FISCHER AT ITS BEST: Eine Elegie über feministische Präzision: Thomas Fischer über Argumente und Recherchen zu § 219a (Feminismus)
25.02.2019 | 11:56 Uhr
25.02.2019 um 15:00 Uhr
Eine Elegie über feministische Präzision: Thomas Fischer über Argumente und Recherchen zu Paragraf 219a
Oberste Bürgerpflicht des Feminismus ist bekanntlich der Verzicht auf jegliche Art von sprachlichem Sexismus, Hatespeech und so genannter „verbaler Gewalt“. Solche schlimmen Dinge kommen daher bei denen, die zu sich selbst „die Frauen“ sagen, also im 51-Prozent-Plural mit dem eigenen Spiegelbild sprechen, nicht vor, wie eine Durchsicht einschlägiger „Kampf“-Publikationen beweist. Oder etwa doch? Eine Kolumne von Thomas Fischer.
Von Thomas Fischer
Gute Argumente!
Beschimpfende Bezugnahmen auf fremde Körperteile kommen bei „den Frauen“ nicht vor. Legendär daher der Aufschrei der Entrüstung, als einst ein Autor einer bedeutenden Frankfurter Zeitung einen Fach-Artikel mit „Der Richter mit den dicken Silikonbrüsten“ überschrieb. Und selbst mein eigener Versuch, die heuchlerische Berichterstattung vieler TV-Sender über die Zurichtung ihres weiblichen „Sternchen“-Personals zu kritisieren, indem ich die aufgebrezelte Sexualisierung derjenigen Frauen erwähnte, die die Betroffenheits-Texte vom Teleprompter ablesen dürfen, brachte mir schärfste Verdammung als „Frauenfeind“ aus dem Mund feministischer Spitzenjournalistinnen ein.
Da hilft auch die Offenbarung nichts, dass als sexistisch angesehene Formulierungen, die mir besonders erbittert vorgeworfen wurden, von meiner damaligen weiblichen Redakteurin in meine Texte hineinredigiert waren: Der „k.w.-Vermerk“ („kann wegfallen“) funktioniert im organisierten Feminismus mindestens so gut wie im Haushaltsrecht.
Daher war‘s kein Wunder, dass Silke Burmester, Journalistin aus Hamburg und auf Youtube schwer empört über die freche „Provokation“, den G20-Gipfel in der Nähe des Viertels zu veranstalten, in dem sie selbst sowie „Menschen aus besetzten Häusern“ das Sagen haben, schon vor einem Jahr im Deutschlandfunk mitteilte, vermutlich lasse meine Potenz nach, weshalb ich zum Frauenfeind und zur „Neuen Rechten“ mutiere. Herr Raue, der Intendant des Senders schrieb mir, der Hinweis auf das „physiognomische (!) Detail“ sei bedauerlich, der Rest allerdings vollkommen berechtigt, denn ich hätte „eine Moderatorin frauenfeindlich herabgewürdigt“. Ich hatte nämlich einmal eine Journalistin, die eine Fachtagung der Kriminologischen Zentralstelle durch das weitgehende Fehlen jeder Sachkenntnis bei gleichzeitig hoher Meinungsstärke bereicherte, als „so genannte Moderatorin“ bezeichnet. Das Geschlecht der Dame war dabei herzlich gleichgültig.
“Einiges an Beschimpfungen gewöhnt”[....]
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