Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

67114 Postings in 8047 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Re: Brauch mal Argumentationshilfe

Arne Hoffmann, Tuesday, 08.03.2005, 23:39 (vor 7591 Tagen) @ Jeremin

Als Antwort auf: Brauch mal Argumentationshilfe von Jeremin am 08. März 2005 17:38:42:

Gegenargument: Liegt das nicht eher an den Frauen selbst? Sie sind hervorragend ausgebildet heutzutage, die Studentinnenzahlen beweisen das(scheinbar). Aber die wenigsten wollen sich dem jahrelangen Streß einer Karriere bis in Spitzenpositionen aussetzen.
Ergebnis: schlichter Unglaube. Einfach nicht wahrhaben wollen. Sogar von männlicher Seite.

Gegen Nicht-Wahrhaben-Wollen kann man argumentativ wenig ausrichten. Rein rhetorisch kannst du höchstens versuchen, die Beweispflicht umzudrehen: Sollen DIE dir doch beweisen, dass wirklich so viele Frauen wie Männer Karriere machen wollen. Vielleicht kannst du ja einige Leute auch auf Barbara Bierachs "Das dämliche Geschlecht" verweisen. Die Frau redet Klartext.

Gegenargument: Ich habe noch nie gehört, dass sich eine Frau über den geringen Frauenanteil auf Baustellen, bei der Bundeswehr oder bei der Müllabfuhr beschwert. Und umgekehrt gibt es auch noch viel zu wenige Klagen über den geringen Männeranteil in Büros und Schulen.
Ergebnis: Ungläubiges Gekicher. Albernes Dummgequatsche. Ach du armer Kerl Getue.

Hört sich so an, als sei denen eigentlich klar, dass du Recht hast. Sie haben keine Argumente mehr, sind aber zu stolz, das zuzugeben. Auch da kann man den Spieß umdrehen: Wenn wieder eine Frau von der "Doppelbelastung" spricht oder von der angeblichen Unterbesetzung in Führungspositionen kann man selbst mit "Ach-du-Arme!"-Getue kontern. Und ihnen vielleicht so einen Spiegel vorhalten. Komischerweiser kommen Männer selten auf die Idee, mit solchen Mitteln zu streiten. Wir denken immer, wer die härtesten Fakten hat, müsse sich automatisch durchsetzen. Frauen ignorieren die Fakten und gehen direkt zum Lächerlich-Machen über. Kannst dir ja mal Postings von Maya oder Kork zum Üben durchlesen. :-)

Es sind also meines Erachtens nach weniger die Frauen, gegen deren dussliges Gequarke wir angehen müssen, sondern es ist noch viel mehr die Blindheit der Männer, die es zu bekämpfen gilt.

Klar, das ist auch ein Problem.

Welche Erfahrungen habt ihr mit konkreter Argumentation in Männerkreisen? Wie reagieren Freunde und Bekannte auf eure Haltung zum Thema?

Also bei mir klappt das bei beiden Geschlechtern sehr gut. Aber mindestens die Hälfte meiner Freunde sind mit meinem Buch geimpft. Und die geben das dann an ihre Partnerinnen weiter. Das wiederum sind Frauen, die mitten im Leben stehen. Wieso sollten die auf Lächerlichmachen oder Herunterspielen ausweichen, wenn sie sehen, dass es um berechtigte Anliegen geht? Da würden sie sich ja selbst ein Armutszeugnis ausstellen. Nee, die meisten kapieren schon, worum es mir geht, und einige unterstützen mich auch.

Herzliche Grüße

Arne


gesamter Thread:

 

powered by my little forum