Die Frauen im Wilden Westen (Frauen)
Im Wilden Westen dominierte die rauhe Männerwelt. Frauen waren ehe selten anzutreffen. So schätzt man, dass in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Kalifornien der Frauenanteil bei nicht einmal 10 Prozent lag. Aus diesem Grunde waren sie auch so begehrt, dass selbst die Unscheinbarste unter die Haube kam. Oft suchten sich die Männer ihre Frauen per Heiratsannonce, um ihr dann eine Fahrkarte zu schicken, in der Hoffnung, dass sie dann auch wirklich Anreisen würde. Wenn eine Frau anwesend war, verwandelten sich die härtesten Raufbolde in zuvorkommende Gentlemans. Viele Männer waren Cowboys, die über mehrere Monate keine Frau zu Gesicht bekamen. Wenn sie in den Rinderstädten doch einige antrafen, dann behandelten sie diese mit Respekt und mit schon fast übertriebener Höflichkeit. Die Männer des Westens waren die perfekten Kavaliere und wer sich gegenüber Frauen nicht benahm oder diese sogar belästigte, dessen Stunden waren gezählt. Obwohl es an Frauen mangelte, gab es einige mehr oder weniger bekannte Persönlichkeiten, die ihren Platz in der Geschichte des Wilden Westens erobert haben. Dazu gehörten z. B. die Pioniersfrauen, die ein hartes und entbehrungsreiches Leben führten.
Dann gab es die brave Bürgersfrau, die jeden Sonntag in die Kirche ging und bei der sich die Männer besonders respektvoll verhielten. Andere, mit einen weniger guten Ruf waren die Mädchen, die sich mit Cowboys und Goldsuchern abgaben. Sie arbeiteten häufig in Saloons und verdienten sich ihren Unterhalt als Sängerinnen, Tänzerinnen und Prostituierte. Wieder andere, die man im Allgemeinen als Flintenweiber bezeichnet, zogen mit Banditen durch den Westen und waren sogar selber an Raubzügen beteiligt.