Porta Westfalica/Bielefeld - Ein laufender Motor in der Garage erregte im Februar 2017 die Aufmerksamkeit eines Mannes. Im Gebäude neben dem Haus in Porta Westfalica-Hausberge fand er seinen bewusstlosen Vater (80). In der Wohnung fand man bei der späteren Durchsuchung die Leiche seiner Tante (88).
 
Der 80-jährige Willibald K. stand schnell unter Verdacht, seine acht Jahre ältere Schwester ermordet zu haben (TAG24 berichtete). Laut Obduktion starb sie an "einer massiven Gewaltanwendung gegen den Hals". Anschließend soll er versucht haben, sich selbst das Leben zu nehmen.
 
49 Jahre lang hatte er sich um die 88-Jährige gekümmert. Der Dank der Schwester: Sie soll ihn tyrannisiert haben, wie selbst Nachbarn berichten. "Jeder hat versucht, ihr aus dem Weg zu gehen", wird einer im Westfalen-Blatt zitiert.
 
Am Sterbebett des Vaters versprach er, sich seiner Schwester Wilma anzunehmen. Dass er das mal so sehr bereuen würde, ahnte er damals vermutlich nicht.
 
Im Haus in Porta Westfalica, das er mit seiner Ehefrau bewohnte, bekam die 88-Jährige nach einem Umbau sogar einen eigenen Wohntrakt. Trotzdem: "Das Zusammenleben war unerträglich. Sie wollte immer alles bestimmen" sagte der 80-Jährige vorm Bielefelder Schwurgericht aus.
 
Vor dem muss er sich seit Mittwoch wegen Totschlags verantworten. Dort gestand Willibald K. den Mord an seiner Schwester. Nicht nur er litt unter ihr, sondern auch seine Ehefrau, die 2016 ins Pflegeheim kam und von der 88-Jährigen immer nur als "Schlampe" bezeichnet wurde.
 
Die 88-Jährige wollte trotzdem, dass sie zurückkommt, "damit sie das Haus putzt". Um sein Versprechen gegenüber seinem Vater nicht zu brechen, kümmerte er sich trotz der Tyrannei weiter um sie. "Ich habe Wilma oft Frikadellen und Kartoffeln gemacht."
 
Dass er seine Schwester tötete, daran kann sich Willibald K. nur noch bruchstückhaft erinnern. "Ich habe später in der Zeitung gelesen, dass [ich] Wilma erwürgt habe."
 
Bevor er versuchte, sich selbst das Leben zu nehmen, schrieb er seinen Kindern einen Abschiedsbrief, in dem er unter anderem meinte: "Die Hexe hätte Euch nur Ärger bereitet."
https://www.tag24.de/nachrichten/porta-westfalica-bielefeld-schwurgericht-prozess-mord-erwuergt-schwester-bruder-geschwisterstreit-449899

Hier noch einige Ergänzungen.

Rentner aus Porta Westfalica bringt seine 88 Jahre alte Schwester um 80-Jähriger wegen Totschlags angeklagt
 
[..]Es scheint ein selten tragischer Fall zu sein, den das Schwurgericht in den kommenden Wochen verhandeln wird. Schon als Kind sei er von seiner Schwester ständig getriezt worden, sagte der Angeklagte. Trotzdem habe er 1968 seinem Vater am Sterbebett versprechen müssen, sich um Wilma zu kümmern, die den Vater bis dahin gepflegt hatte.[..]
 
Wilma K., die die Schule nach der sechsten Klasse verlassen hatte, zog damals bei Willibald K. und seiner Frau ein.[..]
 
Der Angeklagte sagte sinngemäß, es sei kein Miteinander der beiden Frauen möglich gewesen. Seine Schwester habe seine Frau nur Schlampe genannt, die habe Wilma als Hexe bezeichnet. Wilma habe ein Leben auf Kosten des Ehepaares geführt.
 
Verteidiger Dr. Detlev Binder hält eine Bewährungsstrafe nicht für ausgeschlossen.
http://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kreis-Minden-Luebbecke/Porta-Westfalica/3186626-Rentner-aus-Porta-Westfalica-bringt-seine-88-Jahre-alte-Schwester-um-80-Jaehriger-wegen-Totschlags-angeklagt

Wie hält man so eine Hexe 49 Jahre aus? Das ist mir unbegreiflich.
Ich bin ja kurz nach meiner Volljährigkeit vor meiner tyrannischen Mutter abgehauen, das hätte ich nie so lange ausgehalten.

Christine

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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohl angepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein