Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Respekt und Herkunft (Gesellschaft)

Irokese, Saturday, 04.05.2019, 22:22 (vor 1812 Tagen) @ PACK-TV (der Echte Rechte)

Familiäre Prägung

Diese Schüler dürften der Auffassung sein, dass sich der Lehrer ihnen gegenüber den Respekt verdienen muss. Sie stammen mutmaßlich überwiegend aus autoritär geprägten Familien - da schlägt der Vater und der große Bruder (teils auch die Mutter) noch zu, wenn nicht gespurt wird. Was dort darüber hinaus zählt ist Macht und Geld - also dicke Karre, dicke Uhr, dicke Hose, mindestens als Zielvorstellung.

Wenn Lehrer ihnen gegenüber irgendetwas von Ihren Respektskriterien ausstrahlen, das kann auch bereits gutes Aussehen sein, dann haben sie Respekt. Eine heiße Lehrerin und diese Typen sind lammfromm und wirken unauffällig.

Mus Lim hat hier neulich mal dem Sinne nach geschrieben, er nehme Jugendliche in der Moschee als angenehm und gut erzogen wahr (er möge mich korrigieren, wenn ich es unscharf wiedergebe) - sie sind dort in einem Raum, der ihnen von kleinauf als respekterzeugend anerzogen ist. Manche von ihnen sind aber mit Sicherheit außerhalb dieses Raums und der Sphäre der Familie anders drauf.

Nun treffen also die Jugendlichen von dieser österreichischen Schule auf einen körperlich kleineren, gebildeten, feinfühligen Brillenträger mit Mönchsglatze, der mehr Sachlichkeit als Autorität ausstrahlt, und das, während sie selbst schon voll im Saft stehen (das jedenfalls glauben), sich über Körperlichkeit definieren und mitten in der Erprobungsphase ihrer eigenen Machtentwicklung stehen. Sie meinen auch zu wissen, dass sie nichts von dem wissen müssen, was er ihnen zu vermitteln hat.

Natürlich ist der Lehrer das Opfer. Wer kann nach diesen Videos ernsthaft das Gegenteil behaupten?

"Du Opfa!"

Der Begriff "Opfer" aber ist unter diesen Jugendlichen nichts, was in ihnen Mitgefühl erzeugt, sondern die insgeheime Lust zu vernichten. Den Begriff verwenden sie mit einer umgekehrten Konnotation: Opfer zu sein ist eine Schuld, und wer Schuld hat, muss bestraft werden - dafür, dass er Opfer ist.

In Jugendstrafanstalten gelten unter den Insassen keine anderen Regeln. Einige der beteiligten Schüler werden den Jugendknast vermutlich schon bald kennenlernen, aber sie werden ihn nicht als grundlegende, nur graduelle Differenz erleben zu der Welt, aus der sie kommen. Rein statistisch gesehen werden sie hinterher noch krasser drauf sein als in den Videos.

Was manche Migrantenkulturen und ehemalige Ostblock-Bürger gemeinsam haben

Wir haben hier im Forum einzelne User, die sind nicht anders geprägt: Sie kommen aus autoritärer Sozialisation, sei es, weil der Staat, in dem sie aufwuchsen, eine Diktatur war, und/oder weil die Väter (und großen Brüder), teils auch die Mütter "körperlich" erzogen haben. Ihr Verhalten hier ist prinzipiell nicht anders als das jener Schüler, nur altersbedingt erfahrener und cleverer. Autoritarismus kann auch von Deutschen ausgehen...

Der Kriminologe Christian Pfeiffer kann solches Denken und Verhalten gut erklären. Er hat seit den 1990er Jahren zur Sozialisation in der DDR und zu Einwandererfamilien viel geschrieben und Vorträge gehalten - auch dazu, wie man damit umgehen sollte.


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