Die ehrenvoll intendierte Bezeichnung "glühende Feministin" hat Eva Högl vor Monaten der "Tagesspiegel" verliehen.
Das linksliberale Blatt hat sie bereits im Januar dieses Jahres als Ministerin ins Gespräch gebracht. Die Zeitung hat ihre Redaktion in Kreuzberg, Högl ist Abgeordnete für Mitte - man kennt sich. Es schrieb Doppelnamensträger Ulrich Zawatka-Gerlach. Er schilderte Högl gewogen als "strahlend lächelnd", "selbstbewusst" und "machtbewusst" - Letzteres ist natürlich dito lobend gemeint gewesen.
Nur weil sie derart gefördert wurde, sollte man sich aber davor hüten, die promovierte Juristin als "letztes Aufgebot" zu verharmlosen. Es handelt sich um eine sehr entschlossene, offensive Ideologin mit neun Jahren Bundestagserfahrung.
Die Abgeordnete ist zum Beispiel perfekt im Neusprech. So tritt sie laut Wikipedia für eine Streichung des Paragrafen 219a StGB ein, damit es „Ärztinnen und Ärzten ermöglicht [wird], objektiv über Schwangerschafts-
abbrüche zu informieren“.
Lebensschützer hat sie schon mal öffentlich als "widerlich" bezeichnet. (Das wurde hier im Forum im März angesprochen.)
Im Rahmen der Prostitutionspolitik tritt Eva Högl für eine Bestrafung von Freiern ein, wenn sie sogenannte "Zwangsprostituierte" aufsuchen. Das klingt zwar okay, jedoch sollen bereits „schlechte soziale Verhältnisse im Heimatland“ als „Zwangslage“ gelten, deren „Ausnutzung“ dann strafwürdig wäre, wie es in einem Gesetzentwurf heißt.
Bordellsex mit einer rumänischen Hure wäre dann wahrscheinlich schon eine Straftat. Was wohl die betroffenen Frauen von einer solchen juristischen "Unterstützung" halten würden? Einfach mal "Thaimädchen-Eklat" bei YouTube eingeben, da wisst ihrs. Das war 1984 bei Radio Bremen, es ist aber (wie das ganze Video) zeitlos.
Högl ist auch hervorragend "vernetzt". Bei einem "alten weißen Mann" würde man das "Ämterhäuferei" nennen, bei ihr wird es achtungsvoll geraunt. Gemäß der folgenden Auflistung ist die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD im Bundestag nicht nur Landesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) in Berlin und Mitglied des Parteilandesvorstandes sowie Vorstand der Europa-Union-Parlamentariergruppe im Bundestag, sondern neben der SPD auch Mitglied von 17 Organisationen mit mindestens drei Vorstandschaften: https://de.wikipedia.org/wiki/Eva_Högl#Mitgliedschaften_und_Ehrenämter
Bisherige SPD-Wähler in Hessen haben wirklich eine wichtige Aufgabe. Eine dramatische Wahlniederlage der SPD dort und Högls Traum auf das Ministerinnenamt dürfte bald ausgeträumt sein.