Viele Kommunen führen die eVergabe ein ... (Allgemein)

Bob (Baumeister), Sunday, 30.06.2019, 14:53 (vor 1755 Tagen) @ Christine

Das bedeutet, kommunale Aufträge werden (tlw. europaweit) über Internetplattformen vergeben. Gute Handwerker, die aber mit Computer nichts am Hut haben, sind da praktisch raus aus dem Rennen. Es ist kompliziert, man muss von Vergaberecht Ahnung haben und ein falsches Häkchen und das war´s. Das falsche Häkchen kann z.B. eine falsche Interpretation sein, die man aber nicht erklären kann, weil diese Plattformen nur ein Häkchen zulassen oder nicht. Unter in herkömmliches Angebot kann man einen erklärenden Text schreiben, dort nicht. Dann den ganzen Papiermüll, den man beibringen muss, um prequalifiziert zu sein. Von der Unbedenklichkeitsbescheinigung, über Mindestlohn, Frauenförderung, WC-Reinigungsplan und Schuhgröße des letzten Lehrlings kommt da allerhand zusammen. Dann ackern die Behörden ihre HOAI-Leistungsphaseb ab. Da vergeht schon mal 1-2 Jahre. Wenn man weiß, was man will, also etwas konkreter .... so mit Kostenschätzung, dann muss Geld eingestellt werden. Nicht für´s laufende Jahr, sondern für´s nächste Jahr. Ist nächstes Jahr schon nichts mehr da, was jetzt keine Seltenheit ist, man denke nur an die Flüchtilantenkosten, dann verschiebt sich´s halt noch mal. Ist dann Geld eingeplant, ist die Planung fertig, dann kann ausgeschrieben werden. Im öffentlichen Bereich wird immer der billigste Anbieter genommen. Der legt nichts drauf, sondern holt es sich mit den Folgekosten wieder. Da schlägt er dann richtig zu. Jedenfalls ist eine billige Firma gefunden, muss der kommunale Vergabeausschuss tagen. Meist wird das durchgewunken, weil da Leute hocken, denen das eigentlich egal ist und die davon auch keine Ahnung haben. Also sowas wie Claudia Roth halt. So, wie´s dann weitergeht, muss ich sicher nicht mehr schildern, der Berliner Flughafen ist ein gutes Beispiel.

Die Nazis waren zweifelsfrei Verbrecher, aber was die in nur 12 Jahren gebaut und wieder zerkloppt haben, dass verlangt Respekt ab. Heute noch. Das schafft Deutschland heute so nicht mehr.