Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Vorurteile über Kleidung

Alex, Thursday, 13.03.2003, 16:27 (vor 7903 Tagen) @ Ferdi

Als Antwort auf: Re: Vorurteile über Kleidung von Ferdi am 13. März 2003 12:05:22:

Huhu Ferdi!

Das ist ein interessantes Thema und hier auch nicht zu sehr "off-Topic", weil es sich ja auch hier um eine (wenn auch nicht gesetzlich manifestierte) Benachteiligung von Männern handelt.

Naja, Benachteiligung würde ich es nicht nennen. Es ist mehr ein lästiger Seiteneffekt, der allgemein herschenden Innovationsfeindlichkeit.
Das betrifft alle Bereiche... alles was nicht "Mainstream" ist, wird angegriffen oder belächelt.
Der Wert des Individualismus wird leider maßlos unterschätzt. Und das in allen Lebensbereichen.

Bei uns im Männerrockforum hat sich vor längerer Zeit mal ein Transvestit gemeldet. Das war ein Mann, der einen Kick dadurch bekam, dass er sich wie eine Frau verkleidete und zurechtmachte. Er betrachtete Röcke als exklusive Frauenbekleidung. Er erzählte uns allen Ernstes, dass er diesen Kick verlöre, wenn es uns gelänge, den Rock als "Unisexbekleidung", also als Bekleidung für beide Geschlechter zu etablieren, wie das bei der Hose schon der Fall ist. Es kam ihm also nicht auf das Kleidungsstück an sondern auf das Etikett: "Frauenkleidungsstück". Aus diesem Grunde griff er uns und unsere modischen Bestrebungen aufs Schärfste an, bis er schliesslich mit einer Sperre aus dem Forum verbannt werden musste.

Das ist ja wohl der Gipfel! In der Regel fordern gerade diese Menschen Toleranz (und das zu Recht) und dieses "Exemplar" wollte nicht mal selber tolerant sein? Das ist ja ein starkes Stück! Wurde der so unverschämt, dass die Sperre notwendig war? Ich glaub ich hätte mich bei Postings mit ihm köstlich amüsieren können *g* schade.... (Ich hasse vernagelte Menschen aber es kann Fun machen sie zu irritieren *g* bin ich Sadist?)

Das sind aber die Leute, die in der Öffentlichkeit das Vorurteil nähren, Männer, die Röcke tragen, wollten "Frauen sein", wären Transsexuelle und Transvestiten.

Nein, das halte ich für falsch. Die Männerrock-Bewegung ist nur nicht so alt und präsent in den Medien, wie Transvestitismus. Deswegen kennen mehr Menschen letzteres und die Assoziation geht nunmal zu dem was man kennt.

Denn das bleibt bei den Leuten haften, die sich nicht näher mit der Materie befassen. Schublade auf, rein damit, Schublade zu. Dass es auch eine ganze Menge Männer gibt, die einfach ihre Garderobe um schöne und interessante Kleidung erweitern wollen, die die angenehmen Trageeigenschaften von Röcken vor allem im Sommer schätzen und die sich nicht auf wenige "übliche" Kleidungsstücke für Männer beschränken lassen wollen, darauf kommen die garnicht erst.

Schubladendenken und Innovationsfeindlichkeit eben

Wenn man allerdings wie ich und viele andere Männer inzwischen auch seine Röcke selbstbewusst, angstfrei und mit der allergrössten Selbstverständlichkeit der Welt trägt, dann gewöhnt sich die Umgebung sehr schnell daran und es kräht bald kein Hahn mehr danach. Damit ist gezeigt, dass auch hartnäckig sitzende Vorurteile beseitigt werden können. Man muss nur ebenso hartnäckig sein, oder besser noch ein bischen mehr.

jo... die Bekanntheit steigt und mit der Zeit entwickelt sich dann automatisch auch die Assoziation "Mann im Rock" statt Trans*.
Vielleicht hatte der TV von dem Du berichtet hast davor ja Angst... vielleicht kam sein "Kick" nicht vom Rock, sondern durch die Erkennung durch andere, dass er etwas "unnormales" tut... sozusagen eher ein "Erwischtwerden-Fetisch". Ähnliche Fälle kenne ich jedenfalls einige.

Aber logischerweise wird er nicht verhindern können, dass andere anziehen was sie möchten und es so zur Selbstverständlichkeit wird.... sein Problem, dann musser sich eben einen anderen Fetisch suchen.

Liebe Grüße aus der ebenfalls sonnigen Pfalz

Alex


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