Der Genosse Erich Mielke steht nicht für das Amt des Verfassungsschutzpräsidenten zur Verfügung! (Humor)
Ja, ja: Der Genosse Mielke. ...
Apropos Mielke & Genossen : Diesen ganzen Charakteren und „Persönlichkeiten“ der Diktatur des Proletariats kann man im Film „Ballon“ wiederbegegnen.
Ich hätte nie gedacht, dass Michael Bully Herbig sich so souverän innerhalb des Genres Thriller beruhend auf historischen Tatsachen bewegen kann. Viel Zeit, viel Recherche – auch Gespräche mit den Familien - hat er verwandt, um einen deutschen Film über eine ostdeutsche Fluchtgeschichte inhaltlich sehr wahrheitsgetreu zu produzieren. Die beiden Familienväter Strelzyk und Wetzel aus Pößneck in Thüringen tüftelten an einem Heißluftballon, der sie – als 8 Personen (einschließlich kleine Kinder) - bei Nordwind von Thüringen nach Oberfranken über die gut bewachte Grenze „fährt“.** Interessant und bewundernswert waren zudem die inneren Eingebungen und schnellen Handlungen von Frau Strelzyk, wenn sie meinte, die Stasi ist am Werk. Und überhaupt: Dieser familiäre Zusammenhalt in solch´ einer Extremsituation: So etwas kenne ich auch. Gibt es das heute noch?
Mit viel Glück gelingt die „Überfahrt“. Beim zweiten Mal. 1979 geschah das. Als Junge im Jugendweihealter nahm ich das in der ARD-Tagesschau mit meinen Eltern zur Kenntnis. Der Film ist mMn sehr sehenswert! Ich habe immer noch Gänsehaut.
https://www.youtube.com/watch?v=XaZmw3_5ulc
Und: Die Elternteile flohen nicht ins „Paradies“. Sondern in ein Land, in dem sie die Demokratie vorherrschend sahen. Und die Meinungsfreiheit.
https://www.youtube.com/watch?v=VyqCCbPRsD0
Der kunterbunte große Fluchtballon geht heute noch auf Reisen. Ich hörte davon letzte Woche, als ich in Naila und Selbitz unterwegs war.
** Beim Ballon bitte immer "Fahren" sagen. Beim Wort "Fliegen" muss eine Saalrunde ausgegeben werden. Das ist "Ballon-Flieger-Latein".