Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Wenn die Kirche etwas empfiehlt ... dann sollte man immer genau das Gegenteil machen! (Politik)

Mordor ⌂ @, DEUTSCHland, Sunday, 28.04.2019, 17:59 (vor 2087 Tagen)

https://www.domradio.de/themen/kirche-und-politik/2019-04-25/radikale-parteien-sind-eine-gefahr-fuer-die-demokratie-zdk-praesident-warnt-vor-votum-fuer-die-afd

... und das aus gutem Grund!

[image]

Deren Kreuz hat ja angeblich keine Haken! s_happy

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Ich kommentiere hier klimaneutral. Mein ökologischer Fußabdruck: https://www.youtube.com/watch?v=NzjU47tX_gQ | Infos für Klimaneurotiker: https://youtu.be/JcsSHPjdsOo

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Nix da...

Carlos, Monday, 29.04.2019, 00:42 (vor 2087 Tagen) @ Mordor

… du hast aber schon bemerkt, daß dieses Plakat nicht vor der Heiligen Katholischen Kirche, sondern eben von der NSDAP-Reichsregierung publiziert wurde – oder? Das exakte Gegenteil dessen, die Heilige Kirche sei voll Nazi gewesen, war übrigens der Fall: Für Hitler war die Heilige Kirche nix weiter als irgend so ein „verjudetes Zeugs“: Sankt Thomas von Aquin hatte die Person Jesu ja mustergültig und ein für alle Male definiert gehabt: Christus war eine Person mit zwei Naturen: Wahrer Gott und wahrer Mensch, und der wahre Mensch ihn ihm entstammte nun einmal dem jüdischen Volk.
Schon Bismarck hatte die Katholiken bis aufs Blut, und das ist wörtlich so gemeint, bekämpft gehabt: Zunächst beschimpft und gekränkt als „Ultra-Montanisten“, weil es für jeden Katholiken damals noch selbstverständlich war, zuerst auf die Worte des Papstes zu hören, bevor man weltlichen Potentaten folgen mochte. Bismarcks Ziel mit seinem blutigem Krieg gegen die Reste der Kirche in Berlin und Brandenburg war ja, daß er es sich am Ende ausbedingen wollte, wen die Heilige Kirche in den Stand eines Bischofs oder Kardinals erheben durfte, und wen eben nicht. Exakt dergestalt, wie es zeitgenössisch in der VR China geschieht; eine Politik, zu der der unsägliche Konzilspapst Franziskus sein Amen zu geben gewollt war – Bismarck hätte sich über den grünen Klee gefreut! Die Katholiken haben Hitler später übrigens mehrheitlich nicht gewählt, die Protestunten hingegen schon:

http://www.katholikenkreis.de/Presse-Dateien/ZDF-Kriegsfilm.htm

Nazi-Protestunten – oder Protestunten-Nazis; je nachdem - gab‘s hingegen noch und nöcher, und das lag eben an Martin Luther selbst, der den Dreck gepredigt hatte. Es existierte unterm Gröfaz sogar eine hochoffizielle Protestunten-Klitsche mit dem Namen „Deutsche Christen“:

https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Christen

Zum Haß Luthers auf die Juden erschien vor etwa drei Jahren ein sehr gutes Buch neu. Links jeweils der Faksimile-Text Luthers, rechts die sorgfältige Übertragung in heutiges Deutsch.

Karl-Heinz Büchner: Martin Luther – Von den Juden und ihre Lügen; Alibri Verlag Aschaffenburg 2016; ISBN: 978-3-86569-196-5

Das Buch ist allerdings schon jetzt leider kaum mehr erhältlich. Zurück zu der Katholischen Kirche damaliger Tage: Papst Pius XII. war schon während des gesamten 20. Jahrhunderts weltpolitisch ein machtloser Mensch gewesen. Sein Versuch, den Klerus vom Niederrhein, Flandern und den Niederlanden zu verteidigen und zu schützen, beantwortete Hitler mit dessen vollständiger Ermordung. Zu den Ermordeten gehörte im übrigen jene jüdische Konvertitin Edith Stein. Natürlich weiß ich auch, daß es auch unter katholischen Klerikern Kollaborateure gegeben hatte – nur: Auch die müssen ihr Tun und Lassen spätestens vor Unserem Herrgott verantworten.
Was also hätte der Papst tun können – und sollen? Er hatte ja vor allem Sorge um seine Schäfchen zu tragen gehabt. Trotzdem war es ihm gelungen, zahllosen Juden das Leben zu retten und ihnen die Emigration zu ermöglichen. In der Gründungsakte Israels steht er erwähnt als ein Gerechter – unabhängig davon, wie man die heutige Lage im Nahen Osten beurteilen mag.
Wer es wissen will, dem ist ja auch bekannt, daß Dachau das sogenannte „Priester-KZ“ gewesen war; zahllose Kleriker wurden dort ermordet oder „nur“ gequält, weil sie als Märtyrer lieber das Kreuz auf sich nahmen, als es zu verraten. Nur die bekanntesten Namen: Pater Alfred Delp, Pater Matthias Kolbe, Pater Rupert Mayr.
Typisch doitsche Hetzer hatte derlei noch niemals angefochten, wie z.B. den vormaligen, kommunistischen Agenten Rolf Hochhuth. Der Kerl ist so ungemein typisch für die Brunzpopelblik Doofland: Immer dann, wenn neuzeitlich eine Diktatur zerdeppert war, schossen unmittelbar darauf, gleich einer Fläche guter Pilze im feucht-warmen Herbst, die linken Widerstandskämpfer, Gschaftlhuber und Hetzer aus dem Boden, die‘s alles viel besser wußten.
Bei den Protestunten wäre vor allem und lediglich Dietrich Bonhoeffer zu erwähnen, der in seinem Duktus wesentlich katholischer gewesen war, als ihm das offenkundig bewußt war. Luthers Lehre hatte mit Jesus Christus ja nix zu schaffen gehabt; auf jener Bibelstelle, wonach man dem Kaiser des Kaisers und Gott Gottes zu geben hätte, hatte er seine „Zwei-Reiche-Lehre“ aufgebaut gehabt: Beide Reiche stünden in keinem inneren Zusammenhang – was natürlich Bullshit in kristalliner Form war und ist. „Logische“ Konsequenz dessen war jedoch, daß sich die Prostestunten einerseits jeweils höchst freiwillig unter die Schuhsohlen der jeweils Mächtigen geschmissen und mit denen sogar paktiert und kollaboriert hatten, wie eben unterm Gröfaz und später in der „DDR“, sowie andererseits keine wahren Märtyrer hervorgebracht haben.
Einzelne Bibelstellen mögen auf den ersten Blick mal gerne einander widersprechen; es geht vielmehr immer um die Gesamtschau. Luther hatte das nicht nur nicht kapiert, sondern im Gegenteil seinen eigenen Quatsch verabsolutiert gehabt. Der Rest ist bekannt.

Carlos

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Naja, Herr Carlos ...

Max Aram, Monday, 29.04.2019, 10:12 (vor 2086 Tagen) @ Carlos

Nazi-Protestunten – oder Protestunten-Nazis; je nachdem - gab‘s hingegen noch und nöcher, und das lag eben an Martin Luther selbst, der den Dreck gepredigt hatte. Es existierte unterm Gröfaz sogar eine hochoffizielle Protestunten-Klitsche mit dem Namen „Deutsche Christen“:

https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Christen

So wenig sich Luther von der Bauernbewegung vereinnahmen ließ, so wenig hätte er sich wohl von den Nazis vereinnahmen lassen, hätte er sie erlebt. Ohne damit irgendwelche ethnischen Entgleisungen verharmlosen zu wollen.

Gruß,

Max

Luther und der Protestantismus

Mus Lim ⌂ @, Monday, 29.04.2019, 14:15 (vor 2086 Tagen) @ Max Aram

So wenig sich Luther von der Bauernbewegung vereinnahmen ließ, so wenig hätte er sich wohl von den Nazis vereinnahmen lassen, hätte er sie erlebt. Ohne damit irgendwelche ethnischen Entgleisungen verharmlosen zu wollen.

Luther vielleicht nicht, aber
1. liegen zwischen Luther und Hitler rund 450 Jahre, da ist viel Wasser den Rhein runtergeflossen - und
2. war der Protestantismus immer eine Hure der Fürsten. - Aber
3. hat Rom ein Konkordat mit Hitler geschlossen.

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4. haben die Nazis ...

Max Aram, Monday, 29.04.2019, 16:30 (vor 2086 Tagen) @ Mus Lim

1. liegen zwischen Luther und Hitler rund 450 Jahre, da ist viel Wasser den Rhein runtergeflossen - und
2. war der Protestantismus immer eine Hure der Fürsten. - Aber
3. hat Rom ein Konkordat mit Hitler geschlossen.

... die Bibel (falsch) ausgelegt, um ihre Ideologie zu stützen.

Wir könnten ewig so weiter machen: Demagogen ist es grundsätzlich egal, wen oder was sie in die Hand bekommen, Hauptsache sie können es für ihre Zwecke missbrauchen.

Gruß,

Max

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an Max und Muslim

Carlos, Tuesday, 30.04.2019, 00:40 (vor 2086 Tagen) @ Max Aram

Bester Max!

So wenig sich Luther von der Bauernbewegung vereinnahmen ließ, so wenig hätte er sich wohl von den Nazis vereinnahmen lassen, hätte er sie erlebt. Ohne damit irgendwelche ethnischen Entgleisungen verharmlosen zu wollen.

Sei mir bitte nicht böse, aber derlei ist dem Wesen nach pure Spekulation: Wäre, wäre, wäre, hätte, hätte, hätte. Erstens: Die Fakten sind nun einmal so, wie sie sind, und zweitens, zutiefst biblisch, hat Luther selbst all die faulen Früchte getragen, die er nun einmal getragen hat. Und es sind nun einmal seine Früchte, sowie die all seiner Adepten, Epigonen und Eleven, und nicht meine und erst recht nicht die Unseres Herrgott Jesus Christus. Auch deswegen an dieser Stelle wiederholt: Ich selber bin kein besserer Mensch als irgendwer anders – auch nicht als Luther. Wer von uns gut oder schlecht oder besser oder schlechter sei, entscheidet dereinst ausschließlich Unser Herrgott. Das alles zusammen ist zutiefst katholisch.
Ich beziehe mich erneut auf das erwähnte Buch: Luther hat all diese fürchterlichen Unsäglichkeiten nun einmal tatsächlich niedergeschrieben – er, und kein anderer. Und um Luthers Worte zu verstehen benötigst Du keine Exegese, keinen Katechismus oder anderes.
Ich weiß wohl, daß dies auf einem der vielen Irrtümer Luthers gründet - die Götter mögen wissen, woher Luther das auch immer hatte: Die „Ecclesia semper reformanda – die permanent zu erneuernde Kirche“. Darin liegt schon einmal deswegen ein Irrtum, weil Unser Herrgott Jesus Christus kein einziges Mal einen Buchstaben davon in der Bibel erzählt hätte – ganz im Gegenteil. Diese Kirche ist nicht unsere, i.e. unsere Menschen-Kirche, sondern Sie ist Seine, Sie ist Gottes Kirche. Und Sie ist und bleibt exakt so, wie Er Sie gestiftet und begründet hat – eine Stiftung und Begründung Göttlichen Rechts. Wir Menschen haben weder das Recht, noch auch nur die Macht, auch nur irgendein Jota des tradierten Glaubensgutes zu verändern oder zu eliminieren. Es auch nur zu versuchen steht uns nicht zu, denn da hätte im Laufe der Jahrtausende ja buchstäblich jeder kommen und „reformieren“ können – wie eben Luther. Die Heilige Kirche ist keine von Menschen gemachte Partei, kein von Menschen gegründeter Verein, wo man per „demokratischem“ Mehrheitsbeschluß“ mal eben die Statuten abändern könnte – heute so, morgen so; je nach Gusto, Tagen vor den Tagen, Zeitgeist oder was auch immer. Es gilt das Wort des Apostels Paulus aus dessen Ersten Brief an die Korinther (15; 3): „Tradidi quod et accepi – Ich habe Euch nämlich alles so weitergegeben, wie ich es selber empfangen habe.“ Die Kirche ist. Sie ist Alpha und Ómega, bis zu Seiner Wiederkunft. Hätten sich irgendwann einmal Änderungen ergeben, dann hätte Er Selber sie uns mitgeteilt. Weil das aber niemals der Fall gewesen war, gilt das aufgesetzte Wort. Das ist nur logisch. Q.e.d.
Auch ich weiß aus mannigfaltiger eigener Erfahrung, wie schmerzhaft Erkenntnis, Selbsterkenntnis, Einsicht und Umkehr sein können. Wenn Du das erwähnte Buch, wenn Du Luther in O-Ton liest, dann fällt Dir derlei leichter. Deo gratias sind wir Männer und keiner Weiber. :-) ;-)

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Muslim, ich werde Dich kurz einmal ernst nehmen, wenn Du das ertragen und vor allem verdienen solltest. Ich schwöre Dir allerdings ins Kontor, daß ich das statim wieder ändern kann. Verlaß‘ Dich drauf!

Luther vielleicht nicht, aber 1. liegen zwischen Luther und Hitler rund 450 Jahre, da ist viel Wasser den Rhein runtergeflossen…

Das mag sein, aber völlig unabhängig von welchen Wassermassen und vergangenen Äonen auch immer: Wahrheiten und Fakten bleiben nun einmal Wahrheiten und Fakten: 1 plus 1 ergibt 2, die Zehn Gebote bleiben so, wie Er sie verkündet hat, und auch die Bergpredigt bleibt exakt so bestehen, wie verkündet. Lediglich linke Zersetzer oder eben Protestanten mögen allenthalben mit immer neuen Kathechesen und Exegesen daherkommen und "reformieren" – heute mögen sie so lauten und morgen 180° anders herum.

... Aber 3. hat Rom ein Konkordat mit Hitler geschlossen.

Das ist natürlich richtig. Wie in meiner ersten Zuschrift jedoch geschildert, hatte sich Papst Pius XII. vor ungemein schweren Fragen gesehen: Was tun angesichts eines unberechenbaren Diktators? Wie mit dem umgehen? Wie weit kann man dem vertrauen? Kann man mit dem Verträge, i.e. ein Konkordat schließen? Wie geschildert: Schon damals war Papst Pius XII. weltpolitisch machtlos gewesen, und er mußte sich auftragsgemäß - „Weide meine Schafe!“ - ja irgendwie um seine Schäflein kümmern; seine Schäflein, die Hitler mehrheitlich eben auch nicht gewählt hatten. Irgendwie. Den Klerus vom Niederrhein in toto hatte Hitler ja ermorden lassen. Und, wie gesehen, Papst Pius XII. hatte sich ja auch um Juden in großen Zahlen gekümmert gehabt. Menschliche Fehler und Fehleinschätzungen sind so besehen natürlich trotzdem nicht auszuschließen gewesen. Ich selber bin gewiß kein besserer Mensch als Papst Pius XII.; mir war es niemals gegeben, derart vielen Menschen das Leben gerettet zu haben.

... die Bibel (falsch) ausgelegt, um ihre Ideologie zu stützen.

Allein in dieser Annahme liegt schon ein Irrtum: Die Heilige Schrift bedarf nur selten der Auslegung; sie ist allgemeinverständlich gehalten. Das Gegenteil zu unterstellen, würde exakt diese anmaßende Arroganz formulieren, welche die Gläubigen aufgrund oftmals vorsätzlicher Bosheit in die Irre führt – heute so und morgen so. Unser Herrgott Jesus Christus hatte z.B. bei Seiner Bergpredigt keine Exegeten neben sich stehen gehabt, die Sein Wort noch „verständlicher“, noch „begreiflicher“ hätten formulieren können.
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Nochmals an Max:

Wir könnten ewig so weiter machen: Demagogen ist es grundsätzlich egal, wen oder was sie in die Hand bekommen, Hauptsache sie können es für ihre Zwecke missbrauchen.

Das Hauptproblem ist ja gerade, daß Martin Luther höchstselbst genau einer dieser übelsten Demagogen war, die Gottes Sonne jemals gesehen hatte und auf den sich deswegen später andere Demagogen mühelos beziehen konnten. Ich bitte Dich ehrlich: Kauf‘ Dir das Buch – Du kriegst Luther in Faksimile und im eigenhändigen Original-Ton zu lesen, und Du benötigst dazu keine Exegeten!

Carlos ;-) s_prediger

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"Ernst nehmen" und die Bedeutung Luthers

Mus Lim ⌂ @, Tuesday, 30.04.2019, 07:59 (vor 2085 Tagen) @ Carlos
bearbeitet von Mus Lim, Tuesday, 30.04.2019, 08:05

Muslim, ich werde Dich kurz einmal ernst nehmen, [...]

Um es in Luther-Deutsch zu sagen: Ich scheiße drauf, ob Sie mich ernst nehmen oder nicht.

Luther vielleicht nicht, aber 1. liegen zwischen Luther und Hitler rund 450 Jahre, da ist viel Wasser den Rhein runtergeflossen…


Das mag sein, aber völlig unabhängig von welchen Wassermassen und vergangenen Äonen auch immer: Wahrheiten und Fakten bleiben nun einmal Wahrheiten und Fakten: 1 plus 1 ergibt 2, die Zehn Gebote bleiben so, wie Er sie verkündet hat, und auch die Bergpredigt bleibt exakt so bestehen, wie verkündet. Lediglich linke Zersetzer oder eben Protestanten mögen allenthalben mit immer neuen Kathechesen und Exegesen daherkommen und "reformieren" – heute mögen sie so lauten und morgen 180° anders herum.

Das mit dem "vielen Wasser, das den Rhein runtergeflossen" ist, ist natürlich metaphorisch gemeint. Soll heißen, seit Luther ist ideengeschichtlich so viel passiert, dass es meiner Ansicht nach unstatthaft ist, wenn Hitler (oder sonst wer) einen 450-jährigen Rückgriff in die Geschichte macht und seinen Antisemitismus mit Luther begründet. Und wenn Sie in diesem Zusammenhang tröten, "Wahrheiten und Fakten bleiben nun einmal Wahrheiten und Fakten", dann ist das nicht hilfreich. Ich weiß nicht, wie Sie auf dieses schmale Brett kommen, zumal Sie weiter unten ja zugeben: "Hauptproblem ist ja gerade, daß Martin Luther höchstselbst genau einer dieser übelsten Demagogen war." Und Demagogen haben es in aller Regel EBEN NICHT so mit Wahrheiten und Fakten.

Und was die Zehn Gebote betrifft, so gibt es davon schon zwei Versionen allein in der Bibel, wenn ich mich recht erinnere. Vom Evangelium gibt es, ich weiß nicht wieviele Versionen, die sich in größeren und kleineren Details unterscheiden, vier von diesen Geschichten haben es in den so genannten Kanon geschafft. Ich lasse das mal so stehen.

Ich habe als Ex-Christ die Bibel, ich weiß nicht wie oft komplett gelesen, von vorne bis hinten, von hinten nach vorne, von Verweisstelle zu Verweisstelle hüpfend. Und ich habe mehr als genug Predigten und Bibelauslegungen miterlebt. Alles, aber wirklich alles, was von der Kanzel aus behauptet und gepredigt wird, basiert auf selektiven Bibelzitaten. Mit der Bibel kann man alles und auch das Gegenteil davon begründen. Soviel zu Bibel, Wahrheiten und Fakten...

Von wegen, "die Heilige Schrift bedarf nur selten der Auslegung; sie ist allgemeinverständlich gehalten." Gerade WEIL die HEILIGE SCHRIFT ja so allgemeinverständlich ist, hat der Klerus diese dem gemeinen Volk ja auch vorenthalten. Einer seiner ewigen Verdienste ist es, dass Luther die Deutungshoheit des katholischen Klerus gebrochen hat. (So wie WikiMANNia heute die Deutungshoheit des feministischen Klerus bricht.)

Und nein, nicht nur Linke oder Protestanten kommen mit immer neuen Kathechesen und Exegesen daher und "reformieren", es machen alle anderen auch. Man werfe nur mal einen Blick in die Geschichte der (Natur)Wissenschaft, was da schon alles (felsenfest) behauptet und wieder verworfen wurde. Und die Diskussionen um den so genannten Klimawandel sind da nur die Spitze des Eisberges.

Ihr Geschwurbel macht einfach keinen Sinn.

Richtig ist vielmehr, dass der Mensch, die Menschheit sich mittels Versuchs und Irrtums mühsam auf dem Weg der Erkenntnisgewinnung voranrobbt. Daran hatte Luther in seiner Zeit und in seiner Zeitspanne seinen Anteil; nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Und ob "einer dieser übelsten Demagogen war", bin ich mir auch nicht sicher. Streitbarer Demagoge? Ja! Aber "übelster"?!??

Im Mittelalter wurde nicht gegendert und nicht politisch korrekt gesprochen, im Mittelalter wurde derb gesprochen, sehr derb. Leute, die heute in politisch-korrekten Zeiten leben und unablässig jemand nochpoppt und "Hatespeech" ruft, können mittelalterliche Sprechweise nicht mehr einordnen. Schon das Wort "Weib" kommt ihnen heute nicht mehr über die Lippen.

Wer Luther also nun in Faksimile und im eigenhändigen Original-Text liest, der bekommt einen Eindruck in mittelalterliche Ausdrucksweisen. Es wäre aber ein Fehler anzunehmen, dass nur Luther in seiner Zeit so gesprochen hat. Ein weiterer Fehler wäre es, unsere pussyhafte Ausdrucksweise von heute als Maßstab anzulegen.

Wer "Wahrheiten und Fakten bleiben nun einmal Wahrheiten und Fakten" schwadroniert, macht es sich zu einfach. Auch das meine ich mit "da ist viel Wasser den Rhein runtergeflossen", dass man viel über die Beeinflussung von Menschen gelernt hat und heute nicht mehr solche Holzhackermethoden wie Luther anwendet. Man geht heute viel subtiler vor. Gelogen wurde zwar schon immer, aber die Lügen sind feiner geworden.

Wer von "Wahrheiten und Fakten" will in aller Regel betrügen. Denn außer so abstrakte Wahrheiten wie "1 plus 1 ergibt 2" gibt es wenig sichere Wahrheiten, aber viel, viel mehr, was man für wahr hält oder für wahr halten will. Und "Fakten" liegen nie vollständig vor, und die Ausschnitte, die uns als "Fakten" präsentiert werden, sind interessengeleitet. Der Satz "Wahrheiten und Fakten bleiben nun einmal Wahrheiten und Fakten" ist schlichtweg falsch. Richtig ist vielmehr, dass man immer nachforschen muss, wer das hinter den Kulissen uns die "Wahrheiten" und "Fakten" präsentiert und wer davon den Nutzen hat (Cui boni).

... Aber 3. hat Rom ein Konkordat mit Hitler geschlossen.


Das ist natürlich richtig. Wie in meiner ersten Zuschrift jedoch geschildert, hatte sich Papst Pius XII. vor ungemein schweren Fragen gesehen: Was tun angesichts eines unberechenbaren Diktators? Wie mit dem umgehen? Wie weit kann man dem vertrauen? Kann man mit dem Verträge, i.e. ein Konkordat schließen?

Das klingt nur noch beschönigen, abwiegeln, rechtfertigen.

Wie geschildert: Schon damals war Papst Pius XII. weltpolitisch machtlos gewesen, und er mußte sich auftragsgemäß - „Weide meine Schafe!“ - ja irgendwie um seine Schäflein kümmern; seine Schäflein, die Hitler mehrheitlich eben auch nicht gewählt hatten.

Ach, wie süß! Ich sage aber, das einzige Motiv für den Papst (gilt auch für andere), mit Hitler so einen Vertrag abzuschließen, ist Machtpolitik und SONST NICHTS.
Das Geschätz von den "Schäflein" ist ja nun wirklich naiv dümmlich. Da fehlt nur noch die Behauptung, hätten sich die Juden bloß auch um ein Konkordat mit Hitler bemüht, wären sie wie die katholischen Schäflein ihrem schweren Schicksal verschont geblieben.

Den Klerus vom Niederrhein in toto hatte Hitler ja ermorden lassen. Und, wie gesehen, Papst Pius XII. hatte sich ja auch um Juden in großen Zahlen gekümmert gehabt. Menschliche Fehler und Fehleinschätzungen sind so besehen natürlich trotzdem nicht auszuschließen gewesen. Ich selber bin gewiß kein besserer Mensch als Papst Pius XII.; mir war es niemals gegeben, derart vielen Menschen das Leben gerettet zu haben.

Um die braunen Schäflein hat sich der Papst ja auch gekümmert und hat sie in Klöstern verstecken lassen, sie mit falschen Papieren versorgt und über die so genannten Rattenlinien sicher nach Südamerika geschleust. Soviel zu "derart vielen Menschen das Leben gerettet"...

Allein in dieser Annahme liegt schon ein Irrtum: Die Heilige Schrift bedarf nur selten der Auslegung; sie ist allgemeinverständlich gehalten. Das Gegenteil zu unterstellen, würde exakt diese anmaßende Arroganz formulieren, welche die Gläubigen aufgrund oftmals vorsätzlicher Bosheit in die Irre führt – heute so und morgen so. Unser Herrgott Jesus Christus hatte z.B. bei Seiner Bergpredigt keine Exegeten neben sich stehen gehabt, die Sein Wort noch „verständlicher“, noch „begreiflicher“ hätten formulieren können.

Wie ich schon oben schrieb, ist die Bibel so allgemeinverständlich, das der Klerus die dem gemeinen Volk ja auch vorenthielt. ;-)

Und wenn die Heilige Schrift so selten der Auslegung bedarf, dann frage ich mich, wieso ich in jeder christlichen Sekte eine andere "Wahrheit" höre? Immerhin ist es Luthers Verdienst, dass die Deutungshoheit gebrochen ist und jedermann sich sein eigenes Bild der biblischen "Wahrheiten" machen kann.

Nur nebenbei bemerkt, auch die linksversiffte Theologie der Befreiung basiert auf der Heiligen Schrift. (Ja, sogar WikiMANNia hat zu dem Thema einen Eintrag!)

Luther war ein Demagoge, er war "auch" ein Demagoge. Er war aber auch der Grundsteinleger der deutschen Hochsprache und wohlmöglich hat er mit seiner Bibelübersetzung sogar erst das Tor zu Religionskritik und Aufklärung aufgestoßen.

Und Luthers Aussagen über die Juden relativeren sich stark, weil in ähnlicher Vehemenz und ebenfalls schroffen Worten sowohl gegen die katholische Kirche als auch andere "Reformatoren" hergezogen ist. Die Juden waren also beleibe nicht die Einzigen, sondern in großer Gesellschaft derer, die ebenfalls Opfer von Luthers demagogischen Gepolters wurden...

Luther musste genau so wenig wissen, dass es später das "Tausendjährige Reich" Hitlers geben würde, so wie Muhammad nicht wissen musste, dass es später den "Islamischen Staat" in Syrien und Irak geben würde.

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Carlos, Wednesday, 01.05.2019, 23:49 (vor 2084 Tagen) @ Mus Lim

Muslim, ich werde Dich kurz einmal ernst nehmen, [...]

Um es in Luther-Deutsch zu sagen: Ich scheiße drauf, ob Sie mich ernst nehmen oder nicht.

Richtig: Klare Fronten schaden keinesfalls.

... Ich weiß nicht, wie Sie auf dieses schmale Brett kommen, zumal Sie weiter unten ja zugeben: "Hauptproblem ist ja gerade, daß Martin Luther höchstselbst genau einer dieser übelsten Demagogen war." Und Demagogen haben es in aller Regel EBEN NICHT so mit Wahrheiten und Fakten.

Was hätte ich da denn „zugegeben“? Völlig richtig: Luther war faktisch ein Demagoge und hatte selber mit Fakten und Wahrheit rein gar nix am Hut. Sein Gebrülle, Geschwalle und Gerülpse hatte niemals auch das kleinste Jota mit Jesus Christus zu schaffen. Worauf willst du hinaus?

Und was die Zehn Gebote betrifft, so gibt es davon schon zwei Versionen allein in der Bibel, wenn ich mich recht erinnere.

So, so… wenn du dich „recht erinnerst“… das nennt sich blühende Phantasie, verstanden?

Vom Evangelium gibt es, ich weiß nicht wieviele Versionen, die sich in größeren und kleineren Details unterscheiden, vier von diesen Geschichten haben es in den so genannten Kanon geschafft. Ich lasse das mal so stehen.

Bullshit. Referenz ist die Vulgata. Alles richtet sich an der aus. Luther hat sich an der eben gerade nicht ausgerichtet und gelogen. Dazu gleich mehr.

Ich habe als Ex-Christ die Bibel, ich weiß nicht wie oft komplett gelesen, von vorne bis hinten, von hinten nach vorne, von Verweisstelle zu Verweisstelle hüpfend. Und ich habe mehr als genug Predigten und Bibelauslegungen miterlebt. Alles, aber wirklich alles, was von der Kanzel aus behauptet und gepredigt wird, basiert auf selektiven Bibelzitaten. Mit der Bibel kann man alles und auch das Gegenteil davon begründen. Soviel zu Bibel, Wahrheiten und Fakten…

Schwalle, schwalle, schwalle… schon wieder mal ist offenbar Jesus Christus an etwas schuld – schuld daran, daß du 1000-e Male die Bibel gelesen, 1000-e Predigten gehört und am Ende dennoch nix kapiert hast. Herrjemine… Das bestätigt ja auch meine generelle Vermutung hinsichtlich deiner allenfalls rudimentär ausgeprägten Fähigkeiten hinsichtlich Rezeption. Was im übrigen so alles von irgendwelchen Protestunten-Kanzeln herab verkündet wird, ob man dort sich tatsächlich auf ein einzelnes „selektiven Bibelzitat“ versteift, entzieht sich meinem Interesse und meiner Verantwortung.

Von wegen, "die Heilige Schrift bedarf nur selten der Auslegung; sie ist allgemeinverständlich gehalten." Gerade WEIL die HEILIGE SCHRIFT ja so allgemeinverständlich ist, hat der Klerus diese dem gemeinen Volk ja auch vorenthalten. Einer seiner ewigen Verdienste ist es, dass Luther die Deutungshoheit des katholischen Klerus gebrochen hat. (…)

Hä? Also doch „allgemeinverständlich“? Nur du selber hast die Heilige Schrift am Ende nach 1000-en Male lesen doch nicht verstanden, und Jesus Christus ist schuld daran, oder? Bursche, du widersprichst dir permanent selbst und bestätigst mir alles. Jessasmaria‘nd‘joseph…
Blödsinn zudem: Der Klerus hat dem Volk niemals etwas „vorenthalten“. In früheren Äonen war Bildung leider auch vom Geldbeutel privilegierter, i.e. adeliger Familien abhängig – ein Umstand, der dir ja doch eigentlich sehr entgegen kommen müßte, wenn man deine Einlassungen zu sozial gerecht gestalteter Bildungspolitik lesen muß. Du legst dir die Schoose immer so zurecht, wie‘s dir grad paßt, was… Und du hast auch sachlich unrecht: Bildung im eigentlichen Sinne haben im übrigen die Benediktiner unters Volk zu tragen angefangen – gegen den Widerstand von Adel und Hochadel. Warum muß ein Bauer lesen, schreiben und rechnen können? Er soll gefälligst schuften, bis die Schwarte kracht und nicht auf „dumme“ Gedanken verfallen… Wie gesagt: deine stehende Rede, oder?
Auch die Kirchensprache Latein tat dem keinen Abbruch; ganz im Gegenteil. Sie prägte Einheit im Glauben und in der Meßliturgie, weil Jesus Christus uns die Einheit aufgetragen hatte – gerade eben im Meßopfer. Bis zum Beginn der 60-er Jahre konnte man deswegen als Katholik, egal wo auf der Welt, problemlos die Heilige Sonntagsmesse besuchen; lediglich die Predigt war in der jeweiligen Landessprache gehalten, aber die Predigt war ja auch niemals Bestandteil der Liturgie.
Und: Der katholische Klerus hatte deswegen die Deutungshoheit inne, weil Jesus Christus selbst sie ihm aufgetragen hatte – einschließlich der Apostolischen Sukzession. Steht alles in der Bibel. Aber ich vergaß: Du hast das ja auch nach 1000-maligen Lesen nicht verstanden… Klar ist jedenfalls: Jesus Christus hatte Luther persönlich und seinen Adepten genau rein gar nix aufgetragen; es sei denn, du oder andere Protestunten könnten mir belegen, wann, wie und wo. In Luther selbst steckt nur Luther und wieder nur immer wieder nur Luther selbst mit seinem in toto glaubensfernen, unflätigen Gerülpse – und kein Jesus Christus.

Und nein, nicht nur Linke oder Protestanten kommen mit immer neuen Kathechesen und Exegesen daher und "reformieren", es machen alle anderen auch. Man werfe nur mal einen Blick in die Geschichte der (Natur)Wissenschaft, was da schon alles (felsenfest) behauptet und wieder verworfen wurde. Und die Diskussionen um den so genannten Klimawandel sind da nur die Spitze des Eisberges.

Du vermischst eklatant die Dinge: Naturwissenschaften und die Theologie; dazu gleich mehr. Und, nochmals: Was andere so „machen“ unterliegt weder meiner Verantwortung, noch interessiert es mich sonderlich.

Ihr Geschwurbel macht einfach keinen Sinn.

Wow… Das sagt ausgerechnet der richtige…

Richtig ist vielmehr, dass der Mensch, die Menschheit sich mittels Versuchs und Irrtums mühsam auf dem Weg der Erkenntnisgewinnung voranrobbt. Daran hatte Luther in seiner Zeit und in seiner Zeitspanne seinen Anteil; nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Wie gesagt: Naturwissenschaften und Theologie. Sicherlich haben Autoritäten der Heiligen Kirche Fehler begangen, weil sie menschliche Sünder waren und geblieben waren. Hinsichtlich der Erkenntnis, daß sich die Erde um die Sonne dreht und nicht umgekehrt, hat man sich unsäglich verhalten, gar keine Frage. Bis zu dem Moment jener Erkenntnis mochte es einem Unbedarften ja tatsächlich scheinen, die Sonne drehte sich um die Erde. Weder Für noch Wider dessen stehen ja in der Heiligen Schrift. Mit Luther hatte das alles gleichwohl nix zu schaffen. Der steckte in seinen eigenen Irrtümern fest.

Und ob "einer dieser übelsten Demagogen war", bin ich mir auch nicht sicher. Streitbarer Demagoge? Ja! Aber "übelster"?!??

Lies das halt nach. Hoffentlich verstehst du das auch… Herrje… „Streitbar“ ist jemand, der mithilfe seines brillanten Geistes zu argumentieren vermag, ohne sein Gegenüber im Rahmen einer harten Kontroverse niederzumachen. Luther war dazu weder imstande noch willens. Er war ein schwerer Alkoholiker, ein Freßsack, ein Nuttentreiber und ein Unflat, der noch buchstäblich jeden bedreckte, der sich erdreistete, ihm auch nur zu widersprechen. Freilich ist er immer taktisch klug genug, auch im Suff, vorgegangen: Niemals hat Luther sich jemanden gegenüber daneben benommen, von dem er annehmen konnte, daß jener ihn schlicht kräftig verprügeln könnte… Ein Feigling mithin.

Im Mittelalter wurde nicht gegendert und nicht politisch korrekt gesprochen, im Mittelalter wurde derb gesprochen, sehr derb. Leute, die heute in politisch-korrekten Zeiten leben und unablässig jemand nochpoppt und "Hatespeech" ruft, können mittelalterliche Sprechweise nicht mehr einordnen. Schon das Wort "Weib" kommt ihnen heute nicht mehr über die Lippen. Wer Luther also nun in Faksimile und im eigenhändigen Original-Text liest, der bekommt einen Eindruck in mittelalterliche Ausdrucksweisen. Es wäre aber ein Fehler anzunehmen, dass nur Luther in seiner Zeit so gesprochen hat. Ein weiterer Fehler wäre es, unsere pussyhafte Ausdrucksweise von heute als Maßstab anzulegen.

Mag alles ja gerne sein, aber Kraftausdrücke hat es immer schon gegeben und sind beliebe kein Kennzeichen des ausgehenden Mittelalters; auch die heutigen Zeiten kennen ja durchaus auch ihre Verbal-Injurien, und auch ich habe da prinzipiell rein gar nix dagegen. Nur: Es geht ja um die Heilige Kirche, sowie darum, ihr und in ihr zu dienen. Dir als Musel und Ex-Protestant sind das unbekannte Gefilde; das weiß ich, und in der reinen Tatsache als solchen liegt auch keine persönlich vorwerfbare Schuld. Nur, wie bereits ausgeführt: Die Kirche ist kein menschengemachter Verein, kein von Menschen gegründeter Club, kein Stammtisch beim Dorfwirt oder sonstwie Menschenwerk, sondern eine Stiftung göttlichen Rechts. Und innerhalb dieser Stiftung sollen die dort berufenen sich eines angemessen Tonfalls befleißigen; auch, um im Sinne der Sache, um die es geht, glaubwürdig zu bleiben. Schon immer ist das so gewesen – Mittelalter oder Jetzt-Zeit hin oder her.

(…) Wer von "Wahrheiten und Fakten" will in aller Regel betrügen. (…)

Blödsinn. Betrügen will ganz im Gegenteil derjenige, der die Fakten verleugnet, sie lächerlich macht oder auch nur relativiert. Bei mir beißt der betreffende jedenfalls auf Granit. Fakten sind immer, so lange und insoweit wahr, als sie nicht beweiskräftig widerlegt worden sein sollten. So funktionieren Mathematik und Naturwissenschaften – zweite nur insoweit und insofern, als sie sich stringent der Gesetze der Mathematik bedienen. Zum lieben Gott mußt Du Dich da insofern auch gar nicht begeben. Die Logik und deren Gesetze reichen völlig. Vielmehr: Sie ergeben sich aus einander.

Denn außer so abstrakte Wahrheiten wie "1 plus 1 ergibt 2" gibt es wenig sichere Wahrheiten, aber viel, viel mehr, was man für wahr hält oder für wahr halten will. (…)

Was sollen denn „abstrakte Wahrheiten“ sein? Wahrheit ist Wahrheit ist Wahrheit – unabhängig vom Gefinde, Gemeine und Gerülpse irgendwelcher Dritter.

Und "Fakten" liegen nie vollständig vor, und die Ausschnitte, die uns als "Fakten" präsentiert werden, sind interessengeleitet.

Dummes Zeug und viel zu allgemeine Behauptungen. Ich will Beispiele und Beweise.

Der Satz "Wahrheiten und Fakten bleiben nun einmal Wahrheiten und Fakten" ist schlichtweg falsch. Richtig ist vielmehr, dass man immer nachforschen muss, wer das hinter den Kulissen uns die "Wahrheiten" und "Fakten" präsentiert und wer davon den Nutzen hat (Cui boni).

Nein, das ist völliger Bullshit. Mit „Kulissen“ hat das gar nix zu tun. Gerade du hast mir doch in Bezug auf Venezuela vorgeworfen, ich würde „hinter den Kulissen böse Amerikaner und Juden“ vermuten. Und: Es heißt: Cui bono – nicht cui boni. :-D ;-)

... Aber 3. hat Rom ein Konkordat mit Hitler geschlossen.

Das ist natürlich richtig. Wie in meiner ersten Zuschrift jedoch geschildert, hatte sich Papst Pius XII. vor ungemein schweren Fragen gesehen: Was tun angesichts eines unberechenbaren Diktators? Wie mit dem umgehen? Wie weit kann man dem vertrauen? Kann man mit dem Verträge, i.e. ein Konkordat schließen?

Das klingt nur noch beschönigen, abwiegeln, rechtfertigen.

Auch das ist kein Argument – wenn irgendetwas nur nach etwas „klingt“. Endlos lächerlich.

Wie geschildert: Schon damals war Papst Pius XII. weltpolitisch machtlos gewesen, und er mußte sich auftragsgemäß - „Weide meine Schafe!“ - ja irgendwie um seine Schäflein kümmern; seine Schäflein, die Hitler mehrheitlich eben auch nicht gewählt hatten.

Ach, wie süß! Ich sage aber, das einzige Motiv für den Papst (gilt auch für andere), mit Hitler so einen Vertrag abzuschließen, ist Machtpolitik und SONST NICHTS. Das Geschätz von den "Schäflein" ist ja nun wirklich naiv dümmlich. Da fehlt nur noch die Behauptung, hätten sich die Juden bloß auch um ein Konkordat mit Hitler bemüht, wären sie wie die katholischen Schäflein ihrem schweren Schicksal verschont geblieben.

Musel, du bist nicht nur ein nixiger Zyniker, nein, du erhebst dich über einen heiligmäßigen Papst. Was hast du denn in deinem eigenen Leben geleistet? Was macht dich selber denn so viel besser? Hä? Hartz 4? Zeitlebens auf andere zu kotzen, zu spucken und zu seichen, weil sie keine Musels geworden seien wie du? Was berechtigt dich, dich wie der letzte Pharisäer über andere zu erheben?

Den Klerus vom Niederrhein in toto hatte Hitler ja ermorden lassen. Und, wie gesehen, Papst Pius XII. hatte sich ja auch um Juden in großen Zahlen gekümmert gehabt. Menschliche Fehler und Fehleinschätzungen sind so besehen natürlich trotzdem nicht auszuschließen gewesen. Ich selber bin gewiß kein besserer Mensch als Papst Pius XII.; mir war es niemals gegeben, derart vielen Menschen das Leben gerettet zu haben.

Um die braunen Schäflein hat sich der Papst ja auch gekümmert und hat sie in Klöstern verstecken lassen, sie mit falschen Papieren versorgt und über die so genannten Rattenlinien sicher nach Südamerika geschleust. Soviel zu "derart vielen Menschen das Leben gerettet"…

Wie erwähnt: du bist ja ein so ungeheuerlich viel besserer Mensch als jeder andere, nicht wahr??! Nur so viel noch: Hitler war ein Schwerverbrecher, aber nicht einmal seine Schwerverbrechen hätten als Material für eine Anklage getaugt, um ihn zu exkommunizieren, so schlimm sie auch gewesen sein mögen. Kein Papst hätte dazu und dafür jemals das Recht oder die Möglichkeit gehabt.

Allein in dieser Annahme liegt schon ein Irrtum: Die Heilige Schrift bedarf nur selten der Auslegung; sie ist allgemeinverständlich gehalten. Das Gegenteil zu unterstellen, würde exakt diese anmaßende Arroganz formulieren, welche die Gläubigen aufgrund oftmals vorsätzlicher Bosheit in die Irre führt – heute so und morgen so. Unser Herrgott Jesus Christus hatte z.B. bei Seiner Bergpredigt keine Exegeten neben sich stehen gehabt, die Sein Wort noch „verständlicher“, noch „begreiflicher“ hätten formulieren können.

(…) Und wenn die Heilige Schrift so selten der Auslegung bedarf, dann frage ich mich, wieso ich in jeder christlichen Sekte eine andere "Wahrheit" höre? Immerhin ist es Luthers Verdienst, dass die Deutungshoheit gebrochen ist und jedermann sich sein eigenes Bild der biblischen "Wahrheiten" machen kann.

Na ja: Wer hätte ihn denn seit dem Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation an alledem hindern sollen? Der Terminus „Kirche“ ist ja rechtlich nicht geschützt; jeder kann hergehen und seine eigene „Kirche“ oder eben Sekte begründen und dort dann jede Menge kunterbunten Blödsinn erzählen… Ich bin dafür weder zuständig, noch daran interessiert.
Luther war auch nicht der erste und einzige Bibel-Übersetzer – aber er war freilich der übelste und verlogenste; es hat weiß Gott bessere gegeben als ihn – vor ihm und nach ihm.
Es ist so typisch für dieses abgewixt-protestuntisch geprägte Doofland, daß man uns überall, auch in vormals katholischen Gegenden, diesen Scheiß-Luther immer noch als das Nonplusultra ins Gedärm drücken darf. Luther hat vorsätzlich die Wandlungsworte im Heiligen Meßopfer, wie sie am Gründonnerstag als das Erste und Wichtigste Sakrament eingesetzt worden waren, falsch übersetzt – vorsätzlich! „Pro multis“ = „für viele“ hat er übersetzt mit „für alle“. Daraufhin angesprochen kotzte er sich aus: „Sic volo, sic iúbeo! Et sit voluntas mea pro ratione!“ - „So will ich es, so befehle ich es! Und mein Wille stehe vor der Vernunft!“ Na… denn…

Nur nebenbei bemerkt, auch die linksversiffte Theologie der Befreiung basiert auf der Heiligen Schrift. (Ja, sogar WikiMANNia hat zu dem Thema einen Eintrag!)

Blödsinn: jene „Theologie“ basiert nur auf sich selber, wie auch dein Wixi auf dir selber. Uninteressant und lächerlich.

Luther war ein Demagoge, er war "auch" ein Demagoge. Er war aber auch der Grundsteinleger der deutschen Hochsprache und wohlmöglich hat er mit seiner Bibelübersetzung sogar erst das Tor zu Religionskritik und Aufklärung aufgestoßen.

Wie gesagt: So wird es uns hierzubuntschland massiv eingetrichtert, und das nicht erst seit dem Luther-Jahr 2017. Indes, nicht einmal sein dummes Luther-Deutsch taugt allzuviel; ist das Mittelhochdeutsche doch viel älter und formenreicher hinsichtlich Morphologie, Semantik und Syntaktik. Einen dumm geborenen, verbohrten Luther-Fan werden derlei Fakten freilich nicht anfechten, und darin liegt ungemein viel Tragik.

Und Luthers Aussagen über die Juden relativeren sich stark, weil in ähnlicher Vehemenz und ebenfalls schroffen Worten sowohl gegen die katholische Kirche als auch andere "Reformatoren" hergezogen ist. Die Juden waren also beleibe nicht die Einzigen, sondern in großer Gesellschaft derer, die ebenfalls Opfer von Luthers demagogischen Gepolters wurden…

Nein, nichts „relativiert“ sich; jedes einzelne Wort zählt. Auch du würdest das garantiert in Bezug auf deinen Koran so affirmieren. Die Tatsache, daß auch wer sonst noch von Luther zugeschissen worden war, macht Luther nicht besser, sondern noch schlechter; da könnte ja buchstäblich jeder kommen.

Luther musste genau so wenig wissen, dass es später das "Tausendjährige Reich" Hitlers geben würde,…

Luther hätte die Welt von seinem eigenen Seich verschonen können. Die Tragik ist, daß ihm im Laufe der Jahrhunderte so viele gefolgt sind und bis dato immer noch so viele folgen. Der Lemming‘sche Herdentrieb… der Rattenfänger von Hameln…

... so wie Muhammad nicht wissen musste, dass es später den "Islamischen Staat" in Syrien und Irak geben würde.

Na ja… das steht halt immer schon so in Koran und Scharia…

Carlos

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Laudetur Iesus Cristus per ómnia sǽcula saeculorum.
為了小孩子我砸鍋賣鐵。。。
La vida es sueño...
Nayax t’ant’ apanta wajchanakaxa manq’añapataki…
Con không gần phải khiếp sợ, bố ở dây, cảnh giác...

Franz Buggle: Denn sie wissen nicht, was sie glauben

Mus Lim ⌂ @, Tuesday, 30.04.2019, 09:07 (vor 2085 Tagen) @ Carlos

Allein in dieser Annahme liegt schon ein Irrtum: Die Heilige Schrift bedarf nur selten der Auslegung; sie ist allgemeinverständlich gehalten. Das Gegenteil zu unterstellen, würde exakt diese anmaßende Arroganz formulieren, welche die Gläubigen aufgrund oftmals vorsätzlicher Bosheit in die Irre führt – heute so und morgen so. Unser Herrgott Jesus Christus hatte z.B. bei Seiner Bergpredigt keine Exegeten neben sich stehen gehabt, die Sein Wort noch „verständlicher“, noch „begreiflicher“ hätten formulieren können.

Franz Buggle: Denn sie wissen nicht, was sie glauben. Oder warum man redlicherweise nicht mehr Christ sein kann.

Franz Buggle hat sich mal die Mühe gemacht, die biblischen Grundaussagen zusammenzutragen. Und zwar NICHT selektiv, sondern Buch für Buch, Kapitel für Kapitel. Dabei zeigt er auch auf, wo in der Bibel man das Eine, dann wieder das Gegenteil davon behauptet, gefordert wird. Sein Buch ist eine sehr wertvoll Bestandsaufnahme über biblische Aussagen, biblische Wahrheiten. Alternativ kann man natürlich die gesamte Bibel ohne Auslassungen lesen.

Eine Zusammenfassung seines Buches findet sich hier:
https://bibelzitate.hpage.com/buggle-zusammenfassung.html

Rezension:
https://bibelzitate.hpage.com/buggle-rezension.html

Franz Buggle: Denn sie wissen nicht, was sie glauben, Teil 1
Vortrag von Franz Buggle aus dem Jahr 2001, gehalten in Augsburg
https://www.youtube.com/watch?v=YMV6IrU5Qls


Martin Luther galt mit seiner Schrift "Von der Freiheit eines Christenmenschen" als Inspirator der Bauernaufstände. 1525 zeigte er sich sehr bibeltreu, indem er "wider die mörderischen und räuberischen Rotten der Bauern" wetterte und forderte, "man soll sie zerschmeißen, würgen, stechen, heimlich und öffentlich, wer da kann, wie man einen tollen Hund erschlagen muss." Die Täufer zählten zu diesen "tollen Hunden". Sie lehnten die Kindstaufe ab und propagierten die Gütergemeinschaft. Sie warfen der römischen Kirche vor, aus der Taufe "ein Kinderwaschen" gemacht zu haben und sprachen Laien religiöse Kompetenzen zu. In Traktaten und Flugschriften denunzierten sich die Kontrahenten gegenseitig. Man begann, die endzeitlichen Prophezeiungen der Bibel wörtlich zu nehmen und weckte damit die Apokalyptischen Reiter. - https://bibelzitate.hpage.com/martin-luther.html

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Der einzige „Hirni“ hier weit und breit.
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Nix da...

Manhood, Tuesday, 30.04.2019, 10:49 (vor 2085 Tagen) @ Carlos

…Heiligen Katholischen Kirche.....

Ach nöö, gibt's die auch? Kenne nur die Scheinheilige Katholische Kirche! :-P

Grüsse

St. Manhood der Heilige s_traenenlachen

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