Heute morgen, ich weiß nicht mehr, war es um halber sechse oder gegen halber siebene gab es im DLF einen schrecklichen Bericht über Bulgarien. Die Mod. leitete den Beitrag mit der Behauptung ein, dass in Bulgarien jede vierte Frau im Laufe ihres Lebens Vergewaltigungserfahrung habe.

Ach! Nur jede vierte?

Sind das nicht die Zahlen, die uns auch hierzulande immer wieder um die Ohren gehauen werden? Müssten dass in dem patriarchalischen Bulgarien voller Machos, wie es uns in dem anschließenden Bericht geschildert wird, nicht viel mehr sein? Jede dritte, würde ich mal vermuten. Mindestens. Wenn nicht jede zweite oder sogar fast jede.

Schon deshalb ist auch der Bericht für mich mehr als unglaubwürdig, einseitig. In dem Bericht geht es darum, dass in Bulgarien über die Einführung der >Istabul Convention< gesprochen werden soll. Aber rückständige, konservative, Machos, orthodoxe, Ignoranten, sind entweder "respektlos" oder "blasen alle ins gleiche Horn".

Weil das aber so manipulativ eingebaut ist, dass die normale Hörerin darüber hinweghört, habe ich mal zusammengefasst, was diese Gestrigen zu sagen haben. Der Beitrag ist noch abrufbar. Allerdings ohne die merkbefreite Einleitung der Mod.
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2018/02/22/extreme_haeusliche_gewalt_in_bulgarien_hoffen_auf_die_dlf_20180222_0520_4f99d5be.mp3

Die Gegner respektlos:

"Lasst uns unsere Kinder schützen. Nein zum Gender Faschismus!"

Auch die Kirche irgendwie unmodern. Ein orthodoxer Priester wettert:

"Es geht um die christliche Lehre und die christliche Moral. Ich will, dass diese Moral erhalten bleibt und nicht weltlichen Ketzern zum Opfer fällt."

Bulgarische Politiker quer durch die Parteien blasen ins gleiche Horn. Vizepremier und Verteidungsminister:

"Es kann ja wohl nicht sein, dass wir in so einer problematischen Zeit in Europa Probleme erfinden, die uns spalten. Drittes Geschlecht, zwölftes Geschlecht. Ich habe irgendwo gelesen, dass sogenannte kluge Köpfe 32 verschiedene Geschlechter gezählt haben. Ich komme, ehrlich gesagt, nur auf zwei! Aber ich bin wahrscheinlich nicht gebildet genug."

Der Beitrag springt dann wieder in die Polemik zurück. Spricht von "Machterhalt", um die es nur gehe und "Ignoranz". Am Schluss kommt, dramaturgisch gut gesetzt, noch ein schocking Einzelfall. Eine Professorin für Familienrecht "sah keinen Ausweg mehr", sprang "aus einem hohen Gebäude".

Kann man so hinklatschen. Ich halt das so lange für manipulativ, bis ich mit der Professorin gesprochen habe.
Was war das für eine VG? Gab es einen Prozess? Was kam dabei heraus? Wie stellt der Mann diese VG dar?
Und wie hoch war das Gebäude? Hohes Gebäude klingt ja so dramatisch. Aber war es das 1.oder doch schon das 2. OG? Sie scheint den Sprung ja überlebt zu haben. Von bleibenden Schäden wurde jedenfalls nichts berichtet, was mich bei so einer Sendung doch recht skeptisch macht.

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Go Woke - Get Broke!