Na, geht doch... (Fachkräfte)
Überfall nach Weihnachtsmarkt in Hannover
Zwei Jahre Haft für Raubversuch
Hannover-Wennigsen: Rippenbrüche, eine zertrümmerte Nase, ein gebrochenes Schulterblatt und eine offene Schienbeinfraktur: Zwei Wochen verbrachte der gebürtige Syrer Enes A. nach einem versuchten Raubüberfall schwer verletzt im Friederikenstift. Die Opfer, denen er ihre Tageseinnahmen als Schausteller auf dem Weihnachtsmarkt abnehmen wollte, hatten sich gewehrt und den Räuber gestellt. Am Amtsgericht Wennigsen wurde der arbeitslose Enes A. jetzt zu zwei Jahren Haft verurteilt.
Am 26. November 2016 hatte Enes A. spätabends einem Schaustellerehepaar vor deren Haus in Holtensen aufgelauert. Manfred und Brigitte Kunth hatten ihre Tageseinnahmen – rund 14 000 Euro – vom Weihnachtsmarkt in Hannover dabei. Mit einem Komplizen versuchte Enes A., Manfred Kunth den Geldkoffer zu entreißen, doch dieser wehrte sich und rief um Hilfe. Seine Söhne Dennis (32) und Sven (36) kamen aus dem Haus, verfolgten und stellten den fliehenden Enes A. Als sicher gilt, dass dieser dabei zu Boden ging und die Brüder auch ein Foto des blutenden Mannes machten, ehe sie ihn liegen ließen und dieser schließlich verschwand.
„Was genau geschah, bleibt jedoch im Dunkeln“, sagt Matthias Waldraff, der Anwalt der Schausteller. Denn Enes A. hat ausgesagt, dass er an diesem Abend von zwei Männern in einem Pkw angefahren und massiv verprügelt wurde. Sein Verteidiger Christoph Rautenstengel spricht von Selbstjustiz. Die Staatsanwaltschaft leitete ein Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung gegen die Brüder ein, die vor Gericht allerdings die Aussage verweigerten. Die Staatsanwaltschaft prüfe derzeit das weitere Vorgehen, sagte Waldraff. „Sie muss untersuchen, ob ein versuchtes Tötungsdelikt vorliegt“, fordert Enes A.s Anwalt Rautenstengel. Es ist gut möglich, dass der Abend auch für die Schaustellerfamilie noch unangenehme Folgen hat.[..]
http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Hannover-Ueberfall-nach-Weihnachtsmarkt-Opfer-stellen-Raeuber
Christine
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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohl angepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein