Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Martin, Sunday, 23.01.2005, 23:36 (vor 7235 Tagen) @ T.Lentze

Als Antwort auf: Tierreich: Weibliche Parasiten größer als männliche von T.Lentze am 23. Januar 2005 19:07:18:

Ich will jetzt nicht biologistisch werden, aber wir müssen uns doch zugestehn, daß männliche Löwen größer sind und überzeugender wirken als weibliche; männliche Pfauen schöner und ästhetischer als weibliche; männliche Paradiesvögel bunter als weibliche; und so fort.

Vielleicht sind männliche Löwen - analog zum Menschen - etwas größer als weibliche. Vor allem aber wirken sie wegen der umfangreichen Mähne so viel größer. Größe ist absolut messbar. Schönheit ist aber relativ. Die erwähnte Schönheit in Bezug auf Vögel ist rein anthropozentisch gesehen. Andere Arten nehmen gleiche Reizarten ganz anders wahr als wir. Bei vielen Vögeln sind Männchen aus unserer Wahrnehmung farbiger als die Weibchen, was wohl mit dem Balzverhalten zu tun hat. Sehe hier keine wie auch immer geartete Wertung.

Bei Spulwürmern z.B. sind die Weibchen doppelt so lang wie die Männchen; aber auch bei anderen Entoparasiten (meist Würmer), mit deren Beschreibung ich hier nicht aufwarten möchte, weil das einfach zu ekelhaft und unappetitlich wäre, verhält es sich grundsätzlich ebenso.

Dass bei weniger komplex aufgebauten und in der Stammesgeschichte schon viel früher erschienenen Tierarten die Weibchen größer sind als die Männchen scheint folgerichtig, da das Weibliche mit der integrierten Brut eher einer sich vegetativ fortpflanzenden Form entspricht, während das Männliche für die Beigabe seiner Gene keine nennenswerte Körpergröße benötigt. Auch das ist keine Wertung für das eine oder das andere Geschlecht.
Ein Fadenwurm (Spulwurm) ist übrigens in seiner Eigenschaft als Wurm nicht mit den parasitischen Plattwürmern (Saugwürmer, Bandwürmer), ihres Zeichens Zwitter, verwandt.
Die Größenumkehrung bei vielen Wirbeltieren hängt wohl mit dem Strategiewechsel hin zur Brutpflege weniger Nachkommen und der dabei notwendigen Aufgabenverteilung an beide Eltern zusammen.

Aus dem soeben Erläuterten folgt nun aber auch, daß jegliche Parasitokratie (als Herrschaftsform) weibliches Gepräge tragen muß.<(i>

Aus dem von dir Erwähnten folgt gar nichts.

Martin

(meine Ansichten)


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