist im Schach nicht
quotiert. Es existiert lediglich eine weibliche* Figur, die den König beschützen muss
und im Gegensatz zu diesem geschlagen werden kann. Insofern ist weder ein
zahlenmäßiges noch ein rechtliches Gleichgewicht zwischen den angeblich einzigen
beiden existierenden Geschlechtern gegeben.
4. Gewaltverherrlichung / Förderung der gewaltbasierten Konfliktlösung
Schach ist ein gewaltbasiertes Spiel, in dem zur Eliminierung gegnerischer
Figur_Innen* keine Alternative besteht und das nicht auf eine harmlose Art spielbar
ist.
5. Kriegsverharmlosung
Beim Schach erleben die SpielerInnen* den Krieg in einer abstrahierten und
konsumierbaren Form. Dadurch entsteht ein positiv verzerrtes Bild, welches eine
kritische Haltung langfristig erschwert.
6. Förderung des Klassendenkens
Die Bauern werden im Schach immer zuerst vorgeschickt und geopfert. Die einzige
Möglichkeit zum Aufstieg besteht im Erreichen des gegnerischen Spielfeldrandes.
Hierdurch wird der Eindruck vermittelt, dass ein persönlicher und gesellschaftlicher
Aufstieg nur durch bedingungslose Aufopferung für das System erreicht werden
kann.
7. Stärkung monarchistisch-militaristischer Denkstrukturen
Das gesamte Weltbild innerhalb des Schachspiels ist auf eine einzige Person* und
deren militärische Erfolge ausgerichtet und nicht auf das höchstmögliche
Gemeinwohl. Belange von Benachteiligten oder Minderheiten* sind nicht von
Interesse.
8. Förderung eines beschränkten Weltbildes
Das Schachspiel findet in einem leicht überschaubaren Rahmen in vorgegebenen
Mustern statt. Die Fähigkeit, neue Sachverhalte in das eigene Weltbild zu integrieren
und altbekannte Muster zu durchbrechen, wird durch das Schachspiel konsequent abtrainiert.
10. Bipolares Weltbild
Das Schachspiel führt zu einem Verlust der Differenzierungsfähigkeit durch
Schwarz-Weiß-Denken durch die konsequente Einübung und Anwendung eines bipolaren Weltbildes. Da weiß* immer anfangen darf, wird dem Spieler*in auch noch das letzte bisschen Entscheidungsfreiheit abgenommen.
11. Diskriminierung
Das Schachfeld ähnelt vom Muster her dem gefliesten Boden eines Küchenbereichs.
Nur in diesem Bereich ist es der Dame* gestattet, sich frei zu bewegen.
Dieser Umstand stellt eine feste Positionierung der Frau* in eben diese Bereiche des
gemeinsamen Zusammenlebens dar. Daher ist ein emanzipiertes Weltbild in der Welt
des Schachs weitgehend eingeschränkt.
12. Pervertierung von Transsexualität
Im Schachspiel kommt ein Wechsel des Geschlechts nur dann in Frage, wenn ein
Bauer* das gegnerische Ende des Spielfeldes erreicht und zur Dame* wird. Die
Umwandlung des Geschlechts dient ausschließlich der Erweiterung der
Bewegungsmöglichkeiten der Figurx und damit der militärischen Stärkung des
Spielerx. Dadurch wird assoziiert, dass sich die Wahl des Geschlechts dem Nutzen
für die Gesellschaft* unterzuordnen habe.
Insgesamt erschafft das Schachspiel also einseitig denkende Mensch/innen mit
geschlossenem Weltbild, starken Vorurteilen und einer völlig verzerrten Vorstellung
davon, wie die Gesellschaft* funktioniert. Gerade eine Universität muss die Fähigkeiten, die für die Erhaltung und Weiterentwicklung einer liberalen und demokratischen Zivilgesellschaft so wichtig sind, wie z.B. Diskussionsbereitschaft und geistige Flexibilität aktiv fordern und fördern und verhindern, dass diese durch eine bipolare, menschenfeindlich-militaristische Weltvorstellung ersetzt werden.
Schachverbot jetzt! - für eine gerechtere Welt!!!
_________________
*alle Peronengruppen, die so sind, sich so fühlen wollen oder so gesehen werden wollen/können oder so ...
Zugabe: Für Leute, die beim "Scheißen" eine extra Wurst machen müssen:
Antrag 2.5. Gendergerechte Richtlinien |
[z]http://www.asta-hannover.de/wp-content/uploads/2016/11/Studentische-VV-Genderantrag.pdf[/z]
Seite 2:
Juso Hochschulgruppe Hannover
Sprecher*innenkreis
Leon Billerbeck
Kim Haarstik
Talia Hoch
Marcel John
Florian W. Kolb
Montag, 14. November 16
Scheiss drauf! Gendergerechtigkeit endet nicht beim stillen Örtchen![/b]
Alle Menschen, die sich mit einem sozialen Geschlecht identifizieren, welches ihnen nicht bei der Geburt zugewiesenen wurde (Trans*), die sich zwischen den beiden Geschlechtern „männlich“/„weiblich“ oder aber auch ganz außerhalb dieses Systems einordnen (Inter*), sind vielfältiger Diskriminierung ausgesetzt. Die von Männern( )dominierte Gesellschaft übt im besonderen auf diese Menschen einen extremen sozialen Druck aus, welcher sich heutzutage sogar schon von der Spielwarenabteilung bis zu den Toiletten im Büro durchzieht.
Unsere Verpflichtung als fortschrittliche und feministische Studierendenschaft muss es somit sein, die verschiedenen Diskriminierungsformen zu bekämpfen, solang wir die auf dem binären Geschlechtersystem basierende Gesellschaft noch nicht überwunden haben.
Wir als Studierendenschaft fordern daher vom Präsidium der Universität, folgenden Maßnahmenkatalog umzusetzen:
1.
In allen Gebäuden der Universität werden weitere geschlechtsneutrale Toilettenräume er-
richtet. Diese Räume werden für Inter*, Trans*oder andere Personen einen Schutzraum
bilden.
2.
Die Universität wird in der internen und externen Kommunikation das Sternchen (*) beim
Gendern verwenden.
3.
Im Rahmen der Bewerbung oder der Einschreibung als Studierender wird au
f die Erhebung des “Geschlechts” verzichtet´.
Begründung
In weiten Teilen unserer Gesellschaft ist die Vorstellung eines binären Geschlechtssystem immer noch vorherrschend. In diesem System gibt es genau zwei Geschlechter: Mann und Frau. Diese seien biologisch festgelegt, unveränderlich und könnten spätestens bei der Geburt zweifelsfrei anhand der äußeren Geschlechtsmerkmale festgestellt werden (Sex/Biologisches Geschlecht).
Bereits nach der Geburt setzt gemäß dieser Vorstellung ein sozialer Prozess ein, der die Einteilung in „weiblich“ oder „männlich“ manifestiert und ab sofort unseren weiteren Lebensweg bestimmen wird. Mit unserer Geburt beginnt die Erziehung zu einer vermeintlich zu erfüllenden Geschlechterrolle. Durch diese Sozialisationsprozesse werden die Merkmale von „weiblich“ und „männlich“ anerzogen, die später für die angeblich durch die Natur vorgegebene Unterscheidung herangezogen werden (Gender/Soziales Geschlecht).
Juso Hochschulgruppe Hannover
Sprecher*innenkreis
Leon Billerbeck
Kim Haarstik
Talia Hoch
Marcel John
Florian W. Kolb
Wir stellen somit fest, dass Gender von Menschen gemacht und konstruiert ist.
Gender ist nicht Ausgangspunkt, sondern das Ergebnis sozialer Prozesse.
Dies zeigt, dass die von der Gesellschaft reproduzierte Zweigeschlechtlichkeit ebenso auch dekonstruiert werden kann, so dass die volle Freiheit des Individuums gewährleistet wird. Inter*, Trans*und auch die völlig unterschiedlichen Gender, die innerhalb der beiden konstruierten Alternativen vorkommen, verdeutlichen ebenso, dass ein von Natur aus festgelegtes, unveränderbares Geschlecht nicht existiert.
Folglich gibt es für eine Einteilung in genau zwei Geschlechter keinen haltbaren Grund.
Die armen Kinder, auf die solche "Leeee(h)rer" losgelassen werden, die nicht wissen das der Vorläufer aller Spiele aus der Schachfamilie vermutlich in Nordindien aus einem Vierpersonenspiel entstanden.