Sie haben mich tot gemacht (Gewalt)
sagt ein kleines Mädchen
Eine sogenannte „Erziehungsmaßnahme“ war, die dreieinhalbjährige Amelie (Name geändert) in den Kasten zu sperren. „Was haben Sie erwartet, dass das Kind für immer und ewig still sein wird?“, fragt Richterin Christina Salzborn die Angeklagten.
Es hätte nicht viel gefehlt. Noch heute, über ein Jahr nach ihrer Befreiung, hat Amelie Albträume: „Natascha (so nennt sie ihre Mutter) und Tommi (der Stiefvater) haben mich tot gemacht.“ Sie lebt jetzt bei ihrer Tante und verlangt, dass diese niederschreibt, was ihr widerfahren ist: Thomas S., 23, hat sie an den Ohren durchs Zimmer gezerrt, sie vom Sofa gestoßen, wenn sie kuscheln wollte, ihr den Mund mit Tixo verklebt, bis sie Angst hatte zu ersticken. Er hat ihr den Popo versohlt, wobei sie die Hose ausziehen musste, damit es ordentlich weh tut. Amelie musste in der Ecke knien, mit verschränkten Händen. Der Stiefvater hat einen Kampfhund, man drohte Amelie, der werde sie in den Hals beißen.
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Unmenschlichkeit - eine bemerkenswerte charakteristische Eigenschaft des Menschen.
(Ambrose Gwinnet Bierce)
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