Interview mit Jordan Peterson
Der kanadische Psychologe, Autor und Kulturkritiker Jordan Peterson erlangte Bekanntheit als Kritiker eines Gesetzes über Transgender-Rechte. Er sieht darin einen Angriff auf die Meinungsfreiheit.
Sie erregten 2016 sehr viel öffentliche Aufmerksamkeit wegen Ihres Widerstandes gegen das kanadische Gesetz „Bill C-16“. In mehreren YouTube-Videos sprachen Sie sich gegen den Entwurf aus. Inzwischen wurde das Gesetz vom kanadischen Parlament verabschiedet. Um was geht es bei der „Bill C-16“ genau und was kritisieren Sie daran?[..]
Jordan Peterson: Mit der „Bill C-16“ werden Geschlechtsidentität und -ausdruck (engl. gender identity and gender expression) durch eine Ergänzung in der kanadischen Menschenrechtserklärung geschützt. Gerichte können zukünftig härtere Urteile fällen, wenn bewiesen werden kann, dass ein Verbrechen durch Vorurteile gegen diese Gruppen motiviert war. Das erscheint mir unschlüssig, da man Menschen, die einen ähnlichen Geschlechtsausdruck teilen, nicht als homogene Gruppe kategorisieren kann. Durch das Gesetz werden die kanadischen Bürger gezwungen, solche Pronomen zu verwenden, die sogenannte nicht-binäre Menschen – also Menschen, die sich selbst weder als Mann oder Frau wahrnehmen – festgelegt haben. Wenn man die erwünschten Pronomen nicht verwendet, drohen einem hohe Strafen. Ich habe Bedenken gegen das Gesetz geäußert, weil ich dadurch meine Redefreiheit bedroht sehe und weil es meiner Meinung nach sehr gefährlich ist, solche Dinge gesetzlich vorzuschreiben. Mir erschloss sich nicht ganz, weshalb meine Äußerungen so viel Aufsehen erregt haben. Es lag wohl daran, dass ich mir ganz entschieden nicht den Mund verbieten lassen wollte. Mir ist mein Recht, frei reden zu können, sehr wichtig. Ich wollte es nicht beschränken lassen, ganz gleich, was passiert. https://www.novo-argumente.com/artikel/identitaetspolitik_ist_eine_fundamental_anti_westliche_idee
Christine
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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohl angepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein