Männerrechte/Frauenrechte

Arne Hoffmann, Thursday, 02.08.2001, 19:25 (vor 8904 Tagen) @ Hannibal

Als Antwort auf: Re: mal der guten Ordnung halber von Hannibal am 01. August 2001 19:39:07:

Das ist aber ein Problem. Männer sollen den Feminismus nicht formen oder

weiterentwickeln. Das ist doch alleinige Sache der Frauen!

Wie schon gesagt, dazu gibt es selbst unter Feministinnen sehr geteilte Meinungen. Die einen möchten den Männern jedes Mitspracherecht absprechen, die anderen finden, dass es zu einfach sei, Männer von einer Verbesserung der Geschlechterbeziehungen auszuschließen. Kann denn jemand ernsthaft glauben, dass die Situation zwischen Männern und Frauen sich verbessert, wenn nur die eine Hälfte dieser Konstellation seine Wünsche und Vorstellungen durchsetzen kann?

Die Männer können über die Vorschläge der FeministInnen diskutieren.
Aber sie sollten sie nicht beeinflussen können.

Tja, da sind wir halt unterschiedlicher Meinung. Als ich heute morgen aufgewacht bin, war das hier noch eine Demokratie.

Und was bedeutet "Männerrechtler"?
*rechtler kämpfen bekanntlich für etwas wichtiges, das sie nicht
haben. Für Menschenrechte oder Frauenrechte z.B.
Die Menschenrechte schliesst Frauen und Männer mit ein.

Bis hierhin sind wir noch einer Ansicht.

Allerdings haben von den Menschen die Frauen an sich weniger Rechte
als die Männer.

Upps, hier schon nicht mehr. Manche Männerrechtler sind sogar der Ansicht, dass SPEZIELLE Rechte als Gruppe bislang allein den Frauen zugestanden wurden. (Hier findest du übrigens eine hübsche Website dazu: http://www.wikipedia.com/wiki/Masculism) Beispielsweise haben Männer kein Recht darüber zu entscheiden, ob ihr zukünftiges Kind abgetrieben wird oder nicht, sie haben kein Recht darauf, vom Kriegsdienst/Ersatzdienst verschont zu werden, und sie haben offenbar keinen Anspruch auf staatliche Unterstützung als Opfer häuslicher Gewalt.

Also ist es legitim, für Frauenrechte gesondert zu kämpfen.

Welche Rechte genau haben Männer in Deutschland (oder meinetwegen in anderen westlichen Ländern), die Frauen nicht besitzen?

Männer hingegen haben in diesem Vergleich sowieso die
höheren Rechte, also was soll der Unfung von Männerrechten?
Ich kenne keinen Fall wo einem Mann Rechte entzogen wurden, die
der Frau nicht entzogen würden/wurden. Umgekehrt ist das sehr
wohl der Fall.

Wir können gern darüber diskutieren, dann bräuchte ich aber Beispiele.

Willst Du denn abstreiten, dass Frauen in den letzten paar Tausend
Jahren in Summe an 2. Stelle (also nach dem Mann) eingereiht wurden?

Es gibt Punkte, die dafür und Punkte, die dagegen sprechen. Aber selbst wenn es so wäre, dann ist es albern, heute im Gegenzug die Männer zu benachteiligen. Der Umgang mit Menschenrechten kann ja nicht über die Jahrhunderte hinweg ausgeglichen werden. Damit machen es sich die Frauen, die nun mal HEUTE leben und nicht vor tausend Jahren doch extrem einfach. Die Feministin Signe Zerrahn bringt diese Erkenntnis in ihrer Auseinandersetzung mit dem "Trivialfeminismus", wie sie ihn nennt, auf den Punkt: "Auch ein Terror-Regime, mit dem sich die Unterdrückten von gestern an den Unterdrückern rächen, bleibt ein Terror-Regime."