Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Heute nacht auf 3sat

DschinDschin, Friday, 26.05.2006, 13:07 (vor 6555 Tagen) @ Wolfgang

"Im sexuellen Höhepunkt wird der Mensch Teil der göttlichen Kraft, erhält
er für einen kurzen Augenblick eine Ahnung des Paradieses."

Ich bin ja mit allem einverstanden, was Du sagst, DschinDschin.
Aber der Glaube, daß die höchsten irdischen (sexuellen) Lustgefühle eine
Ahnung des Paradieses vermitteln - meinst Du das ernst? - kann ich nicht
so ganz ernst nehmen...
Die "göttliche Kraft" ist eine geistige, keine Lust der
Triebbefriedigung.

Du erinnerst Dich an Faust? Der Mensch im Zwiespalt: "Von der Erde fordert
er die höchsten Lüste" (z.B. sexuelle Höhepunkte, super Essen,...), - "von
des Himmels höchsten Lohn."(Erleuchtung, höchste Erkenntnis, würde man
heute vielleicht sagen

Gut, ich gebe es zu, das war zuviel Pathos.
Die göttliche Kraft ist die Lust am Schaffen. Die Welt ist ein Gedanke Gottes, der sich in einem evolutionären Prozess im Materiellen entfaltet. Die Sexualität ist gottgewollt. Das Hohelied Salomos zeigt, dass Sexualität mehr ist als Triebbefriedigung. Der Dämon in uns, den ich oft Schorsch nenne, schweigt nach dem Höhepunkt und eine tiefe Ruhe kehrt in die Seele ein, dieses Gefühl der umfassenden Sättigung. Und dieses Gefühl, des nicht-mehr-hungrig seins, gibt uns sehr wohl eine Ahnung des Paradieses. Dazu beim Partnersex die liebevolle Zuwendung zum Partner, die Freude an seiner Freude, die Lust an seiner Lust.
Nun, es gibt viele Spielarten und nicht immer passt, was ich gesagt habe. Und orgiastische Kulte lehne ich prinzipiell ab. Der Weg zu Gott führt nicht über die Lust, im Gegenteil, unser "Hunger" trennt uns von Gott, denn "weil sie gesündigt haben, lasse ich sie nicht in meine Ruhe".

--
Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.


gesamter Thread:

 

powered by my little forum