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Kinder als Besitz betrachten (Frauen)

Alfonso, Thursday, 06.09.2018, 21:50 (vor 2274 Tagen)

Kinder als Besitz betrachten

Rachegefühle allein erklären solche, meist die gesamte Kindheit währenden Missbräuche kaum, da irgendwann jede Trennung bewältigt ist. Was bringt Mütter dazu, ihre Kinder als ihren Besitz zu betrachten? Offensichtlich ein Gefühl von Schwäche. Dazu aber kommt bei jenen, die sich einer einvernehmlichen Lösung verweigern - das ist immerhin bei allen mir geschilderten Fällen so -, eine Haltung zum Vorschein, die einer narzisstischen Symptomatik zum Verwechseln ähnlich sieht. Damit ist nicht übergroße Eitelkeit gemeint, sondern eine Persönlichkeitsstörung, deren Wurzel in geringem Selbstwertgefühl zu suchen ist. Jede verantwortlich handelnde Mutter wird - bei einem dementsprechend agierenden Vater - nach erfolgter Trennung das Kind über die privaten Konflikte stellen. Frauen mit geringen Selbstwertgefühlen tendieren dazu, Kinder zu instrumentalisieren, um über sie Konflikte austragen zu können.

Das hat Konsequenzen für den Umgang mit dem ehemaligen Lebenspartner. Zum einen gewinnen sie aus der Kontrolle über das Kind ihre Selbstbestätigung. Zum anderen lassen sie keine bewältigte Trennung zu, weil die über das Kind provozierten Reaktionen sie jedes Mal ins Zentrum setzen. Ob es sich dabei um positive oder negative Reaktionen handelt, ist gleichgültig - solange ihnen nur Aufmerksamkeit winkt. Weshalb es mit diesen Müttern kaum eine gütliche Einigung geben kann.

Die eigenen Minderwertigkeitsgefühle kompensieren können erst die auf sie gerichteten Kinderaugen. Sie sehen in dieser Hingabe des Kindes eine bedingungslosere Liebe als die zu einem Erwachsenen und begeben sich dadurch in eine Symbiose mit ihm. Das Kind ersetzt ihnen den Lebenspartner; mit ihm schotten sie sich, bis auf menschliche Interaktionen, die sie kontrollieren können, von der Umwelt ab. Wo eine Mutter normalerweise um jede väterliche Unterstützung froh wäre, braucht eine narzisstische Mutter gerade das Gefühl der Überbeanspruchung: Durch die extreme Mutterrolle erlangt sie die nötigen Selbstwertgefühle. Ein aktiver Vater stört diese Symbiose.

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