Elisabeth Holmes, die Gründerin der gescheiterten US-Bluttest-Firma Theranos, muss sich nun wegen schweren Betrugs verantworten.

Nun ja, "gescheitert" ist natürlich eine nette Umschreibung für das, was da gelaufen ist.

Bundesstaatsanwälte erhoben am Freitag Anklage gegen die gefallene Konzernchefin und ihre frühere zweite Hand im Unternehmen, Ramesh Balwani.

Wurde allerdings auch höchste Zeit - schließlich ist bereits seit mehr als zwei Jahren bekannt, dass dieser Fisch gewaltig stinkt. Ich hatte im April 2016 den damaligen Sachstand hier zusammengefasst: http://wgvdl.com/forum3/index.php?id=66893

Kaum überraschend ist hingegen, dass die deutsche Wikilügia bis auf den heutigen Tag um den heißen Brei herumredet:

Holmes habe gewusst, dass die meisten Bluttests der Firma Theranos nicht von einem eigens entwickelten Blutanalysegerät, sondern mit Hilfe von Geräten von Drittanbietern analysiert worden waren. Gleichwohl habe sie potenziellen Investoren gegenüber den Eindruck erweckt, dass die Tests mit Hilfe ihrer Eigenentwicklung durchgeführt wurden und sich durch diese und andere falsche Angaben wissentlich oder grob fahrlässig Investorengelder in dreistelliger Millionenhöhe gesichert.

Ist es nicht süß, wie unsere Wikipedianer sich hier drehen und winden? Zuerst die verblüffte Feststellung, dass die Chefin doch tatsächlich gewusst hat, ob in ihrem Laden jenes Wundergerät zum Einsatz kommt, zu dessen Nutzung die Firma überhaupt erst gegründet wurde, oder stattdessen nicht doch irgendwelche Gerätschaften aus dem medizinischen Standardkatalog konkurrierender Hersteller; anschließend werden dann ihre offensichtlichen Lügen mit millionenschwerer Betrugsabsicht als vielleicht doch nur "grob fahrlässig" einsortiert ...

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Der Unterschied zwischen Merkeldeutschland und einer Bananenrepublik besteht darin, dass wir die Bananen importieren müssen.