Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Ekki, Friday, 01.01.2010, 18:39 (vor 5240 Tagen) @ Larissa

Hallo Larissa!

Bezüglich der Abtreibung beziehe ich also keinen festen Standpunkt.
Außer dem einen: Nämlich, dass Gesetze, die dies regeln wollen, egal in
welcher Richtung, keine Lösung sind.

Menschen ohne festen Standpunkt zur Abtreibung kämen für mich als Sexualpartner nicht in Frage - wüßte ich doch nicht, wie sie sich bei ungewollter Zeugung eines Kindes verhielten.

Wobei natürlich auch gilt:

Selbst eine Frau, die vorgäbe, in puncto Abtreibung denselben Standpunkt zu vertreten wie ich, könnte sich jederzeit umentscheiden - und hätte das Recht auf ihrer Seite.

Entweder man findet Mittel und Wege, wie auch Männer ohne Wissen und sogar gegen den Willen der Frauen verhüten können, oder aber man nimmt den Frauen juristisch jede Möglichkeit, den Erzeuger eines ihrer Kinder in irgendeiner Form in Haftung zu nehmen.

Ansonsten ist Zeugungsstreik angesagt - und daß der bereits im vollen Gange ist, hat Meike Dinklage in ihrem gleichnamigen Buch festgestellt.

(Zur Klarstellung - falls das notwendig sein sollte: Die Strafbarkeit der Vergewaltigung einer Frau will ich nicht in Frage stellen, ich bin nur mit Ester Vilar einer Meinung, dass die "Schwängerung" eines Mannes gegen den Willen ebenfalls eine Vergewaltigung darstellt, und: "Sie ist ein ebenso brutales und verabscheuungswürdiges Verbrechen wie die Vergewaltigung der Frau, und wahrscheinlich ist sie häufiger." [Zitiert aus "Heiraten ist unmoralisch"] ).

Was die Zeugung angeht...
Ich finde, wenn gezeugt wird, dann aus bedingungsloser Liebe.

Das ist meines Erachtens folgendermaßen ergänzungsbedürftig:

Die bedingungslose Liebe hat auch dem Mann zu gelten und schließt es aus, entgegen seinem erklärten Willen ein Kind von ihm zu empfangen.

Die Frau hat ihre Gebärfähigkeit von der Schöpfung und der Mann die
Zeugungsfähigkeit. Da ist keiner besser oder schlechter gestellt.

Apropos Religion....hier meine Sichtweise:
Ich bin konfessionslos und befinde mich auch ausserhalb von allen anderen
religiösen Vorstellungscontainern.

Für mich gibt es ein Schöpfungsprinzip.
Wenn ich von der göttlichen Schöpfung spreche, meine ich also keine
Religionsformen, in denen Menschen sich ein Vorstellungsbild von Gott
machen und dies blind in Ritualen anbeten.

Die Trennlinie verläuft in der Tat nicht zwischen Menschen, die der einen und solchen, die einer anderen Religion angehören.

Vielmehr gibt es (1) Menschen, die an ein Schöpfungsprinzip (man kann hier auch andere Worte wählen "Höheres Wesen", "Gott", "Vorherbestimmung" usw.) glauben, (2) solche, die es nicht tun und (3) die Agnostiker, zu denen ich mich zähle.

Es ärgert mich aber nichts so sehr an den diversen Religionen, wie dies, daß sie sich ein "Wächteramt" über die Sexualität des Menschen anmaßen.

Und ich bin den Verdacht nie losgeworden, daß eben diese Überwachung der Sexualität für eine ganze Reihe von Religionen das Wichtigste überhaupt ist.

Lebten wir in einer Welt, in der Sexualität nicht als Problem, sondern als Vergnügen gälte, welches keine "eheliche Pflicht", sondern ein Vergnügen ist, welches vor, in, außerhalb und nach der Ehe seinen lebenslangen Platz hat - ich würde das Phänomen "Religion" gelassener betrachten.

Zu Deiner Position hier im Forum:

Ich kriege hier regelmäßig Zunder von der "Abtreibung-ist-Mord"-Fraktion, und umgekehrt die von mir.

Es wird interessant sein, zu beobachten, wie Deine indifferente Haltung zum Thema "Abtreibung" aufgenommen wird und wie Du Deinerseits die entsprechenden Reaktionen aufnimmst.

Jedenfalls bemühe ich mich in allen Fragen, bei aller Kontroverse sozial verträglich zu sein.

Ich weiß nicht, ob mir das immer gelingt, und ich habe den Eindruck, dass die entschiedenen Abtreibungsgegner eben jenes Bemühen oft vermissen lassen.

Einen herzlichen Gruß an Dich von

Ekki

--
Ich will ficken, ohne zu zeugen oder zu zahlen.
Lustschreie sind mir wichtiger als Babygeplärr.


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