Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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das ist aber auch nicht ganz unproblematisch

Arne Hoffmann, Monday, 06.08.2001, 19:03 (vor 8680 Tagen) @ eMANNzipiert

Als Antwort auf: Re: du hast auch Recht :-) von eMANNzipiert am 06. August 2001 12:53:05:

Als Vater eine Tochter könnte ich mir aber vorstellen, daß mir alleine der Gedanke, sie könnte neben so jemendam sitzen, unangenehm wäre. Ist ja in vielen Bereichen so... maßgebend für das eigene Wohlbefinden ist nicht, ob man sicher ist, sondern ob man sich sicher fühlt. Und da wirst du auch mit der Aussage "99,9% aller alleinreisenden Männer sind keine Kinderschänder, daher ist diese Maßnahme beleidigend" niemanden überzeugen, weil es auf diese 99,9% überhaupt nicht ankommt! Das sollte doch jeder mit gesundem Menschenverstand einsehen.

Die Psychologie dahinter ist schon klar. Aber im Prinzip ist das vergleichbar damit, wie wenn jemand argumentieren würde "Ich mag nicht, dass in die Wohnung neben mir Kurden oder Islamisten einziehen oder dass meine Teenager-Tochter mit so jemandem rumzieht, weil mir aus den Medien solche Leute nur als Fanatiker und Gewalttäter bekannt sind. Der Gedanke behagt mir einfach nicht, ich habe eben nur mal eine Tochter, die ich natürlich gerne schützen möchte, und ich würde mich nicht sicher fühlen, wenn sie mit so jemandem rumzieht." Vollständig verständlich und trotzdem rassistisch. Und wenn nicht nur Privatleute, sondern sogar bekannte Organisationen ähnlich argumentieren würden, dann wäre das ein Thema bei "Monitor" oder "Panorama". Bei Männern ist es außer für einen kurzen Artikel in der TIMES einfach kein Thema, das ist doch der Punkt! Man muss sich ja nicht ereifern oder hysterisch darüber werden, aber man kann doch darauf hinweisen, dass da was schiefläuft.

Warte mal, ich hab da irgendwo noch eines meiner Instant-Zitate rumfliegen, mit denen ich immer gerne meine Postings aufmotze. :-) Ah, hier: "Es fällt einem schwer, sich heute eine andere Gruppe von Menschen vorzustellen, die dermaßen krass in der Öffentlichkeit niedergemacht werden kann, ohne augenblicklich Protest zu erheben. Irgendwie scheinen sämtliche Männer zum Schweigen eingeschüchtert worden zu sein." (Daphne Patai, US-amerikanische Professorin, zehn Jahre lang für Women´s Studies, heute scharfe Feminismus-Kritikerin.) Und sie hat Recht: Jede andere diskriminierte Gruppe hat irgendwo eine Lobby sitzen, selbst die Sadomasochisten, aber die Männerbewegung entwickelt sich vor allem hierzulande erst in den letzten ein bis zwei Jahren.


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