Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

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Abt. Nachbarländer: Hymnen. Teil 1 Niederlande (Das hat nichts mit Nichts zu tun)

Nihilator ⌂ @, Bayern, Wednesday, 09.06.2021, 01:36 (vor 1052 Tagen)

Teil 1, die Niederlande. Eines unserer liebsten Nachbarländer, zumal sie ja gar keines sind. Sagt Zeile 1 der eigenen Nationalhymne (der ältesten der Welt):

"Wilhelm von Nassau bin ich, von deutschem Blut."

Das kann man heute noch bei jedem nationalen Fußballländerspiel hören. Wenn man will und verstehen kann. Es ist schwer, diese "Sprache" als Deutscher nicht zu verstehen, aber wenn man sich wirklich Mühe gibt, geht es schon.

Jetzt waren diese Landsleute leider zeitweilig besetzt von eher kulturfernen Miteuropäern. Man kann diesen Niederdeutschen beileibe nicht absprechen, sich dieser fremden Macht nicht mit aller Kraft erwehrt zu haben, letztlich erfolgreich. Ihre ruhmreiche Unterwerfung besingen sie bis heute lustvoll:

"den Koning van Hispanje heb ik altijd geehrt"

Nicht "altijd geehrt" wurde das Volk der Brüder und Schwestern gleicher Sprache. Kijner wijss, warum.

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


Verboten:
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Abt. Nachbarländer: Hymnen. Teil 2 Frankreich

Nihilator ⌂ @, Bayern, Wednesday, 09.06.2021, 01:59 (vor 1052 Tagen) @ Nihilator

Frankreich ist unsere Basis, zu ihm blicken wir auf. All unsere europäischen Werte gehen auf Frankreich zurück, auf die Revolution von 1789. Wie blutig und totalitär diese war, Vorbild für Lenin und Stalin 1917, interessiert uns nicht. Es war alles nur gut, weil alles andere und alles vorher nur schlecht sein konnte.

Ich bin froh über einiges, was sich damals durchgesetzt hat. Die SI-Basiseinheiten z.B. Es wäre auch ohne sie gekommen, weil die Zeit reif war. Die Franzosen haben da viel bewirkt.

Aber mit einer Nationalhymne, in der das Tränken von Ackerfurchen mit unreinem Blut vorkommt, komme ich trotzdem nicht zurecht. Mir wird schlecht, wenn ich den Gedanken umsetzen zu versuche.

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Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


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Abt. Nachbarländer: Hymnen. Teil 1 Niederlande

Varano, Città del Monte, Wednesday, 09.06.2021, 09:00 (vor 1052 Tagen) @ Nihilator

"Wilhelm von Nassau bin ich, von deutschem Blut."

Das Wilhelmus ist alt, verdammt alt - ca. viereinhalb Jahrhunderte.

Das Wort "duits" bedeutete damals ungefähr so viel wie "alle, die eine der unzähligen deutschen Sprachvarianten sprechen". In gewisser Weise handelt es sich bei dieser Zeile also um den historischen Vorläufer zu "Von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt" in seiner ursprünglichen Bedeutung als "der gesamte deutsche Kulturraum".

Die Zeile passte insofern perfekt, als Willem, wie so viele Herrscher der damaligen Zeit, gar nicht aus der Gegend stammte, sondern aus Nassau-Dillenburg im heutigen Hessen.

"den Koning van Hispanje heb ik altijd geehrt"

Ja, das musste damals wohl so sein.

Einerseits war, dem Glauben der damaligen Zeit zufolge, der König direkt von Gott eingesetzt, und daher unantastbar. Andererseits war Spanien weit, weit weg; d.h. es war aus holländischer Sicht nicht mit nennenswerten Schmerzen verbunden, den fernen König zu ehren.

Der Freiheitskampf richtete sich folgerichtig auch nicht gegen König Philipp II. von Spanien, sondern "nur" gegen dessen Statthalter, den Herzog von Alba (und der wiederum hatte sich ja auch viel Mühe gegeben, um sich bei den Holländern aber auch so richtig unbeliebt zu machen).

Wenn im Text also ausdrücklich dazu aufgefordert wird, den König zu ehren, dann besteht die wesentliche Botschaft darin, wen man nicht zu ehren braucht: Dem Statthalter des Königs durfte man problemlos die Pest an den Hals wünschen, ohne dass man sich dafür Gottes Zorn zugezogen hätte.

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Der Unterschied zwischen Merkeldeutschland und einer Bananenrepublik besteht darin, dass wir die Bananen importieren müssen.

Abt. Nachbarländer: Hymnen. Teil 1 Niederlande

Nihilator ⌂ @, Bayern, Saturday, 12.06.2021, 23:51 (vor 1048 Tagen) @ Varano

Das Wort "duits" bedeutete damals ungefähr so viel wie "alle, die eine der unzähligen deutschen Sprachvarianten sprechen".

Hmmm. Soweit ich das weiß, bezieht sich dieser Wortstamm überhaupt nicht auf eine bestimmte Sprache oder Sprachgruppe, sondern auf eine empfundene Volks-, vielleicht sogar auf eine soziale -zugehörigkeit. Deutsch bedeutet ursprünglich Volks- oder völkisch.

Die Zeile passte insofern perfekt, als Willem, wie so viele Herrscher der damaligen Zeit, gar nicht aus der Gegend stammte, sondern aus Nassau-Dillenburg im heutigen Hessen.

Also nur der Willem war von deutschem Blut, nicht aber die Niederländer? Der Einwand ist naheliegend nach dem Text.

Aber wenn dieser Willem nun lange tot ist, die Abhängigkeit von Spanien längst erledigt ist, und man das für sich als Volk nicht mehr glaubt, warum singt man es dann noch mit so viel Inbrunst? Die Holländer haben ja definitiv ein anderes Verhältnis zu ihrer Hymne als wir Deutschen; da inszeniert das schonmal ein Andre Rieu bombastisch in einer Unterhaltungssendung.

Einerseits war, dem Glauben der damaligen Zeit zufolge, der König direkt von Gott eingesetzt, und daher unantastbar. Andererseits war Spanien weit, weit weg; d.h. es war aus holländischer Sicht nicht mit nennenswerten Schmerzen verbunden, den fernen König zu ehren.

Der Freiheitskampf richtete sich folgerichtig auch nicht gegen König Philipp II. von Spanien, sondern "nur" gegen dessen Statthalter, den Herzog von Alba (und der wiederum hatte sich ja auch viel Mühe gegeben, um sich bei den Holländern aber auch so richtig unbeliebt zu machen).

Wenn im Text also ausdrücklich dazu aufgefordert wird, den König zu ehren, dann besteht die wesentliche Botschaft darin, wen man nicht zu ehren braucht: Dem Statthalter des Königs durfte man problemlos die Pest an den Hals wünschen, ohne dass man sich dafür Gottes Zorn zugezogen hätte.

Eine gute Erklärung! Gott widersetzt man sich natürlich nicht, von Menschen eingesetzten Herrschern aber leicht.

Warum es heute immer noch so gesungen wird, verstehe ich trotzdem nicht.


Grüßla
nihi

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Abt. Nachbarländer: Hymnen. Teil 1 Niederlande

Varano, Città del Monte, Sunday, 13.06.2021, 01:37 (vor 1048 Tagen) @ Nihilator

Warum es heute immer noch so gesungen wird, verstehe ich trotzdem nicht.

Das Wilhelmus wurde erst 1932 zur Nationalhymne.

Es war eine bewusste Entscheidung nach einem langen, öffentlichen Meinungsstreit, ein derart altes Lied, mehr als dreihundertfünfzig Jahre nach seiner Entstehung, doch noch zum volkslied zu machen.

Vorher, nämlich von 1815 bis 1932, war das ein ganz anderes Lied, nämlich Wien Neêrlands Bloed - sonderlich beliebt war dieses Lied eigentlich nie, und heutzutage kennt es kaum noch jemand.

Das Wilhelmus hingegen war durch die Jahrhunderte hindurch immer populär gewesen, nämlich als Erinnerung an den identitätsstiftenden Freiheitskampf gegen das katholische Spanien - als offizielle Nationalhymne taugte es aber nicht, solange es im Süden des Landes eine nennenswerte Anzahl von Katholiken gab. Erst als sich der Süden im Jahre 1830 abspaltete und zum Königreich Belgien wurde, wäre der Weg für das Wilhelmus als offizielle Hymne frei gewesen, aber da hatte man sich gerade mal fünfzehn Jahre vorher für Wien Neêrlands Bloed entschieden.

Aber wenn dieser Willem nun lange tot ist, die Abhängigkeit von Spanien längst erledigt ist, und man das für sich als Volk nicht mehr glaubt, warum singt man es dann noch mit so viel Inbrunst?

Das liegt auch und vor allem an der Neuauflage des Freiheitskampfes: Im Zweiten Weltkrieg haben wohl viele Holländer die Deutsche Besatzung als eine Art Wiederholung des Achtzigjährigen Krieges verstanden. So betrachtet war insbesondere die sechste Strophe des Wilhelmus der Inbegriff des Widerstandes, wo es heißt:

(...) de tirannie verdrijven, die mij mijn hart doorwondt.

Also: "Die Tyrannei vertreiben, die mir mein Herz durchbohrte."

Im Zweiten Weltkrieg war jedem Holländer klar, dass in der Zeile "die Tyrannei vertreiben" zwar von den Spaniern gesungen wurde, es ganz aktuell aber um die Deutschen ging.

Das Wilhelmus im allgemeinen und die sechste Strophe im besonderen waren damals außerordentlich beliebt, d.h. so beliebt, dass die Nazis dieses Lied verboten haben - und manchmal sogar die Todesstrafe verhängt haben, wenn es trotzdem gesungen wurde.

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Abt. Nachbarländer: Hymnen. Teil 1 Niederlande

Manhood, Friday, 11.06.2021, 09:37 (vor 1050 Tagen) @ Nihilator

Teil 1, die Niederlande. Eines unserer liebsten Nachbarländer, .....

Schön. Ich warte jetzt darauf, dass du zu eurem liebsten Nachbarland kommst.... :-)

Grüsse

Manhood :-D

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Abt. Nachbarländer: Hymnen. Teil 1 Niederlande

Nihilator ⌂ @, Bayern, Saturday, 12.06.2021, 23:52 (vor 1048 Tagen) @ Manhood

Teil 1, die Niederlande. Eines unserer liebsten Nachbarländer, .....


Schön. Ich warte jetzt darauf, dass du zu eurem liebsten Nachbarland kommst.... :-)

Bin ich doch schon in Teil 2. Oder meintest Du zum unbedeutensten? s_schweiz


Grüßla
nihi

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Manhood, Monday, 14.06.2021, 09:27 (vor 1047 Tagen) @ Nihilator

Bin ich doch schon in Teil 2. Oder meintest Du zum unbedeutensten? s_schweiz

s_baseballkeule

Grüsse

Manhood :-P

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Abt. Nachbarländer: Hymnen. Teil 1 Niederlande

Nihilator ⌂ @, Bayern, Thursday, 17.06.2021, 23:23 (vor 1043 Tagen) @ Manhood

Bin ich doch schon in Teil 2. Oder meintest Du zum unbedeutensten? s_schweiz


s_baseballkeule

Habt ihr eigentlich auch so etwas wie eine Hymne? Oder konntet ihr euch darauf noch nicht einigen? Wen vom duitsen Bloet betet ihr an, und in welcher Sprache? :-P

Eigentlich braucht ihr ja keine. Ihr seid wie Toblerone, Alpensplitter. Eure Welschen sind den Deutschen im Land so herzlich verbunden wie die Franzosen, Itaker und Deutschen sich gegenseitig außerhalb der Landesgrenzen. Das durchaus verblüffende Wunder ist ein daraus resultierendes Staatswesen.

Meine Meinung: im Wohlstand geht alles. In harten Zeiten wird man sehen.


Grüßla
nihi

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Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


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Teil 3: the US of a part of N A

Nihilator ⌂ @, Bayern, Thursday, 17.06.2021, 23:31 (vor 1043 Tagen) @ Nihilator

Kein Nachbarland, aber eng verbunden, kulturell und politisch.

"Und wo ist die Gruppe
die sich rühmend geschworen
dass die Verwüstung des Kriegs
und die Wirren der Schlacht
ein Heim und ein Land
nimmermehr uns lassen sollten?
Ihr Blut hat schon ausgewaschen
die Verunreinigung ihrer stinkenden Fußstapfen"

Stinkende Fußstapfen, mit Blut ausgewaschen. Klar, das singt man ja so als Patriot.

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Abt. Nachbarländer: Hymnen. Teil xx

Nihilator ⌂ @, Bayern, Thursday, 17.06.2021, 23:46 (vor 1043 Tagen) @ Nihilator

In einem Land, das Gottseidank der Vergangenheit angehört und das dem besten Deutschland aller Zeiten (Bunspräsident) gewichen ist, sang man noch:

"Xx-land, xx-land, über alles,
über alles in der Welt."

Das geht natürlich gar nicht mehr. Also wenn xx etwas Beliebiges außer Duetschland ist, geht es schon, und dann ist es auch gut. Sogar bei klassischen Kolonialländern. Etwas in der Art dürfen alle singen, ob Letten oder Togolesen, Kasachen oder Kameruner. Nationale Überhöhung finden wir gut, bei allen anderen. Da nehmen wir auch keinen rassistischen Anstoß.

Bei uns schämt man sich schon, vorbehaltlos die kastrierte Hymne mitzusingen. "Schleimigkeit und Recht auf Blödheit". Für das deutsche Vaterland!

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Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


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