Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Warum Männer nicht aufschreien und Frauen wohl eh nicht zuhören würden (Feminismus)

Christine ⌂ @, Sunday, 03.02.2013, 08:09 (vor 4330 Tagen)

Ein entsorgter Vater, der über die Alltäglichkeiten des Sexismus als Mann berichtet und im Besonderen, was er als Vater so erlebt (hat).

[..]Als ich selbst noch Schüler war, 15 oder 16 Jahre alt, besuchten wir mit einem Kurs der Schule eine Veranstaltung an der Uni, die genau zu unserem Kursthema passte. Dort eingetroffen stellten wir fest, dass die Veranstaltung nur für Frauen zugelassen war. Die Mädchen unseres Kurses besuchten sie also, die Jungen mussten draußen bleiben. Sie fühle sich durch die Anwesenheit von Jungen und Männern physisch vergewaltigt – hatte zuvor noch eine der Teilnehmerinnen klargestellt.

Das ist kein spektakuläres Beispiel, gleichwohl ist es mir ja in Erinnerung geblieben. Denn was mir bis heute nicht einleuchtet, ist: Warum keine der anwesenden erwachsenen Frauen auch nur auf die Idee kam, dass es eine existentielle Abwertung und zugleich eine äußerst übergriffige Sexualisierung 15- bis 16-jähriger Jungen sein könnte, wenn ihr schieres Dasein offen als Akt der Vergewaltigung präsentiert wird. Die Legitimierbarkeit von „Safe Spaces“ hört dort auf, wo man schon die bloße Existenz anderer als Bedrohung empfindet und sie so eigentlich gar nicht mehr leben lassen möchte.[..]

Ähnliche Aussagen habe ich schon oft gehört, aber sie verhallen stumm...

http://man-tau.blogspot.de/2013/01/what-about-menz-warum-manner-nicht_29.html

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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohl angepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

Warum Männer nicht aufschreien und Frauen wohl eh nicht zuhören würden

Edelmann, Sunday, 03.02.2013, 19:32 (vor 4329 Tagen) @ Christine

Super, Christine, das ist ja ein Granatentext. Danke!

Beispiele:

Im Vergleich zum weiblichen Körper wird der männliche Körper, durch Männer wie durch Frauen, als profaner wahrgenommen, und die Verletzungen seiner körperlichen Integrität als weniger gravierend.

in ihrem sauber aufgeräumten Universum gibt es für Männer, wenn es um Sexismus und um Übergriffe gibt, nur eine mögliche Rolle: Sich in die Ecke zu stellen und sich zu schämen. Das aber ist kein „postpatriarchales“, sondern ein ganz simples und traditionelles inhumanes Denken, das fein säuberlich unterscheidet, wessen Rechte und wessen Würde ernst zu nehmen sind, und wessen Rechte und Würde man vernachlässigen kann.

Legitimiert wird dieser Bruch mit zivilen Gesprächsregeln in der Regel durch die selbstverständlich vorausgesetzte Annahme, dass der Hinweis auf Leiderfahrungen von Männern oder Jungen von den selbstverständlich wesentlich gravierenderen Frauenbenachteiligungen ablenken solle. Die Weinerlichkeit, die sich in der lispelnden, infantilen Intonation des Satzes ausdrückt, setzt dabei insgeheim ein ausgesprochen reaktionäres Männerbild voraus – wer das Sprechen über männliche Leiderfahrungen als Jammerei abtut, bestätigt dabei schließlich, wenn auch unausgesprochen, die Vorstellung des harten Mannes, der keinen Schmerz empfinde.

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