Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Wikipedia: Nach Löschung von "Makulismus" ist nun der Artikel "Arne Hoffmann" dran. (Projekte)

Roslin, Tuesday, 06.01.2009, 03:12 (vor 5589 Tagen) @ Pööhser Frauenfeind
bearbeitet von Roslin, Tuesday, 06.01.2009, 03:27

Hier wird aber versucht, Hoffmann ein kackbraunes Odium anzudichten, zu
suggerieren, er sei Antisemit, was er einfach nicht ist, nicht mal

rechts

ist er, nicht mal konservativ, sondern radikal - liberal.
Ich habe jedenfalls als regelmäßiger Genderamaleser noch nichts vom
rechten Hoffmann bemerkt, bin selber in vielen Fragen linksliberal, in
manchen kulturell-religiösen eher konservativ-liberal.


Wenn ich aus etwas Distanz - der Schweiz - betrachte, wer in der BRD so
alles des Antisemitismus bezichtigt wurde und mit welchen Begründungen,
dann kann ich nur feststellen, dass diese Bezichtigungen zu einem grossen
Teil höchst irrational, ja hysterisch und nicht selten ausgesprochen
boshaft sind. Diese Phänomene sind in der Schweiz zwar auch sichtbar, doch
nicht derart ausgeprägt.

Manchmal genügt das Wort Jude und eine Satzformulierung, die
missverständlich ist. Manchmal genügt sogar ein Satz, der durchaus als
nicht antisemitisch erkannt werden könnte, doch die Hysterie legt nahe, den
Verdacht als Beweis der Schuld zu werten.

Und es gibt die Instrumentalisierung des Antisemitismusvorwurfs, der in
der BRD geeignet ist, eine Existenz zu zerstören und so Menschen, die
unerwünschte politische Meinungen vertreten, zum Schweigen zu bringen. So
geschehen bei Eva Hermann, die einen Satz mit Bezug zum Dritten Reich
äusserte, der sich mit viel bösem Willen als Verherrlichung des Dritten
Reiches interpretieren liess. Und wer wie ich Eva Hermanns Thesen ablehnt,
aber diese Hetzkampagne widerwäertig findet und für ihr Recht auf freie
Meinungsäusserung eintritt, der wird, hysterisch und irrational, als
Rechtsradikaler diffamiert. Wer für die Meinungsfreiheit eintritt, der wird
mittlerweile verhöhnt und diffamiert.

Am häufigsten wird der Vorwurf erhoben, um jemanden zum Schweigen zu
bringen, und am seltensten, weil er wahr ist.

Allmählich fürchte ich um die Demokratie, oder das, was von ihr
übrigblieb. Eine Demokratie ohne Demokraten gibt es nicht. Und die
Demokraten, wo sind sie ?

Welche Rechte hat der Bürger in der EU ? Konnte der deutsche Stimmbürger
darüber entscheiden, ob die D-mark beibehalten oder der Euro eingeführt
werden soll ? Konnte der deutsche Bürger entscheiden, ob die EU erweitert
werden soll oder nicht ? Konnte der deutsche Bürger entscheiden, ob Gender
Mainstreaming als politisches Programm auf allen Ebenen implementiert
werden soll ? Wurde überhaupt jemals eine eingehende Debatte über Sinn und
Unsinn von GM geführt ? Die Mehrheit der Menschen hat nicht mal eine
Ahnung, was diese Wörter überhaupt bedeuten sollen. Konnte der deutsche
Bürger entscheiden, ob Soldaten an den Hindukusch gesandt werden sollen ?

Was zum Teufel kann eigentlich der deutsche Bürger entscheiden ? Wo ist
seine Stimme entscheidend ? Bei den Bundestagswahlen und den Landtagswahlen
? Wo zwischen Parteien gewählt werden kann, die grosse Teile des
Meinungsspektrums gar nicht abdecken und wo allenfalls Verschiebungen von
ein paar Prozenten zu erwarten sind ?

Die Demokratie stirbt, doch es kümmert niemanden. Und viele sind gar
eifrig dabei, den Totengräbern hilfreich beizustehen.

Ein Typ wie Schwarze Feder ist lediglich das Symptom einer Krankheit. Die
Leute sind demokratiemüde. Die Zugehörigkeit zu einer Partei und deren
propagierte Weltanschauung sowie die Durchsetzung des Parteiprogramms gilt
mehr als die Achtung der Freiheitsrechte. Die Postmoderne kennt keine
Moral, keine Gerechtigkeit, keine Ethik. Wo Moral, Ethik und Gerechtigkeit
bemüht werden, sind sie nur Vehikel, die zur Erreichung der politischen
Ziele benutzt werden, solange sie ihren Zwecken dienen. Diese Krankheit,
und das ist das Übel, ist hochansteckend.

PF

Kann Deinen Ausführungen in fast allem zustimmen.
Die Demokratie wird sich in der BRD nur wieder verlebendigen, wenn mehr Direktwahlelemente, mehr Volksabstimmungen, z.B. nach britischem bzw. Schweizer Vorbild, eingeführt werden.
Ansonsten wird unsere Demokratie buchstäblich sterbensmüde, ein Prozeß, der schon weit fortgeschritten ist (Wahlbeteiligung)
Die Antisemitismuskeule ist in Deutschland eine sehr viel wirksamere "Schlagwaffe" als in der Schweiz, weil hierzulande ja tatsächlich der Völkermord an den Juden geplant und zum großen Teil auch verübt wurde, Deutsche also sehr viel leichter zu beschämen sind, wirft man ihnen vor, sie seien Antisemiten.
Deshalb wird diese Waffe auch ausgiebig von der Linken genutzt, um Unliebsame ohne große argumentative Anstrengung zu Boden zu schlagen, am besten danach noch unter den Teppich zu fegen, dorthin, wo die ekligen Sachen liegen, über die man nicht reden will und deshalb auch nicht reden muss.
Das machen aber auch die Rechten, die nicht braun gefärbten (Stichwort: Linker Antisemitismus bei linker Kritik an Israel oder der Nahostpolitik der USA, analog dazu auch der Antiamerikanismusvorwurf)
Mit denen, die unter'm Teppich liegen, muss man dann auch nicht reden, kein Journalist wird sie mehr interviewen, keine Talkshow mehr einladen.
Die Öffentlichkeit hat gelernt: " Was der vertritt, ist UNANSTÄNDIG!"
Im Wortsinne indiskutabel.
So gewinnt man leicht die Diskussionshoheit, darf sich im Hochgefühl des Guten wähnen, der tapfer den Antisemitismus bekämpft, wo man doch in Wahrheit nur ganz ordinär die Meinungsvorherrschaft behaupten will.


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