Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Kritik - Sammelantwort

Eugen Prinz, Saturday, 23.04.2005, 14:30 (vor 7545 Tagen) @ scipio africanus

Als Antwort auf: Re: Kritik von scipio africanus am 22. April 2005 10:57:

Joseph schrieb:
habe nicht verboten den Papst zu kritisieren, auch nicht denen, die außerhalb der Kirche
sind. In finde nur dann lautstarke Kritik unangemessen, wenn das zu kritisierende für den
Kritisierenden ohne Bedeutung ist, weil er mit dem Kritisierten und den Folgen nichts zu
tun hat.

Da stimme ich dir zu. "Wenn er mit den Folgen nichts zu tun hat..." Die Kritik Externer z.B. an innerkichlichen Regeln (Priesterzölibat, Verhaltensregeln usw.) finde ich albern. Wenn sich Menschen unter solchen Vorgaben zu einer Glaubensgemeinschaft zusammentun wollen, wer hätte da etwas dagegen einzuwenden.

Andreas (d.a.) schrieb:
Allerdings sollte man sich für eine konstruktive Kritik eingehender mit dem Objekt seiner Kritik auseinandersetzen, und das nicht getan zu haben ist ein Vorwurf, den man den meisten Kritikern heutzutage wohl machen kann.

Ich stimme dir insofern zu, als jede Kritik dem Objekt gerecht werden muss, sonst ist das nur eine beliebige Meinungsäußerung. Ich denke aber, dass ich Kirche oder Papsttum bezüglich ihrer gesellschaftlichen Wirkungen kritisieren darf, auch wenn ich von Katechismus, Exegese, Kirchengeschichte o.ä. keine Ahnung habe.

Scipio schrieb:
Es gäbe zwar einiges, was ich an den doch sehr konservativen Ansichten des neuen Papstes auszusetzen hätte, aber er hat, soweit ich seine Ansichten kenn, zumindest Format, was der grosse Haufen unserer Politsschranzen für sich nicht in Anspruch nehmen kann.

Ich habe mit Absicht von einer möglichen Kritik am Papsttum (und nicht am Papst) geschieben. Den neuen Papst kenne ich überhaupt nicht, bin aber sehr gespannt, ob er mehr bewirken wird, als der letze, von dem ich den Eindruck hatte, dass er zu wichtigen Gegenwartsproblemen zwar viel gesagt aber praktisch nichts bewirkt hat. Die ganze nun plötzlich ausgebrochene "Papstbegeisterung" kommt mir vor, wie die "Sportbegeisterung", wenn Deutschland wieder mal eine WM gewonnen hat.

Odin schrieb:
Eben! Ich bin auch aus der Kirche ausgetreten, aber es wäre doch Schwachsinn zu behaupten, dass damit die Kirche keinerlei Einfluß mehr auf mein Leben hat.

Das ist m.E. der springende Punkt. Die Kirche ist ja kein privater esoterischer Zirkel. Sie nimmt erheblichen Einfluss auf die Gesellschaft - in ihrem Sinne und legitim selbstredend. Aber damit ist sie eine Organisation von vielen, die das tun wollen, und die sich damit selbstverständlich der Kritik derer stellen müssen, die davon betroffen sind.

Einen Gruß an Alle
Eugen


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