Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Liste Femanzen Dr. Mara Delius (Liste Femanzen)

Oberkellner @, Sunday, 13.03.2016, 10:40 (vor 2976 Tagen)

F458 Dr. Mara Delius – geboren 1979 - Redakteurin „die Welt“ – Tochter von Friedrich Christian Delius - mara.delius@weltn24.de - http://img.welt.de/img/kultur/crop139218093/4406603576-ci3x2s-w300-ai2x3l/Martin-U-K-Lengemann.jpg

Ja, Die Feminismusdebatte ist langweilig geworden. Wir wollen das mit Radikalpositionen verändern. Im ersten Teil unserer Serie erklärt Mara Delius, warum Feminismus noch immer notwendig ist.
klar bin ich Feministin! Sorry, dass ich belustigt gähne, aber ich kann es einfach nicht mehr hören. Schon die Frage geht mir auf den Sack, den ich nicht habe.
Wie, das genügt nicht als Antwort? Verstehe, ich habe mich in den letzten Jahren zu Quotendebatten, Schönheitsoperationen, Transgender-Professuren, Machtstrukturen, Susan Sontag, Margaret Thatcher, Alice Schwarzer, Dirndl und Hosenanzug geäußert, Frauenfragen eben, also muss ich mich nun doch wohl auch grundsätzlich bekennen wollen: Feministin!
Auch wenn es garantiert, wie sagt man noch, genau: krasser wäre, über die Ästhetik der Vagina von Angelina Jolie zu philosophieren, um zu dem Schluss zu kommen, dass es jetzt langsam reicht mit dem Feminismus, irgendwie. Gewollt radikale Haltungen sind immer noch die bequemsten. Also gut, hier kommt mein Outing: Ja zum Feminismus!
Drei Typen der Feministinnen
Aber erst kühl zur Sache. Wer die deutschen Feminismusdebatten der vergangenen fünf Jahre verfolgt hat, erkennt in ihrer Physiognomie drei Typen von Frauen: ungeschminkt, haarig, Utopien nachhängend, die verknittert und welk sind wie sie selbst in ihrem sackigen Samtkleid ("Siebzigerjahrefeministin"); ehrgeizig, auf sich selbst bezogen, oft kinderlos, meist in schmalem Kostüm von einem hochgesteckten Berufsziel zum nächsten unterwegs ("Karrierefrau"); progressiv, ganzkörperrasiert, postideologisch, eindeutig gefasste politische Forderungen sind ihr eher unheimlich ("die junge Frau von heute").

Ein Fest des Herummeinens, mit Ideenkaraoke, heiter geht es drunter und drüber! Feminismus wird mit Emanzipation verwechselt, Theorie mit lebensweltlichen Erfahrungen, Fragen von vorvorgestern mit denen, die sich heute stellen, das sachliche Einfordern von gleichberechtigter Behandlung mit beleidigt territorialem Wutgebell, sozioökonomische Gegebenheiten mit ideologischen Wunschvorstellungen. Bis dann wieder, verlässlich, rührend treu und zyklisch irgendwoher die Gegenstimmen kommen: Weg mit dem Feminismus, er nervt doch nur noch.
Feminismus ist heute ein Phantom. Es gibt ihn nicht mehr – nicht als Bewegung, strenges Gewissensmonopol oder leuchtende Heilslehre, weswegen sich offenbar gerade all diejenigen noch an ihm abarbeiten, die sich nach eben solchen schützenden Strukturen sehnen. Ich tue das nicht und hatte daher eigentlich beschlossen, zu dem Thema eine Weile zu schweigen. Trotzdem kann ich mir kein reaktionäreres Statement vorstellen als: Ich bin eine Frau, und ich brauche den Feminismus nicht.
Theorie meiner selbst
Coco Chanel, Hannah Arendt, Julie Burchill, Clarice Lispector, Ayn Rand, Diana Vreeland, Sylvia Plath, Carine Roitfeld, Joan Didion, Margarete Mitscherlich. Jede der Frauen, mit denen ich intellektuell zu tun haben will, hat sich denkend mit ihrem Frausein beschäftigt, auch wenn sie sich dabei vielleicht nicht als Feministin gesehen hat. Die Auseinandersetzung mit sich selbst als Einzelner schafft erst die Möglichkeit, eigenständig zu denken.
Aber zurück zur Frage, ob wir den Feminismus noch brauchen, eine Frage, die ich, weil ich eine Frau bin und noch nicht zu alt, hier radikal und persönlich beantworten soll, als eine Theoretikerin meiner selbst. Nun bin ich in der glücklichen, aufgeklärten, unabhängigen Lage, dass ich gar nichts "brauche", eher manches gern um mich habe, Theorien, Männer, Kinder, Autos. Was sind also meine feministischen Momente?
Was ist zeitgemäß an einem Lohngefälle?
Als ich vor ein paar Jahren in dieser Redaktion zu arbeiten anfing, begrüßte mich ein Altredakteur mit "Blondine" (fand ich amüsant); später fasste mir nach einem Interview ein weltberühmter Philosoph an den Busen (ekelhaft); heute sehe ich hier im Feuilleton keine Frau in verantwortlicher Position (verwunderlich, altmodisch). Und?
Daraus entsteht – siehe Systemtheorie (alte, weiße, elitäre Männer, genau!) – nun nicht mehr als ein Abdruck eines persönlichen Profils, eine anekdotenhafte Impression, aber keine feministische Theorie.
Der letzten Einkommensstatistik zufolge verdienen Frauen in Deutschland im Schnitt 22 Prozent weniger als Männer, und das bei gleicher Arbeitsleistung. Warum ist das so, und was ist daran zeitgemäß? Darauf möchte ich eine Antwort, sachlich und klar.
Ach so, und: Feminismus ist für mich ein anderes Wort für einen wachsamen Blick auf sich selbst. Wer dem nicht folgen will, hält sich in einer als ultraliberal verkleideten vormodernen Haltung gefangen, in der für denkende Frauen kein Platz ist.

http://www.welt.de/kultur/article139218095/Ihr-geht-mir-auf-den-Sack-den-ich-nicht-habe.html


Rainer Brüderle hatte bislang zur Dirndl-Affäre geschwiegen. In einem Interview spricht er jetzt von einer „Attacke“, die von langer Hand geplant worden sei. Über die Paranoia des Altherrensexismus.

Alte Lehre der Amazonen: Der kühlste Triumpf einer Kämpfenden ist es, dem Unterlegenen keinen Tritt zu verpassen, sondern ihn zu übergehen. Was aber tun, wenn der andere immer weiterkämpfen will?

Rainer Brüderle spricht in der heutigen Ausgabe des „Handelsblatts“ erstmals über die Affäre, die ihn seinen Ruf kostete und uns ein Jahr voller Dabatten über Frauen in der Arbeitswelt brachte, ihre Bevorzugung und ihre Benachteiligung.

Er habe bis heute geschwiegen, sagt der ehemalige FDP-Minister im Gespräch, das der Veröffentlichung seines Buches „Jetzt rede ich“ am Mittwoch vorausgeht, weil er politisch sonst nicht überlebt hätte: Stets habe er ein „reines Gewissen“ gehabt, doch komme man mit „der Wahrheit“ nicht weiter, wenn „Frauenrechtlerinnen im Kampfmodus“ seien, gerade dann, wenn Medien „eine Attacke“ von „langer Hand“ geplant hätten.

Herrenwitz bei Dirndl und Tanztee

Gut, vielleicht entgeht es einem sogar als Frau, dass Alice Schwarzer die Presseorgane des Landes kontrolliert, vielleicht weiß man auch als Journalistin nicht, dass die Medienwelt einem feministischen Kartell gehorcht, das Angriffe auf ordentliche Männer orchestriert, die nur ihre Pflicht tun. Keine Frau kann alles wissen, selbst dann nicht, wenn es ihr Job ist.

Aber man erinnert sich doch: Vergangenes Jahr, Ende Januar, erschien im „Stern“ eine Reportage mit dem Titel „Der Herrenwitz“, in der die Journalistin Laura Himmelreich berichtete, dass Brüderle sich ihr nach einer Parteiveranstaltung in einer Hotelbar genähert habe mit den Sätzen „Sie können ein Dirndl auch ausfüllen“ und „Ich möche, dass Sie meine Tanzkarte annehmen“.

Ausladender Busen und gemütliches Geschunkel

Nun konnte keine Frau, die in den Medien arbeitet, allzu überrascht sein von der Tatsache, dass hier eine Frau auf ihr Frausein aufmerksam gemacht wurde – auch wenn das sachlich bereits den Tatbestand des Sexismus erfüllt. Bizarr erschien die Ahnung der hinterwäldlerischen Haltung, die verschwitzt piefige Altherrenart, die diese Sprachbilder von Dirndl und Karte entstehen ließ: Tracht, ausladender Busen, Tanztee am Nierentisch, der Herr fordert die Dame auf, schunkel, schunkel.

Hinter diesem ästhetischen Abgrund tut sich das eigentlich entscheidende Feld der Debatte auf: dasjenige, das unauffälligere, vielschichtigere, stillere Formen der Andersbehandlung in den Blick nehmen könnte, die wohl jede Frau kennt, im Positiven wie im Negativen, die in einer Gruppe arbeitet, in der Männer die Mehrzahl bilden.

Heute, im Jahr nach dem der schrillen Aufschreie, aufgeklärten Quoteneinführungen, bemüht überkorrekten Umwidmungen von „Professoren“ in „Professorinnen“, bleibt der eigentliche Skandal bestehen: Ist es vorstellbar, dass eine Frau in einer Machtposition in die Runde um sie grölt, der junge Typ da drüben habe sicher ordentlich was in der Hose? Eben! Gleiches Recht für alle. Und dann gerne: Kampf!


http://www.welt.de/kultur/article126652655/Ordentlich-was-in-der-Hose.html

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Die ultimative Dienstleistungsoffensive des Antifeminismus

Ein bisschen Frauenhass steht jedem Mann!

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