Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Der 'Stadtmensch' (Allgemein)

Holger @, Friday, 09.11.2012, 09:28 (vor 4186 Tagen)

hat mal wieder einen ausgezeichneten Artikel geschrieben:

http://www.stadtmensch-chronicles.de/detailansicht.html?&tx_ttnews[tt_news]=175&cHash=f514d4c7a162e17535d518de3199cc05

Muahaha!
Der dort verlinkte Artikel lohnt sich. Anscheinend kommt Katerstimmung auf:

Von Karl Marx höchstpersönlich attestiert, war es die Bourgeoisie, die während der Industriellen Revolution die konventionelle Familie zerstörte und Frau wie Mann (und Kind) zu Arbeitern machte, um sie auszubeuten. Das Ergebnis war pures Elend. Die Menschen existierten nur noch, um zu arbeiten. Doch Karl Marx wollte diesen Zustand gar nicht umkehren! Er nahm die zerstörten Familien – die ja so produktiver waren – und machte sie zur Grundlage jeglicher sozialistischer und kommunistischer Gedanken und Systeme nach ihm. Er forderte im Grunde lediglich, die nur zum Arbeiten geborenen Individuen stärker am großen Kuchen zu beteiligen. Auch uns Frauen.
Als dann zum Ende des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts die Frauen zurück nach Hause geschickt wurden, um sich um den Haushalt zu kümmern, war das ein sozialer Fortschritt ­– es war Luxus. So konnte man wieder ein eigenes (Familien-) Leben fernab von Fließband und Firma aufbauen.

Erst mit den sozialistischen Bewegungen und später mit einer vom Neoliberalismus beherrschten Wirtschaft- und Gesellschaftspolitik wurde dieser Luxus – wohlgemerkt von beiden Geschlechtern damals grundsätzlich als ein solcher empfunden – zu einer Unfreiheit!

"Die Abhängigkeit der Frauen von ihren Männern, welche sie ursprünglich mit tatkräftiger Unterstützung durch Nudelhölzer, Teppichklopfer, Bratpfannen und nicht zuletzt mittels sexueller Gängelung leicht an der Leine halten konnten, wurde im Zuge des hysterischen, pardon historischen Feminismusexperiments einer Abhängigkeit von Gehaltsabrechnungen geopfert. »Das ist Freiheit pur«, dachte die feministische Frau von damals.
Es kam anders. Denn inzwischen stellen immer mehr Frauen fest, dass arbeiten gehen, eigenes Geld verdienen und damit endlich von fiesen Männern unabhängig sein, auch nicht besonders sinnstiftend ist. Statt die von Simone de Malheur (oder wie die heißt) prophezeite »Selbstverwirklichung« durch Arbeit zu erreichen, empfinden viele Frauen die Anforderungen in der Arbeitswelt irgendwie auch wieder als frauenfeindlich. Das Hauptproblem der Frauen: Wenn ihnen in der Arbeitswelt was nicht passt, können sie ihrem Chef keine Szene machen, so wie früher ihrem Göttergatten, als sie noch Hausfrau waren."
Grinsel! Auch von einem zornigen 'Die nächsten Wochen gibbet nüschte' werden sich die pösen Chefs wohl eher weniger beeindrucken lassen...

Die Psychiatrien und Psychotherapeutenpraxen sind voll von unseren Gebenedeiten.
Andererseits hat sich eine Schicht von selbsterklärten Pauerwummen gebildet, die im Berufsalltag unerträglich sind:
Besserwisserisch, sich überlegen fühlend, dominieren wollend, kritikresistent und vor allem bestimmen wollend.
Nach Jahrzehnten Staatsfeminismus muß konstatiert werden:
Wir haben kein Gleichberechtigungsproblem. Wir haben ein Erziehungsproblem.

Arbeitsrecht wird ganz sicher bald von Feministinnen geentert!

Referatsleiter 408, Friday, 09.11.2012, 09:47 (vor 4186 Tagen) @ Holger

Das Hauptproblem der Frauen: Wenn ihnen in der Arbeitswelt was nicht passt, können sie ihrem Chef keine Szene machen, so wie früher ihrem Göttergatten, als sie noch Hausfrau waren.

Da sprichst du einen Punkt an, von dem ich glaube, dass ihn die FEZIS bald in Angriff nehmen werden. Das Familienrecht wurde zum Vorteil der Frauen "eingenordet". Wie das in der Praxis seit Jahren aussieht, weiß mittlerweile fast jeder. In diesem Kontext ist es ganz sicher zu erwarten, dass auch das Arbeitsrecht durch FEZIS frauenfreundlich gestaltet wird. Wenn also eine Frau einen phösen Mann als Chef hat, dann wird ihr der feministische Richterstaat in Kürze ganz sicher bald die entsprechenden Rechtsmittel zur Verfügung stellen, um den weiblichen Premiumplatz zu garantieren. Mit Rechtsbeugung zu Gunsten von Frauen hatten die Juristen (und Politiker) in diesem Land noch nie ein Problem.

Arbeitsrecht wird ganz sicher bald von Feministinnen geentert!

Holger @, Friday, 09.11.2012, 11:28 (vor 4186 Tagen) @ Referatsleiter 408

damit hast Du sicher recht: die Umwandlung in Schonarbeitsplätze ist in mittlerweile oestrogendominierten Berufen wie z.B. der Medizin in vollem Gange: noch nie gab es so viele Ärzte und noch nie war der zahlenmäßige Mangel größer- eine Folge der immer größer werdenden Zahl weiblicher Minderleister. Mehr als 3 Nachtdienste ist bei unseren Gebenedeiten einfach nicht drin. Kost halt was mehr, diese Art der Medizin.
Dann Bereiche wie Soziopolito, wo es nur noch nach Mösenschweiß stinkt: dort wird gar nicht mehr gearbeitet, sondern ideologische Pamphlete verfasst. Geld kommt auch so.

Der 'Stadtmensch'

Oliver, Friday, 09.11.2012, 10:13 (vor 4186 Tagen) @ Holger

Wir haben kein Gleichberechtigungsproblem. Wir haben ein Erziehungsproblem.

Oder kennt jemand einen romantischen Film, in dem eine Schwiegermutter in Spe die künftige Ehefrau ihres Sohnes fragt »können Sie denn einen Mann und eine Familie überhaupt ernähren?«

;-)

Der 'Stadtmensch'

Cardillac, Friday, 09.11.2012, 21:43 (vor 4186 Tagen) @ Holger

Von Karl Marx höchstpersönlich attestiert, war es die Bourgeoisie, die während der Industriellen Revolution die konventionelle Familie zerstörte und Frau wie Mann (und Kind) zu Arbeitern machte, um sie auszubeuten. Das Ergebnis war pures Elend. Die Menschen existierten nur noch, um zu arbeiten. Doch Karl Marx wollte diesen Zustand gar nicht umkehren! Er nahm die zerstörten Familien – die ja so produktiver waren – und machte sie zur Grundlage jeglicher sozialistischer und kommunistischer Gedanken und Systeme nach ihm.

Es ist ja das Elend des Konservatismus, dass er das bewahren oder wieder zurückhaben will, was uns in die jetzige Situation gebracht hat. Konservative sperren sich dagegen, den jetzigen Zustand als logische Folge eines geschichtlichen Ablaufs zu erkennen. Könnten wir die Uhr um hundert Jahre zurückdrehen, hätten wir hundert Jahre später wieder die Zustände, die wir heute beklagen.

Die Zerstörung der Familie ist m.E. nicht mehr rückgängig zu machen. Die Frage ist doch, ob es eine positive Auflösung der psychosozial verheerenden Situation, die dadurch entstanden ist, gibt.

Er forderte im Grunde lediglich, die nur zum Arbeiten geborenen Individuen stärker am großen Kuchen zu beteiligen.

Das ist falsch bzw. sozialdemokratisch, aber nicht marxistisch. Marx sah die Notwendigkeit, die menschliche Arbeit von ihrer kapitalistischen Form als Ware zu befreien. Bis Ende des Ersten Weltkriegs wäre das vielleicht noch gegangen, indem das Eigentum an Produktionsmitteln in die Hände des Volkes übergegangen und durch Arbeiterräte verwaltet worden wäre.

Heute ist das völlig unmöglich. Der Kapitalismus hat eine assoziale Welt nach seinen Vorstellungen hingestellt, die nicht mehr sozialisierbar und zur Wohlfahrt des Volkes einfach nur per Revolution und Enteignung übernommen werden könnte. Sie ist materialisierte Zerstörung, Isolation, Spektakel und Barbarei. Und der in ihr kapitalistisch funktionalisierte Mensch ist auch genau das und nichts Besseres.

Gesetzt der Fall, die Menschheit befreit sich vom Kapitalismus, so wären Dutzende Jahre von Aufräumarbeit nötig, damit der seine Gegenwart bewusst und frei gestaltende Mensch überhaupt erstmal Luft bekommt. Da Männer gerne Neuland betreten, erwarte ich von ihnen hier eine führende Rolle.

Wir sollten mal genau hinschauen, was in Südeuropa, z.B. Spanien passiert. Dort sind über die Hälfte der jungen Menschen inzwischen arbeitslos. Der Kapitalismus ist für sie nur noch feindlich. Sie können weder in die sogenannte Arbeitswelt, noch einfach zurück in die Form der partikularisierten Familie. Wenn es nicht zu faschistischer Repression kommt wird vielleicht dort die für uns unausdenkbare und ersehnte Befreiungsformel ausgesprochen werden.

Träume vom sozialistischen Wunderland

Wima @, Friday, 09.11.2012, 22:03 (vor 4186 Tagen) @ Cardillac

Die Zerstörung der Familie ist m.E. nicht mehr rückgängig zu machen.

Die Zerstörung der Familien hat weder Hitler, Stalin, Honecker oder Merkel geschafft.

... Bis Ende des Ersten Weltkriegs wäre das vielleicht noch gegangen, indem das Eigentum an Produktionsmitteln in die Hände des Volkes übergegangen und durch Arbeiterräte verwaltet worden wäre.

Ich glaube lieber an den Weihnachtsmann, als an solch sozialistische Parolen.

Gesetzt der Fall, die Menschheit befreit sich vom Kapitalismus,

Bevor wir mit dem Kapitalismus anfangen, müssten wir uns erst mal vom Sozialismus befreien. Wir leben in einem sozialistischen Maßnahmenstaat.

Der 'Stadtmensch'

Holger @, Saturday, 10.11.2012, 07:24 (vor 4185 Tagen) @ Cardillac

Bei Dir sehe ich immer das Problem des großen Scheitans "Kapitalismus", der für alles Schlechte verantwortlich ist, von dem Du aber nie erzählst, was das eigentlich ist.
Ist der Bilderberger- Adept Trittin also ein Kapitalist?
Und Konservatismus ist nicht Bewahren eines starren status quo ante, sondern des Bewährten- ein großer Unterschied.
Hinsichtlich der Familie, wie wir sie kennen, hast Du wohl recht. Es sind aber in Zeiten der Not immer wieder familiäre Strukturen wiederauferstanden, die man längst tot geglaubt hat. Und Notzeiten werden noch kommen...
Mit Deiner Marx- Intention liegst Du voll daneben. Bekanntermaßen entstand 1917 das Arbeiter- und Bauernparadies und wohin die Enteignungs- und Kollektivierungsorgien geführt haben, ist jedem Verständigen noch im Gedächtnis.
Merke: Marxsche Klassenkampfrhetorik ist so was von 'konservativ'...
Und bevor Du Dich den Träumen von der sozialistischen Revolution hingibst, löse erst den dialektischen Widerspruch der hingebungsvollen, real existierenden Kopulation von Kommunisten/Sozialisten/Sozialdemokratisten der ganzen Welt mit den Bilderbergern und den Welteroberern der CFR und Trilateralen Kommission.

Kleiner Tip: Liberalismus hilft.
Lies nach bei Hayeck und Mises und Dein Problem mit dem 'Kapitalismus' löst sich wie von selbst!
Grundsatz muß nämlich immer sein: wer die Musik bestellt, bezahlt sie auch.

Der 'Stadtmensch'

Holger @, Saturday, 10.11.2012, 07:40 (vor 4185 Tagen) @ Holger

Du kennst doch die Wahrheit, Cardy:

Wer mit 18 nicht links ist, hat kein Herz, wer mit 50 noch links ist, keinen Verstand:-D

Begründungspflicht

Mus Lim ⌂ @, Saturday, 10.11.2012, 16:22 (vor 4185 Tagen) @ Cardillac

Es ist ja das Elend des Konservatismus, dass er das bewahren oder wieder zurückhaben will, was uns in die jetzige Situation gebracht hat. Konservative sperren sich dagegen, den jetzigen Zustand als logische Folge eines geschichtlichen Ablaufs zu erkennen. Könnten wir die Uhr um hundert Jahre zurückdrehen, hätten wir hundert Jahre später wieder die Zustände, die wir heute beklagen.

Der Konservatismus will nicht einfach zurück, was mal war, sondern er konserviert, was (erfolgreich) funktioniert. Konservative sind durchaus bereit, Neuerungen zu akzeptieren, wenn diese ihren Nutzen hinreichend glaubhaft machen können. Neuerungen waren also begründungspflichtig.

Was uns in die jetzige Situation gebracht hat, ist ein schrankenloser Fortschrittsglaube, die Gewohnheit Dinge zu akzeptieren, wenn sie nur als "progressiv" ettiketiert sind und die Tatsache, dass die Begründungspflicht der Tradition und dem Bewährten auferlegt wurden. Das Attribut "überholt" oder "vorgestrig" reicht seitdem, etwas Bewährtes und Funktionierendes zu diskreditieren.

Die Zerstörung der Familie ist m.E. nicht mehr rückgängig zu machen.

Das halte ich für ein Gerücht.
Es muss nur eine Krise kommen, der Staat mit der Erfüllung der Rundumversorgung überfordert zu sein und schon behelfen sich die Menschen damit, dass sie sich an die Menschen orientieren, zu denen sie natürlicherweise die besten sozialen Bindungen haben.

Sobald der Nanny-Staat Geschichte ist, hören die Frauen auch wieder auf ihre Ehemänner.

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Begründungspflicht

Holger @, Saturday, 10.11.2012, 18:49 (vor 4185 Tagen) @ Mus Lim

Was Cardy meint, nennen Kundige Restauration.
Man sollte es ihm als Ideologen eigentlich übel nehmen, daß er so penetrant (-ierend? ;-) ) die Begriffsdefinitionen geradezu sexuell mißbraucht.
Bei unserem jungen roten Springinsfeld sollten aber wir Weisen nachsichtig sein mit seinen Bockssprüngen: er hat es gar nicht anders gelernt bei seinen pflaumenrosa Genossen, als die Begriffe bis zur Unkenntlichkeit zu verorwellen, Prawdapedia legt täglich ein beredt Zeugnis davon ab.
Es war vor allem die unbemerkte Orwellsche Sprachverpantschung, die den genderistischen Diskurs zum Platzhirschen werden ließ und in 'Eurostat' fröhliche Urständ feiert:

http://sciencefiles.org/2012/11/08/europaische-meinungsmacher-ii-manipulieren-scheint-in-der-eu-kommission-an-der-tagesordnung-zu-sein/

Begriffe bis zur Unkenntlichkeit zu verorwellen

Mus Lim ⌂ @, Saturday, 10.11.2012, 19:36 (vor 4185 Tagen) @ Holger

Was Cardy meint, nennen Kundige Restauration.

Schön, wenn die Leut gar nicht wissen, worüber sie eigentlich reden! ;-)

.. die Begriffe bis zur Unkenntlichkeit zu verorwellen, ... Orwellsche Sprachverpantschung ...

"verorwellen", die Wortschöpfung gefällt mir. :-D

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Begriffe bis zur Unkenntlichkeit zu verorwellen

Holger @, Saturday, 10.11.2012, 22:13 (vor 4185 Tagen) @ Mus Lim

Schön, wenn die Leut gar nicht wissen, worüber sie eigentlich reden! ;-)

Heute der Regelfall. Und beabsichtigt. Dabei war es zu meiner Zeit so einfach im Gymnasium: Ein Thema fing mit dem Wort "Definition" an und basta. Jeder konnte also wissen, wo die Wurst hängt.

.. die Begriffe bis zur Unkenntlichkeit zu verorwellen, ... Orwellsche Sprachverpantschung ...


"verorwellen", die Wortschöpfung gefällt mir. :-D

Ja, gern geschehen, aber es ist tragisch.
In meiner Aldoleszenz schmolzen wir alle dahin bei den traurigen Klängen von King Crimson. 'In the Court of the Crimson King' (Man beachte die Mehrdeutigkeit des Titels) war 1969 ein spektakulärer Erfolg und traf den Nerv der etwas nachdenklicheren Rüschenhemdchenträger mit Milchbart und Flaumkoteletten meines Alters.
Robert Fripp (er ist danach Totengräber geworden) hat darin einen Satz gesagt, der seherisch auf all die Cardillacs gemünzt war: "Confusion will be my epitaph".

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