Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

67114 Postings in 8047 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Re: Kritik - Sammelantwort

Andreas (d.a.), Saturday, 23.04.2005, 15:34 (vor 7545 Tagen) @ Eugen Prinz

Als Antwort auf: Re: Kritik - Sammelantwort von Eugen Prinz am 23. April 2005 11:30:16:

Hallo.

Ich stimme dir insofern zu, als jede Kritik dem Objekt gerecht werden muss, sonst ist das nur eine beliebige Meinungsäußerung. Ich denke aber, dass ich Kirche oder Papsttum bezüglich ihrer gesellschaftlichen Wirkungen kritisieren darf, auch wenn ich von Katechismus, Exegese, Kirchengeschichte o.ä. keine Ahnung habe.

Absolut. - Der beste Weg, mit Kritik umzugehen, ist doch, treffendere Gegenargumente zu bringen. Irgend einer Gruppe wegen attestierter "Minderqualifikation", "falscher" Gruppen- & Geschlechtszugehörigkeit o.ä. generell die Kritikfähigkeit abzusprechen, zeugt ja auch nicht gerade von Vertrauen in die eigenen Argumente.

Die ganze nun plötzlich ausgebrochene "Papstbegeisterung" kommt mir vor, wie die "Sportbegeisterung", wenn Deutschland wieder mal eine WM gewonnen hat.

Sehe ich auch so. Um unnötiges Forenspringen zu vermeiden (ich hatte das im Blauen Forum schon angesprochen): Bei aller Begeisterung für & Kritik am Papst müssen die Veränderungen im Politischen geschehen. Unsere Gesetze werden nicht von Rom bestimmt (und das ist gut so).

Das ist m.E. der springende Punkt. Die Kirche ist ja kein privater esoterischer Zirkel. Sie nimmt erheblichen Einfluss auf die Gesellschaft - in ihrem Sinne und legitim selbstredend. Aber damit ist sie eine Organisation von vielen, die das tun wollen, und die sich damit selbstverständlich der Kritik derer stellen müssen, die davon betroffen sind.

Wobei der Vorteil bei der Kirche gegenüber den esoterischen Zirkeln ja ihre - vielleicht auch aufgrund der Verflechtung mit den staatlichen Institutionen - noch relativ gute Transparenz und gelegentliche Stellungnahme zur Kritik ist. Der Dalai Lama und seine Lobby bspw. stellen sich per se keiner Kritik, obwohl er Vertreter und Aushängeschild eines menschenverachtenden theokratischen Systems ist. Trotzdem hält ihn jeder für einen liebeswerten, klugen Menschen. Komisch, nicht?

Gruß, Andreas


gesamter Thread:

 

powered by my little forum