Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Mittelweg

Schmierfink, Sunday, 31.07.2011, 05:21 (vor 4662 Tagen) @ Thorsten

Kurz gesagt: Demokratie (in unserer Form) ist Radikalenzucht.
Und um das verhindern willst Du die Wahlmöglichkeiten und Freiheitsgrade
in der Demokratie "vereinfachen"?

Bisher habe ich noch überhaupt nichts dazu geschrieben, was ich machen will. Ich gedenke das auch nicht zu tun, sondern dabei zu bleiben zu analysieren wie es ist.

Und nein, das ist weder eine rhetorische
Frage, noch eine Fangfrage. Ich habe auch das Gefühl, daß zuviel Freiheit
und vor allem die Abwesenheit von etwas, das uns verbindet und an einem
Strang ziehen läßt, genauso ein Problem ist, wie zuviel Bevormundung und
Konformität. Nur, was verbindet uns? Welches Ziel verfolgen wir? Welche
Freiheiten geben wir auf? Wen oder was schließen wir aus?

Verbindend ist Identität, von unten nach oben: Familie, Gemeinde, Nationalität, Glaube usw. Und natürlich bedingt jede Art von Zusammengehörigkeit auch Leute, die eben nicht dazugehören (können), also Ausschluß.
Es ist das Verhängnis der heute herrschenden Ideologie, daß sie das leugnet und/oder zerstören will. Das wird verheerende Folgen haben.

Verstörung, weil wir von den Moslems plötzlich gar nicht mehr so
verschieden sind, wie wir geglaubt haben?

Du spinnst wohl? Ein Breivik hebt doch diese Unterschiede nicht auf. Es geht schon bei den Stiftern der Religionen los: hier einer, der sich widerstandslos hat kreuzigen lassen, der mit seinem Leiden die Menschheit von ihrer Verworfenheit erlöst. Und dort ein schnöder pädophiler Karawanenräuber und Massenmörder, der Leute Gräben ausheben läßt, in denen sie nach ihrer Ermordung verscharrt werden, während man sich mit ihren Witwen und Töchtern vergnügt.
Ich habe nirgends jemanden gesehen, der nach Breiviks Tat auf der Straße getanzt und sein Werk gefeiert hat. Nicht einmal Linke, für die das ein gefundenes Fressen ohnegleichen darstellt. Bei 9/11 war das anders.

Verstörung, weil Mohammed jetzt
nicht nur Moslems, sondern auch Christen zu Terroranschlägen veranlasst?

Ich wüßte nicht, womit Breivik es verdient hätte, Christ genannt zu werden. Er ist Freimaurer, und das schließt Christ sein zwingend aus.

Im Ernst, ich kann viele von Deinen Gedanken nachfühlen, aber das hier
bleibt mir, vorsichtig ausgedrückt, schleierhaft. Vielleicht deswegen,
weil ich weder Moslem noch Christ bin, und deswegen nicht eines als
göttliche Offenbarung und das andere als Teufelszeug betrachten muss.

Ich hatte geschrieben, daß Moslems Breiviks Taten wenig erwähnenswert finden dürften, weil in ihren Ländern solche Taten an der Tagesordnung sind. Was ist daran schwer zu verstehen?

Da kann uns vielleicht ein Marxist weiterhelfen, aber ich dachte bisher,
daß Marx den Zusammenbruch des Kapitalismus und den Aufstand des
Proletariats als dem System inhärente Eigendynamik vorhergesagt hat, eben
ohne daß es dafür explizite Führer wie Mao, Pol Pot und andere
Menschenfreunde dafür braucht.

Da dachtest du falsch bzw. nicht zuende.

Ich hoffe, nachdem was ich geschrieben habe, traust Du mir soviel
Selbstreflektion noch zu, wenn das auch hier im Forum keine
Selbstverständlichkeit sein mag.

Ja, dir traue ich es zu.


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