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»Es muss endlich wieder Unterricht geben« (Bildung)

Christine ⌂ @, Thursday, 30.08.2018, 15:04 (vor 2277 Tagen)

Berlin – Michael Rudolph (64) ist seit 40 Jahren Lehrer, seit Jahrzehnten auch Schulleiter. 27 Jahre war er an Kreuzberger Hauptschulen. „Ich habe so gut wie alles erlebt“, sagt er. In BILD berichtet er von seinen Erfahrungen: Schüler, die sich an keine Regeln hielten. Eltern, die sich um gar nichts kümmerten und Großversuche bei den Kleinsten.[..]
 
„Mal gibt es verpflichtend jahrgangsübergreifendes Lernen für alle, dann ist plötzlich der neueste Trend schreiben nach Gehör“, sagt Rudolph, „klappt es nicht, wird es rückgängig gemacht. Das sind Großversuche an Kindern.“[..]

Schön, dass das mal Jemand ausspricht.

„Die Leistung der Schüler ist entscheidend.“ Die ist an seiner Schule erstaunlich stark. Überdurchschnittlich viele Schüler schaffen den MSA, fast die Hälfte mit Gymnasialempfehlung. Der Unterricht beginnt pünktlich, die Lernatmosphäre ist „angstfrei“. Das hat auch die letzte Schulinspektion festgestellt.
 
Trotzdem ist die Friedrich-Bergius-Oberschule durchgefallen, sie sei eine „Schule mit erheblichem Entwicklungsbedarf“. Zu viel Frontalunterricht, zu wenig Gruppenarbeit, mäkelten die Schulprüfer. Rudolph ist fassungslos: „Die Leistung unserer Schüler hat bei der Bewertung gar keine Rolle gespielt.“

Das ist der Hammer. Aber... so schaut es nun mal aus an Deutschlands Schulen und das nicht erst seit ein paar Jahren.

Dabei müsse es doch in der Schule vor allem genau darum gehen. „Nur wenn die Schüler etwas lernen, können sie auch ihren eigenen Weg im Leben finden“, sagt Rudolph. „Das ist eine verantwortungsvolle Aufgabe.“

Das hat Herr Rudolph begriffen, aber nicht Diejenigen, die für das Chaos verantwortlich sind. So viel ich weiß, steht in Berlin seit Jahren im Bildungsministerium eine Frau an der Spitze. Heißt die nicht Sandra Scherer? Ich weiß, dass wir über diese Person einen WikiMANNia Eintrag haben, aber der Name scheint falsch zu sein.

Der Pädagoge sieht schwarz, wenn sich im Bildungssystem nicht bald etwas ändert. „Es muss in der Schule endlich wieder um guten Unterricht und um Erziehung gehen“, sagt Rudolph, „die heutigen Schüler sind immerhin die Zukunft unserer Gesellschaft.“

Deutschland und Zukunft...?

2005 übernahm Rudolph die Friedrich-Bergius-Oberschule. Der Senat hatte die Schule so gut wie aufgegeben, sie sollte geschlossen werden. Für die 116 freien Plätze gab es gerade mal 38 Anmeldungen, die Schüler schwänzten, Gewalt war an der Tagesordnung. Rudolph kam als letzter Versuch. Innerhalb von vier Jahren war die Friedrich-Bergius-Oberschule übernachgefragt – sie ist es bis heute.

Das bekommt auch nur ein Mann zustande... Chapeau Herr Rudolph.

Und dabei führt Rudolph an seiner Schule ein strenges Regiment. Zuspät-Kommer müssen Müll sammeln, wer sich mit dem Handy erwischen lässt, ist es für vier Wochen los.[..]

Da kann man mal sehen, was ordentliche Erziehung ausmacht, aber anscheinend ist das Einigen ein Dorn im Auge. Verstehe das, wer will...

Tausende Schüler hat Rudolph in den letzten Jahrzehnten begleitet. „Die Kinder haben sich nicht verändert“, sagt er. „Sie sind mal faul, mal frech, mal laut, mal unerzogen, sie testen ihre Grenzen. Das war früher so und so ist es auch noch heute.“

Eine gute Aussage, die mehr oder weniger beweist, dass sich tatsächlich nicht die Kinder geändert haben, sondern die Erwachsenen und das leider zum Nachteil aller.

https://www.bild.de/regional/berlin/berlin-aktuell/wenn-schueler-lehrer-zusammenschlagen-berliner-direktor-packt-aus-56882010.bild.html

Christine

--
Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohl angepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein


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