«Kartoffeln», «Almans»: Rassismus – nein danke! Es sei denn, es geht gegen Deutsche (Gesellschaft)
Für viele Linke und junge Migranten gehört es in Deutschland heute zum guten Ton, die angestammte Bevölkerung als «Kartoffeln», «Almans» und «Herkunftsdeutsche» zu verspotten. Weil es gegen die Mehrheit geht, fühlen sie sich im Recht.
Marc Felix Serrao, Berlin
19.7.2018, 05:30 Uhr
Wer wissen will, wie er tickt, «der Deutsche», muss den jüngsten «Spiegel» lesen. Im Leitartikel erklärt es die Redaktorin Özlem Gezer gleich im ersten Satz. «Der Deutsche, er ist in diesen Tagen mal wieder enttäuscht von seinem undankbaren Türkenjungen, weil der nicht funktioniert, wie er funktionieren soll.» Es geht, natürlich, um den Fussballspieler Mesut Özil. Die Autorin wirft der Gesellschaft einen ungerechten Umgang mit «Migrantenkindern» wie ihm vor. Weil Özil zu seinem Fan-Foto mit dem türkischen Präsidenten Erdogan eisern schweige, werde ihm das Deutschsein abgesprochen.
Der Befund ist nicht völlig falsch; es gab dumpfe und rassistische Kommentare gegen Özil, vor allem aus der AfD. Es gab aber auch viele Deutsche, die den Fussballer verteidigt haben, und es gibt sehr viele, denen das Drama egal war. Frau Gezer kümmert das nicht. In ihrem Text gibt es nur Aufpasser und Schwadroneure. Und es gibt den schweigenden Özil, als Stellvertreter einer «Generation von Migrantenkindern, die sich nicht mehr so einfach wegsortieren lassen».
Dass ihr Text selbst eine einzige Schublade ist, fällt der Autorin nicht auf. Der, den sie dort hineinstopft, ist mal «der Deutsche», mal «der echte Deutsche» oder schlicht «das herkunftsdeutsche Kollektiv». Das Bild, das sie zeichnet, ist das eines ordnungsfanatischen Völkchens, dem seine Migranten immer schon suspekt waren. Man sieht beim Lesen förmlich eine Armee schwarz-rot-goldener Gartenzwerge aufmarschieren.
Biodeutsche, Almans und Kartoffeln
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Das ist aus der "Neuen Zürcher Zeitung".
In unseren linken "Qualitätsmedien" ist ja ein solcher Artikel nicht möglich.