Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Einige Gedanken zur Geschlechterdebatte

Jörg, Saturday, 11.08.2001, 23:11 (vor 8504 Tagen) @ BartS

Als Antwort auf: Re: Einige Gedanken zur Geschlechterdebatte von BartS am 11. August 2001 19:11:13:

Hallo BartS!

natürlich gibt es auch Antworten auf Deine Fragen.

Fein.

>In der heutigen Zeit wird man von sehr vielen Problematiken in der Welt eingeströmt. Viele Gruppen, Organisationen, Einzelpersonen melden sich zu Wort um "ihr" Thema in den Vordergrund zu stellen. In so einer Situationen ist es nicht leicht, für sein eigenes Anliegen zu werben. Aber man muß sich ja fragen, ist das sinnvoll? Ist immer alles was man liest und hört, gleich wichtig? Was ist mit den Leuten (darunter zähle ich mich auch), die sich mit dem "Geschlechter-Problem" deshalb nicht befassen, weil es für sie nur eine untergeordnete Rolle spielt?

Was ist die Botschaft der obenstehenden Passage?

Hmm, eigentlich sollte es nur als Einleitung dienen. Und eine skizierte Beschreibung der Medienlandschaft und der Wirkung auf uns. Für eine Sache, wovon man überzeugt ist, alles zu tun, um es mehr Aufmerksamkeit zu geben, ist natürlich recht und billig, aber man muß sich auch bewußt sein, wie das heutzutage ankommt.[/i]

Hm, überzeichnest Du hier nicht ein wenig? Ich habe noch in keiner
Fußgängerzone Flugblätter über die Diskriminierung von Männern verteilt
(auch wenn man das vielleicht mal tun sollte).

Daß das, worüber wir hier
diskutieren, im Grunde nicht wirklich wichtig ist?

Will hier kein allgemeingültiges Urteil liefern. Ich denke aber, daß viele so denken könnten.[/i]

Das kann ich mir sehr gut vorstellen. Aber letztlich ist dies nur ein
Hinweis darauf, daß die Anliegen von Männern nach wie vor kein Thema in
unserer Gesellschaft sind.

Du schreibst, daß die Geschlechterproblematik für Dich nur eine unter-
geordnete Rolle spielt. Welchen Grund hat dann Dein Aufenthalt in diesem
Forum?

Das ist wirklich eine sehr gute Frage. Es gibt wirklich Themen, die ich persönlicher für viel wichtiger halte. Auf der anderen Seite fordern mich gegenteilige Ansichten heraus, ein Effekt den bestimmt einige auch kennen werden ;-). Ich denke halt (im missionarischen Eifer) das viele hier eine sehr verzerrte Wahrnehmung von der Lage der Dinge haben und teilweise auch recht weltfremd argumentiert wird. Diese Aussage wird mir sicher auch keine neuen Freunde bescherren ;-).[/i]

Ich akzeptiere Deine Ansicht, daß viele hier eine verzerrte Wahrnehmung von
der Lage der Dinge haben, auch wenn ich ihr nur teilweise zustimmen kann.

Warum gleich überzeugen?

Hier könnte man auch die Frage stellen: Warum nicht gleich überzeugen?

Vielleicht weil etliche darauf allergisch sind, gegen ihren Willen für was überzeugt zu werden. Sie fühlen sich als selbstständig denkende Wesen.[/i]

Gut, aber hast Du nicht oben selbst einen gewissen missionarischen Eifer
zugegeben?

Nach der jüngeren Geschichte empfindet man das "Überstülpen" von Meinungen, und das ist "Überzeugen" nicht viel anderes, als eine Art Gängelung.

Ups, was soll ich mir denn nun unter der "jüngeren Geschichte" vorstellen?
Das Thema scheint bei Dir einen gewissen Reflex auszulösen, den ich beinahe
schon für bedenklich halte.

>Finde ich übrigends auch, deshalb sollte man wirklich aufpassen, daß man es ihnen nicht gleichtut.

Wie sollte das möglich sein? Ein Internetforum wie dieses hier stellt
nur ein sehr bescheidenes Mittel dar im Vergleich zum "Propagandaapparat"
etwa eines Familienministeriums.

Das ist wahr (also das mit der Bedeutung eines Internetforums). Aber Feministen haben auch mal klein angefangen ;-). Wenn Nachrichten und Meldungen nur unter der Geschlechterzugehörigkeit bewertet werden, dann tut man nicht viel anderes als das was Extremfeministen in ihrer Zeit taten.[/i]

Es macht keinen Sinn, davon auszugehen, daß die Geschlechtszugehörigkeit
keine Rolle mehr spielt. Im Bereich der häuslichen Gewalt beispielsweise
wird feinsäuberlich nach Geschlechtern aufgeteilt (mit entsprechend harten
Konsequenzen nur für die Männerwelt). Auch die Glaubenssätze von der all-
gegenwärtigen "Diskriminierung" von Frauen basieren auf dem Prinzip der
Geschlechtertrennung. Warum sollte man ausgerechnet dann, wenn es um Männer
geht, so tun, als ob die Aufteilung nach Geschlecht bereits überwunden wäre?

Gruß, Jörg


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