TV-Tips: Zukunft ist weiblich = Themenwoche bei 3SAT ab Montag (Allgemein)
Zukunft ist weiblich - Macht Euch stark! Es gibt viel zu tun!
Sendedaten: 6. bis 11. März 2017
Wie leben Frauen heute? Wie wird Emanzipation gelebt? In der Themenwoche "Zukunft ist weiblich" geht es in rund 20 Beiträgen um Frauenpower weltweit.
Gleichberechtigung ist Alltag, und der Geschlechterkampf ist nicht mehr nötig - ein schöner Gedanke. Doch die Realität sieht auch 40 Jahre nach dem Entstehen der deutschen Frauenbewegung anders aus: Frauen werden nach wie vor oft für gleichwertige Tätigkeiten schlechter bezahlt als ihre männlichen Kollegen, sie sind es, die meist in prekären Beschäftigungsverhältnissen gefangen sind. Und auch das Erstarken eines ultrakonservativen Frauenbildes stellt die weibliche Selbstbestimmung zunehmend in Frage. Es gibt also noch viel zu tun.
The Power of Women
Montag, 6. März 2017, 22.25 Uhr
Zum ersten Mal in der Geschichte erscheint eine Gleichberechtigung der Geschlechter erreichbar. Das zeigen Frauen wie Hillary Clinton, Margot Käßmann, Melinda Gates oder Christine Lagarde. An den Schaltstellen der Macht genauso wie in den Dörfern der Dritten Welt vollzieht sich mit ihnen und anderen eine stille Revolution. Der Dokumentarfilm von Neil Grant stellt inspirierende Frauen rund um den Globus vor und zeigt ihre Lebenswirklichkeiten.
Punch Line - Eine Frau steigt in den Ring
Montag, 6. März 2017, 23.55 Uhr
"Punch Line" begleitet die 36-jährige Kati Zambito auf ihrem Weg vom intensiven Training hin zu ihrem ersten Box-Wettkampf. Die Vorbereitung auf das Ereignis, in dem es nur eine Gewinnerin geben kann, lässt sie den Boxsport mit anderen Augen sehen: Sie erkennt Parallelen zu aktuellen Fragen unserer Gesellschaft und sieht die Herausforderungen beim Boxen als Spiegel zum alltäglichen "Kampf des Lebens".
Nie mehr schweigen - Afghanistans mutige Frauen
Dienstag, 7. März 2017, 22.25 Uhr
Sahar, Marya und Sara gehören zu einer neuen Generation afghanischer Frauen, die an ein anderes Afghanistan glauben und für ihre Freiheit als Frau in einer muslimischen Gesellschaft kämpfen. Der Film von Gabor Halasz stellt Sahar, Marya und Sara vor und zeigt ihren Alltag. Anders als die meisten Frauen in Afghanistan ertragen sie ihr Schicksal nicht stumm. Sie sind berufstätig und wollen ihr Land verändern.
Sheherazade auf Stöckelschuhen - Moderne Frauen in Beirut
Dienstag, 7. März 2017, 22.55 Uhr
Die Libanesinnen gelten als die schönsten Frauen des Orients. Perfektes Aussehen, perfektes Styling, keine Falten, volle Lippen, daran kommt in der Beiruter Gesellschaft kaum eine Frau vorbei. Beirut gilt als das mondänste Pflaster der arabischen Welt und die Libanesinnen beherrschen die Kunst, über jeden Boden und durch jede Alltagssituation auf hohen Absätzen zu balancieren. Pierre Combroux wollte wissen, was diese Frauen antreibt.
Die Chefärztin Dienstag,
7. März 2017, 23.40 Uhr
Stephanie von Orelli will Menschen helfen, darum ist sie Ärztin geworden. Sie will Frauen ermutigen, Karriere zu machen. Denn Beruf und Familie seien durchaus vereinbar. Die Chefärztin der Frauenklinik Triemli in Zürich ist selbst das beste Beispiel: Sie ist dreifache Mutter. Die Leidenschaft für die Medizin hat Stephanie von Orelli von ihren Eltern, beide waren Ärzte.
Jenseits von Bollywood Dienstag,
7. März 2017, 0.00 Uhr
Pierre Combroux erkundet das Selbstverständnis der Frauen in Indien. Einem Land, in dem das Schönheitsideal seit Jahrtausenden in Mythen und Legenden festgeschrieben wird. Sein Film zeigt ein Land zwischen Tradition und Moderne. Ein Land, in dem sich die Frauen langsam verändern und zu wichtigen Akteurinnen einer freieren Gesellschaft werden.
Kambodschas weibliches Gesicht Dienstag,
7. März 2017, 0.45 Uhr (Nacht Di/Mi)
Noch heute leidet Kambodscha unter den Folgen von 30 Jahren Bürgerkrieg. Besonders lastet das Trauma auf den Frauen. Sie stehen im Mittelpunkt des Films von Pierre Combroux. Er hat sich in Phnom Phen mit Frauen unterschiedlichster Herkunft getroffen und mit ihnen unter anderem über "Weiblichkeit" und "Schönheit" gesprochen. Themen, die unter den Roten Khmer als dekadente Produkte des Klassenfeindes galten.
Rhythmus, Erotik, Revolution - Frauenbilder in Kuba Dienstag,
7. März 2017, 1.30 Uhr (Nacht Di/Mi)
Seit über 50 Jahren zwingt das von den US-Amerikanern verhängte Wirtschaftsembargo die Kubaner dazu, losgelöst von der Moderne zu leben. Das gilt auch für die Frauen. Die Mehrzahl hat noch nie eine Modezeitschrift gelesen. Für Kosmetik oder schöne Kleidung fehlt den meisten das Geld. Sie machen das Beste daraus. Rund ein Dutzend Frauen geben Filmemacher Daniel Lainé Einblick in ihr Leben.
Sexy, sinnlich, polygam - Frauen im Senegal Dienstag,
7. März 2017, 2.15 Uhr(Nacht Di/Mi)
Die Frauen im Senegal sind stolz und selbstbewusst. Leibesfülle gilt auch heute als erstrebenswert. Sie steht für Gesundheit, Reichtum, Fruchtbarkeit und weibliche Sinnlichkeit. Filmemacher Pierre Combroux war in Dakar unterwegs und hat Senegalesinnen aus unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten getroffen. Er fragte sie unter anderem nach ihren Vorstellungen von Schönheit und Weiblichkeit.
Malala - Ihr Recht auf Bildung Mittwoch,
8. März 2017, 20.15 Uhr
Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai wurde in ihrer Heimat Pakistan von den Taliban auf die Todesliste gesetzt, weil sie sich für das Recht auf Bildung von Mädchen einsetzt. Dokumentarfilmer Davis Guggenheim zeigt, wie Malala, ihr Vater Zia Yousafzai und ihre Familie den Kampf für das Recht auf Bildung aller Mädchen weltweit unterstützen. Nachdem sie fast tödlich verletzt wurde, steht Malala heute für Mut und Entschlossenheit.
Das Mädchen Hirut Mittwoch,
8. März 2017, 21.40 Uhr Erstausstrahlung
Äthiopien: Die 14 Jahre alte Hirut wird von einem Mann entführt und vergewaltigt, um sie später heiraten zu können. Sie tötet ihn in Notwehr. Nach der Tradition droht Hirut die Todesstrafe. - Ein spannend inszeniertes Justizdrama nach einem wahren Fall aus dem Jahr 1996, der zu einem bahnbrechenden Urteil führte.
Bella Block - Weiße Nächte Mittwoch,
8. März 2017, 23.15 Uhr
Die Hebamme Irene Häusler und ihr Freund Frank Burska schleusen aus vermeintlich idealistischen Gründen hochschwangere russische Frauen nach Deutschland. Die Babys werden gleich nach der Geburt ihren deutschen "Müttern" übergeben, die um jeden Preis ein Kind wollen. Ein lukratives Geschäft, welches Irene vor allem aus blinder Liebe zu Frank unterhält. Doch dann werden zwei junge Russinnen in Hamburg tot aufgefunden.
Ketten im Kopf - Frauenhandel von Osteuropa bis in die Schweiz
Mittwoch, 8. März 2017, 0.55 Uhr (Nacht Mi/Do)
Frauenhandel existiert auch in der Schweiz. Doch man darf sich kein falsches Bild machen. Die Opfer - zum größten Teil junge Frauen aus Mittel- und Osteuropa - sitzen nicht angekettet oder eingesperrt in dunklen Kellerlöchern. Vielmehr sind es Ketten im Kopf, die sie zur Prostitution zwingen. Irina aus Moldawien zum Beispiel musste zwei Jahre lang in unzähligen Nachtklubs ihren Körper verkaufen, um ihre Schulden abzuarbeiten. War sie so naiv oder so verzweifelt?
Welt ohne Männer Donnerstag,
9. März 2017, 20.15 Uhr Erstausstrahlung
Das starke Geschlecht ist ein Auslaufmodell: Bedingt durch Umwelteinflüsse nimmt die Zeugungsfähigkeit ab. Forscher nennen das männliche Y-Chromosom gar einen „genetischen Schrotthaufen“. Muss sich die Welt auf ein Leben ohne Männer einrichten? Und wäre solch ein Leben nicht viel friedfertiger, viel angenehmer? Ist eine „Welt ohne Männer“ die ultimative Form der Emanzipation? Wäre sie reproduktionstechnisch überhaupt möglich?
scobel - Tod des Feminismus?
Donnerstag, 9. März 2017, 21.00 Uhr Erstausstrahlung
Feminismus - warum eigentlich? Ist die Gleichberechtigung von Mann und Frau nicht längst Realität? Weit gefehlt. Während die "EMMA", das journalistische Sprachrohr der deutschen Frauenbewegung, 2017 ihren 40. Geburtstag feiert, geht der Kampf der Geschlechter in die nächste und womöglich härtere Runde. Gert Scobel diskutiert mit seinen Gästen über den neuen Kampf der Geschlechter. Warum können sich Frauen nur befreien, wenn auch Männer Mut zur Freiheit haben?
Ehe-Bonus vor dem Aus?
Freitag, 10. März 2017, 21.00 Uhr Erstausstrahlung
Deutschland hält im Steuerrecht an alten Rollenbildern fest. Sollen Hausfrauenehe und Gutverdiener tatsächlich weiter bevorzugt werden? Ein Thema auf der Wahlkampfagenda. Doch wird es jemals eine Reform geben?
Vivienne Westwood - Do it yourself
Samstag, 11. März 2017, 20.15 Uhr
Vivienne Westwood gilt als Queen der Modewelt. Ihr Alter merkt man der über 75-jährigen britischen Stilikone nicht an - weder in ihrer eigenen Agilität, noch in ihren ausgefallenen Modekreationen. Der Film taucht ein in die kreative Welt Westwoods, die seit 1970 Mode buchstäblich auseinandernimmt, um sie immer wieder neu zu erfinden.
Maestras - der lange Weg der Dirigentinnen ans Pult
Samstag, 11. März 2017, 21.15 Uhr
Plausible Gründe dafür gibt es keine, und dennoch werden Frauen auf dem Dirigentenpodest argwöhnisch beobachtet, als Exotinnen bestaunt, als Ausnahmen beschrieben. Im Sommer 2016 bot das Lucerne Festival ein anderes Bild: Hier gaben sich die profilierten Dirigentinnen ein Stelldichein. Eine von ihnen ist Sylvia Caduff. Sie ist Wahl-Luzernerin und internationale Pionierin unter den Dirigentinnen.
Late Night with Barbara Hannigan
Samstag, 11. März 2017, 22.05 Uhr
Als "Artiste étoile" gastierte Barbara Hannigan im August 2014 beim Lucerne Festival. Mit ihrem Auftritt beim "Late Night Konzert" als dirigierende Sopranistin begeisterte sie das Publikum. "Late Night with Barbara Hannigan" zeigt die Mozart-Arien sowie György Ligetis "Concert Românesc" und "Mysteries of the Macabre" aus diesem sensationellen Konzert. Der Auftritt der Musikerin verleitete Sir Simon Rattle zu einer Verneigung vor der Bühne.
Februar 2017 / 3sat-online/js
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2017 / 3sat
Menschen hautnah: Chefinnen Frauen in Weltkonzernen
Ein Film von Nicola Graef
09.03.2017, 23.10 - 23.55 Uhr | WDR Fernsehen
Angelika Gifford, 47, ist Topmanagerin bei Microsoft und im Aufsichtsrat von TUI. "Ich hätte diese Karriere in einem deutschen Unternehmen so nicht machen können. Von uns wird viel verlangt, die Zahlen müssen stimmen, aber US-Unternehmen ist es egal, ob sie einen Rock oder eine Hose tragen." Angelika Gifford ist viel unterwegs, zuständig für den Mittleren Osten, Afrika und Europa, sie sitzt zu 50% ihrer Arbeitszeit im Flieger, auf Flughäfen, im Auto oder Zug. "Mein 8-jähriger Sohn fragt nur noch: welche Airline und wann bist du wieder zurück Mama. Er kennt es nicht anders."
Die gebürtige Essenerin bedient nach Meinung des "Manager Magazins" das Klischee "...hübsch zu sein wie eine Barbiepuppe, und konterkariert es gleichzeitig mit einer Robustheit, die ihresgleichen sucht". Demnächst wechselt sie den Konzern, heuert beim Microsoft-Rivalen HP an.
"In meiner Position werde ich immer wieder gefragt, ob ich einen Termin für Herrn Al-Sibai machen könnte. Mittlerweile lache ich darüber. Da muss man drüber stehen." Jumana Al-Sibai, 41, Mutter von zwei kleinen Kindern wurde gerade befördert. Sie ist Leiterin für Marketing und Vertrieb beim deutschen Traditionsunternehmen Bosch. Ihre Strategien in der männerdominierten Firma: "Als Frau hat man andere Möglichkeiten, ein flotter Spruch in einer Männerrunde und schon ist die Stimmung aufgelockert."
Beide Topmanagerinnen haben Kinder, beide machen Karriere, beide haben Partner, die sie darin unterstützen. "Ich delegiere gerne, auch zuhause. Jeder soll das machen, was er am besten kann" beschreibt Angelika Gifford die private Organisation. Ihr amerikanischer Mann Patrick war früher selbst bei Microsoft, heute ist er Freiberufler kann sich auch um Sohn Kevin kümmern Angelika Gifford hatte vor der Einschulung ihres Sohnes ein Jahr Auszeit genommen. "Das war vielleicht ein Karriereknick, aber ich wollte das. Jeder, der mir erzählt, Kinder und Karriere seien kein Problem, der macht sich was vor."
"Man wächst mit den Aufgaben. Wir wollten immer beides: Kinder und Karriere." Peter Delhey ist ebenfalls Manager bei Bosch. Er und seine Frau Jumana Al-Sibai sitzen jeden Abend zusammen und planen gemeinsam den kommenden Tag. "Ohne die Großeltern und die Kinderfrau wäre es schwierig. Wenn ein Kind krank wird, dann müssen wir umdisponieren." Jumana Al-Sibai sieht in der Kombination Familie und Erfolg im Beruf keinen Widerspruch.
"Ich bin für eine Quote für einen bestimmten Zeitraum. Sehen Sie sich das Ergebnis der freiwilligen Selbstverpflichtung nach den vergangenen zehn Jahre an. Es ist nicht viel passiert." Angelika Gifford kann sich noch gut daran erinnern, als sie ihr erstes großes europäisches Projekt hatte. "Mein Chef hat mich dem durchweg männlichen, europäisch besetzten Team vorgestellt. Die wollten nicht Mal mit mir reden. Ich habe dann gesagt, wer nicht mitmacht, der kann jetzt gehen. Alle sind geblieben und am Ende waren die Herren überrascht, dass ich mehr wusste über ihre Zahlen als sie."
Jumana Al-Sibai sieht das anders. "Für mich ist die Quote keine Alternative. Wir müssen das durch Bildung und frühzeitiges Heranführen an Technik schaffen. Ich möchte keine Quotenfrau sein, das empfinde ich als hinderlich." Jumana Al-Sibai ist sich sicher, dass es auch ohne Quote für sie im Konzern weitergehen wird. Heute berichtet sie bereits direkt an die Geschäftsführung. "Der Konzern hat mich immer unterstützt. Da mache ich mir keine Gedanken." Sagt sie zuversichtlich und macht sich auf den Weg zur IAA. Am Bosch-Stand dann wird sie später als Frau fast allein unter Männern sein.