Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Liste Femanzen Prof. Dr. Claudia Neusüß (Liste Femanzen)

Oberkellner @, Sunday, 02.03.2014, 15:20 (vor 3710 Tagen)
bearbeitet von Oberkellner, Sunday, 02.03.2014, 15:26

F143 Prof. Dr. Claudia Neusüß – geboren 1961 - Studium der Politikwissenschaften, Psychologie und Wirtschaftsgeografie in Bonn – von 1990 bis 1996 Lehre an der FU Berlin mit den Themenschwerpunkten Sozial- Arbeitsmarkt und Familienpolitik, alternative Ökonomie sowie empirische Forschungsprojekte zum Thema Frauen und Sozialstaat - selbständig tätig im Bereich Politikberatung und Projektentwicklung mit einem Schwerpunkt von Gender und Diversity – 1987 Mitbegründerin der Frauengenossenschaft „Weiberwirtschaft“ - von 1996 bis 2002 Vorstandsmitglied der Heinrich-Boell-Stiftung, zuständig u.a. für den Aufbau des Feministischen Instituts – seit 2003 Vorstandsvorsitzende des Ost-West-Europäischen Frauennetzwerkes OWEN e.V. – www.owen-frauennetzwerk.de - www.claudia-neusuess.com – neusuess@aol.com - claudia.neusuess@tu-berlin.de - http://www.wm.tu-berlin.de/typo3temp/pics/a/a0bdcd7e1e.jpg

mit Ute Wanzek vom Gender-Institut Sachsen Anhalt (G/I/S/A) sowie einem Impulsvortrag von mir zum Thema Frauen in der Politik. Wie gestaltet sich das gesellschaftliche und bürgerliche Engagement von Frauen? Am 18. März 2006 in Halle.
im Landesinstitut für Lehrerfortbildung, Lehrerweiterbildung und Unterrichtsforschung von Sachsen-Anhalt (LISA) in Halle, Riebeckplatz 9 (direkt am Hauptbahnhof).

Frauen in die Politik!

Eine Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt am 18. März 2006 von 11.00 bis 15.00 Uhr im LISA in Halle (Saale).


Frauen stellen die Mehrzahl der Bevölkerung, sind aber nicht annähernd adäquat in politischen Parteien und schon gar nicht in Ämtern und durch Mandate vertreten. Auf der Veranstaltung sollen nötige und mögliche Wege diskutiert werden, damit mehr Frauen politisch aktiv werden und in der Politik Fuß fassen können.

Die in regelmäßigen Abständen durchgeführten Untersuchungen des Institutes für Demoskopie Allensbach zu Fragen der politischen Partizipation von Frauen und Männern kommt zu folgenden Ergebnissen:
Trotz des steigenden Interesses von Frauen an Politik blieb die tatsächliche Beteiligung von Frauen gleichbleibend gering. Auffallend ist, dass das politische Interesse bei Frauen insgesamt in allen Altersklassen nicht sehr stark ausgeprägt ist.

Welche Gründe sind es, die ein stärkeres Interesse und größeres Engagement von Frauen an bzw. in der Politik verhindern? Welche Wege - auch jenseits der traditionellen Formen der politischen Arbeit - gibt es, um Frauen mehr politisches und gesellschaftliches Engagement zu ermöglichen?

Diese Fragen sollen im Mittelpunkt der beiden Arbeitsgruppen stehen. Den fachlichen Input dazu liefert der Vortrag “Frauen in der Politik” von Claudia Neusüß.

Der Ablauf:

11.00 Uhr Begrüßung

11.05 Uhr “Frauen in der Politik"
Dr. Claudia Neusüß, selbstständige Politikwissenschaftlerin,
Politikberatung und Projektentwicklung

11.45 Uhr Gesellschaftspolitisches Engagement von Frauen I
Präsentation von Umfrageergebnissen der Grünen Hochschulgruppe Halle

12.00 Uhr Gesellschaftspolitisches Engagement von Frauen II
Ute Wanzek, Gender-Institut Sachsen-Anhalt G-I-S-A

12.30 Uhr Mittagspause mit kleinem Imbiss

13.00 Uhr Arbeitsgruppen
Leitung: Claudia Neusüß und Ute Wanzek

14.00 Uhr Plenum
Berichterstattung aus den Arbeitsgruppen und Ergebnissicherung

14.30 Uhr Resumée und Abschluss
Inés Brock, Landesvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen

Ende gegen 15.00 Uhr

Die Referentinnen:

Dr. Claudia Neusüß (Politologin),
Mitgründerin und Aufsichtsrätin der Frauengenossenschaft „Weiber-Wirtschaft“. 1996 bis 2002 geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Heinrich-Böll-Stiftung, u.a. zuständig für den Aufbau des Feministischen Instituts.
Claudia Neusüß ist heute selbstständig und berät Organisationen, bietet Qualifizierung für Fach- und Führungskräfte an und arbeitet an der Entwicklung innovativer Bildungskonzeptionen. Sie ist Autorin zahlreicher Publikationen.

Ute Wanzek (Dipl.-Bauingenieurin),
seit 1991 im Weiterbildungsbereich tätig, von 1997 bis 2001 an der Universität Magdeburg. Unter anderem Prozessberatung bei der Implementierung von Gender Mainstreaming z.B. für die estnische Regierung, das Land Sachsen-Anhalt, die Stadt Magdeburg und den Landkreis Anhalt-Zerbst. Entwicklung des bundesweit ersten Gender Mainstreaming-Informationssystems.
Ute Wanzek ist Geschäftsführerin des Gender-Instituts-Sachsen-Anhalt G-I-S-A und Autorin zahlreicher Veröffentlichungen.

Anmeldung erwünscht:

Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt
Leipziger Straße 36
06108 Halle (Saale)

Telefonisch (0345-202 39 27),
per Fax (0345-202 39 28)
oder
per Mail (info@boell-sachsen-anhalt.de).
http://www.claudia-neusuess.com/index.php?/archives/89-Frauen-in-die-Politik!.html

Blumen inbegriffen
Der Internationale Frauentag ist gut. Er sollte um einen Männertag ergänzt werden
Weitergehen. Zwei Schritte vor. Keinen zurück. So trotzig und beharrend, wie das Motto zum diesjährigen Frauentag, im Jahr zwei der ersten Bundeskanzlerin in Deutschland, klingt, provoziert das geradezu die kritische Frage, ob der 8. März mitsamt seinen Ritualen heute noch ein relevantes Datum ist. Zumindest für die Blumenläden der Republik lässt sich die Frage klar beantworten: Valentinstag, Muttertag und Frauentag - die deutschen Dienstleister sind bereit.
Was ist nicht alles passiert, seit Clara Zetkin auf der II. Internationalen Konferenz Sozialistischer Frauen 1910 in Kopenhagen einen jährlichen Internationalen Frauentag forderte. Damals kämpften die Genossinnen noch um das Frauenwahlrecht. Kein europäisches Land (außer Finnland), auch nicht die USA, bot seinen Bürgerinnen das demokratische Kernrecht. Inzwischen hat sich der Aufstieg der Frauen in der Politik nach ganz oben ordentlich dynamisiert. Die Medizinerin Michelle Bachelet steht seit 2006 an der Spitze Chiles. In den USA macht Nancy Pelosi George Bush im US-Repräsentantenhaus das Leben erfreulich schwer. In Frankreich will es Ségolène Royal wissen. Möglicherweise erlebt die Welt im nächsten Jahr eine erste US-Präsidentin, die Finnen (übrigens auch die Isländerinnen!) haben es sowieso raus, und nun haben auch in Nordrhein-Westfalen die Sozialdemokraten mit Hannelore Kraft eine Frau an der Spitze. Auch in den Wissenschaften ziehen die Frauen - wenn auch langsam - nach. Prominentestes Beispiel ist die Historikerin Drew Gilpin Faust. Sie wird Präsidentin der US-Elite-Universität Harvard.
Und doch: Am Anfang des Europäischen Jahres für Chancengleichheit liegt Deutschland in Sachen Gleichstellung lediglich im europäischen Mittelfeld. Ein politischer Dauerbrenner der Frauenbewegung hat noch nicht gezündet: Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit. Wie lange wird es noch dauern, bis die am besten ausgebildete Frauengeneration, die wir je hatten, nicht nur symbolisch, sondern auch materiell gleichgestellt wird? Von Frauen in der Privatwirtschaft ganz zu schweigen - da sind sie immer noch "ganz unten". Nein, die Forderungen der Frauen nach Chancengleichheit, nach Frauenrechten als Menschenrechten sind weltweit längst nicht eingelöst und weiterhin aktuell. Und sie müssen immer wieder neu erkämpft werden. Trotzdem reicht der Frauentag nicht.
In den öffentlichen Institutionen, in Verwaltungen und Behörden tut sich nämlich etwas. Die politische Strategie des Gender Mainstreaming soll dazu beitragen, in Politik und Öffentlichkeit Hierarchien zwischen den Geschlechtern abzubauen. Soviel Gender war hier noch nie! Doch über die Erfolge und Schwierigkeiten dabei würden wir gern mehr und regelmäßig in der Öffentlichkeit hören. Auch über Männer würden wir generell gern viel mehr wissen. Im Wissenschaftssprech: mehr Wissen über die soziale Konstruktion von Männlichkeit.
Und überhaupt: Männer, wir vermissen euch! In der Debatte und in der Praxis, in der Politik und im Alltag und zwar als Geschlechtswesen. Da übernimmt endlich Familienministerin Ursula von der Leyen die Sache mit der (nachholenden) Modernisierung, und doch ist bei Krippenbetreuung und Elterngeld vor allem von Akademikerinnen die Rede. Das "andere" Elternteil taucht nur am Rande auf. Männer, hier könnt ihr eure Stimmen erheben. Kämpft (mit uns!) für eure Rechte! Entlastet die Frauen!
Im Grunde muss ein Männertag her. Nein, kein Vatertag mit feuchtfröhlicher Kumpanei am Ausflugsziel. Ein richtig politischer Männertag. Ein Tag, an dem öffentlich darüber nachgedacht wird, wie Männer zu Männern gemacht werden oder wo die Dinge in Bewegung geraten. Etwa, wenn junge Männer Krankenpfleger oder Kosmetiker werden wollen und sich mit ihren Schulabschlüssen schwer tun. Wenn junge Muslime sich mutig gegen ihre Verwandten stellen, wenn die eigene Schwester in Gefahr gerät. Wenn männliche Nachwuchsführungskräfte in Unternehmen darauf bestehen, Erziehungszeiten zu nehmen, den eigenen Vater pflegen oder schlicht andere als bloß erwerbsförmige Interessen haben. Wie sie es am besten anstellen können und was sie erleben, wenn sie es tun. Nur ran, meine Herren! Meine Unterstützung ist Ihnen sicher. Blumen inbegriffen ...

http://www.freitag.de/2007/10/07100102.php

“Gender Diversity“ ist für Prof. Dr. Claudia Neusüß nicht nur Lehr- und Forschungsschwerpunkt, ebenso unverzichtbares Element zukunftsorientierter Fach- und Führungskräfteentwicklung und Ausbildung zukünftiger „Change Agents“. Als Genossenschafterin der ersten Stunde der Berliner WeiberWirtschaft e.G. bilden Social Entrepreneurship, werteorientiertes Wirtschaften und genossenschaftliches Handeln weitere Arbeitsschwerpunkte. Aktuelle Forschung umfasst die Untersuchung der Genderdimensionen von solidarischem kollektiven Handeln am Beispiel von Genossenschaften im Kontext des Klimawandels, „Solidarische Stadt“, Gesamtleitung: Zentrum Technik und Gesellschaft (ZTG).
In der Lehre vermittelt Prof. Neusüß sozialunternehmerische Schlüsselkompetenzen für zukünftige Fach- und Führungskräfte. Sie unterstützt und begleitet unternehmerisches Engagement im Rahmen von “Learning Journeys”, ermutigt die Studierenden eigene Potentiale zu erkennen, prozessorientiert innovative Wege zu finden, um gesellschaftlichen Wandel voranzutreiben und Wirtschaft nachhaltig zu qualifizieren. Praktiziert werden gendersensible Analyseformen, selbstreflexives Lernen und erforschende Intervention auch dahingehend wie im (europäischen) Kontext Gender Diversity in der verändernden Praxis von Unternehmen und Institutionen konzeptualisiert und umgesetzt wird. Zentral dazu gehört der Aufbau von Learning Communities als dialogische Arbeitsform. Im Rahmen von Interkulturellem Mentoring mit Netzwerkaufbau werden zudem Wirkungsmechanismen homogener Rekrutierungsmuster von Unternehmen analysiert und nach Ansätzen und Argumentationen zur Veränderung gesucht.
http://www.solidarischestadt.de/2010/12/13/prof-dr-claudia-neusuess-schwerpunkte-in-forschung-und-lehre/

Im April 2000 begrüßte Claudia Neusüß, damaliges Vorstandsmitglied der Heinrich-Böll-
Stiftung, das Publikum des 1. Geschlechterdemokratischen Dialogs mit folgenden Worten:
„In der Reihe Geschlechterdemokratische Dialoge wird das noch relativ neue und noch nicht
allen bekannte Konzept der Geschlechterdemokratie vorgestellt. Dabei wollen wir auch die
Ziele und Möglichkeiten sondieren, die die praktische Umsetzung von Geschlechterdemokratie
in verschiedenen Bereichen bietet.“
In den zurückliegenden Jahren haben wir in Kooperation mit der Wochenzeitung „Freitag“
neun Geschlechterdemokratische Dialoge durchgeführt. Die Themen waren: Idee und Theorie
von Geschlechterdemokratie, Wirtschaftspolitik, Entwicklungspolitik, Rechtsextremismus,
EU-Erweiterung, Kinderpolitik, Teilzeitarbeit und Außen- und Sicherheitspolitik. Der 2. Dialog
zum Thema Parteiarbeit wurde nicht dokumentiert. Als Gäste haben wir in den meisten
Fällen jeweils eine Frau und einen Mann eingeladen, um (mögliche) unterschiedliche Positionen
und Zugänge zu den jeweiligen Themen aufzuzeigen.
Ziel der Geschlechterdemokratischen Dialoge war,
- die Idee und Vision von Geschlechterdemokratie in der Gesellschaft voranzutreiben
- die politische Relevanz von Geschlechterdemokratie auszuloten
- Diskussionen zwischen Theorie und Praxis anzuregen
- Motivation und Energien für gesellschaftliche Reformen und institutionelle Reorganisation
zu erzeugen.
Die große Resonanz, die die Geschlechterdemokratischen Dialoge seit 2000 sowohl beim
Berliner Publikum als auch in der Presse hatten, hat gezeigt, daß es mittlerweile nicht mehr
möglich ist, gesellschaftspolitische Themen zu diskutieren, ohne die Geschlechterverhältnisse
in den Blick zu nehmen. Als Heinrich-Böll-Stiftung haben wir gerade im Feld der institutionellen
Reorganisation die Erfahrung gemacht, daß wir zunehmend in der Lage sind, Motor
und Motivator für die Implementierung von Gender Mainstreaming und Geschlechterdemokratie
in Organisationen zu sein. Hierbei ist uns der Erfolg der Geschlechterdemokratischen
Dialoge eine nicht zu unterschätzende Hilfe gewesen.
Mit dem Ende dieser Veranstaltungsreihe möchten wir deren wichtigste Impulse und Ergebnisse
gesammelt vorlegen. Diese Publikation ist für uns ein Experiment. Denn die schriftliche
Wiedergabe dieser höchst unterschiedlichen und lebendigen Dialoge war nicht immer einfach.
Im Gegensatz zu den einzelnen Dialog-Dokumentationen haben wir uns bei dem vorliegenden
Sammelband entschieden, die sehr heterogenen Diskussionen der einzelnen Veranstaltungen
nicht zu dokumentieren. Ausnahmen haben wir da gemacht, wo sie einen Gewinn
für den Gesamtzusammenhang darstellen. Somit ist auch allen gedient, die nicht an
den Veranstaltungen teilgenommen haben.
Bei unseren MitstreiterInnen und KritikerInnen auf dem Podium und im Publikum möchten
wir uns für ihr anhaltendes Interesse bedanken und freuen uns auch in Zukunft über Anregungen
und Kritik zu unserer Arbeit. Unser besonderer Dank gilt Claudia Neusüß für ihre
couragierte konzeptionelle Unterstützung der Geschlechterdemokratischen Dialoge.
Eine anregende Lektüre wünschen
Kerstin Ahrens, Henning von Bargen und Gabriele Schambach
Stabsstelle Geschlechterdemokratie der Heinrich-Böll-Stiftung

Wie setzt die Heinrich-Böll-Stiftung die Geschlechterdemokratie um?
Claudia Neusüß stellt Geschlechterdemokratie als Gemeinschaftsaufgabe vor, die als Leitbild
in der Satzung der Heinrich-Böll-Stiftung verankert ist. Sie soll ein hierarchiefreies Verhältnis
zwischen den Geschlechtern fördern. Das ist eine Vision, an deren Umsetzung experimentell
gearbeitet wird, erreicht ist sie noch nicht. Alle MitarbeiterInnen sind aufgefordert, konkrete
Ziele in ihren Abteilungen zu benennen und Wege zur Umsetzung zu finden.
Alles in allem hat die Heinrich-Böll-Stiftung bereits einige Erfolge erzielt. (Geschlechtsspezifische
Unterschiede in den Gehaltsstufen gibt es nicht; Teilzeitarbeit wird gleichmäßig von
beiden Geschlechtern wahrgenommen; Führungspositionen sind weit über 50% mit Frauen
besetzt). Unter Zeitdruck gibt es Tendenzen, in die gefestigten „alten“ Strukturen zurückzu19
fallen. Zeit ist für die Umgestaltung ein wichtiger und zentraler Faktor. Die Heinrich-Böll-
Stiftung setzt auf Lernprozesse, deren positive Ergebnisse nach außen weiter gegeben werden
sollen.
Gender Mainstreaming ist ein überall auftretender Begriff, der aufgrund des Amsterdamer
Vertrages in der EU verankert ist und damit von allen Regierungen der EU umgesetzt werden
muß. Gleichzeitig findet eine massive Privatisierung öffentlicher Arbeitsplätze statt, die meist
zu Lasten von Frauenarbeitsplätzen gehen.
Peter Döge findet, daß Haus- und Familienarbeit gesellschaftlich aufgewertet werden muß,
womit Tätigkeiten und Verhaltensweisen gemeint sind. Die daraus entstehende vermehrte
Nachfrage nach flexiblen Arbeitszeitmodellen muß die Wirtschaft zum Handeln zwingen.
Damit würden mehr Arbeitsplätze vor allem für Frauen zur Verfügung stehen.
In Schweden ist die Rate der Männer, die Erziehungsurlaub in Anspruch nehmen, mit derzeit
40% deutlich höher als der in Bundesrepublik, wo gerade mal 4% davon Gebrauch machen.
In „harten“ Politikfeldern finden Frauen kein Gehör. Alte Strukturen haben dort immer noch
Bestand. Wie soll sich das ändern?
Claudia Neusüß bemängelt, daß die Umsetzung des Gender Mainstreaming leider noch nicht
in allen Institutionen Einzug gehalten hat. Wichtige Signale müssen hierbei von oben gegeben
werden! Davon werden auch die harten Politikfelder nicht verschont bleiben.
Wirtschaft, Wirtschaftspolitik – was fällt dazu ein? Hartes Politikfeld. Blau gefärbt. Fällt der
Begriff ‚Wirtschaft', dann wird es immer wirklich wirklich wichtig. Da geht es um viel: Wettbewerbsfähigkeit,
Preispolitik, schwankende Konjunktur, bezahlte Arbeit, Abbau von Arbeitslosigkeit,
soziale Sicherheit, Wohlstand. Da gibt es auch viel: Risiko, Verantwortung,
Geld, Einfluß, Macht, Zigarren, Männer. Da wird nicht gelacht, da wird ernsthaft gerungen
um die richtige Prognose, den Rat der Weisen, den Zuschlag und möglichst viel Freiraum.
Kapital sei scheu. Die Finanzmärkte heiß. Und die Frage, wie viel staatliche Regulation ist erlaubt?
Zwingend notwendig oder schlicht schädlich im Zeitalter der globalisierten Ökonomie
– da scheiden sich die Geister. Jedenfalls irgendwo dazwischen, zwischen Überregulation und
marktradikalem Spiel der Wirtschaftskräfte scheint die Suche derzeit am erfolgreichsten. Die
Suche erfolgt in der so genannten politischen Mitte am gedrängtesten – auch bei Rot-Grün.
‚New Economy' ist eines der neuen Schlagwörter. Unser Wirtschaftsminister ist optimistisch
– wir konnten es in der Presse lesen: in Sachen Wachstumschancen und Reformerfolge wird
allerlei leichter und so einiges möglich.
Während dessen gestalten Millionen ganz konkrete Menschen, Männer und Frauen, ihr Leben
im Rahmen der Wirtschaft und unter den Bedingungen aktueller Wirtschaftspolitik. Sie
haben auf Grund ihrer Zugehörigkeit zu verschiedenen sozialen Gruppen unterschiedliche
Chancen, gleichermaßen zu partizipieren.
Ein Beispiel besonders hartnäckiger und letzter Männerbiotope, wir haben es letztes Jahr auf
der Tagung der Heinrich-Böll-Stiftung zum Thema: ‚Frauen in die Chefetagen?' festgestellt,
ein letztes Biotop sind die Topetagen der Wirtschaft – übrigens anders als in den USA. Das
haben wir gelernt. Übrigens auch anders als in manchen europäischen Ländern, Frankreich
etwa. Im Vergleich zu den USA, wo der Anteil von Frauen an den leitenden Angestellten von
den Siebzigern bis in die Mitte der Neunziger von 19 auf 45% angestiegen ist, blieb die Vergleichszahl
in der BRD konstant niedrig. Nach 30 Jahren Frauenbewegung und mehr oder
weniger halbherzigen und mehr oder weniger weitreichenden Anstrengungen der Frauenförderung.
Die bescheiden anmutende Zahl von 6% Frauen in den leitenden Funktionen der
Wirtschaft konstatiert unsere Bundesfrauenministerin.
Im Mittelfeld – möchte ich beruhigen – ist Anlaß für etwas mehr Optimismus, aber ganz
oben, nach wie vor, dünne Luft.
Die aktuelle Allensbach-Studie, von der Ministerin in Auftrag gegeben, hat ergeben: 86% der
Frauen sehen nach wie vor Ungleichheiten bei Löhnen und Gehältern; 70% fühlen sich beim
beruflichen Aufstieg behindert. Umstände, die grüne Frauen, grüne Politikerinnen und sozialdemokratische
Frauen seit langem kritisieren.
Alles in allem genug Stoff, um der Frage nachzugehen: Was können geeignete und taugliche
Instrumente sein, um die Diskriminierung von Frauen abzubauen, Chancengerechtigkeit
herzustellen, Geschlechterdemokratie zu erreichen?
Dr. Claudia Neusüß, Politologin, promovierte über „Frauen und Sozialstaat“. Sie ist Mitbegründerin
der Berliner Frauengenossenschaft „Weiberwirtschaft“.
Sie war von 1996 bis 2002 Vorstandsmitglied der Heinrich-Böll-Stiftung.

http://www.geschlechterdialoge.de/GD_schriften/Geschlechter_Dialog.pdf

Studium der Politikwissenschaften, Psychologie und Wirtschaftsgeografie in Bonn, Diplom-Politologie an der Freien Universität Berlin. Promotion 1994. 1990 bis 1996 Lehre an der FU Berlin mit den Themenschwerpunkten Sozial-, Arbeitsmarkt- und Familienpolitik, alternative Ökonomie sowie empirische Forschungsprojekte zum Thema: Frauen und Sozialstaat.

1987 Mitgründerin der Frauengenossenschaft „WeiberWirtschaft", von 1990 bis 1996 Mitglied des Vorstands, von 1996 - 2006 Aufsichtsrätin. 1996 bis 2002 geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Heinrich-Böll-Stiftung, u.a. zuständig für internationale Politik, die stipendiatische Nachwuchsförderung, die Gemeinschaftsaufgaben Geschlechterdemokratie und Migration/Interkulturelles Management sowie den Aufbau des Feministischen Instituts. Seit 1998 ist Claudia Neusüß als Mentorin im Rahmen verschiedener Mentoring Programme tätig.

Seit 2002 Studien-, Vortrags- und Lehraufenthalte in verschiedenen mittel-, süd und osteuropäischen Ländern. Seit 2003 Vorstandsvorsitzende der Mobilen Akademie für Geschlechterdemokratie und Friedensförderung (Owen e.V.). 2005 war sie Gründungsmitglied des Learning Dialogue Networks (LDN e.V.). Seit 2005 ist sie Mitglied des internationalen Staffs des Rosa-Mayreder Kollegs in Wien. Sie ist zudem Mitgründerin des Schwarms der "Team Agents", die zum Thema Social Entrepreneurship und gesellschaftliche Innovation arbeiten.

Claudia Neusüß ist heute selbstständig im Bereich Politikberatung und Projektentwicklung tätig. Sie berät Organisationen in strategischen und programmatischen Veränderungsprozessen, bietet als Dozentin und Trainerin passgenaue Qualifizierung für Fach- und Führungskräfte an, unterstützt als Coach in persönlichen Veränderungsprozessen und arbeitet an der Entwicklung innovativer Bildungskonzeptionen im Rahmen von Public-Private Partnerships.

Claudia Neusüß ist Mitgesellschafterin der Personalberatungs- und Entwicklungsfirma compassorange: www.compassorange.de.

2007 bis 2008 war sie als Gast-Professorin an der Girne American University in Nord-Zypern tätig. Seit dem SS 2009 ist sie Gastprofessorin an der Technischen Universität Berlin (TU), Fakultät VII "Wirtschaft und Management".

Kontakt: claudia.neusuess@tu-berlin.de und neusuess@aol.com, 030-314 269 33, mobil: 0172-91 30 948

http://www.wm.tu-berlin.de/gender_wiwi/v-menue/gender_diversity_in_wirtschaft_und_management/prof_dr_claudia_neusuess/

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