Mutter soll zwei Babys getötet haben

Vor dem Landgericht Görlitz hat der Prozess gegen eine Frau begonnen, die ihre beiden Söhne nach der Geburt getötet haben soll. Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt, dass die 27-Jährige aus Hoyerswerda die zwei Neugeborenen auf dem Gewissen hat. Ihre Anklage lautet: zweifacher Totschlag.

Nach Überzeugung der Ermittler hat die Frau im Sommer 2011 und 2013 in Hoyerswerda ein Kind zur Welt gebracht. Allerdings fanden die Beamten bisher nur die Leiche eines der Jungen. Das Gericht will an drei Verhandlungstagen 13 Zeugen und sieben Sachverständige hören.

Heimliche Geburt im Kinderzimmer

Die Frau soll 2011 und 2013 je ein Baby heimlich im Kinderzimmer der elterlichen Wohnung zur Welt gebracht haben. Den zuletzt geborenen Jungen habe sie danach noch lebend in einer Plastiktüte im Kellerschrank versteckt. Der Säugling starb nach Angaben des Gerichts an Sauerstoffmangel und fehlender Versorgung. Seine Leiche war im Juli 2013 gefunden worden - nach einem anonymen Anrufer beim Jugendamt. Dabei wurde mitgeteilt, dass die Schwangere keine Baby-Erstausstattung besäße.

Angeklagte wird wohl schweigen

Bei der Befragung durch die Polizei verstrickte sich die noch bei ihren Eltern lebende Frau in Widersprüche. Seit dem 11. Juli 2013 befindet sie sich in Untersuchungshaft. Die arbeitslose Frau soll zwei Jahre zuvor schon einmal schwanger gewesen sein. Die Ermittler waren einem entsprechenden Hinweis nachgegangen.

Die Staatsanwaltschaft geht zurzeit davon aus, dass die 27-Jährige schon im August 2011 einen Jungen zur Welt gebracht und "unmittelbar nach der Geburt auf unbekannte Weise getötet" hat. Die Strafkammer verhandelt daher zwei Fälle des Totschlags. Laut Gericht sind dafür Freiheitsstrafen zwischen fünf und 15 Jahren fällig. Der Rechtsanwalt der angeklagten Frau kündigte an: "Sie wird vor Gericht voraussichtlich nichts sagen."

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