Hart aber fair: Der Mann auf der Anklagebank (Manipulation)
Ach, es wär‘ doch so schön, wär’s ein gesamtgesellschaftliches Problem. Wir sind bei Hart aber fair, bei Plasberg, bei einem Moderator der irgendwann unvermittelt auch in Verdacht gerät, ein bisschen gedieterwedelt zu haben, als die eingeladene Familienministerin Katarina Barley berichtet, sie hätte sich mal mit Plasbergs Maskenbildnerinnen unterhalten.
Dieter Wedel hat Dreck am Stecken. Aber es ist der Dreck namens Mann. So ungefähr muss man sich das vorstellen, was Plasberg im altrosa Hemd moderieren muss, als Barley aus der Maske plaudert, wo besagte Bildnerin wütend erklärt hatte: Vor ihrem Ruhestand möchte sie diesem Typen endlich mal erzählen, was für ein A**** er sei, woraufhin die zweite Maskenbildnerin abwehrt, sie solle das mal schön sein lassen, schließlich müsse sie hier noch eine Weile aushalten. (Hatte Frau Barley die Erlaubnis der Maskenbildnerinnen? Hart aber fair?)[..]
Eingeladen, um über Wedel und den Mann im Allgemeinen Gericht zu halten, wurden bei Hart aber fair neben der SPD-Politikerin der „Zeit Magazin“-Chefredakteur Christoph Amend, Strafrechtsprofessorin Monika Frommel, Thomas Kleist, Intendant des Saarländischen Rundfunks, Lisa Ortgies, Moderatorin der WDR-Sendung „Frau tv“ und später kam noch Emilia Smechowski dazu, Autorin des SZ-Magazins.
Letztere hatte im Selbstversuch männlichen Sexismus nicht in beruflichen Hierarchien, sondern im Alltag überprüft, aber irgendwie keinen entdeckt, der die Zuschauer davon hätte überzeugen können, dass wir ein ernsthaftes Problem hätten. Schlimmer: Als sie im Hotel beim Frühstück einen Herrn zur Rede stellt, der sie falsch oder seltsam oder zu lange anschaut bzw. anstiert, erfährt sie von ihm, dass seine Frau gerade verstorben sei und sie ihn an die Verstorbene erinnert hätte. Besser kann man die Hysterie dieser Tage kaum umschreiben.[..]
https://www.tichyseinblick.de/feuilleton/medien/hart-aber-fair-der-mann-auf-der-anklagebank/
Der letzte Satz sagt eigentlich alles...
Es gab noch einen Nachtrag auf Tichys Einblick zu Frau Barley, vermutlich weiter unsere Frauenministerin, wie ich so nebenbei vernahm. Tolle Aussichten...
Aber wir wissen ja, das Personal der Regieriegen nach einer Bundestagswahl wurde noch nie besser.
Hart aber fair: Ein Nachspiel
Hat Frau Barley also alles falsch verstanden, was ihr am Schminktisch erzählt wurde und was sie dann ungebeten sowie ohne Erlaubnis in die Kameras weiterschwätzte?
Katarina Barley (SPD), ihres Zeichens geschäftsführende Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erzählte am Montag bei Hart aber Fair zum Thema „Mann, Macht, Missbrauch – was lehrt uns der Fall Wedel?“ Folgendes:
«„Wir waren alle in der Maske eben. Fragen Sie mal die Maskenbildnerinnen. Ich hab die mal gefragt: „Haben sie das, erleben sie das auch?“ „Natürlich erleben wir das.“ Und die eine sagt mir: „Und ich würde am liebstem kurz vor der Rente dem einen noch mal richtig sagen, was er für ein Arsch ist (Entschuldigen sie, wenn ich das im Öffentlich-Rechtlichen so sage,“ merkt Barley an). Darauf sagt die andere: „Bitte nicht, ich muss noch zwei Jahre länger aushalten hier.“ Natürlich gibt es das heute noch.“»
Plasberg antwortet in die Runde: „Recherchen in der Maske von Hart aber Fair.“
Nun war das keine „Recherche“ der Ministerin, sondern viel eher ein Frontalangriff gegen Plasberg. Denn wer sollte gemeint sein, wenn nicht Plasberg selbst? Neben ihm muss ja kein weiterer Mann vom Team in die Maske. Und die zweite Maskenbildnerin wird von Barley zitiert mit den Worten: „länger aushalten hier“, also doch wohl im Studio bei Hart aber Fair.[..]
https://www.tichyseinblick.de/feuilleton/medien/hart-fair-ein-nachspiel/
Christine
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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohl angepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein