Patriarchat und Feminismus (Allgemein)
Patriarchat und Feminismus
… sind nicht unbedingt Gegensätze. Um das zu erkennen, schauen wir mal, was Patriarchat eigentlich ist. Man mag manchmal hören, dass Patriarchat eine Gesellschaftsform wäre, die Männer privilegieren würde, die den Männern nutzen würde. Das ist aber mitnichten so. Manche Eigenschaften der patriarchalen Gesellschaft mögen sich geändert haben. Im Mittelalter galt z. B. das Weib als sinnlicher und lüsterner, spätestens ab dem Biedermeier aber galt der Mann als triebhafter. Was aber konstant blieb: Das Prinzip, dass von den Frauen Verantwortung, Lasten, Leiden und Gefahren möglichst fernzuhalten sind, auf Kosten der Männer.
Den Nutzen im Sinne eines besseren Lebens hatten also die Frauen. Allerdings war es auch so, dass mit der Verantwortung auch die dazugehörige Entscheidungsbefugnis verbunden war. Männer konnten also mehr entscheiden. Und als diejenigen, die mehr leisten mussten und mehr Lieden und Gefahren ausgesetzt waren, waren sie auch angesehener.
Im Feminismus gelten die patriarchalen Prinzipen weiterhin. Verantwortung, Lasten, Leiden und Gefahren sind von Frauen fernzuhalten, daran darf auf keinen Fall gerüttelt werden. Nur die Entscheidungsmöglichkeiten für Frauen wurden weit ausgeweitet, ohne dass die Verantwortung für die Folgen der Entscheidungen in gleicher Weise mitausgeweitet worden wäre. Im Feminismus ist es gelungen, die Verantwortung für Fehlentscheidungen Männern aufzuhalsen.
Was dann noch auffällt: Dass Männer genauso empfinden und leiden wie Frauen, wird nicht mehr erkannt. Männer werden irgendwie nicht mehr als Menschen gesehen, man erkennt ihnen nicht mehr die volle Menschenwürde zu. Sie werden, ohne dass es zu einem Aufschrei kommt, als Abfall bezeichnet. Dass es Männer belastet, wenn sie mehr Lasten und Verantwortung tragen müssen und mehr Leiden und Gefahren erdulden müssen wird nicht mehr erkannt. Männer finden für diese weiter bestehenden Belastungen keine besondere Anerkennung. Das ist nicht gerecht. Das ist nicht gleichberechtigt. Das ist feministisch.
Feminismus und Patriarchat sind keine Gegensätze. Feminismus ist eine Form des Patriarchats, bei der dem stärker belasteten, schlechter lebenden Bevölkerungsteil nicht mehr die volle Menschenwürde zuerkannt wird.
Einem Teil der Bevölkerung weniger Menschenwürde zuzuerkennen, erinnert doch sehr an Faschismus. Für mich ist Feminismus daher eine femifaschistische Form des Patriarchats.
Das ist keine gerechte und gleichberechtigte Gesellschaft. Gerechtigkeit und Gleichberechtigung würde wesentlich mehr Leiden und Lasten für Frauen bedeuten.