Richard Taubers Ex-Frau Carlotta Vanconti: "äußerlich eine Soubrette und innerlich ein Krokodil" (Frauen)
Gentili Signori,
es ist erstaunlich, dass man sogar in der deutschen Wikipedia ab und zu Ecken findet, die von der dortigen Feministen-Polizei offenbar nur unzureichend überwacht werden. So findet sich im Artikel über den großartigen Tenor Richard Tauber (1891 - 1948) tatsächlich folgende Textpassage:
1926 heiratete Tauber die Hamburger Soubrette Carlotta Vanconti, die er seit zwei Jahren kannte. Nach zweijähriger Ehe trennten sich die Eheleute und wurden 1928 geschieden. Diese Scheidung sorgte für Schlagzeilen, als bekannt wurde, dass Vanconti mit einer Million Mark abgefunden worden war; die Tagespresse nannte Vanconti "äußerlich eine Soubrette und innerlich ein Krokodil".
Ich weiß nicht, wie viel eine Million Reichsmark des Jahres 1928 wert wären, würde man sie entsprechend der Kaufkraft in Euro des Jahres 2017 umrechnen, aber es muss eine astronomische Summe sein, die die Dame da erhalten hat, für gerade mal zwei Jahre Ehe. Wobei die Wikipedia die Machenschaften der Vanconti mit dem Verweis auf die damalige Tagespresse nur anreißt, aber immerhin. Einen ausführlichen Zeitzeugenbericht aus dem Jahre 1966 gibt's z.B. hier: http://www.richard-tauber.de/2011/05/meta-krogel-erinnert-sich/ (Abschnitt Nr. 5).
Natürlich haben Tauber und Vanconti auch zusammen gesungen (und bitte in genau dieser Reihenfolge: Tauber und Vanconti, nicht umgekehrt - schließlich war er einer der größten Operntenöre seiner Zeit, und Vanconti nur eine Sängerin unter vielen). Neben seinen Opernrollen war Tauber aber auch ein großer Freund der Operette, und einige der schönsten Operetten überhaupt gehen auf die Zusammenarbeit zwischen dem Komponisten Franz Lehar und dem Sänger Richard Tauber zurück - so auch die Operette "Paganini" aus dem Jahre 1925.
Ich weiß nicht, wer dieses Duett aus eben dieser Operette kennt: "Sag mir, wieviel süße rote Lippen hast du schon geküsst? ... Niemand liebt dich so wie ich"; aber der Forumsbeitrag über den Kirchentag, wo sogar das Lied "Der Mond ist aufgegangen" durchgegendert werden musste - der brachte mich auf die verrückte Idee, auch diesen Operettenliedtext ein bisschen, äh, anzupassen.
Selbstverständlich mit einer tiefen Verneigung vor Richard Tauber. Im Jahr 1926, d.h. zum Zeitpunkt der oben verlinkten Aufnahme, zusammen mit seiner Demnächst-Exfrau, hätte er es vermutlich noch nicht verstanden - ein paar Jahre später vielleicht schon.
Nun denn, hier also, Weltpremiere - die geschlechter-adaptierte Fassung von "Niemand liebt dich so wie ich":
Paganini:
Sag' mir, wie viel alte reiche Männer hast du schon geküsst?
Anna Elisa:
Ich sag' es nicht, wenn ich's auch wüsst!
Paganini:
Hast du jeden alten Sack erfolgreich finanziell versenkt?
Anna Elisa:
Du glaubst ja gar nicht, was man mir so schenkt.
Paganini:
Liebste, wenn du auch ein Raffzahn bist,
Will ich nicht dran denken,
Öffne deine Beine weit
Zu neuer Seligkeit.
Anna Elisa:
Du nur sollst mir meinen Garten ein paar Meter tief umgraben.
Paganini:
Äh, kann ich's Kleingedruckte haben?!?
Anna Elisa:
Niemand liebt mich so wie ich.
Bist auf der Welt doch nur für mich!
Deine Arbeit, deine Knete, sie sind mein,
Denn du gehörst nur mir allein!
Paganini:
Alle Himmel öffnen sich,
Mein Herz ist dein, ich liebe dich!
All mein Leben, all mein Lieben, nimm es hin!
Weil ich ein Riesentrottel bin ...
Cordiali saluti,
Marc' Antonio Varano
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Der Unterschied zwischen Merkeldeutschland und einer Bananenrepublik besteht darin, dass wir die Bananen importieren müssen.